One Of Six - Verrat (eBook)

Spiegel-Bestseller
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
480 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2008-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

One Of Six - Verrat -  Kim Nina Ocker
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In dem Moment, in dem unsere Blicke sich treffen, setzt mein Herz ein, zwei Schläge aus, nur um dann doppelt so schnell weiterzuschlagen.

Die Studentin Luca Murphy erhält eine einmalige Chance: Sie wird eingeladen, an einem Auswahlverfahren für die Stelle als Social-Media-Managerin eines luxuriösen Skihotels teilzunehmen. Aber als sie in dem abgeschiedenen Ortiz Resort auf ihre Mitbewerber:innen trifft, befindet sich unter ihnen auch der attraktive Devan Sandoval, der sie auf einer College-Party angeflirtet und dann stehengelassen hat. Doch von dem Kribbeln, das Devans intensive Blicke in ihr auslösen, will Luca sich nicht ablenken lassen. Und auf einmal hat die Gruppe auch ganz andere Probleme, denn als ein Schneesturm und ein Stromausfall sie von der Außenwelt abschneiden, müssen sie sich fragen, ob da draußen jemand sein Unwesen treibt, der dort nicht hingehört ...

»Achtung, diese Geschichte hat es in sich! Ein aufregendes Setting, eine packende Liebesgeschichte und ständig die Frage: Wem kann man trauen? ONE OF SIX ist ein Leseerlebnis, das ihr so schnell nicht vergessen werdet.« LENA KIEFER

Erster Band der ONE OF SIX Reihe von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Kim Nina Ocker



<p><strong>Kim Nina Ocker</strong> lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Hannover. Am liebsten schreibt sie Liebesgeschichten, realistische ebenso wie fantastische. Wenn sie nicht gerade am Computer sitzt und in die Tasten haut, verbringt sie ihre Zeit mit Familie und Freunden.</p>

2


DEVAN


Dienstag, 03. Oktober 2023

Ich habe mich schon immer gefragt, was manche Menschen eigentlich dagegen haben, wenn Passagiere nach der Landung ihres Flugzeuges für den Piloten und die Crew klatschen. Für mich persönlich ist das eine absolut nachvollziehbare Reaktion – immerhin war man stundenlang in einem vergleichsweise kleinen Raum gefangen, aus dem kein Ausgang und keine Feuertreppe herausführt, und der verdammte dreißig- bis vierzigtausend Fuß hoch in der Luft fliegt. Über Ozeanen, Bergen oder Großstädten! Falls etwas schiefgeht, der Pilot einen falschen Knopf drückt oder was auch immer in so einem Cockpit so alles schiefgehen kann, spielt es keine Rolle, wer man in seinem normalen Leben war oder ist. Was man erreicht hat, welche Zahl auf deinem Kontoauszug steht, ob man ein guter Mensch ist oder nicht. Wenn in dieser Höhe etwas passiert, sterben wir alle.

Alles in allem finde ich es also durchaus verständlich, dass man den Leuten, die die letzten Stunden über für unser aller Leben verantwortlich waren, mit einem kleinen Applaus dankt, sobald man wieder sicheren Boden unter den Füßen – oder Rädern – hat.

Trotzdem ernte ich wie erwartet einige irritierte Blicke, als ich nach dem leichten Ruck der Landung zu klatschen anfange. Ein paar wenige stimmen mit ein, die meisten allerdings sehen eher peinlich berührt aus. Das ist mir egal. Ich leide nicht unbedingt unter Flugangst, trotzdem gehört das Flugzeug definitiv nicht zu meinen Lieblingsfortbewegungsmitteln, und ich bin sehr froh, die knapp sieben Stunden von Boston in dieses eingeschneite Kaff überstanden zu haben. Während ich meine Sachen zusammenpacke, werfe ich einen Blick durch das kleine Fenster hinaus auf die Rollbahn. Hier liegt beeindruckend viel Schnee, was mich nicht überraschen sollte, wenn man bedenkt, dass ich auf dem Weg in ein Skiresort bin. Vom Eagle County Regional Airport sind es noch knapp vierzig Meilen bis nach Eagle Creek, wo, meinen Unterlagen zufolge, das Ortiz Grand Resort liegen muss. Vermutlich werden die Schneewehen dort noch höher sein, wenn ich den Bildern auf Google und Instagram Glauben schenken kann.

Sobald die Anschnallzeichen erlöschen, erhebe ich mich, greife nach meinem Handgepäck und reihe mich in die Schlange der Wartenden ein, die bereits im Gang stehen. Im Internet habe ich gelesen, dass es normalerweise einen stündlichen Shuttle zum Ortiz gibt, dieser aber momentan nur sporadisch fährt, weil das Resort offiziell nicht geöffnet hat, da irgendwelche Umbauten am Grundstück und dem Hauptgebäude vorgenommen werden. Was wiederum für mich bedeutet, dass ich eine kleine Weltreise mit insgesamt drei Bussen vor mir habe. Im Nachhinein ärgere ich mich wahnsinnig darüber, das Resort nicht darum gebeten zu haben, mir die Kontaktdaten der anderen Mitbewerber und -bewerberinnen zu geben. Der Eagle County Regional Airport ist der einzige Flughafen in der näheren Umgebung, und sollten wir alle ungefähr zeitgleich hier ankommen, hätten wir uns ein Taxi oder einen Bus mieten können.

Während ich das Flugzeug verlasse und durch die Ankunftshalle des Flughafens laufe, checke ich noch einmal meine Notizen auf meinem Handy. Ich bin deutlich zu früh, das Abendessen mit den Verantwortlichen des Ortiz soll erst heute Abend stattfinden. Aber ich habe im Vorfeld abgeklärt, ob ich früher anreisen kann, um mich vorzubereiten. Bislang habe ich mit unserem Kontakt zum Resort nur E-Mails hin- und hergeschrieben, und der erste Eindruck ist bekanntlich der wichtigste. Ich habe nicht vor, diese Chance zu verpassen, indem ich verschwitzt und mit Gepäck beladen die Leute begrüße, die über die Vergabe dieses Jobs entscheiden. Denn den habe ich verdammt nötig. Meine größte und vor allem profitabelste Kooperation läuft nächstes Jahr aus, und ich brauche dringend eine verlässliche Einkommensquelle, die sich ganz nebenbei auch noch gut in meinem Lebenslauf macht und mit meinem Job vereinbar ist.

Nachdem ich mein Gepäck geholt habe, mustere ich ein wenig unschlüssig die Wegweiser und entscheide mich schließlich für die Richtung, in der die Taxistände und hoffentlich auch die Bushaltestellen liegen. Sobald ich nach draußen trete, umfängt mich die eisige Luft, und ich erschaudere unwillkürlich. Der Wind hier in Colorado ist wirklich eisig. Er schneidet mir in meine Wangen und meine Stirn, und in diesem Moment bereue ich es wahnsinnig, dass ich Mütze und Schal irgendwo weit unten in meiner Reisetasche verstaut habe. Kurz studiere ich die Umgebung, allerdings gibt es hier nicht allzu viel zu entdecken. Der Flughafen ist nicht sehr groß und die Landschaft, die ich von hier aus sehen kann, auch wenig beeindruckend. Die Berge, die sich sicher irgendwo in der Ferne abzeichnen würden, werden von einer dichten Wolken- und Nebelschicht verborgen. Es regnet nicht, aber der Nebel hängt in der Luft und legt sich auf alles, was er zu fassen bekommt. Wieder werfe ich einen Blick auf mein Handy und öffne die Screenshots, die ich mir von meinen möglichen Busverbindungen gemacht habe, dann suche ich nach den richtigen Schildern. Schätzungsweise zehn Minuten lang laufe ich ziellos von einem Fahrplan zum anderen, bevor ich einen älteren Mann anspreche, der zusammen mit ein paar anderen Leuten an einer Ersatzhaltestelle steht und aussieht, als würde er wissen, was er tut. Nachdem er meinen Erklärungen geduldig zugehört hat, deutet er auf die andere Seite des Taxistands und erklärt mir, dass dort irgendwo der Shuttlebus fährt und ich Glück haben könnte, einen der insgesamt drei Busse zu erwischen, die hier täglich fahren.

Großartig.

Gerade als ich mich umdrehen und meine Mission fortsetzen will, tritt mir eine junge Frau in den Weg. Sie reicht mir kaum bis zur Schulter, ist dafür aber in eine beeindruckend dicke Daunenjacke gehüllt, die ihr eine beinahe quadratische Form verleiht.

»Du willst zum Ortiz?«, fragt sie und nickt mit dem Kopf in die gleiche Richtung, die mir auch der Mann gezeigt hat.

»Das ist der Plan«, erwidere ich. Ich ziehe die Schultern hoch, als mich erneut kalter Wind trifft. »Laut Google sollte hier irgendwo ein Bus fahren.«

Sie lässt ihren Blick kurz über mein Gesicht wandern, dann über mein Gepäck, als würde sie gerade überlegen, ob ich lüge oder nicht. »Ich kann dich mitnehmen, wenn du dich am Sprit beteiligst.«

Stirnrunzelnd schaue ich auf sie herab. Ich würde sie ungefähr auf mein Alter schätzen. »Klar, das wäre perfekt. Bist du auch wegen des Assessment-Centers hier?«

Jetzt lacht sie, dann schüttelt sie den Kopf. »Ich arbeite schon im Ortiz. Komm mit.«

Neugierig mustere ich sie von der Seite, während ich ihr zum Parkplatz folge. Sie trägt einen strengen Dutt und ist kaum geschminkt, unter ihrer viel zu dicken Jacke kann ich eine schwarze, elegant aussehende Hose erkennen. »Als was arbeitest du im Ortiz?«

»Hauptsächlich an der Rezeption und im Service«, antwortet sie, bevor sie kurz stehen bleibt, um in ihrer Handtasche zu kramen. Erst jetzt fällt mir auf, dass sie außer einer kleinen Sporttasche kein Gepäck bei sich hat. »Während der Renovierungen hatte ich frei, aber in den nächsten Wochen soll der Betrieb wieder aufgenommen werden.«

»Und da fangen sie jetzt damit an, sich nach einem neuen Social-Media-Manager umzugucken?«

Sie zuckt mit den Schultern, dann zieht sie triumphierend ein dickes Schlüsselband aus der Tasche und geht weiter. »Ich hab keine Ahnung. Von euch habe ich auch nur über eine Kollegin erfahren.«

Wir halten vor einem kleinen roten Pick-up, und sie bedeutet mir mit einer Handbewegung, einzusteigen. Einen Moment lang betrachte ich die Ladefläche, aber der Regen wird vermutlich noch stärker werden, und bis zum Resort wäre mein Gepäck sicher vollkommen durchgeweicht. Also steige ich ein, lege die Tasche auf den Sitz zwischen uns und ziehe mir meinen Rucksack auf den Schoß, während die Frau sich hinters Steuer setzt.

»Danke, dass du mich mitnimmst«, sage ich. »Wie heißt du?«

»Anastasia.« Sie streckt mir die Hand entgegen, bevor sie merkt, dass ich mehr oder weniger unter meinem Rucksack eingeklemmt bin, und sie wieder zurückzieht. »Aber nenn mich einfach Ana, das tun alle.«

»Devan«, antworte ich und lächle, als sie mir ein wenig verhalten zunickt. Dann dreht sie die Heizung voll auf und startet den Motor.

Ein lautes Klopfen ertönt, und ich fahre so heftig zusammen, dass ich mit dem Knie gegen das Handschuhfach knalle und schmerzhaft das Gesicht verziehe, bevor ich den Kopf drehe. Neben mir steht eine junge Frau im Sprühregen und späht mit einer Mischung aus Panik und Verlegenheit zu uns ins Auto, die Hand, mit der sie gegen das Fenster geklopft hat, immer noch erhoben. Verwirrt sehe ich Anastasia an, aber die zuckt nur mit den Schultern, bevor sie die Scheibe herunterlässt.

»Es tut mir so leid!«, sagt die Frau draußen und mustert mich kurz, bevor sie Ana ansieht. »Ich wollte euch nicht erschrecken.«

»Schon okay«, erwidert Ana stirnrunzelnd. »Können wir dir helfen?«

»Ich bin Luca«, erwidert das Mädchen so energisch, als würde ihr Name alles erklären. Dann verzieht sie das Gesicht und deutet mit der Hand über die Schulter Richtung Flughafen. »Eine Frau dahinten meinte, dass ihr zum Ortiz wollt. Der nächste Bus kommt erst in drei Stunden, und der Taxifahrer fährt nur bis ins Dorf, aber nicht bis hoch ins Resort. Ich bin echt verzweifelt.«

Sie sieht tatsächlich verzweifelt aus. Wassertropfen hängen in ihren Haaren und an...

Erscheint lt. Verlag 29.9.2023
Reihe/Serie One Of Six
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Devan • dramatisch • Emotional • Every little lie • Every little secret • follow me back • Große Gefühle • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Luca Murphy • Luxus • Nähe • New Adult • new adult suspense • Pretty Little Liars • riverdale • Romance • Romantik • romantisch • Secret Legacy • Ski Ort • Spannung • Stellenausschreibung
ISBN-10 3-7363-2008-6 / 3736320086
ISBN-13 978-3-7363-2008-6 / 9783736320086
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