Black Bird Academy - Töte die Dunkelheit (eBook)
624 Seiten
Penhaligon (Verlag)
978-3-641-29878-4 (ISBN)
Die Black Bird Academy ist ein Ort, der seinesgleichen sucht. An dieser dunklen Schule werden Exorzisten ausgebildet, deren Aufgabe es ist, die Menschheit vor den Dämonen zu beschützen. Als Leaf Young in einem Kerker der Black Bird Academy erwacht, kann sie nicht glauben, was ein attraktiver Kerl namens Falco ihr erklärt: Ein Dämon hat von ihr Besitz ergriffen, kurz nachdem dieser ihr einen Dolch ins Herz gerammt hat! Falco ist fasziniert von Leaf. Denn noch nie konnte ein Mensch nach einem Dämonenangriff die Kontrolle über den eigenen Körper behalten, ohne dabei seinen Verstand zu verlieren. Und so macht die Academy ihr ein Angebot: Wenn sie sich zur Exorzistin ausbilden lässt, bekommt sie ihre Freiheit zurück. Falco soll sie trainieren, doch was er nicht ahnt: Leaf hört in ihrem Kopf eine verführerische Stimme. Und diese ist nicht menschlich ...
Gefährliche Dämonen, heiße Exorzisten und eine schicksalshafte Liebe - die »Black Bird Academy«-Reihe von SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack:
Band 1: Black Bird Academy - Töte die Dunkelheit
Band 2: Black Bird Academy - Fürchte das Licht
Band 3: Black Bird Academy - Liebe den Tod
Stella Tack, 1995 in Münster geboren, wuchs im österreichischen Bad Gastein auf. Nach ihrem Schulabschluss absolvierte sie eine therapeutische Ausbildung, merkte aber bald, dass ihre wahre Leidenschaft im Schreiben von Geschichten lag. Mit ihren knisternden New-Adult-Romanen und ihren actiongeladenen Romantasy-Stoffen erobert sie mittlerweile die Herzen Tausender Leser*innen und die Spitzenplätze der SPIEGEL-Bestsellerliste. Nach zahlreichen Jugendbüchern wagt Stella Tack mit der »Black Bird Academy«-Reihe den Vorstoß in die fantastische Literatur für Erwachsene. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in Österreich.
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 20/2023) — Platz 12
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 19/2023) — Platz 11
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 18/2023) — Platz 5
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 17/2023) — Platz 3
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 16/2023) — Platz 20
1
Leaf
»Einmal den Hamburger mit extra Ketchup für Tisch zehn, den Hackbraten für fünf, die Hotdogs ohne Brot, dafür mit extra Senf für zwei. Einmal Blaubeer-Pancakes mit Speck, das Spiegelei ohne Dotter, und das bitte zum Mitnehmen. Pack es aber ordentlicher ein als beim letzten Mal. Ich will nicht schon wieder eine Beschwerde, weil sich das Spiegelei selbst zum Rührei gemacht hat«, rief ich in die Küche hinein.
Als Antwort schallte mir ein Schwall aus Flüchen entgegen. »Sind wir hier das Ritz, oder was sollen diese Extrawünsche?«, blaffte mich Cox an. Fett spritzte auf, und eine Dampfwolke hüllte den bulligen Körper meines Chefs ein.
»Hast du die Vollkornwaffeln?«, schoss ich zurück.
»Ich bin zu unterbezahlt für diesen Scheiß«, knurrte Cox und stellte mir einen Teller auf die Durchreiche.
»Du bist der Chef, also müsstest du dir einfach nur mehr auszahlen«, entgegnete ich amüsiert und griff mir den Teller.
Mein Chef wischte sich den Schweiß von der Stirn. Die Kette, die ihn als Ex-Marine auszeichnete, baumelte über dem fleckigen weißen Shirt, während er mich anknurrte. »Oder ich ziehe dir all das ab, was dein Bruder da in sich reinschaufelt.« Mit dem Kinn nickte er zu dem letzten Tisch des Diners.
Neben der Jukebox lugte der schwarze Haarschopf meines Bruders MJ hervor. Die Nase tief in einen Comic vergraben. Den Teller vor sich bereits leer.
Ich sah Cox schuldbewusst an. »Er ist fünfzehn und im Wachstum.«
»Er hat drei Teller Pancakes und zwei Milchshakes verdrückt. Das ist kein Wachstum, das ist ein schwarzes Loch.«
»Ich werd’s ihm ausrichten«, versicherte ich Cox und hob den Teller auf meinen Unterarm.
Mein Chef runzelte die Stirn und drehte sich kopfschüttelnd um. »Zu meiner Zeit hat man als junger Bursche noch was anderes getan, als die Nase bloß in Comics zu stecken und seltsame Würfel zu rollen …«
Ich ließ ihn weiterbrummeln und brachte die Waffeln an Tisch drei. »Hier, bitte schön. Möchten Sie noch etwas Kaffee?«
»Danke, nein.«
»Hey Leaf, kannst du mir noch mal nachschenken?«, rief mir eine trockene Stimme vom Tresen aus zu.
»Sicher, Al.« Schnell sammelte ich ein paar auf den Boden gefallene Servietten auf und stellte mich hinter den runden Tresen. »Nur eine Minute«, bat ich und setzte die leere Kanne zurück, während die zweite brodelnd volllief.
»Gib mir auch noch einen von diesen Kuchen, Schätzchen«, murmelte Al, ohne von seiner Zeitung aufzusehen.
»Denk an deinen Cholesterinspiegel.« Ich füllte seine Tasse auf.
Stirnrunzelnd blickte Al auf und rückte seine Hornbrille zurecht. »Wer bist du? Meine Frau?«
Amüsiert sah ich ihn an und hoffte, er würde nicht bemerken, dass ich ihm seit einer Stunde koffeinfreien Kaffee einschenkte. »Nein, deine Kellnerin, die dir seit sechs Jahren drei Mahlzeiten pro Tag serviert. Und glaub mir, du kannst dir nicht noch eine Herz-OP leisten«, erwiderte ich.
Al blickte grimmig drein. »Dafür gibt es kein Trinkgeld.«
»Das macht zwanzig Dollar fünfzig. Mit dem Trinkgeld, von dem wir beide wissen, dass du es mir trotzdem geben wirst, dann dreiundzwanzig.«
Al murrte und warf mir ein paar zerknitterte Scheine hin. »Behalt den Rest. Sag es aber nicht Cox, der Geizhals prellt dich sonst nur wieder um dein Trinkgeld.«
»Bis morgen, Al, und vergiss den Schirm nicht.« Ich deutete mit dem Kinn auf die Fensterfront, gegen die die Regentropfen so schnell und heftig prasselten, dass es kaum möglich war, nach draußen zu blicken.
Al grunzte etwas von einem juckenden Zeh, der nichts Gutes verhieße, während ich im Weitergehen einem anderen Gast Kaffee nachschenkte. Dabei stieß ich mit dem Ellenbogen Missy an, die seit zwanzig Minuten auf den Fernseher starrte und währenddessen rekordverdächtig langsam die Salzstreuer auffüllte. Es ploppte, als sich eine pinke Kaugummiblase zwischen ihren dunkel geschminkten Lippen aufblähte.
»Missy. Ich will dich nicht stören. Aber könntest du die Gäste übernehmen?« Ich nickte zum Eingang in Richtung der Familie, die mit kreischenden Kindern eingetreten war. Unter ihnen sammelte sich bereits eine Regenpfütze. Es schüttete seit Tagen, und wenn man der Wettertante Glauben schenkte, die soeben die Prognose für die nächsten Tage aufstellte, würde das so schnell nicht besser werden.
Die Blase platzte. Missy warf nur einen flüchtigen Blick unter ihren dicht getuschten Wimpern zu der Familie hinüber und verzog den Mund. »Nein, danke«, meinte sie und begann wieder gelangweilt, die Salzsteuer aufzufüllen.
»Und warum nicht?« Ich hielt meine Stimme neutral, auch wenn mir Missys Einstellung ziemlich gegen den Strich ging. Die Neunzehnjährige arbeitete erst seit etwa drei Wochen hier, aber seitdem hatte sie bereits viermal gefehlt, kam meistens zu spät oder völlig übernächtigt zur Schicht und schien alles an dem Job zu hassen. Das Einzige, woran sie wirklich Interesse hatte, war dieser eine Kunde, der seit ein paar Tagen hierherkam.
Ich biss mir in die Wange, um einen sarkastischen Kommentar zurückzuhalten.
Als Antwort bekam ich nur ein Schulterzucken.
»Ich hasse Kinderfinger. Die sind klein und klebrig.«
Atmen, Leaf. Du warst auch mal ein Teenager.
»Ja, das haben Kinderfinger so an sich.«
»Sie schmieren immer die Speisekarten voll.«
»Deswegen sind die laminiert.«
»Das ist eklig.«
Ich kniff die Augen zusammen. »Missy!«, sagte ich scharf.
Das Bimmeln der Klingel unterbrach uns. »Die Bestellungen für Tisch vier und fünf sind fertig und tragen sich nicht von selbst«, bellte uns Cox an.
Ich hob eine Augenbraue und bedachte Missy mit einem vielsagenden Blick. »Tragen oder Kinderfinger?«
Missy seufzte, stieß sich von dem Tresen ab und ging zur Durchreiche.
Na dann.
Lächelnd drehte ich mich zu der tropfnassen Familie um und ließ dabei meinen Kugelschreiber klicken. »Willkommen im Cox’ Diner. Ich bin Leaf, eure Bedienung für heute. Was kann ich für euch tun?«
»Haben Sie Kaffee? Es ist eiskalt dort draußen, und es stürmt wie verrückt. Wir sind keinen Meter weit gekommen«, sagte der Vater seufzend.
»So viel Sie wollen«, versicherte ich ihm, während die Frau stirnrunzelnd die Karte inspizierte.
Ein lautes Donnern ließ mich besorgt nach draußen blicken. Mein eigenes blasses Spiegelbild sah mir in der Fensterscheibe entgegen. Ich steckte in der gelben Uniform, die mir in der Wäsche eingegangen war, sodass ich unfreiwillig mehr Ausschnitt zeigte, und der kurze Rock meinen runden Po betonte. Schon in der Junior High war ich diejenige mit dem Busen und dem Hintern gewesen. Gene, die jedoch eindeutig nicht von meiner Mum kamen. Sie gehörte zu jener Spezies Mensch, die essen konnte, was sie wollte, ohne zuzunehmen. Bei mir war das offenkundig nicht der Fall. Das einzig Schlanke an mir war meine Taille, was mir in Kombination damals den Spitznamen Betty Boob eingebracht hatte. Die wenigen Male, als ich versucht hatte, die überflüssigen Kilos abzutrainieren, und ins Fitnessstudio gegangen war, hatten darin geendet, dass ich einen Smoothie schlürfend meiner Mitbewohnerin zugesehen hatte, wie sie den Fitnesscoach abschleppte. Zumindest hatten wir so herausgefunden, dass man auch im Fitnessstudio zunehmen konnte, wenn man sechs Smoothies in unter einer Stunde wegkippte.
Ich pustete mir eine Haarsträhne aus dem herzförmigen Gesicht, bei dem meiner Meinung nach das einzig wirklich Interessante meine grünen Augen waren. Allerdings brannten sie von der Zwölf-Stunden-Schicht, die ich für drei Dollar die Stunde abrackerte. Zumindest durfte ich das Trinkgeld behalten. Ich sah mein dunkelbraunes Haar, das sich nicht entscheiden konnte, ob es nun lockig oder gerade sein wollte. Es war einfach nur störrisch, weshalb ich es zu einem zweckmäßigen Zopf nach hinten gebunden hatte. Ich freute mich schon auf das Ende der Schicht, wenn ich ihn öffnen und das Spannungsgefühl zusammen mit dem Geruch nach Frittierfett herauswaschen konnte.
Der Regen prasselte mit solcher Heftigkeit gegen die Scheibe des Diners, dass er wie ein Vorhang aus Wasser daran hinabfloss. Ein gewaltiger Blitz zuckte über den Himmel. Das darauffolgende Grollen war so laut, dass die Tassen auf den Tischen vibrierten.
Das neongelbe Licht im Diner flackerte. Es dauerte kaum länger als einen Wimpernschlag, und für einen kurzen Augenblick sah ich eine hochgewachsene Gestalt unter einer Straßenlaterne stehen, die mich durch das Fenster des Diners direkt anstarrte.
Noch ein Donnerschlag. Das Licht der Straßenlaterne blinzelte hektisch. Für eine Sekunde war es draußen stockdunkel. Als das Licht zögerlich wieder über die Straße kroch, war die Gestalt verschwunden. Alles, was blieb, war mein verschreckter Gesichtsausdruck in der Spiegelung des Fensters. Gänsehaut kroch mir die Arme nach oben, während der Puls hochjagte, als ich hektisch über die Straße blickte. Heilige Scheiße, hatte ich das gerade wirklich gesehen? Da stand niemand mehr, oder? Meine Mitbewohnerinnen hatten recht. Ich sollte weniger True-Crime-Serien anschauen.
»Der Laden fällt ja praktisch auseinander. Könnten Sie wenigstens die Heizung höher stellen? Es ist eiskalt hier. Miss? Miss?«
Die nörgelnde Stimme riss meine Aufmerksamkeit zurück in den Diner. »Ich stelle sie höher«, versicherte ich ihr und nahm ihre restliche Bestellung auf. Als ich mich auf den Fersen umdrehte, rieb ich mir schaudernd über die...
Erscheint lt. Verlag | 1.4.2023 |
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Reihe/Serie | Die Akademie der Exorzisten | Die Akademie der Exorzisten |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
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ISBN-10 | 3-641-29878-4 / 3641298784 |
ISBN-13 | 978-3-641-29878-4 / 9783641298784 |
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