Muschelträume (eBook)

Spiegel-Bestseller
Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023
368 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-30012-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Muschelträume - Svenja Lassen
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Das Meer heilt alle Wunden ... auch gebrochene Herzen.
Nora ist überglücklich! Die Zeit der Fernbeziehung mit ihrem Freund Markus ist endlich vorbei. Noras Kisten sind gepackt, der Umzugswagen steht schon vor der Tür als Markus plötzlich verkündet, er braucht eine Beziehungspause. Per Brief! Wer macht denn bitte so was?
Nora beschließt, jetzt endlich mal etwas für sich zu tun: Das Meer wiedersehen und den schönen Gendarmenpfad an der Ostseeküste bewandern. Ihre unbequemen Wanderschuhe machen ihr allerdings schnell einen Strich durch die Rechnung. Zum Glück rettet sie ein Einheimischer und bietet ihr eine Mitfahrgelegenheit nach Flensburg an. Wenn ihr Retter Bent ihr nur nicht so unsympathisch vorkommen würde ... Etwas, das sich schneller ändert, als Nora sich hätte vorstellen können ... Und auch die Beziehung zu Markus ist noch nicht endgültig vom Tisch. Oder doch?

Träumen, lachen, lieben, einfach wohlfühlen! In ihrem heiteren Sommerroman »Muschelträume« entführt Bestsellerautorin Svenja Lassen an die Ostsee und auf die idyllische Halbinsel Holnis.

Freuen Sie sich auch auf den zweiten Wohlfühlroman aus der romantischen Küstenliebe-Reihe. In »Sonnenküsse« sucht eine junge Frau in Flensburg nach ihrem unbekannten Vater und findet etwas, das sie sich nie zu erträumen gewagt hätte ...

Svenja Lassen lebt mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn im schönen Schleswig-Holstein, dem Land zwischen Nord- und Ostsee. Am glücklichsten ist sie mit einer Brise Seeluft im Haar und Strandsand unter den Füßen. Ihre Leidenschaft für Bücher entdeckte sie bereits als Kind, seit 2016 kam aber auch die Liebe für das Schreiben eigener Geschichten hinzu. Inzwischen begeistert sie mit ihren romantischen und humorvollen Wohlfühlromanen zahlreiche Leserinnen und Leser und stürmt mit ihren Büchern die Kindle- und die SPIEGEL-Bestsellerlisten.

Kapitel 2


Am nächsten Morgen erwachte ich mit einem leichten Dröhnen hinter den Schläfen, das wohl den zwei Flaschen Wein geschuldet war, die Janine und ich am Abend zuvor geleert hatten. Ich reckte mich ausgiebig, nachdem ich den Wecker ausgeschaltet hatte.

»Auf geht’s«, sagte ich zu mir selbst und schlug die Bettdecke zurück. Um dreizehn Uhr rückte das Umzugsunternehmen an, bis dahin musste ich die allerletzten Sachen eingepackt haben. Das Bett hatte ich bereits am Vortag auseinandergeschraubt und auf einer Matratze auf dem Fußboden übernachtet. Von Markus hatte ich gestern nichts mehr gehört, aber in seiner Instagram-Story gesehen, dass er mit einigen Kollegen im Biergarten gewesen war. Genau genommen hatte er sich die ganzen letzten Tage etwas rar gemacht. Manchmal bekam ich Angst, dass es mir nicht so leichtfallen würde wie ihm, mich in München einzuleben. Doch ich schüttelte diesen Gedanken jedes Mal ab. Durch die Arbeit im Krankenhaus würde ich sicherlich schnell neue Kontakte knüpfen.

Aber zunächst würde ich die freie Zeit genießen. Acht Wochen hatte ich nun frei – einen Großteil des Sommers. Bei der Vorstellung lachte ich fassungslos auf, so unwirklich fühlte sich das an. Ursprünglich hatte ich meinen Resturlaub früher nehmen wollen, um gemeinsam mit Markus in München nach einer Wohnung zu suchen. Aber die Personallage im Krankenhaus hatte uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Im Nachhinein freute ich mich über die daraus entstandene lange Pause bis zum Antritt des neuen Jobs.

Nachdem ich im Stehen eine Tasse Tee getrunken hatte, spülte ich sie direkt ab und packte sie in die Kiste, in der sich das restliche Geschirr befand.

Eine letzte Dusche im vertrauten Bad. Lediglich zwei Handtücher und ein kleiner Kosmetikbeutel lagen noch am Rand des Waschbeckens. Eines schlang ich mir um die nassen Haare, mit dem anderen trocknete ich mich ab, bevor ich im Anschluss den Spiegel frei wischte, der beschlagen war vom heißen Dampf. Die Wohnung in München war renoviert, und Markus hatte voller Begeisterung erzählt, dass der Spiegel beheizt war und niemand ihn mehr frei wischen musste. Wenn ich jetzt daran dachte, erfasste mich eine seltsame Wehmut, und ich wollte plötzlich keinen beheizten Spiegel, sondern weiter in unserer gemütlichen Wohnung den Dampf selbst wegwischen und mich im Anschluss darüber ärgern, dass Streifen zu sehen waren.

»Sei nicht albern, Nora«, sagte ich zu meinem Spiegelbild. Schließlich zog ich nicht zum ersten Mal um, außerdem war München eine tolle Stadt – und das Allerwichtigste: Markus war dort. Nach den stressigen, finanziell oftmals engen letzten Jahren, kamen nun bessere auf uns zu.

Ich zog mich an und hängte die Handtücher auf den Balkon. Die Junisonne würde sie rasch trocknen. Bisher war mir wenig Zeit geblieben, um die frühsommerlichen Temperaturen zu genießen. Aber bald … Der Umzug war der letzte Kraftakt. Mit diesem Gedanken packte ich das Bettzeug in die verbliebene leere Kiste, obendrauf kamen die Badutensilien.

Zum Mittag holte ich mir ein Croissant vom nahegelegenen Bäcker. Als ich den Schlüssel unten in die Haustür steckte, vibrierte mein Handy in der Hosentasche. Umständlich fischte ich es heraus. Markus.

»Hey, mein Schatz. Ich bin eben fertig geworden, und das Umzugsunternehmen müsste jeden Moment kommen. Hattest du gestern einen schönen Abend im Biergarten?«

Mit dem Telefon zwischen Ohr und Schulter und der Bäckertüte in einer Hand, öffnete ich die Tür.

»Warst du schon beim Briefkasten?« Markus hörte sich gestresst an.

»Nein, wieso? Erwartest du was Wichtiges? Ab morgen läuft der Nachsendeantrag, aber der Vermieter schickt uns die Post zu, falls sich doch etwas hierhin verirren sollte.«

»Es ist wichtig. Versprichst du mir, sofort nach der Post zu schauen?« Seine Stimme klang nun äußerst angespannt, und ich stutzte.

»Äh, ja, ich bin eh gerade unten im Hausflur, wenn du kurz dran bleibst …«

»Nein!«, rief er, und ich zuckte angesichts der Lautstärke zusammen. Leiser fügte er hinzu: »Ich habe jetzt einen Termin und muss los.«

»Los? Ich dachte, du kannst heute im Homeoffice arbeiten?«, fragte ich irritiert, doch da drang bereits das Besetztzeichen an mein Ohr. Kurz überlegte ich, ihn zurückzurufen, um zu fragen, ob alles in Ordnung sei, entschied mich dann aber, zuerst zum Briefkasten zu gehen.

Als ich das blecherne, kleine Türchen aufschloss und es herunterklappte, lag dahinter genau ein Brief. Ich nahm ihn heraus.

»Merkwürdig«, murmelte ich. Er war an mich adressiert, und wenn mich nicht alles täuschte, in der Handschrift von Markus.

Noch im Hausflur, steckte ich meinen Finger unter die Lasche des Umschlages und öffnete ihn. Zum Vorschein kam eine gefaltete DIN-A4-Seite, die offensichtlich aus einem Collegeblock stammte. Der Rand war stellenweise ausgefranst, weil das Blatt nicht sauber abgetrennt worden war. Als wäre der Schreibende in Eile gewesen.

Warum schrieb Markus mir einen Brief? Das hatte er noch nie getan, höchstens mal eine liebe WhatsApp. Wollte er mir auf besondere Weise mitteilen, wie sehr er sich auf unseren Neustart in München freute? Aber auf so einem lieblos herausgerissenen Stück Papier? Ich faltete die Seite auseinander und begann zu lesen.

Liebe Nora,

es fällt mir schwer, diese Zeilen zu schreiben, das musst du mir glauben! Du bedeutest mir sehr viel, und wir hatten tolle gemeinsame Jahre, aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich dich noch genug liebe.

Zunächst wollte ich warten und es in Ruhe hier mit dir besprechen. Doch ich denke, es ist am besten, wenn du erst mal nicht nach München kommst, sondern wir die Zeit, bis du im August deinen neuen Job antreten musst, nutzen, um uns über unsere Gefühle klar zu werden.

Bitte hasse mich nicht! Ich will uns beide davor bewahren, nur aus Gewohnheit mit dem anderen zusammen zu bleiben. Eine Beziehungspause wird uns sicherlich Klarheit verschaffen.

Dein Markus

»Das ist doch ein Scherz«, sagte ich zu dem Blatt Papier, während sich mein Magen anfühlte, als durchführe ich den schlimmsten Looping der Achterbahn in Dauerschleife. Verzweifelt drehte ich die Seite um, in der Hoffnung, auf der Rückseite eine Erklärung zu finden. Doch die war leer.

Gefangen zwischen Schock und Ungläubigkeit, zückte ich mit zitternden Fingern mein Handy und wählte Markus’ Nummer. Mit jedem Freizeichen, das ertönte, wurde mir klarer, dass Markus nicht der Typ für solche Scherze war. Ich schluckte, während das Herz in meiner Brust Alarm trommelte.

Als das Besetztzeichen erklang und ich aus der Leitung geworfen wurde, holte ich bebend Luft. Die Croissanttüte war mir aus der Hand gerutscht, aber das registrierte ich erst, als ich drauftrat. Wie benommen, starrte ich auf die platte Tüte meines Lieblingsbäckers und lief dann einfach weiter die Treppe hinauf, ohne sie aufzuheben. Oben angekommen, schlug ich die Wohnungstür hinter mir zu und lehnte mich von innen dagegen, versuchte, meine Gedanken zu sortieren. Ich las den verdammten Zettel erneut, dabei zitterte ich so stark, dass ich mehrmals in der Zeile verrutschte. Aber die Message blieb dieselbe: eine Beziehungspause. Er war sich nicht sicher, ob er mich noch genug liebte. Was zum Teufel war in den letzten Wochen, in denen er allein in München war, geschehen? Mit einem Schlag war mir furchtbar elend zumute, aber Tränen flossen nicht. Ich schrieb es dem Schock zu. Als Krankenschwester kannte ich mich schließlich damit aus. Leuten konnte ein Bein abgetrennt werden, und sie empfanden keinen Schmerz – vorerst. Irgendwann kam er dann. Mit etwas Glück sorgten zwar schon Medikamente für Linderung, doch gegen Herzschmerz brachte das alles nichts.

Die Klingel schrillte in der stillen Wohnung, und ich zuckte zusammen, sprang vor Schreck einen Satz in den Raum hinein.

Das Umzugsunternehmen! Was sollte ich denn jetzt machen? Panisch wählte ich noch einmal Markus’ Nummer und schickte parallel eine WhatsApp mit den Worten:

GEH SOFORT RAN!!!

Zu meinem Erstaunen las er die Textnachricht umgehend, aber statt ans Telefon zu gehen, tippte er.

Bitte beruhige dich erst mal, dann können wir später reden. Und versuche doch, mich zu verstehen!

»Was?« Dieser Mistkerl! Der letzte Rest Hoffnung auf einen schlechten Scherz seinerseits verpuffte nach dieser Antwort, und ich schleuderte wütend mein Handy von mir. Zeitgleich schellte es erneut an der Tür. Kurz schloss ich die Augen und sammelte mich. Atmete tief ein und bebend aus. Dann betätigte ich den Summer, strich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr, die sich gelöst hatte, und tackerte mir ein Lächeln aufs Gesicht, von dem ich hoffte, es sei auch als solches zu erkennen.

Ich öffnete die Wohnungstür und lauschte den schweren Schritten auf der Treppe. Ein glänzender Kopf mit spärlichen Haaren war das Erste, was ich erblickte. Hilflos sah ich dem Mann entgegen.

»Tach, wir sind von der Firma Sander und bereit für eine Ladung nach München!«, begrüßte er mich, den dicken Bauch in eine blaue Latzhose gehüllt.

»Ähm, ja – also, nein.«

»Na, was denn nun?« Er lachte. Offenbar dachte er – genau wie ich im ersten Moment – , es handelte sich um einen schlechten Scherz. Da musste ich ihn enttäuschen.

»Es hat sich kurzfristig etwas geändert. Wäre es möglich, die Sachen woandershin zu transportieren?«

Sein Lächeln...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2023
Reihe/Serie Küstenliebe
Küstenliebe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2023 • Camping • Campingplatz • Dänemark • eBooks • Feuerwehrmann • Flensburg • Frauenromane • Freundinnen • Gendarmenpfad • Halbinsel Holnis • Herzklopfen • Humor • Krankenschwester • Küstenliebe • Küstenroman • Küstenwanderweg • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane • lustig • lustige • Manuela Inusa • Meer • Meer Liebe im Herzen • Meer Momente wie dieser • Meike Werkmeister • München • Neuanfang • Neuerscheinung • Neuerscheinung 2023 • Ostsee • Petra Hülsmann • Romane für Frauen • romantisch • Seeluftküsse • Selbstfindung • Spiegel-Bestseller-Autorin • Trennung • Verlieben • Wandern • Wohlfühlroman • Zwischen Tüll und Kartoffeln wächst manchmal Liebe
ISBN-10 3-641-30012-6 / 3641300126
ISBN-13 978-3-641-30012-8 / 9783641300128
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