Die Götter von Blut und Pulver: Blut des Imperiums (eBook)

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2023 | 1. Auflage
704 Seiten
Cross Cult (Verlag)
978-3-98666-304-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Götter von Blut und Pulver: Blut des Imperiums -  Brian McClellan
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Im Abschluss von Brian McClellans epischer Fantasy-Trilogie über Magie und Schießpulver müssen ein Söldner, ein Spion und ein General Verbündete finden, um das Blatt des Krieges zu wenden. Die Dynize haben den Landfall-Gottesstein entschlüsselt, und Michel Bravis soll nach Greenfire Depths zurückkehren, um alles zu tun, was er kann, um sie daran zu hindern, die Macht des Steins zu nutzen. Ben Stykes Invasion von Dynize wird zu einem Reinfall, als ein Sturm seine Flotte zerstreut. Er geht mit nur zwanzig Lanzenreitern an Land und ist gezwungen, sich statt auf seine Muskeln voll und ganz auf seinen Verstand zu verlassen. Lady Vlora Flint, die ihrer Zauberkraft beraubt und körperlich und seelisch gebrochen ist, marschiert an der Spitze einer adranischen Armee nach Landfall, um sich an denen zu rächen, die sich gegen sie verschworen haben. Doch sie sieht sich unüberwindbaren Hindernissen und dem größten General von Dynize gegenüber.

PROLOG


Ka-sedial meditierte in einem Bad aus Sonnenlicht im obersten Stockwerk des ehemaligen Stadthauses von Kanzlerin Lindet in der Oberstadt von Landfall. Es war ein prächtiger Raum, gefüllt mit Kunst, astronomischen Instrumenten, seltenen Büchern und mechanischen Rätseln; der Spielplatz von jemandem, der Bildung mit Leidenschaft betrachtet. Er hatte den Raum weitgehend unberührt gelassen, seit er die Macht übernommen hatte, und er hatte beschlossen, dass er die Vorbesitzerin durchaus mochte. Er und Lindet würden eine lange, interessante Diskussion führen, bevor er ihr den Kopf abschlug.

Er saß auf einem gepolsterten Hocker und blickte durch eine große Buntglasscheibe nach Osten. Mit geschlossenen Augen genoss er diesen Moment der Ruhe, die schließlich ein seltener Luxus war. Er fragte sich, ob er in den kommenden Tagen ganz darauf würde verzichten müssen. Die meisten Menschen dachten, dass Herrschen ein Luxus sei. Über diesen Gedanken musste er innerlich glucksen. Zu herrschen, war eine Pflicht, eine schreckliche Verantwortung, an der sich nur wenige mit Erfolg messen konnten. Ein Klopfen an der Tür unterbrach seine Grübeleien, und Sedial rieb sich den hartnäckigen Schmerz hinter seinem linken Auge weg, bevor er seine Hände gelassen auf seine Knie legte. »Herein.«

Die Tür wurde geöffnet, und das Gesicht eines Mannes im mittleren Alter mit harten, kantigen Gesichtszügen, einem eckigen Kiefer und einer militärischen Haltung erschien. Er war mittelgroß und hatte eine kräftige Statur sowie die schwarzen Tätowierungen eines Drachenmannes. Ji-noren war offiziell der Leibwächter von Sedial. In Wirklichkeit war er Sedials Spionagemeister und militärischer Berater, und einer von etwa einem Dutzend Drachenmännern, die ihm gegenüber loyal waren und nicht dem Kaiser.

»Ja?«, fragte Sedial.

»Wir haben das Mädchen gefunden.«

»Das Mädchen?«

»Das Ihr Ichtracia gegeben habt.«

Sedial schnaubte bei der Erwähnung seiner verräterischen Enkelin. »Bring sie rein.«

Es dauerte einige Augenblicke, bis Ji-noren eine zierliche Palo-Frau von etwa neunzehn Jahren hereinbrachte. Wäre Sedial jung genug gewesen, um diese Art von Zeitvertreib noch zu genießen, hätte er sie sehr attraktiv gefunden. Sie zitterte heftig, als Ji-noren ihr eine Hand auf die Schulter legte. Er hatte sie aus den Einwohnern dieses riesigen Slums, den Greenfire-Tiefen, ausgesucht, und sie war als Friedensangebot für Ichtracia gedacht gewesen, eine Sklavin, mit der sie machen konnte, was sie wollte. Ichtracia hatte das Mädchen einfach freigelassen und Sedials Befehle ignoriert.

Sedial betrachtete das Mädchen einen Moment lang und versuchte, mit seiner Magie auch nur die kleinste Spur seiner Enkelin an ihr zu finden. Wenn sie nur ein bisschen Zeit miteinander verbracht hatten, dann müsste er dort etwas finden, und sei es nur ein Flüstern.

Nichts.

Er zog ein Lederetui aus seinem Ärmel, entrollte es und brachte eine Reihe von Nadeln und Glasfläschchen zum Vorschein. Er zog eine der Nadeln heraus. »Gib mir deine Hand.« Die Frau atmete heftig. Ihre Augen rollten wie die eines verängstigten Pferdes, und Sedial hätte Noren fast befohlen, ihr ein wenig Vernunft einzuprügeln. Stattdessen streckte er die Hand aus und packte sie am Handgelenk. Er stach ihr in eine Vene auf dem Handrücken, ignorierte den erschrockenen Laut, den sie von sich gab, und verwischte den Blutstropfen mit seinem Daumen. Dann ließ er sie los.

Er starrte auf den scharlachroten Tropfen. Er atmete ein paarmal tief durch, berührte das Blut mit seiner Magie und spürte, wie sie eine Brücke zwischen seinem Körper und ihrem, zwischen seinem Geist und ihrem herstellte. »Wann hast du Ichtracia das letzte Mal gesehen?«, fragte er.

Die Unterlippe des Mädchens zitterte. Sedial übte mit seiner Magie sanften Druck aus, und die Worte sprudelten plötzlich aus ihr heraus. »Nicht seit dem Tag, an dem Ihr mich bei ihr gelassen habt. Sie hat mich, schon wenige Minuten nachdem Ihr gegangen seid, weggeschickt!«

»Und seitdem hattest du keinen Kontakt mehr zu ihr?«

»Nein!«

»Hast du auch nur eine Ahnung, wo sie sich versteckt halten könnte?«

»Habe ich nicht, Großer Ka! Es tut mir leid!«

Sedial seufzte und wischte sich das Blut an seinem Daumen mit einem sauberen Stofffetzen vom Tisch neben ihm ab. Er steckte die Nadel zurück in das Lederetui und rollte es zusammen, dann schnippte er abweisend mit der Hand. »Sie weiß nichts. Bring sie zurück in die Tiefen.«

Ji-noren packte sie an der Schulter, aber die Frau weigerte sich, sich von ihm abzuwenden. Ihr Blick blieb an seinem hängen, und ihre Zähne klapperten. »Ihr …«

»Ich was, meine Liebe?«, fragte er ungeduldig. »Ich werde dich nicht foltern?« Er schenkte ihr sein bestes großväterliches Lächeln. »Glaube mir, wenn ich denken würde, dass das helfen könnte, wärst du schon auf dem Weg zu meinen Knochenaugen. Aber du bist nichts weiter als eine willensschwache Unbeteiligte, und trotz allem, was man dir vielleicht erzählt hat, zerquetsche ich keine Insekten aus schierer Bosheit. Nur aus Notwendigkeit.« Er machte noch eine Geste in Richtung Ji-noren, und im nächsten Moment war das Mädchen verschwunden.

Ji-noren kam ein paar Minuten später zurück. Er stand an der Tür und wartete schweigend, während Sedial versuchte, wieder in diese glückselige Meditation zu fallen, die er vorhin gehabt hatte. Es klappte nicht. Der Moment der Ruhe war vorbei. Sein Kopf schmerzte, und die Stelle hinter seinen Augen pochte jedes Mal heftig, wenn er seine Magie einsetzte. Er stieß einen kleinen Seufzer aus und rappelte sich auf die Beine. Er durchquerte den Raum zu einem Schreibtisch, wo er sich auf den Stuhl sinken ließ, und begann, eine Reihe von Arbeitsaufträgen zur Umverteilung von Palo-Arbeitern aus den Wohnungsbauprojekten im Norden zu einer neuen Festung im Süden zu unterschreiben.

»Haben wir keine andere Möglichkeit, Ichtracia zu finden?«, fragte Ji-noren leise.

»Nein«, antwortete Sedial, während er einen der Arbeitsaufträge überflog und seine Unterschrift darunter setzte. »Haben wir nicht. Die weltlichen Mittel haben versagt – wir haben jeden verhört, der auch nur eine schwache Verbindung mit ihr gehabt hat.«

»Und magische Mittel?«

»Die Dynize-Privilegierten haben vor langer Zeit gelernt, sich vor den Knochenaugen zu verbergen. Selbst unser Familienblut ist nicht stark genug, um es mir zu erlauben, ihre Verteidigung zu durchbrechen.«

»Was ist mit dem Spion, Bravis?«

Sedial sah auf die blauen Flecken an seinem Handgelenk hinunter. Sie stammten von der einen Enkelin – von Ichtracias Magie –, der Schmerz hinter seinem Auge von der anderen. »Ka-poel beschützt ihn«, sagte er leise und hob seinen Blick zu einer kleinen Kiste auf dem Regal. Die Kiste enthielt den Finger des Spions und mehrere Fläschchen mit seinem Blut. Sie hatten sich als nutzlos erwiesen, aber er behielt sie trotzdem.

»Ich habe die Suche auf dreihundert Meilen ausgeweitet«, sagte Ji-noren. »Wir werden sie finden.«

Diese Zusicherung löste in Sedials Brust einen Anfall von Wut aus. Er kämpfte sie nieder, unterschrieb einen weiteren Arbeitsauftrag und versah ihn mit seinem Dienstsiegel. Er sollte nicht auf Soldaten angewiesen sein, die Keller durchkämmten und Dachböden durchwühlten, um seine Enkelin und diesen dreckigen Spion zu finden. Er war das mächtigste Knochenauge der Welt. Sie zu finden, sollte so einfach sein wie ein Gedanke. Die Stelle hinter seinem Auge pochte. Das zweitstärkste Knochenauge. Trotz seines Zustandes verspürte er einen Hauch von Stolz auf Ka-poel. Sie wäre eine tolle Schülerin gewesen – oder eine mächtige Opfergabe. Vielleicht würde sie sich noch als Letzteres erweisen. »Ichtracia und der Spion sind entweder schon auf der anderen Seite des Kontinents, oder sie verstecken sich direkt vor unserer Nase. Konzentriert eure Bemühungen weiter auf die Stadt.« Er richtete sich wieder auf, ließ seinen Rücken knacken und schenkte Ji-noren ein Grinsen. »Ka-poel will zu viel auf einmal. Sie beschützt Dutzende mit ihrer Magie, anstatt sie als Waffe zu benutzen. Wenn sie nicht so abgelenkt wäre, hätte sie mich schon getötet.«

Ji-noren runzelte die Stirn, als würde er sich fragen, wie das eine gute Nachricht sein konnte.

Sedial klopfte Ji-noren auf die Schulter. »Sie wird weiterhin denselben Fehler machen. Irgendwann wird sie dadurch gegen meine Angriffe geschwächt sein, und dann werde ich sie brechen.«

»Ah. Wissen wir, wo sie...

Erscheint lt. Verlag 5.5.2023
Übersetzer Johannes Neubert
Verlagsort Ludwigsburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Abenteuer • Adopest • Beste Steampunk Romane • Fantasy • Magie • Magie-Jäger • Pulver-Magie • Science-fiction • Steampunk • Zauberer
ISBN-10 3-98666-304-5 / 3986663045
ISBN-13 978-3-98666-304-9 / 9783986663049
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