Ein Geisterfrühstück
AB - Die Andere Bibliothek (Verlag)
978-3-8477-0460-7 (ISBN)
Wolf von Niebelschütz (1913-1960) ist in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts ein Einzelgänger geblieben - und zu seiner Zeit schon aus der Zeit gefallen.
Zwei enorme Romane erschienen in diesen Jahren: 1959 Die Kinder der Finsternis und zehn Jahre zuvor, sein 1942 bis 1949 verfasstes barockes Opus magnum Der blaue Kammerherr, untertitelt mit Ein galanter Roman in vier Bänden.
Realismus in der Manier eines Böll oder Hemingway waren seine literarische Sache nicht, und an seinen Verleger Peter Suhrkamp schrieb er: "Ich bin so unexistenzialistisch".
Wolf von Niebelschütz war im leichten und verspielten französischen, im schwellenden Barock zu Hause, in der Epoche überspannter Lebenskunst. In Paris ist er Flaneur, führt zu Denkmälern, durch die Tuilerien und auf den Eifelturm in "Geistergesprächen". Frankreich, französische Landschaften begleiten ihn, die Provence vor allem. In seinen bis heute weitgehend unveröffentlichten Impressionen schreibt er über "seinen" Stendhal, über Balzac oder Madame De Stäel, die Musik von Mozart, die Malerei von Fragonard und Tiepolo, spinnt vergnügliche Divertimenti. Als kunst- und kulturhistorischer Kenner, der mit Stil und Ironie zum "Entdecken" aufruft, erkundet er seine europäischen Traditionen, taucht ein in die "Welt von gestern" und feiert die "Wiederentdeckung der Heiterkeit".
"Selbst aus den kürzesten Essays ist sein verzweifelter Versuch auf Rettung des wenigen herauszulesen, was der Gegenwart in der Mitte seines schrecklichen 20. Jahrhunderts von dem Bewußtsein geistiger Zusammenhänge der Kultur Europas als Grundlage für deren Zukunft geblieben ist." (Detlef Haberland)
Wolf von Niebelschütz, geboren 1913 in Berlin, entstammt einer schlesisch-böhmischen Adelsfamilie. Er studierte Geschichte und Kunstgeschichte in Wien und München. 1937 verlor er seinen Post als Redakteur bei der Magdeburgischen Zeitung aufgrund „politischer Unzuverlässigkeit“. Während des Zweiten Weltkriegs war er Niebelschütz in Etampes, südlich von Paris, in einer Stabsstelle als Redakteur stationiert. Er begann dort mit der Arbeit an seinem Romanzyklus Der blaue Kammerherr. 1952 erhielt er den „Immermann-Preis“ der Stadt Düsseldorf. 1959 veröffentlichte er seinen Roman Die Kinder der Finsternis.Wolf von Niebelschütz starb 1960 mit nur 47 Jahren in Düsseldorf.
Wolfram Benda, geboren 1953, ist Literaturwissenschaftler, Übersetzer, Buchgestalter und Verleger. Er lebt und arbeitet in Bayreuth.
»Kleine Prosastücke eines Ästheten, Impressionen, Reflexionen, Beobachtungen sind hier versammelt, klug und gewitzt, lauter Arbeiten, die Stil und Form huldigen.«
»Hingebungsvoll und kenntnisreich schreibt er über seine Spaziergänge in Paris, schwärmt vom Rokokomaler Fragonard, preist den Barock...«
Erscheinungsdatum | 22.02.2024 |
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Reihe/Serie | Die Andere Bibliothek ; 460 |
Mitarbeit |
Anpassung von: Wolfram Benda |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 121 x 213 mm |
Gewicht | 676 g |
Themenwelt | Literatur ► Essays / Feuilleton |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Balzac • Barock • Geister • Kulturgeschichte • Mozart • Paris • Solipsismus • Stendhal • Tiepolo |
ISBN-10 | 3-8477-0460-5 / 3847704605 |
ISBN-13 | 978-3-8477-0460-7 / 9783847704607 |
Zustand | Neuware |
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