Perry Rhodan 3231: Die Purpurwelt (eBook)

Perry Rhodan-Zyklus 'Fragmente'
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-6231-1 (ISBN)

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Perry Rhodan 3231: Die Purpurwelt -  Susan Schwartz
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Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Galaxis - das Geisteswesen scheint in ungezählte Fragmente zersplittert zu sein, die sich in verborgenen Fragmentrefugien ballen. Diese Refugien zu finden und die Fragmente wieder zu vereinen, ist Rhodans Ziel. Während der Nachforschungen zum ersten Fragment stößt er auf ein Transportmedium, das wie geschaffen dafür scheint, ihn auch in ferne Regionen des Kosmos und zu anderen Fragmentrefugien zu bringen. Sein Weg führt ihn auf DIE PURPURWELT ...

2.

Dom

 

Die RA setzte sie auf die übliche Weise unterhalb ihrer Spitze am Boden ab.

Die Helme hatten die drei Reisenden nicht geschlossen, da das Gegenüber eine zwar sehr abgestandene, aber immerhin atembare Atmosphäre gemessen hatte.

Der Käfig, in dem sich die RA befand, war offen, also nicht von einem Schutzschirm oder Energiegitter umgeben. Die Streben lagen so weit auseinander, dass die drei Terraner sie problemlos passieren könnten.

Ghessow rümpfte die Nase. »Oh Mann, das müffelt nach drei Wochen ungewaschenen Männersocken und eingetrockneten Pizzaresten.«

Auch Rhodan und Lato hatten mit dem Geruch zu kämpfen. Als moderne Raumfahrer waren sie saubere, angereicherte Luft gewohnt.

»Erinnert mich an die Studentenbude eines Freundes«, sinnierte Rhodan. »Es ist irgendwie ... wie zu Hause. Ich fühle mich in meine Jugendzeit versetzt. Und in Junggesellenwohnungen.«

»Na, hoffentlich ohne Albtraum«, spöttelte Ghessow und unterließ es, nachzufragen, ob Rhodan mit »Junggesellenwohnungen« seine eigene einschloss. »Und wieder einmal bin ich froh, keine Tefroderin zu sein.«

Antanas Lato schwieg, er war leicht grünlich im Gesicht. Schließlich verbrachte er die meiste Zeit in einem Raumschiff, und nun schon seit Längerem in der RA, hauptsächlich in der Kommandozentrale. Dort roch es höchstens nach dem ganz bestimmt-unbestimmten Maschinenstaub, jedenfalls nach nichts Organischem.

»Dafür, dass der Dom so groß ist, erstaunt mich dieser Mief«, stimmte Rhodan zu. »Eine Luftumwälzung findet wohl eher selten statt. Vielleicht wird diese Halle hier nicht sehr oft frequentiert.«

»Jedenfalls hat man uns kein Empfangskomitee geschickt. Ich weiß nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll.« Lato wiegte den Kopf.

»Es ist gut, weil sie sich verspäten«, sagte Rhodan. »Denn sie werden kommen. Dass etwas im Käfig aufgetaucht ist, wird unter Garantie gemeldet. Aufgrund der Abschirmung nach draußen herrscht hier technologisch mindestens galaktischer Standard.«

Ghessow ging auf die Streben zu. »Das sieht aus wie ... Pflanzen«, stellte sie erstaunt fest. »Das trägt sicher zu dem abgestandenen organischen Geruch bei.«

Illustration: Swen Papenbrock

Alle Käfigstreben waren umwunden und umschlungen – aber nicht von lebendiger Materie. Die Ranken mit ihren Blüten und Blättern waren verwelkt. Manches, das fleischig aussah, war nicht vertrocknet, sondern moderte und schimmelte vor sich hin, was kaum zur Verbesserung der Luft beitrug.

»Warum pflanzt man so etwas, wenn man es nicht pflegt?«, wunderte sich Ghessow.

»Vielleicht ist dieser Dom schon lange verlassen«, vermutete Lato. »Seit Jahrzehnten oder länger.«

»Möglich.« Ghessow streckte die nicht behandschuhte Hand nach einer siebenstrahligen Blume aus, die wohl einstmals gelb gewesen war, mit einem handflächengroßen Samenteller. Zum Teil fanden sich noch schwarz verschrumpelte Samen in den Hülsen.

Ghessow war versucht, ein paar dieser Samen mitzunehmen, aber schon bei der leichten Berührung ihrer Fingerspitze zerbröselte und zerfiel die Blüte zu Staub und rieselte in einem grünlichen Sporennebel zu Boden.

»Ich glaube, das hat Methode«, meinte Rhodan. »Irgendwie erinnert mich das an ...«

Er sprach nicht weiter.

»Ja?«, hakte Ghessow nach einer Weile nach.

»Unwichtig.« Er winkte ab.

»Zu morbid?«

»Vielleicht.«

Ghessow insistierte nicht weiter, sie kannte Rhodan lange genug, um zu wissen, wann er verschlossen war und erst zu gegebener Zeit mehr preisgeben würde. Er war ein relativ Unsterblicher mit über dreitausend Jahren Erfahrung. So menschlich er sich gab und es auch war, es trennte sie doch eine Menge, so wie Ghessows Mutantengabe sie von allen anderen abgrenzte. Auch sie hatte schon eine Menge Dinge gesehen, die den meisten Wesen verschlossen waren. Aber um zu verstehen, was Rhodan alles erblickt, erfahren und durchlitten hatte, fehlten ihr mindestens tausend, vermutlich eher zweitausend Jahre.

Ganz abgesehen davon hatte sie keinerlei Erfahrung, wie es so war, Freund einer Superintelligenz zu sein und sich über Kosmokratendiener – oder deren Avatare – mit Kosmokraten zu unterhalten. Immerhin war sie neuerdings die Freundin eines Dunkelplaneten und damit auf gutem Wege, wie sie fand.

Aber ernsthaft: Ghessow würde sich zurückhalten und Rhodans Überlegungen und Entscheidungen folgen. Er wusste am besten, was zu tun war.

Sie warf einen Seitenblick auf Lato, der alles andere als glücklich aussah. Auf der Dunkelwelt Crossd hatte er sich wohlgefühlt. Die Stellwerker der Konverse waren zwar sehr schrullig, aber vielleicht gerade deswegen seine Kragenweite gewesen. Mit den Avoiden hatte er sich über hyper-ultra-sexta-Dinge unterhalten können, die für Ghessow weit entfernt lagen. Natürlich hatte sie ebenfalls entsprechende Grundkurse im Rahmen ihrer Ausbildung durchlaufen, aber wirklich interessiert hatten diese sie nie. Sie war keine Denkerin oder Positronikspezialistin, und schon gar keine Dimensiologin oder Hyperphysikerin. Sie war Praktikerin.

Und wenn es ihr zu viel wurde, ging sie eben in ihre Hypersenke, ihren ganz eigenen privaten Raum, durch dessen farbige Schlieren sie sogar in den Normalraum schauen konnte. Verwaschen, undeutlich – aber sie hatte gelernt zu deuten.

Das Wichtigste aber: Keiner konnte sie dort erreichen oder sie gar herausholen.

 

*

 

Die drei Reisenden schlüpften zwischen den Stangen hindurch. Die RA schickte jedem eine Leuchtsonde mit, um eine größere Fläche zu erhellen. Zusätzlich benutzten sie Handlampen.

Sie gingen die wenigen Meter auf die hinter dem Käfig liegende nächstgelegene Wandung zu und schickten Spähsonden aus, um nach einem Ausgang zu suchen. Doch zumindest auf den ersten Blick und den Messdaten gemäß war nichts zu entdecken.

»Ich werde mal nachsehen«, verkündete Ghessow und zog wenige Sekunden später ein langes Gesicht.

»Hast du ernsthaft damit gerechnet?«, fragte Rhodan gleichmütig, während sie den Käfig umrundeten und tiefer in die Domhalle vordrangen.

»Nun, auf Crossd konnte ich es ja auch.«

»Da wurde die RA festgehalten. Hier werden wir festgehalten.«

»Ja, vielleicht haben wir eine entsprechende Schaltung ausgelöst«, überlegte Lato laut. »Andererseits ... dass die Systeme der RA alle frei sind, spricht dagegen, auch wenn sie in einem Käfig hängt.«

»Es hat also einen anderen Grund, und ich denke, wir werden die Erklärung bald finden.« Rhodan deutete auf den Boden und dirigierte die Sonden so, dass sie vor den drei Reisenden eine größere Fläche ausleuchteten.

 

*

 

Zu ihren Füßen fanden sich unregelmäßig verteilt halbschalenförmige Gruben von nicht mehr als fünfzig Zentimetern Tiefe. Die ausgeschickten beiden Kamerasonden zeigten den Galaktikern, dass das gesamte Fundament des Doms mit diesen Gruben übersät war, lediglich zu den Rändern hin wurden es weniger; hinter dem Käfig gab es gar keine, weswegen es ihnen bisher nicht aufgefallen war.

Die erhellten Gruben waren mit Staub befüllt, was Rhodan insofern erstaunte, als der restliche Untergrund völlig sauber schien. Am Rand der Gruben lag jeweils ein kleiner, nicht mehr als fünf Zentimeter Kantenlänge messender schwarz glänzender Würfel.

Und das war längst nicht alles. Die Gruben hatten einen dicken Rand, wie eine Rinne, in denen diverse kleine Gegenstände lagen: Schmuck – etwa Ringe, Armreifen, Stirnbänder – oder einzelne farbenprächtige, aufwendig geschliffene Kristalle. Dazu Figürchen und nicht definierbare Kunstgegenstände, Amulette, geschlossene Döschen. Bei manchen Gruben fanden sich auch kleine Rollen aus pergamentartigem Material oder Folien.

Ghessow konnte ihre Neugier nicht zurückhalten, löste das Band einer Folie und entrollte sie. »Das sieht aus wie eine zweidimensionale Karte, aber ich kann sie nicht lesen.«

»Der Staub«, sagte Lato langsam, während er seine Messgeräte frequentierte, »ist Asche. Aus überwiegend organischem Material.«

»Pflanzen?«, fragte Ghessow. Abgesehen von den Ranken an den Gitterstäben hatte sie nichts Pflanzliches entdecken können. Der Boden war völlig fugenlos und anorganisch, da konnte keine Flora gedeihen.

»Nein.« Lato war einsilbig, und Ghessow dämmerte etwas.

»In jeder Grube?«, wollte Rhodan wissen.

»Nein, die Kamerasonden haben freie Gruben aufgenommen, bei denen sich auch keine Würfel oder andere Gegenstände befinden.«

Ghessow überlief unwillkürlich ein Schauer, nun bestätigte sich die Vermutung. »Es ist wie ein Urnenfeld«, flüsterte sie. Hastig rollte sie die Karte wieder zusammen, band sie zu und legte sie fast ehrfürchtig ab.

»Also eine Begräbnisstätte?«, fügte Rhodan hinzu und wies auf die Würfel. »Dann wären das da vermutlich die Äquivalente für Grabsteine, die anderen Sachen Beigaben. Die Karte zeigt vielleicht einen Weg ins Jenseits.«

»Es ist wahrscheinlich, dass die Gruben nur den oberen Teil einer Tiefanlage, die Schale für die Asche darstellen«, erläuterte Lato weiter. »Ich messe darunter große, metallverkleidete Hohlkörper an, in die die Leichen wohl hinabgelassen und mit Kleidung, Waffen und dergleichen bestattet werden. Sie werden hochenergetisch verbrannt und die abgekühlte Asche anschließend nach oben transportiert. Der Hohlkörper schließt sich, und zurück bleibt die befüllte Grube.«

»Du hattest es bereits geahnt, mit diesem Friedhof, oder?«, fragte Ghessow Rhodan.

»Ja. Ich fühlte mich durch das Ambiente und den...

Erscheint lt. Verlag 20.7.2023
Reihe/Serie Perry Rhodan-Erstauflage
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Neo • Perry Rhodan • Perryversum • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-6231-6 / 3845362316
ISBN-13 978-3-8453-6231-1 / 9783845362311
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