Perry Rhodan 3212: Die Zufallsschlacht (eBook)

Perry Rhodan-Zyklus 'Fragmente'
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-6212-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Perry Rhodan 3212: Die Zufallsschlacht -  Robert Corvus
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Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Galaxis - das Geisteswesen scheint zwischen den Sterneninseln verschollen zu sein, zersplittert in Fragmente. Diese Fragmente zu finden und wieder zu vereinen, ist Rhodans Ziel. Er erkundet die Galaxis Morschaztas und begegnet dort Panjasen und Oschkoren. Zwischen diesen entbrennt DIE ZUFALLSSCHLACHT ...

1.

Windungen

 

»Wie viele Forscher leben in dieser Station?«, wünschte die Ewige Ganja Viyesch zu wissen.

Sie hatte sofort erfasst, dass Emquolosch nicht einfach nur ein Arbeitsplatz war. Die nächstgelegene Siedlung war das Nest Kubanda, 270 Kilometer entfernt, am Äquator von Kenkscheil. Ihre Station war der Lebensmittelpunkt der Forscher, auch in der Freizeit.

»Gegenwärtig sind zehn Oschkoren für Emquolosch eingeteilt«, sagte Wayschnand. »Dabei zähle ich Riltenak mit.«

»So wenige?«

Der Obligatorische Mentor hielt sich mit einer Antwort zurück. Er wusste nicht, ob die Ewige Ganja einen Tadel ausdrückte, weil sie die Kaverne im Eispanzer für so bedeutend erachtete, dass ein größeres Aufgebot sinnvoll gewesen wäre, oder ob sie sich auf die Ausdehnung des Komplexes bezog. Er bestand aus halbkugelförmigen Modulen, von außen ähnelte er einem Gelege mit unterschiedlich großen Eiern. Neben Quartieren, Labors und einem Studiensaal beherbergten die Module einen Gemüsegarten, eine Trainingshalle und derlei mehr. Alles in allem ausreichend Platz auch für die hundertköpfige Gefolgschaft, die die Ewige Ganja durch die Einladung ehrte, sie hinab in die Kaverne zu begleiten.

Diese Erwählten sammelten sich in der Küche, einer 40 Meter durchmessenden Komponente mit einer Kuppelhöhe von 35 Metern. Emporen zogen sich an der runden Wand entlang. Herde und Öfen unterschiedlicher Gestalt standen zwischen üppiger Vegetation, ebenso Vitrinen mit Geschirr und Zubereitungstische. Entweder waren die Forscher fanatische Hobbyköche, oder das Trisch hatte sie verleitet, den größten Saal ihres Komplexes zur Küche zu machen.

»Warum heißen mich die Bewohner nicht willkommen?«, fragte Viyesch.

Wayschnand fühlte sich wie ein Angeklagter. Hätte er für einen würdigeren Empfang sorgen sollen?

Aber was für einen Unterschied hätten schon neun verlorene Gestalten gemacht, die sich nicht mit der Etikette auskannten und womöglich dumme Dinge zur Begrüßung faselten?

»Sie werden dich fürchten«, sagte er. »Außerdem halten sie es für ihre Pflicht, die Kaverne auf deinen Besuch vorzubereiten.«

Die Veejasen und der Felide wuchteten mithilfe ihrer Roboter ein aus hellem Stein gefertigtes Murupor-Fass in die Küche, vier Meter hoch, knapp zwei Meter im Durchmesser. Zusätzlich hatten sie eine Ausschankstation dabei.

Wayschnand hoffte, dass die Vorbereitungen, die sie während des Fluges getroffen hatten, ausreichten, um das Getränk unter den besonderen atmosphärischen Bedingungen, die auch in der Kaverne herrschten, angenehm frisch zu servieren. Zusammengenommen erreichte die Ausrüstung der Veejasen einen Umfang, der einem Bausatz für einen Raumgleiter gerecht geworden wäre. Wayschnand sollte es recht sein. Ihm war alles recht, was die Stimmung der Hofgesellschaft und vor allem der Ewigen Ganja hob.

Der Forscher Riltenak, der dieser Station zugeteilt, aber bei Viyeschs Eintreffen auf Oschkor gewesen war, kam über eine breite Rampe herauf. »Der Schlitten ist eingetroffen.«

»Wunderbar!«, sagte Wayschnand. »Dann können wir uns auf den Weg machen.«

»Aber nicht alle zusammen«, dämpfte Riltenak seine Erwartung. »Der Schlitten ist auf unseren Bedarf ausgelegt, er transportiert Forscher und deren Gerät. Aber diese Gesellschaft ...« Seine Geste umfasste die 100 Erwählten, die mit Ausnahme des Dutzends Panjasen blauschwarze Schutzanzüge trugen. »Wir werden fünfmal fahren müssen. Ich schlage vor, dass wir das Trisch entscheiden lassen, wer in welcher Fuhre dabei ist.«

»Ein amüsanter Vorschlag«, sagte Viyesch, »aber fest steht, dass ich mich sogleich in die Kaverne begeben werde.«

Sodroschon stellte sich neben sie. »Wohin die Ewige Ganja auch geht, werden die Leibwache und ich sie begleiten.«

Die um die Flexorette geschlossene Hand wirkte weniger bedrohlich als die harte Miene des Gardekommandanten. Wie alle Panjasen trug er eine Purpurtunika, die seine athletische Gestalt betonte. Eigentlich brauchte dieser Mann keine Waffe. Er war eine Waffe.

Riltenak sah zu, wie sich die fünf Gardisten hinter ihrer Herrin aufstellten. »Bist du als Eroberin gekommen?«

Aus! Vorbei! Dieser Fauxpas würde Wayschnand für immer im Patschonsystem beerdigen! Es sei denn, die Ewige Ganja fände einen noch trost- und aussichtsloseren Ort mit noch impertinenteren Primitiven, an den sie ihn verbannen könnte.

Aber Viyesch lächelte. »Glaubst du, ich bräuchte Soldaten, um mit zehn Forschern fertigzuwerden?«

Woher kam dieser Trotz in Riltenaks Gesicht? Bislang hatte er sich als vorbildlicher Erhöhter gezeigt, der die ihm übertragenen Aufgaben mit ruhigem Pflichtbewusstsein erfüllte.

Der Felide jonglierte mit drei Bechern. Auch diese waren aufgerüstet, Aggregatbänder umschlossen den Rand. Unten in der Kaverne würden sie Konservierungsfelder projizieren, um das Murupor frisch und die dünne Stickstoffatmosphäre des Planeten fernzuhalten. Außerhalb der Station würde das seltsame Wesen auch wieder einen Helm tragen müssen, eine auf ihn optimierte Anfertigung, die den Ohrenhänden Bewegungsspielraum gab.

»Wie wäre es, den Hausherren in der Kaverne ein wenig Murupor als Gastgeschenk zu kredenzen?«, rief Pand-Garru, die Sekturen-Faust.

Sodroschon zog seine Flexorette ein paar Fingerbreiten weit aus der Schlaufe.

»Eine schöne Idee!«, befand Viyesch. »Ihr und eure Ausrüstung komplettiert die erste Fahrt. Der Obligatorische Mentor«, sie sah Wayschnand an, »wird die Übrigen in Gruppen einteilen und mit der letzten nachkommen.«

Wayschnand versuchte, sich die Enttäuschung nicht anmerken lassen. Die Ewige Ganja konnte ihn in ein pathologisch suboptimales System schicken, sie konnte ihm unerquickliche Aufgaben übertragen und ihn vor aller Augen an die letzte Stelle verweisen. Doch die Würde seines persönlichen Auftretens konnte sie ihm nicht nehmen. Die eigene Schönheit würde er immer hüten. »Ganz, wie du es wünschst, soll es geschehen, Licht der Panjasen.«

 

*

 

Riltenak drehte den von seinem Vater geerbten Ring. Er passte nur bis zum mittleren Glied über den handschuhgeschützten Finger.

»Wie weit ist es?«, fragte Sodroschon, der zwischen der Ewigen Ganja und ihm ganz vorne im Schlitten saß.

»Die Kaverne befindet sich in zwölf Kilometern Tiefe.«

»Das weiß ich, aber wir fahren viele Umwege.«

Der Schlitten war ein geschlossenes Gefährt, lang genug, um auch sperriges Gerät zu transportieren, dabei aber noch so kurz, dass er enge Kurven befahren konnte.

»Es gibt Bereiche mit besonders hartem Eis, mit hohem Wasseranteil, über Jahrhunderte zusammengepresst«, erläuterte Riltenak. »Dort konnten wir den Schacht nicht weitertreiben.«

»Weshalb nicht?« Viyesch klang interessiert. »Eure Desintegratoren müssten spielend damit fertig werden.«

»Das Harteis ist bedeutsam für die Statik des Eispanzers«, sagte Riltenak. »Insbesondere für den gebohrten Tunnel.«

»Wieso setzt ihr keine Prallfelder zur Stabilisierung ein?«, hakte Viyesch nach. »Zumindest in einiger Entfernung zur Kaverne sollten sie doch funktionieren.«

Die Einschränkung bezog sich auf das Hyperflimmern, das von den Skulpturen ausging und Hochtechnologie störte.

»Wir wollen das Trisch so wenig wie möglich bei der Gestaltung des Planeten stören.«

Mit dieser Erklärung seiner Kollegen hatte sich Riltenak abgefunden, obwohl der Verzicht auf Stützfelder immer neue Bohrungen notwendig machte und die Begründung ihm insgesamt albern erschienen war. Doch das Licht der neuesten Ereignisse änderte das. Nicht so sehr der Besuch der Ewigen Ganja, sondern der Tod seines Vaters.

Nachdenklich drehte er am Ring. Er war auf Umjanilas Haltung vorbereitet gewesen, Ralmon noch Zeit zu lassen, von allein das Sprechen zu lernen. Doch es sie selbst erklären zu hören, war etwas anderes.

Wurde Ralmon in diesem Moment ein Denkoptimierer implantiert?

Riltenak rieb seine Schläfe. Ein Hyperfunkanruf würde Gewissheit bringen. Aber er traute sich nicht.

»Was sagt das Trisch?«, fragte einer der Veejasen von hinten.

Das Holo über dem Ring stellte eine Pyramide dar. Die Hälfte der Symbole war eckig, die andere rund. Wenn man vor Befragung des Trisch keine andere Zuordnung traf, bedeutete eckig höher, schneller, schwerer oder rechts.

Riltenak lenkte den Schlitten in die entsprechende Richtung.

»Es gibt mehrere Routen zur Kaverne?«, fragte Viyesch.

»Sicher. Wir haben viele gebohrt, weil ...«

»... das Trisch es befahl«, unterbrach ihn Sodroschon.

Das Trisch befahl nicht, sondern gab Empfehlungen, eröffnete ansonsten unbedachte Möglichkeiten. Aber das würde ein Panjase nicht verstehen. Selbst Riltenak sträubte sich dagegen, diese Erkenntnis anzunehmen, wenngleich er sich deswegen inzwischen wie ein bockiges Kind vorkam.

»Mehrere Schächte sind notwendig, weil immer wieder welche einstürzen«, erläuterte er stattdessen. »Das Eis bewegt sich. Im Ozean darunter gibt es starke Strömungen. Und es ist unterschiedlich fest, je nach Anteil von Stickstoff, Methan, Wasser oder Kohlenmonoxid. Die härteren Schichten drücken die weicheren zusammen.«

»Wenigstens ist dieses Gefährt stabil«, sagte der anscheinend gut gelaunte Felide, der quer auf der zweiten Bank lag.

»Der Schlitten kann sich frei graben, wenn es sein muss.«

»Kommt das häufig vor?«, wollte Sodroschon wissen.

»Nur bei etwa jeder zwanzigsten Fahrt.«

Riltenak verringerte die Geschwindigkeit und hielt an. Vor ihnen machte ein Deckeneinbruch den...

Erscheint lt. Verlag 9.3.2023
Reihe/Serie Perry Rhodan-Erstauflage
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Erstauflage • Perry Rhodan • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-6212-X / 384536212X
ISBN-13 978-3-8453-6212-0 / 9783845362120
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