Healed - Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit (eBook)

Erzählung
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2023 | 1. Auflage
240 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-30523-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Healed - Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit -  Jennifer L. Armentrout
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Nachdem sie den Kuss des legendären Sommerkönigs Caden erhalten hat, ist Brighton Jussier kein Mensch mehr. Sie ist allerdings auch keine Fae. Doch was genau sie nun eigentlich ist, ist im Augenblick noch Brightons geringstes Problem, denn Caden will sie nicht in die Welt der Menschen zurückkehren lassen, selbst wenn ihn das den Thron kosten sollte. Als die versiegelte Pforte zwischen der Menschenwelt und dem Reich der Fae durchbrochen wird, müssen Caden und Brighton über sich hinauswachsen, um ihre beiden Welten vor dem Bösen zu retten, das sie bedroht ...

Jennifer L. Armentrout ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der USA. Immer wieder stürmt sie mit ihren Romanen - fantastische, realistische und romantische Geschichten für Erwachsene und Jugendliche - die Bestsellerlisten. Ihre Zeit verbringt sie mit Schreiben, Sport und Zombie-Filmen. In Deutschland hat sie sich mit ihrer »Obsidian«-Reihe und der »Wicked«- Saga eine riesige Fangemeinde erobert. Mit ihrer »Blood and Ash«-Reihe ist sie regelmäßig auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste zu finden. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Hunden in West Virginia.

1


Schwanger.

In der achten Woche oder sogar darüber.

Die in einem solchen Fall gebräuchlichste Antwort seit Frauengedenken lag mir auf der Zunge und hätte mich sofort als Idiotin entlarvt.

Das ist unmöglich.

Ich starrte die Fae-Ärztin mit der silbernen Haut an, während die Stimme der Logik und Vernunft in meinem Kopf mir leise zuflüsterte, dass es sehr wohl möglich war. So etwas passiert nun mal, wenn man ungeschützten Sex hat, Brighton Jussier.

Die Stimme klang verdächtig nach meiner Mutter, wenn sie ausnahmsweise einmal sie selbst gewesen war und nicht die verwirrte, verlorene Hülle, die nach dem Angriff der Winterfae übrig geblieben war.

»Ist alles okay?«, fragte Luce, doch dann zog sie die Nase kraus. »Blöde Frage. Ich schätze, das waren nicht gerade die Neuigkeiten, die du erwartet hast, oder?«

Mir entfuhr ein ersticktes Lachen. Es war nicht mal ansatzweise das, was ich erwartet hatte. Mein Kopf schwirrte, als ich mich auf die weiche Couch in meiner Luxussuite im Hotel zum guten Fae sinken ließ. Versteckt unter einem Glamourzauber sah es für menschliche Augen aus wie ein abgewirtschaftetes, verlassenes Kraftwerk an der St. Peters Street, dabei war das Hotel ein gewaltiger, atemberaubender Komplex, der allen Sommerfae eine Heimat bot, die sich weigerten, sich an nichts ahnenden Menschen zu nähren.

Im Moment kam es mir allerdings eher vor, als säße ich in einem Kartenhaus, das jeden Moment zusammenstürzen konnte.

»Wie?«, flüsterte ich. »Wie ist das möglich?«

Die blonde Fae, die nebenbei in einem menschlichen Krankenhaus arbeitete, weil sie – wie sie behauptete – von Menschen genauso fasziniert war wie Zoologen von wilden Tieren, runzelte die Stirn. »Na ja, ich könnte mir vorstellen, dass du Sex hattest und …«

»Ja, schon klar«, unterbrach ich sie. »Aber wie kann es sein, dass ich immer noch schwanger bin … nach allem, was passiert ist?« Ich konnte nicht begreifen, wie ein … wie die Schwangerschaft die Zeit in Arics Gefangenschaft überstehen konnte. Der psychopathische Fae, der vor zwei Jahren meine Mutter umgebracht und mich sterbend zurückgelassen hatte, hatte mich wochenlang gefoltert. Monatelang. Und von drei vollwertigen Mahlzeiten am Tag war nicht ansatzweise die Rede gewesen.

»Dein Körper hat sehr viel durchgemacht«, wiederholte Luce sanft. »Selbst bei einer Fae wäre es ein Wunder, wenn eine Schwangerschaft unter diesen Umständen aufrechterhalten werden kann, aber bei einem Menschen? Es wäre mehr oder weniger unmöglich …«

»Aber du bist dir trotzdem sicher?«

»Mir fällt kein anderer Grund ein, warum der entsprechende Hormonwert so hoch ist. Ich würde gern weitere Tests durchführen. Einen Ultraschall zum Beispiel. Und zusätzliche Blutuntersuchungen.«

»Ich … ich bin schwanger.«

Sie nickte knapp.

»Schwanger«, wiederholte ich, während sich das Bewusstsein langsam in mir ausbreitete. Ein Kind wuchs in mir heran. Jetzt gerade. Ich würde … ich würde bald Mutter werden. Mein Herz setzte aus. Konnte ich das überhaupt? Ich war einigermaßen strukturiert und verantwortungsvoll. Ich war klug, und ich musste mich schon in sehr jungen Jahren um meine Mutter kümmern, aber es war etwas anderes, die Verantwortung für ein winziges menschliches Wesen zu tragen. Ich hatte keine Ahnung, was die Zukunft brachte.

Mein Herz klopfte immer schneller. Aric hatte … er hatte sich wiederholt an mir genährt, genauso, wie die Fae sich vor all den Jahren an meiner Mutter genährt hatten. Das dadurch entstandene Trauma hatte dazu geführt, dass sie von einem Moment auf den anderen den Bezug zur Realität verloren hatte. Auch mir war es bereits einige Male passiert, dass ich in eine Welt katapultiert worden war, die offenbar nur in meinem Kopf existierte. Es konnte sein, dass ich am Morgen aufwachte und einen ganzen Tag in einer Abfolge von grauenhaften Erinnerungen und quälenden Halluzinationen verbrachte. Womöglich fand ich einige Tage lang nicht zurück. Bei Mom hatte dieser Zustand manchmal mehrere Wochen angedauert, und ich … ich wollte einem Kind so etwas auf keinen Fall zumuten. Ich wusste genau, wie es war, dabei zuzusehen, wie jemand, den du liebst und der sich eigentlich um dich kümmern sollte, in einer fremden Welt gefangen und unerreichbar ist. Ich war nicht verbittert und bereute es auch nicht, für meine Mom da gewesen zu sein. Nicht im Geringsten. Aber in ihren klaren Momenten hatte sie das Wissen, dass sie ständige Betreuung brauchte, beinahe umgebracht.

Ich wollte nicht, dass sich die Geschichte wiederholte.

Mein Gott, das wollte ich auf keinen Fall.

Luces blassblaue Augen drangen in meine. »Es wäre hilfreich zu wissen, wer der Vater ist. Das würde vielleicht erklären, wie so etwas möglich sein kann.«

Ich riss mich aus der Abwärtsspirale, die wohl in eine kopflose Panik gemündet hätte, und nahm einen verkrampften, flachen Atemzug.

Luce drückte die Schultern durch, als müsste sie sich wappnen. »Es ist … offensichtlich, dass der König sehr viel für dich empfindet. Als du verschwunden warst, hat er auf der Suche nach dir beinahe ganz New Orleans auseinandergenommen. Er ist dir kaum von der Seite gewichen, seit er dich gefunden hat, und er schläft nur noch da und dort ein paar Stunden.«

Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, und ich schloss die Augen. Es war so viel passiert, seit ich aufgewacht war, nicht länger angekettet in dieser Gruft, von der ich glaubte, sie würde zu meinem Grab werden. Mir war gerade eingefallen, was Aric angedeutet hatte. Dass eine Sommerfae ihm geholfen hatte. Ich musste Caden davon erzählen. Aber da war noch mehr. Ich hatte immer noch nicht verarbeitet, was mit Aric passiert war – und was davor und danach gekommen war. Vor einer Stunde hatte ich zum ersten Mal, seit Aric mich entführt hatte, so etwas wie Hoffnung verspürt. Das Gefühl hatte mir beinahe den Atem geraubt.

Caden liebte mich. Er hatte meinetwegen seine arrangierte Verlobung gelöst, aber das wahre Wunder war, dass ich trotz der Zeit in Arics Gefangenschaft immer noch die Anziehungskraft und Liebe zwischen uns spüren konnte. Der Schmerz, die Demütigung und diese gottverdammte Angst hatten mir nicht die Fähigkeit genommen, Sehnsucht, Verlangen und Liebe zu empfinden. Es war eine lebensverändernde Erkenntnis gewesen. Ich war mir sicher gewesen, dass ich darüber hinwegkommen würde, was Aric mir angetan hatte, auch wenn es Tage, Wochen oder Jahre dauerte. Und ich war mir sicher gewesen, dass Caden auf mich warten würde, ganz egal, wie lange ich brauchte.

Doch kurz darauf hatte Tatiana, die ehemalige zukünftige Königin des Sommerhofes, diese Hoffnung auf spektakuläre Art zerschlagen. Sie hatte auf demselben Platz gesessen wie Luce und mir erklärt, was passieren würde, wenn Caden keine Fae aus dem Sommerhof heiratete.

Der König musste eine Königin auserwählen, um mit ihr die nächste Generation hervorzubringen. Tat er das nicht, schwächte er damit den gesamten Sommerhof und auch sich selbst. Caden würde entthront und geächtet werden und jeglichen Schutz verlieren. Er wäre nicht mehr der König, doch er würde immer noch königliches Blut in sich tragen, das vom Winterhof benutzt werden konnte, um unvorstellbares Grauen zu verbreiten. Und damit nicht genug. Wenn Tatiana die Wahrheit gesagt hatte, würde daraufhin die Fruchtbarkeit des gesamten Hofs zurückgehen und die Sommerfae eines Tages aussterben.

Caden musste all das gewusst haben, als er die Verlobung mit Tatiana gelöst hatte. Und obwohl das auf eine Art überwältigend war, mit der ich noch sehr wenig Erfahrungen hatte, war es auch Furcht einflößend.

Denn ohne die Sommerfae, die sich den Winterfae entgegenstellten, wäre die Menschheit dem Untergang geweiht. Der Orden, für den ich arbeitete, würde nicht fähig sein, sie zurückzuschlagen.

Es hing also nicht nur die Zukunft des Sommerhofes davon ab, dass der König sich eine Königin suchte, sondern die Zukunft der ganzen Welt.

Ich hatte immer von dieser Art Liebe geträumt, bei der der eine bereit war, alles für den anderen zu riskieren. Nie hätte ich gedacht, dass ich es einmal erleben würde, aber es gefiel mir, und ich wollte es nicht verlieren.

Aber war diese Liebe all diese Opfer wert? Den Untergang des Sommerhofes? Und der Menschheit? Ich erschauderte, und meine Kehle brannte. Ich hätte gern lautstark herausgeschrien, dass sie das tatsächlich wert war, aber konnte ich wirklich damit leben – glücklich und bis zum Ende meiner Tage, wie lange auch immer Caden und ich bis dahin hatten – während die Welt um uns zugrunde ging? Bis der Winterhof kam, um Caden zu holen, und er nicht fähig war, sich gegen sie zu wehren? Konnte Caden damit leben?

Im Moment war er vielleicht dieser Meinung, aber in ein paar Monaten und Jahren? Vermutlich nicht mehr.

Ich wusste, dass ich es nicht konnte.

Und jetzt, da ich erfahren hatte, dass ich … ein Kind in eine Welt setzen würde, die in einem solchen Fall definitiv ein Ablaufdatum hatte, konnte ich es erst recht nicht.

Als ich die tränenfeuchten Augen öffnete, hatte sich Luce nach vorne gebeugt. »Brighton, wäre es möglich, dass der König der Vater ist? Oder kommt ein anderer infrage?«

»Aric … er hat mich nicht vergewaltigt.«

»Du meintest, du könntest dich an nichts dergleichen erinnern«, stellte sie sanft klar. »Es ist unwahrscheinlich, dass er der Vater ist, wenn man bedenkt, in welcher Woche du bist. Aber wenn es...

Erscheint lt. Verlag 16.8.2023
Reihe/Serie Wicked-Reihe
Übersetzer Sonja Rebernik-Heidegger
Sprache deutsch
Original-Titel The Queen – Wicked Novella
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte 2023 • eBooks • Fae • Fantasy • Liebe & Erotik • Magie • magische Welten • Neuerscheinung • Paranormal Romance • Romantasy • Spiegel-Bestsellerautorin • Urban Fantasy
ISBN-10 3-641-30523-3 / 3641305233
ISBN-13 978-3-641-30523-9 / 9783641305239
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