Küstenteufel - Er sieht dich (eBook)

Ostsee-Krimi
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
175 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-98941-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Küstenteufel - Er sieht dich -  Mary-Anne Raven
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Packender erster Fall für Erdbeerverkäuferin Sophie an der Ostseeküste - Für Fans von Küstenkrimis und Eva Almstädt Eigentlich wollte Sophie sich nur ein bisschen Geld als Verkäuferin dazu verdienen, doch dann muss sie feststellen, dass ihr Erdbeerstand mitten im Jagdrevier eines brutalen Serienvergewaltigers steht. Ihr Freund Leonard bekniet sie, den Job aufzugeben, aber so einfach lässt Sophie sich nicht in die Flucht schlagen. Sie beginnt selbst zu ermitteln und kommt dem Täter dabei gefährlich nah ... »Ein einfallsreicher Krimi, der die Spannungsmomente gekonnt in Szene setzt.« ((Leserstimme auf Netgalley))

Mary-Anne wurde 1982 in einem kleinen beschaulichen Ort am äußersten Zipfel Ostwestfalens geboren, der, obwohl er im Zentrum Deutschlands liegt, gut eine Stunde von jeder Autobahn entfernt ist. Bei so viel Landschaft und wenig Leuten blieb viel Raum zum Träumen und für spannende Geschichten und so waren Bücher jeglicher Art schon seit Kindesbeinen an ihre treuesten Begleiter. Nun lebt sie mit Freund und Katze an der Ostseeküste, wo sie als Grafikerin ihren Corvie Raben Flügel verleiht und als Autorin spannende und unterhaltsame Geschichten in unterschiedlichen Genres von Thriller bis Fantasy schreibt.

Mary-Anne wurde 1982 in einem kleinen beschaulichen Ort am äußersten Zipfel Ostwestfalens geboren, der, obwohl er im Zentrum Deutschlands liegt, gut eine Stunde von jeder Autobahn entfernt ist. Bei so viel Landschaft und wenig Leuten blieb viel Raum zum Träumen und für spannende Geschichten und so waren Bücher jeglicher Art schon seit Kindesbeinen an ihre treuesten Begleiter. Nun lebt sie mit Freund und Katze an der Ostseeküste, wo sie als Grafikerin ihren Corvie Raben Flügel verleiht und als Autorin spannende und unterhaltsame Geschichten in unterschiedlichen Genres von Thriller bis Fantasy schreibt.

1.


»Hallo, junge Dame, na, was können Sie mir denn heute empfehlen?« Der schon etwas ältere Herr mit dem leichten Überbiss grinste Sophie breit an.

»Tja, wie wäre es denn heute mal mit … Erdbeeren?«, schlug sie mit einem freundlichen Lächeln vor und machte eine einladende Bewegung über den reichlich gefüllten Tresen des kleinen, erdbeerförmigen Verkaufsstandes.

»Na, das klingt doch nach einer guten Idee. Ich hätte gern ein Kilo von den Schönsten«, erwiderte der Kunde und grinste noch eine Spur breiter. Sophie behielt ihr Lächeln aufgesetzt, verpackte zwei große Pappschalen mit Erdbeeren für ihn und kassierte das Geld.

»Bitte sehr und noch einen schönen Tag.« Mit einem amüsierten Kopfschütteln blickte Sophie ihm nach, wie er glücklich von dannen zog.

Sie kannte den älteren Herrn. Er kam regelmäßig an ihren Stand. Erst gestern hatte er ein ganzes Kilo erstanden und vermutlich würde er spätestens übermorgen wieder hier aufschlagen. Was in ihr unweigerlich die Frage aufkommen ließ, ab welcher täglichen Menge der übermäßige Konsum frischer Früchte wohl eine negative Auswirkung auf den Verdauungsapparat hatte. Na ja, vielleicht besaß er ja eine große Familie oder er verteilte seine Erdbeerkäufe auf alle Nachbarn. Man konnte es seinem Magen zuliebe nur hoffen.

Mit einem leichten Seufzen ließ Sophie sich zurück auf ihren Stuhl sinken. Zum Glück war heute ein etwas regnerischer Tag mitten in der Woche, an dem sich der Betrieb an ihrem kleinen Erdbeerstand in Grenzen hielt und sie zwischendurch auch ein bisschen Zeit fand, durchzuatmen und in dem faszinierenden Buch über Forensik zu lesen, das sie erst kürzlich in der Bücherei entdeckt hatte.

Der Job als Erdbeerverkäuferin war nicht gerade ihr Traumberuf, aber er war immer noch besser, als zu Hause untätig auf dem Sofa zu liegen und den ganzen Tag nichts zustande zu bringen, außer im Internet Katzenvideos anzuschauen.

Leonard hatte zwar mehr als einmal angedeutet, dass sie den Job nicht machen müsste, da er genug verdiente, um sie beide durchzufüttern, doch das entsprach nicht Sophies Weltbild. Trotz aller Liebe zu ihrem Freund, für den sie Job und Wohnung in ihrer alten Heimat aufgegeben hatte, um hierher zu ziehen, wollte sie sich weiter ihre Unabhängigkeit bewahren. Die Rolle des Heimchens hinter dem Herd, das rund um die Uhr nur kochte und putzte und dessen Tageshighlight es war, wenn der Mann von der Arbeit nach Hause kam, entsprach weder ihren Fähigkeiten noch ihrer Vorstellung von einer gleichberechtigten Beziehung. Außerdem wäre ihr den ganzen Tag allein zu Hause über kurz oder lang die Decke auf den Kopf gefallen.

Da das Arbeitsamt nur bedingt hilfreich war und mit einer »Kreativen« wie ihr ohnehin nicht viel anfangen konnte, hatte sie sich kurz entschlossen auf diese Saisonstelle am Erdbeerstand beworben, um wenigstens ein bisschen Einkommen zu haben. Damit war sie für den Sommer erst mal versorgt und bis zum Herbst, wenn die Erdbeersaison endete, würde sich vielleicht etwas anderes ergeben, das mehr ihrer Ausbildung entsprach.

Bis dahin blieb ihr viel Zeit für Charakterstudien an den unterschiedlichen Menschentypen, die an ihren Stand kamen, und für das ein oder andere Buch zwischendurch.

Die nächste Kundin war eine alte Bekannte. Eine Stammkundin, die ebenfalls regelmäßig Erdbeeren bei ihr kaufte. Sophie hätte sie fast nicht wiedererkannt. In ihrer Erinnerung war die junge Frau eine lebensbejahende, immer gut gelaunte Person gewesen, doch die Gestalt, die jetzt an ihren Tresen trat, hatte nicht mehr viel damit gemein.

Sie wirkte blass und mitgenommen. Unter ihren Augen zeichneten sich tiefe Schatten ab. Trotz sommerlicher Temperaturen von mindestens 25 Grad trug sie eine Wollmütze auf dem Kopf, unter der auf einer Seite ein Verband hervorschaute. Ihr bisher langes blondes Haar war auf Kinnlänge gekürzt und braun gefärbt worden.

Vielleicht war sie krank gewesen oder hatte einen schweren Unfall erlitten. Auf jeden Fall sah sie so aus, als könnte sie etwas seelischen Beistand gebrauchen. Also versuchte Sophie besonders fröhlich zu klingen, als sie die junge Frau begrüßte.

»Hallo! Sie waren ja eine Ewigkeit nicht mehr hier. Wo Sie doch meine beste Kundin sind. Wie kann ich Ihnen heute etwas Gutes tun?«

»Etwas Gutes?« Die junge Frau versuchte ein schwaches Lächeln zustande zu bringen, was ihr allerdings kläglich misslang. »Ich … hätte gern …« Von einem Moment auf den anderen brach sie in Tränen aus. Sophie wusste gar nicht, wie ihr geschah. Zum Glück waren gerade keine anderen Kunden am Stand. Schnell öffnete sie die Seitentür der Erdbeere, trat neben die schluchzende Frau und strich ihr vorsichtig über den Rücken. »Ganz ruhig, kein Grund zur Panik. Kommen Sie, setzen Sie sich erst mal hin und atmen Sie tief durch.« Sie zog ihren Hocker aus dem Stand und bot ihn der Frau zum Hinsetzen an. Mit zitternden Knien nahm sie darauf Platz. »Hier, nehmen Sie ein paar Erdbeeren. Die sind gut für die Seele. Geht aufs Haus.«

Die Frau rang noch immer um Fassung, nahm aber tapfer eine der angebotenen Erdbeeren und steckte sie in den Mund. Sophies Zuwendung schien ihr gut zu tun. Zumindest beruhigte sie sich wieder etwas.

»Entschuldigen Sie, ich … ich dachte, ich wäre schon wieder bereit für die Welt hier draußen, aber offenbar bin ich es doch nicht«, brachte sie stockend hervor.

Sophie fühlte sich ein wenig hilflos in dieser Situation. Ohne konkrete Anhaltspunkte konnte sie nur raten, welches Trauma die junge Frau erlitten hatte.

»Ganz ruhig. Sie machen das gut. Das ist nur eine kleine Panikattacke. Das kann schon mal passieren, nach einem schweren Unfall …«, plapperte Sophies Mund einfach drauflos.

»Ich wünschte, es wäre ein Unfall gewesen. Dann müsste ich mich dafür nicht schämen und könnte mit jemandem darüber reden.«

Ein kalter Schauer lief Sophies Rücken hinunter. Die Indizien setzten sich plötzlich zu einem unschönen Bild zusammen. Ein furchtbarer Verdacht, was mit der jungen Frau passiert sein mochte, keimte in ihr auf.

Die Zeitungen waren in den letzten Wochen voll davon gewesen. Eine Serie von Überfällen, die sich in der ländlichen Region zwischen Lübeck, Schwerin und Wismar ereignet hatten. Die Opfer waren immer schlanke blonde Frauen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren gewesen. Sie wurden am helllichten Tag auf offener Straße vermutlich mit einem Elektroschocker betäubt und in ein Fahrzeug gezerrt. Der Täter klebte ihnen Mund und Augen zu, entkleidete sie vollständig und verging sich dann an ihnen. Anschließend ritzte er seinen Opfern mit einem scharfen Gegenstand ein Auge in die Stirn und legte sie dann irgendwo am Straßenrand ab. Nackt, hilflos und für das Leben gezeichnet. Das letzte Opfer war beinahe von einem Auto überfahren worden, und soweit Sophie wusste, hatte es mindestens einen Selbstmord in Zusammenhang mit diesen Taten gegeben. Eine wirklich furchtbare Verbrechensserie, die alle Frauen der Region in Angst versetzte.

War ihre Stammkundin auch ein Opfer dieses Täters geworden? Es deutete alles darauf hin. Aber wie um Himmelswillen sollte Sophie damit umgehen? Ein wenig hilflos strich sie der jungen Frau über die Schulter.

»Ich finde es toll, dass Sie den Schritt nach draußen gewagt haben. Egal, was Ihnen passiert ist. Es ist wirklich mutig, sich nicht vom Leben abhalten zu lassen.«

Die Stammkundin zog hörbar die Nase hoch und sah Sophie einen Augenblick lang nachdenklich an.

»Ich hab mich seit Wochen nicht mehr vor die Tür gewagt. Die Leute sehen mich alle so komisch an, als wüssten sie genau, was mit mir passiert ist. Ich kann das nicht ertragen.«

»Sie sind eine starke, junge Frau. Sie schaffen das bestimmt.«

»Nein, ich bin nicht stark, sonst wäre mir das nicht passiert.«

»Tun Sie sich das nicht an. Sie haben diesen … Angriff nicht provoziert. Sie haben diesem Mann nicht erlaubt, was er getan hat. Wenn jemand schwach und erbärmlich ist, dann er, der sich an einer wehrlosen Frau vergeht, nicht Sie.« Diese Worte waren ein Schuss ins Blaue, der nicht ohne Risiko war, doch offenbar hatte Sophie ins Schwarze getroffen.

»Aber ich konnte ihn auch nicht davon abhalten und jetzt werde ich bei jedem Blick in den Spiegel...

Erscheint lt. Verlag 26.1.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Bücher für den Urlaub • Detektivin • Grevesmühlen • Insel • Inselroman • Krimi • Küste • Leiche • Mord • Neustadt in Holstein • Norddeutschland • Opfer • Ostsee • Polizei • Regionalkrimi • Serientäter • SOKO • Spannung • Strand • Toter • Urlaub • weibliche Ermittler
ISBN-10 3-492-98941-1 / 3492989411
ISBN-13 978-3-492-98941-1 / 9783492989411
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