Perry Rhodan 3248: Die Frau aus dem Transmitter (eBook)

Perry Rhodan-Zyklus 'Fragmente'
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-6248-9 (ISBN)

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Perry Rhodan 3248: Die Frau aus dem Transmitter -  Michael Marcus Thurner
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Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Galaxis - das Geisteswesen scheint in Fragmente zersplittert zu sein, die sich in verborgenen Fragmentrefugien ballen. Eines dieser Refugien befand sich in der Galaxis Gruelfin und konnte sichergestellt werden, ein anderes in der Kondor-Galaxis, wo Perry Rhodan es zu bergen versucht. In der Milchstraße agiert derweil der mysteriöse Club der Lichtträger, und die Regierung tappt weitgehend im Dunkeln über dessen Angehörige, Ziele und Hintergründe. Abhilfe verspricht womöglich DIE FRAU AUS DEM TRANSMITTER ...

1.

Am Anfang war ...

 

»Das wird kompliziert«, sagte Paco, der alte Roboter. »Es raucht. Es brennt. Es glüht.« Mit dem beschädigten Arm deutete er in Richtung der höchsten Gipfel des Valta-Gebirges. Die Spitzen und Kegel waren von einem Staub- und Nebelschleier umgeben, der immer wieder von vulkanischem Magma zerteilt wurde.

Der felsige Boden bebte leicht. Da und dort kullerten Felsen in die Tiefe, glücklicherweise weit von ihrem Pfad entfernt. Gideon Hallinger blieb ruhig und glich die Erschütterungen geschickt mit Gewichtsverlagerungen aus. Er war diese Unruhe seit jeher gewöhnt.

Er betrachtete einmal mehr sein Armbandkom und rief Vengeostat auf, die wichtigste Informationsseite für Bergwanderer. Ihr Weg war für die nächsten beiden Tage als »sicher« markiert worden. Seit ihrem Aufbruch hatte sich nichts geändert.

»Ich sagte: Es wird kompliziert«, wiederholte Paco hartnäckig.

»Für dich ist immer alles kompliziert.« Hallinger blieb stehen und wartete geduldig auf seine beiden Begleiter, Jenö und Tibor, die sich keuchend und ächzend den Weg hochschleppten. Trotz der geringeren Schwerkraft auf der Venus hatten seine beiden Freunde gehörige Probleme, den Aufstieg zu bewältigen.

»Die beiden Terrastämmigen halten uns auf. Ich sollte den Gleiter rufen und sie zurück ins Tal befördern lassen. Oder ich zerstrahle sie. Das geht schneller.«

Hallinger wandte sich nicht zu dem alten Roboter um, als er sagte: »Deine Waffenarme sind inaktiv, falls du das vergessen haben solltest. Und du wirst sie keinesfalls zurück ins Tal schicken. Jenö und Tibor sind gute Freunde. Wir wollten einen gemeinsamen Ausflug unternehmen. Um einen klaren Kopf zu bekommen und endlich einmal die beruflichen Sorgen hinter uns zu lassen.«

»Du hast keine Sorgen, Gideon. Du liebst es, dich mit mir und APHRODITE zu beschäftigen.«

»Dennoch brauche ich ab und zu Abstand zur Arbeit, Paco. Meine Gedanken drehen sich kaum um etwas anderes als um die altarkonidische Positronik. Um dich und deinen bemerkenswert aggressiven Charakter. Um die Rätsel, die nach wie vor auf der Venus zu lösen sind.«

»Du bist kompliziert, Gideon.«

»Ärgert dich dieser Schrotthaufen wieder mal?«, fragte Tibor Penzes, der Hallinger deutlich vor Jenö erreichte. »Ich biete dir an, ihn zu einer Kleiderpuppe umzuarbeiten. Er würde gut in meine Hobby-Stickstube passen. Man müsste ihm bloß abgewöhnen, dauernd ›es ist kompliziert‹ zu sagen. Diese Worte würden bei meinen Klientinnen ausgesprochen schlecht ankommen. Wie wäre es, wenn ich ihm ein Sie sehen darin unglaublich hübsch aus, gnädige Frau in den Sprachschatz einpflege?«

»Paco ist, wie er ist.« Hallinger winkte ab. »Ich gebe ihn nicht her. Das habe ich dir schon x-mal gesagt.« Er betrachtete seinen Freund von oben bis unten. »Wie fühlst du dich?«

»Ich hätte nicht das ganze Rautenno-Steak verdrücken sollen, bevor wir losgegangen sind.« Tibor streichelte seinen deutlich vorgewölbten Bauch und grinste. »Aber es hat nun mal gut geschmeckt.«

Jenö hatte endlich aufgeschlossen. Er beugte sich vor und stützte die Hände an den Knien ab. Schweiß stand ihm auf dem Gesicht. Vor allem der dichte Schnauzer wirkte wie ein undurchdringliches Feuchtbiotop. Der Perta umflatterte ihn aufgeregt, sein »Personal Tour Assistant«. Der kleine Roboter half Jenö und seinem Bruder, die Umstellung von terranischen auf venusische Bedingungen möglichst problemlos zu schaffen. Der Perta gab Ratschläge, unterstützte, half mit Atemluft aus, schützte – und erleichterte den beiden sogar den Umstieg auf die geringere Schwerkraft.

Schließlich wogen Jenö und Tibor auf der Venus etwa zehn Prozent weniger als auf Terra. Immer wieder schätzten sie ihre körperlichen Fähigkeiten falsch ein. Das ging jedoch nicht nur ihnen so: Es dauerte meist eine Woche, bis man sich als Erdbewohner auf der Venus vollständig akklimatisiert hatte.

»Wann kommen wir endlich zu dieser Gipfelhütte, die du uns versprochen hast?«, fragte Jenö und richtete sich auf. »Ich habe Durst. Ich habe noch nie venusischen Hochlandschnaps getrunken.« Er war fast einen Kopf kleiner als sein Bruder. Dennoch war die Ähnlichkeit der beiden nicht zu übersehen.

»Wir sind erst seit drei Stunden unterwegs«, sagte Hallinger. »Wir haben den Großteil des Aufstiegs noch vor uns. Ihr solltet nicht so viel reden und euch nicht vorzeitig verausgaben. Die dünne Luft kann einem gehörig zu schaffen machen.«

»Ich könnte ihr Leiden beenden und sie desintegrieren ...«

»Ruhig, Paco!«, sagte Hallinger scharf. »Ich will von dir bis zur Hütte keine dumme Bemerkung mehr hören.«

Er seufzte still in sich hinein. Vor einigen Jahren, als er in das Team der Positronikhistoriker des Venusgehirns aufgenommen worden war, hatte er den alten Roboter für sich beansprucht, hatte ihn untersucht und ihm, aus einer Laune heraus, einige Extras spendiert. Unter anderem ein Gimmick, das einen Douglas-Terry-Faktor etabliert hatte. Oder, wie er im Volksmund genannt wurde, einen Schrägheitsfaktor.

»Das wird kompliziert.« Paco drehte sich mit einer stolpernden Bewegung um und setzte seinen Weg fort, ohne sich um Hallinger und seine Freunde zu kümmern.

»Warum hast du ihn mitgenommen?«, fragte Jenö. »Ich dachte, wir würden ein wenig Zeit miteinander verbringen. Wir beide wollten dich schließlich testen.«

»Austesten? Wieso?« Hallinger schüttelte verwirrt den Kopf.

»Ach, du weißt es nicht? Das ist ein gutes Zeichen.« Jenö lächelte seinem Bruder zu. »Wir wollten bloß wissen, ob es dir gut geht. Du hattest viel Stress während der vergangenen Monate und wirktest nicht besonders ausgeglichen.«

Hallinger ignorierte die Worte. Da war etwas in seinem Kopf, das ihn irritierte, aber er konnte es nicht so recht festmachen. Nun, es hatte wohl wirklich mit der Arbeit in der Festung zu tun. Während der ausgedehnten Wanderungen durchs Gebirge, die er von Zeit zu Zeit machte, lockerten sich Gedankenknoten. Wenn er dann in die Festung zurückkehrte, ließen sich Probleme, die er als unüberwindbar betrachtet hatte, oftmals mit ein paar Handgriffen oder einer klärenden Unterhaltung mit APHRODITE lösen.

»Ich muss euch um Entschuldigung bitten.« Hallinger schüttelte den Kopf. »Ich hatte gehofft, dass Paco pflegeleicht sein würde. Von all den alten Kampfrobotern, die aus der Venusfestung geborgen werden konnten, gilt er als der bestgeprüfte. Ich beschäftige mich seit gut zehn Jahren mit ihm und glaubte, ihn zu kennen. Aber die Begegnung mit euch, mit Fremden, scheint ihn durcheinanderzubringen.«

»Gehen wir weiter«, schlug Tibor vor. Er deutete mit einer sonderbar wirkenden Bewegung seines rechten Arms in Richtung der staubverhüllten Gipfel des Hochgebirges. »Mir ist etwas mulmig zumute.«

»Vengeostat sagt, dass wir uns keine Sorgen machen müssen ...«

Hallinger brach ab. Er betrachtete fassungslos das aufgerufene Holo. Wo vor wenigen Minuten noch alles im grünen Bereich gewesen war, zeigten sich nun Warnungen der höchsten Stufe. Ein Pfeifton wurde laut, um auf das ganze Ausmaß der Gefahr hinzuweisen.

»Das hört sich gar nicht gut an.« Tibor fuhr sich nervös durchs dichte, kurz geschorene Haar. »Was passiert dort oben?«

»Ein Ausbruch an der Westflanke des Jellölö«, antwortete Hallinger knapp, ohne die dramatisch klingenden Holobenachrichtigungen aus den Augen zu lassen.

Die Gäste der gipfelnahen Hütte wurden mithilfe eines dort positionierten Notfalltransmitters evakuiert. Weitere Rettungsgleiter stiegen aus der Basis der Bergrettung hoch, gut tausend Höhenmeter unterhalb ihrer Position. Sie würden in etwa drei Minuten bei ihnen sein.

Viel zu spät, wie Hallinger ahnte.

»Paco!«, rief er, »wir kehren um.«

»Ich habe es mitbekommen.« Der alte Roboter kam mit bemerkenswertem Tempo herangeeilt.

»Ich brauche eine Route von dir.« Beunruhigt blickte Hallinger in die Höhe. Die Erde bebte stärker als zuvor. Ein Flankenvulkan eruptierte, Magma quoll aus mehreren Rissen. Es dauerte einige Sekunden, bis sie der Lärm des Ausbruchs erreichte.

Viele kleine Ströme vereinten sich rasch zu einem einzigen, der in atemberaubendem Tempo die Bergflanke herabrann.

»Rechts«, sagte Paco. »Wir müssen über die schwarze Passage absteigen.«

Hallinger hatte es befürchtet. Der schwarz markierte Weg war ein steiler Klettersteig mit mehreren komplizierten Passagen, für die seine beiden kaum ausgebildeten Begleiter beinahe unmöglich zu meistern – nicht einmal, wenn sie sich Zeit hätten lassen dürfen.

Aber hatten sie denn eine andere Wahl, als das zu versuchen?

»Es ist alles so kompliziert, weil ihr Terraner meinen Antigrav desaktiviert habt. Ich könnte euch bequem ins Tal bringen, wenn ...«

»Kümmere dich um Tibor und sichere ihn. Ich übernehme Jenö.«

»Natürlich bekomme ich den Fetten ab.«

»Noch ein blödes Wort, und ich sorge dafür, dass du im Ersatzteillager der Venusfestung landest. Verstanden?«

Paco antwortete nicht. Aber er schob Tibor vor sich her. Tibor bewegte sich steif und hölzern. Die Verletzung seines Arms, die von einem Unfall mit einem frisierten Antigrav-Scooter herrührte, behinderte ihn.

Jenö hingegen bewegte sich flinker als zuvor. Der Mann, den Hallinger immer wieder mal als Spezialist für Positronik-Neurologie heranzog und der auch als ausgezeichneter Werkzeugmacher galt, zeigte, was in ihm steckte.

Hallinger übernahm die Führung. Der Pfad ging in schmalen, steilen Serpentinen die Bergflanke hinab.

Hallinger...

Erscheint lt. Verlag 16.11.2023
Reihe/Serie Perry Rhodan-Erstauflage
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Neo • Perry Rhodan • Perryversum • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-6248-0 / 3845362480
ISBN-13 978-3-8453-6248-9 / 9783845362489
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