Vamps (eBook)

Roman

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
448 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-30160-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Vamps -  Nicole Arend
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Hoch in den Schweizer Alpen liegt, gut vor den Blicken der Menschen verborgen, ein Internat. Keine gewöhnliche Schule, sondern eine hochmoderne, luxuriöse Eliteschmiede für Vampire. Aus allen Teilen der Welt schicken die reichsten und mächtigsten Vampirfamilien ihre Sprösslinge hierher, damit sie die Fertigkeiten lernen, die sie brauchen, wenn sie ihren Platz in der Vampirgesellschaft einnehmen wollen. Neben ihrem strengen Lehrplan gehören Intrigen, Sex und Partys zum Alltag der verwöhnten Jungvampire. Es ist eine Welt, in die der achtzehnjährige Dillon so gar nicht passen will. Der Halbvampir sieht sich aufgrund seiner menschlichen Seite von vorneherein in der Außenseiterrolle. Doch Blut lügt nicht, und in Dillons Blut schlummert eine uralte Macht, die ihn schon bald an die Spitze der Eliteakademie katapultiert ...

Nicole Arend bereiste als Dokumentarfilmerin die ganze Welt, bevor sie ihre Liebe zum Schreiben und vor allem zu den Vampiren in der Literatur entdecke. Mit »Vamps« hat sie sich einen Traum erfüllt und ihren Debütroman vorgelegt. Nicole Arend lebt mit ihrer Familie in London.

1


Neues Blut

In ein kleines Tal hoch oben in den Schweizer Alpen schmiegt sich das winzige Städtchen Arnes. Majestätische schneebedeckte Berge ragen über einer Ansammlung von Holzhäusern auf und verdecken die tief am Himmel stehende Wintersonne, wodurch es hier zu kalt und zu dunkel für ein populäres Skiresort ist.

Um 17.30 Uhr am ersten November war es bereits stockdunkel. Lediglich das sanfte Glühen der Straßenlaternen und die festlichen Lichterketten über der schmalen Hauptstraße spendeten Licht. Der uralte Dorfladen war geschlossen, die weiß getünchte Kirche kalt und leer. Die verblichenen grünen Fensterläden, die jede Holzhütte zierten, waren zugezogen. Und trotz der fröhlichen Weihnachtskränze an den Türen waren auch diese fest verrammelt.

Keine Seele war zu sehen. Eine dichte Schneeschicht lag über dem ganzen Dorf, und die Stille wog schwer. Selbst der sanfte Sprühregen des Wasserfalls, der sich über die Ostseite des Berges ergoss, stand still – vorübergehend erstarrt.

Das kehlige Brüllen eines mächtigen Motors durchbrach die Stille, und nur Sekunden später raste ein leuchtend roter Lamborghini Urus über das vereiste Kopfsteinpflaster und kam schlitternd auf dem Dorfplatz zum Stehen. Die Beifahrertür öffnete sich, und ein schlankes Mädchen stieg aus. Eisblondes Haar floss in einer perfekten, seidigen Masse ihren Rücken hinab. Sie war teuer gekleidet: hautenge Jeans, eine dicke Kunstfellweste und dazu passende Overknees.

Sie blickte mit ihren stechenden eisblauen Augen die Hauptstraße hinauf und rief: »Ernsthaft? Das hier ist es?«

Ein hochgewachsener, attraktiver Mann, der nicht alt genug aussah, um ihr Vater zu sein, stieg auf der anderen Seite aus.

»Was hast du erwartet, Celeste?«, knurrte er. »Ich habe dich gewarnt.«

»Ich dachte an etwas, das malerisch, aber doch mondän ist – wie Gstaad.«

»Dort ist viel zu viel los«, antwortete ihr Vater. »Für unsere speziellen Anforderungen ist dieser Ort perfekt.«

In einiger Entfernung wurde Dillon Halloran mit Unbehagen bewusst, dass sie ihr Ziel beinahe erreicht hatten. Eine leichte Schweißschicht bildete sich auf seiner Stirn. Er und sein Vater Gabriel hatten sich auf einem Schlitten von acht Huskies das schmale Tal hinaufziehen lassen. In sechs Kilometern Entfernung war einer der Hunde aus dem Geschirr ausgebrochen, doch trotz Dillons Bemühungen hatte das nicht ausgereicht, um ihre Reise zu sabotieren; sie hatten lediglich eine halbe Stunde verloren.

Jetzt, am anderen Ende des Städtchens, noch weit vor den ersten Straßenlaternen, begannen die Hunde langsamer zu werden, bis sie schließlich ganz stehen blieben und Gabriel zwangen, scharf abzubremsen. Das Rudel stand regungslos da, den Blick auf das Städtchen vor ihnen gerichtet, und dann stießen sie alle zusammen ein langes, tiefes Heulen aus. Dillon lehnte sich zu seinem Vater und wies auf die aufgebrachten Huskies.

»Das ist komisch, Dad. Es ist, als wüssten sie, dass da oben etwas nicht stimmt.«

Gabriel kannte sich aus mit Tieren, und er vertraute ihren Instinkten. Unsicherheit lag in der Luft, und Dillon sah, wie er gegen das Bedürfnis ankämpfte, die Hunde einfach wenden zu lassen und so schnell wie möglich wieder den Berg hinunterzurasen.

Dampf stieg aus den Nasen der Tiere und bauschte sich um sie herum zu Wolken. »Ich will nicht gehen. Bitte zwing mich nicht«, flehte Dillon seinen Vater an.

Gabriel seufzte. »Dillon, wir haben doch darüber geredet. Ich habe deiner Mutter versprochen, dass ich dich, sobald du achtzehn bist …«

»Warum willst du so dringend ein Versprechen halten, das du einer Frau gegeben hast, der wir nicht einmal wichtig genug waren, um bei uns zu bleiben, Dad?«

»Ich habe es dir doch schon gesagt – die Sache ist kompliziert. Sie hat uns verlassen, um dich zu beschützen, und ich muss mein Versprechen ihr gegenüber halten.«

Dillon zog eine finstere Miene. »Beschützen? Wovor genau?«

»Genau deshalb musst du gehen. Du musst etwas über dich und die Welt deiner Mutter lernen.«

Dillon schüttelte zornig den Kopf. »Sie hat sich nicht für meine Welt interessiert – warum sollte mich ihre kümmern?«

»Du kannst nicht ändern, wer du bist. Schau mal, wir haben jetzt keine Zeit, um zu reden. Du bist ohnehin schon spät dran.«

»Komm schon, Dad, nichts davon ergibt Sinn. Können wir nicht einfach umdrehen und nach Hause fahren?«

Gabriel sagte nichts, er umarmte Dillon nur fest.

»Ich habe dein ganzes Leben lang auf dich aufgepasst, mein Sohn. Aber das kann ich jetzt nicht mehr. Und ich glaube, ganz tief drin weißt du das bereits.« Gabriel schaute noch einmal auf die Uhr. »Du musst jetzt los und dich selbst besser kennenlernen. Aber denk daran, Dillon«, Gabriel zeigte auf seine Brust und klopfte auf sein Herz, bevor er weitersprach, »das hier macht uns zu dem, was wir sind.«

Als er Dillon noch einmal an sich zog, legte er ihm eine alte Kette um den Hals. Der seltsame feuerrote Stein in dem dreieckigen Anhänger funkelte im Mondlicht.

»Trag sie mit Stolz, mein Sohn. Es bedeutet mir eine Menge. Sie hat mal deiner Ma gehört, aber sie wollte, dass ich sie dir gebe. Nimm sie niemals ab, und egal was auch da oben passiert, verliere …« Er stockte und räusperte sich. »Verliere niemals den Mut.«

Jetzt war keine Zeit, sich die Kette genauer anzusehen. Mit seinen Gefühlen kämpfend, schob Dillon sie unter den Kragen seines Pullovers, und sie fühlte sich schwer an auf seiner Brust, direkt über seinem Herzen. Nach einer letzten Umarmung löste er sich von seinem Vater und schnallte sich mit feuchten Augen die Schneeschuhe an, die Gabriel noch in Irland für ihn angefertigt hatte. Er blinzelte heftig und begann über den Schnee zu stapfen, wobei er es nicht wagte, sich noch einmal umzusehen. Nach einer kurzen Pause hörte er den Pfiff seines Vaters und das aufgeregte Bellen der Hunde, als der Schlitten wendete und auf dem Weg, den sie gekommen waren, wieder nach unten fuhr.

Er war so in Gedanken versunken, dass er die beiden Schneemobile nicht hörte, bis sie beinahe bei ihm waren. Er fluchte laut und warf sich zur Seite, als einer der Fahrer ihm etwas zurief, wild schlingerte und dann vorbeiraste.

Als Celeste und ihr Vater die Schneemobile hörten, die sich rasant aus südlicher Richtung näherten, wirbelten sie blitzschnell herum. Innerhalb weniger Minuten tauchte das erste auf, schoss zwischen den Nadelbäumen hindurch, beschrieb einen eleganten Kreis und kam dann in einer Wolke aus Eis und Schnee zum Halten. Der unfassbar attraktive Junge, der darauf saß, stellte den Motor ab und sprang mit der Grazie eines natürlichen Athleten in einem hohen Satz von dem Gefährt. Seine braunen Augen leuchteten vom Rausch der Fahrt, und er schüttelte sich Schnee aus dem dunklen Haar. Er entdeckte Celeste und hatte Schwierigkeiten, die Augen abzuwenden, bis er sich an seine Manieren erinnerte und ihrem Vater die Hand hinstreckte, um sich vorzustellen.

»Hi, ich bin Ace. Freut mich, Sie kennenzulernen, Sir.«

Celestes Vater musterte ihn kalt, ehe er, seine Hand ignorierend, antwortete: »Ich bin Eric Torstensson, und das hier ist meine Tochter Celeste.«

Aces Augen verschlangen ihr perfektes Gesicht. »Schön, dich kennenzulernen«, sagte er mit einem gedehnten amerikanischen Akzent.

Celeste, die es eindeutig gewohnt war, dass sich ihr alle zu Füßen warfen, lächelte huldvoll. »Netter Auftritt.«

Ace fuhr sich mit der Hand durch den langen Pony. »Ja nun, dieser Ort ist ziemlich abgelegen. Meine Leute mussten in Florida bleiben und sich um ein paar kurzfristige Probleme kümmern, also dachte ich, dass ich auch einfach etwas Spaß haben könnte.«

Die beiden ortsansässigen Männer auf dem zweiten Schneemobil hatten unterdessen hastig einen Koffer und eine Reisetasche aus Leder von einem angehängten Schlitten geladen. Ohne sich zu verabschieden, ließen sie die Motoren aufheulen und rasten so schnell über den unregelmäßigen, schneebedeckten Untergrund davon, dass sie immer wieder hoch in die Luft geschleudert wurden.

»Weiß auch nicht, warum sie nicht noch ein wenig bleiben wollen«, grinste Ace.

Celeste lachte leise und enthüllte dabei perfekte, leicht spitz zulaufende weiße Zähne, ehe sie dichter an den Lamborghini trat, als zwei Mercedes Gs und ein Aston Martin DBX mit getönten Scheiben schnurrend zum Halten kamen. Auf den Kühlerhauben flatterte die rumänische Flagge, und ein Chauffeur beeilte sich, die Hintertür des ersten Wagens zu öffnen. Aus dem zweiten Auto sprangen Bodyguards, und ein feingliedriger Junge mit rabenschwarzem Haar und einem dunklen Wintermantel streckte die langen Beine von der Rückbank.

»Bram Danesti«, verkündete er auf Englisch mit einem leichten Akzent und ließ einen leicht überheblichen Blick über sie hinwegwandern, wobei er sich anders als Ace nicht den Hauch eines Interesses an Celestes Schönheit anmerken ließ.

»Ah, Bram, du musst Alexandrus Sohn sein. Ist dein Vater auch hier?«, wollte Celestes Vater wissen. »Ich muss dringend mit ihm sprechen.«

Er ging auf ihn zu, um mit dem sehr attraktiven, aber einschüchternden Mann zu sprechen, der jetzt auf der anderen Seite des Mercedes ausgestiegen war.

Bram wandte sich an Celeste. »Dann weißt du ja vermutlich, dass mein Vater drei Jahre in Folge zum Vertreter seines Jahrgangs gewählt wurde. Ich plane, in seine Fußstapfen zu treten.«

Celeste zuckte nicht mit der Wimper. »Freut mich auch, dich kennenzulernen.«

Bram verengte...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2023
Übersetzer Antonia Zauner
Sprache deutsch
Original-Titel Vamps Book 1 - Fresh Blood
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte 2023 • Booktok • eBooks • Fantasy • Internat • Intrigen • liebe und erotik • Magie • Neuerscheinung • New Adult • Paranormal Romance • Romantasy • TikTok • tiktok made me buy it • Urban Fantasy • Vampire
ISBN-10 3-641-30160-2 / 3641301602
ISBN-13 978-3-641-30160-6 / 9783641301606
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