Perry Rhodan 3216: Eine neue Zeit (eBook)

Perry Rhodan-Zyklus 'Fragmente'

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-6216-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Perry Rhodan 3216: Eine neue Zeit -  Kai Hirdt
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Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Galaxis - das Geisteswesen scheint zwischen den Sterneninseln verschollen zu sein, zersplittert in Fragmente. Diese Fragmente zu finden und wieder zu vereinen, ist Rhodans Ziel. In der Galaxis Morschaztas unweit Gruelfins muss er zunächst das Raumschiff MAGELLAN wieder in seinen Besitz bringen. Atlan nimmt in der Zwischenzeit zur Herrscherin der Galaxis Kontakt auf - der Ewigen Ganja. Er erfährt Interessantes über die frühe Geschichte Gruelfins und erlebt EINE NEUE ZEIT ...

1.


 

Jaccfa lag auf der Veranda, die Beine übereinandergeschlagen, und wackelte mit den Zehen. Das blaugrüne Schillern ihrer Schuppen bildete einen hübschen Effekt: rechts von ihren Waden das leuchtende Hellgrün der Bodenhalme, links das Blau des Wasserspiels. Sie selbst als der perfekte Übergang in der Mitte.

»Jaccfa!«

Mit einem Sprung war sie auf den Beinen. Sie musste vor ihrer Mutter nicht salutieren. Das sollten die Truppen an Bord ihres Schiffs tun. Aber wenn Mutter diesen gewissen Ton anschlug, war es klüger, auf Zack zu sein und Respekt zu zeigen.

»Ja, Mutter!«

»Du müsstest lernen.« Ihre Mutter trug Uniform: schwarz, effizient, bedrohlich. Nur das offene Brustverdeck, das den Blick auf ihren Mund freigab, verriet, dass sie sich nicht im Dienst befand. Aber das würde sich offenbar gleich ändern. War ihr Heimaturlaub schon vorbei? Jaccfa hatte gedacht, dass sie erst am nächsten Tag auf die ULLMARA zurückkehren würde. Da hatte sie offenbar falschgelegen.

Umso besser.

»Mit den Schulaufgaben bin ich fertig.« Das stimmte sogar, auch wenn es nur daran lag, dass sie so kurz vor dem Abschluss nicht mehr viel aufbekamen. Aber das war schließlich nicht ihre Schuld.

»Und mit dem Akademie-Vorbereitungskurs?«, fragte ihre Mutter scharf.

»Noch nicht«, gab Jaccfa zu. »Ich bin heute Nachmittag mit Addian zum Üben verabredet.«

»Addian.« Es war unfassbar, wie viel Missbilligung ihre Mutter in so wenigen Silben unterbringen konnte. »Er wird es nie zum Offizier bringen.«

»Aber!« Jaccfa klappte den dritten Finger an beiden Händen ein, streckte die beiden anderen und deutete damit vorwärts auf ihre Mutter. Die hasste diese Geste, weshalb Jaccfa sie gerne und häufig verwendete. »Er ist der Einzige auf meiner Schule, der es wenigstens versucht. Und über alles, was er nicht versteht, muss ich nachdenken, um es ihm zu erklären – dadurch begreife ich es selbst besser.«

Addian konnte zwar nicht hören, was sie behauptete. Jaccfa würde sich trotzdem etwas Nettes einfallen lassen, um die unverdiente Gemeinheit wiedergutzumachen. Dazu musste sie aber sicherstellen, dass sie ihre Ruhe hatten. Der beste Weg dazu war: »Natürlich kann ich auch mit dir lernen. Ich bin mir sicher, eine leibhaftige Raumschiffskommandantin als Nachhilfelehrerin bringt mich ganz sicher durch die Prüfung. Soll ich Addian absagen, und wir schauen uns die Aufgaben zusammen an?«

Ihre Mutter haderte sichtlich. In ihrer Welt war das Angebot wahrscheinlich sogar verlockend – schließlich sprach sie sowieso nie über etwas anderes als die Flotte und ihr Schiff. Aber sie wusste auch, dass sie eine schlechte Lehrerin war. Sie erwartete blinden Gehorsam ohne Rückfragen. Das war aber nicht der richtige Weg für eine angehende Rekrutin, die Themen durchdringen musste und nicht nur Befehle befolgen.

»Ich fürchte, ich kann nicht, mein Schatz. Ich werde auf der ULLMARA erwartet. Es gab ...«

Jaccfa horchte auf. Dass ihre Mutter einen Gedanken nicht aussprach, war untypisch. »Was?«

»Dienstgeheimnis«, antwortete sie knapp. »Ich kann jedenfalls nicht. Und ich muss los. Wahrscheinlich nur kurz. In ein paar Tagen bin ich zurück.«

Das klappte alles sogar besser als erhofft. Ihre Mutter eilte mit präzisen Schritten ins Haus zurück und verzichtete sogar auf die üblichen Maßregelungen und Ermahnungen. Jaccfa sah, wie sie kurz den Kopf an den Hals ihres Vaters schmiegte, dann war sie auch schon zur Tür hinaus. Ukleff, ihr Adjutant, wartete bereits, um sie zum Raumhafen zu bringen.

Jaccfas Vater schlenderte zu ihr auf die Veranda, einen Becher mit hellbraunem Sud in der Hand. »Addian also, ja?«

»Ja, Addian«, äffte sie seinen Tonfall nach. »Hast du ein Problem damit?«

Er seufzte. »Tatsächlich ja. Er kommt nicht gerade aus prosperierendem Hause. Ich fürchte, er ist nur am Wohlstand unserer Familie ...«

»Papa! Wir üben zusammen! Wir lernen!«

»Weiß ich, Tochter, weiß ich. Sagst es ja oft genug.« Er nahm einen Schluck Sud und ging ins Haus zurück. Im Eingang drehte er sich noch einmal um. »Aber wenn ihr übt, denk an deinen Reprozyklus. Immer schön verhüten, ja?«

»Papa!«

 

*

 

Addian lachte Tränen, als sie ihm die Geschichte erzählte.

Sie warf mit einem Kissen nach ihm. »Das ist nicht witzig!«, rief sie. »Mein Vater misstraut mir!«

»Und völlig zu Recht.« Mit seinem langen, schlanken Finger zeichnete er die Kurven von Jaccfas geschuppter Haut nach. Sie schauderte.

Aber so leicht wollte sie sich nicht geschlagen geben. Sie rückte von ihm ab. »Nicht frech werden! Sonst werfe ich dich aus meinem Shaqa. Und dann stehst du nackt vor meinem Vater. Dann möchte ich hören, was du sagst.«

»Ich würde sagen: Weißt du, was du für eine wunderbare Tochter hast?« Er schob sich mit seinen langen Beinen hinter ihr her, wieder an sie heran.

Sie schnappte das nächste Kissen und klatschte es ihm an den Kopf. Viele Quadih hatten ihre persönliche Zuflucht im Hyperraum mit unfassbar viel Tand ausgestattet, manchmal sogar mehr als ihre Heimstatt im Normalraum. Jaccfa nicht. Außer ein paar weichen Kissen brauchte sie nichts. Wie sich gezeigt hatte, waren sie für eine ganze Menge Dinge gut.

»Das möchte ich hören«, sagte sie. Sie wurde ernster. »Es geht nicht darum, dass er recht hat. Es geht darum, dass er mir misstraut. Er würde mir immer noch alles Mögliche unterstellen, selbst wenn wir wirklich einfach nur wie Maschinen sitzen und lernen würden, um später in hässlichen Uniformen hirnlos irgendwelche Befehle zu befolgen.«

»Dann«, verkündete Addian ein wenig selbstgefällig, »sehe ich nur eine Möglichkeit. Er treibt dich ja geradezu in den Aufstand. Wollen wir beide ein wenig rebellieren?«

Wieder legt er die Hände um ihre Taille und ließ sie ein bisschen wandern. Diesmal wehrte sie sich nicht.

 

*

 

Ein ganzes Weilchen später rekelte sich Jaccfa sehr entspannt auf ihren Kissen.

Addian erwachte aus einem kurzen Schlummer. »Ui«, sagte er und pustete die Luft aus. »Wie lange sind wir schon hier?«

»Keine Ahnung«, gab Jaccfa zu. Auch sie hatte ein wenig geschlafen. »Ich geh mal schauen, ob die Luft rein ist.« Sie zog sich an.

»Und lässt mich hier, oder was?«, fragte Addian irritiert.

»Na, besser als dich so mitzunehmen, falls mein Vater schon zurück ist, oder?« Sie nickte ihrem immer noch nackten Freund zu. Sie hatte ihm nicht erlaubt, Kleidung mit in ihr Shaqa zu nehmen.

»Ich kenne dich«, sagte Addian. »Wenn du erschöpft bist, brauchst du immer eine Weile, um zwischen den Ebenen zu wechseln. Ich habe keine Lust, hier stundenlang ...«

»Junger Mann«, sagte Jaccfa in gespieltem Ernst. »Nutz die Gelegenheit, über das nachzudenken, was du getan hast. Töchter aus gutem Haus vom rechten Weg abzubringen ...«

Wieder flog ein Kissen. Sie duckte sich darunter weg.

»Ich beeile mich«, versprach sie und kehrte in den Normalraum zurück.

 

*

 

»Endlich!« Eine Hand im schwarzen Handschuh packte sie am Oberarm. Der schwarz Uniformierte riss sie mit sich. »Wir müssen hier weg!«

»Was?«, rief Jaccfa völlig verwirrt. »Was ist los? Ich will nicht! Wer bist du?«

Der Uniformierte zögerte kurz, dann hieb er mit der freien Hand an seinen Kragen. Der Helm faltete sich ein und gab das Gesicht Ukleffs frei.

»Nein!«, schrie Jaccfa den Adjutanten ihrer Mutter an. »Sie hat kein Recht, mich einfach von hier ...«

»Purtgoul wird angegriffen«, sagte der Soldat. »Wir müssen weg!«

»Angegriffen?« Jaccfa kam sich blöd vor, als sie das Wort wiederholte. »Von wem?«

»Wissen wir nicht, aber sie sind brutal. Sie sind ohne Warnung im System eingefallen und haben sofort das Bombardement begonnen. Ist noch jemand in deinem Shaqa?«

Sie zögerte. Sie konnte dem Helfer ihrer Mutter kaum erklären, warum sie einen nackten Mann in ihrer privaten Zuflucht im Hyperraum hatte. »Nein«, behaupte sie deshalb. Sie würde Addian später holen müssen, wenn sich dieses ganze Chaos geklärt hatte. Ein Angriff auf Purtgoul – das konnte doch nur ein großes Missverständnis sein!

Und selbst wenn das alles länger dauern sollte: Früher oder später würde das Shaqa ihren Freund sowieso in den Normalraum befördern, wenn Jaccfa es nicht durch ihre Anwesenheit stabilisierte.

»Was ist mit diesem Addian?«

Jaccfa zuckte zusammen. »Woher weißt du von ihm?«

»Die Kommandantin hat gesagt, ihr lernt zusammen.«

»Ja, natürlich!« Sie war erleichtert. »Er ist schon weg. Ich bin allein.«

»Gut. Komm mit!« Er zog sie weiter in Richtung eines Gleiters. Eines raumtauglichen Gleiters, wie Jaccfa überrascht bemerkte. Schnell stieg sie ein, schnallte sich an und ließ sich senkrecht in den Himmel kutschieren.

»Wohin fliegen wir?«, fragte sie überrascht.

»Zur ULLMARA.«

»Aber ...« Sie waren hoch genug, dass sie Brände und Rauchsäulen sehen konnte. Es stimmte also. Irgendjemand bombardierte die Stadt. Sie starrte fassungslos durch die Glasplastscheiben. »Wer ...«

»Wir wissen es nicht«, wiederholte Ukleff. »Wir nennen sie Krequiyet, weil sie wie ein Schwarm dieser Viecher über uns gekommen sind. Und angeblich schon über ein paar andere Welten.«

Sie orientierte sich und erkannte eine große Feuersbrunst in der Richtung, die Osten sein musste. Dort lag das Yaku-Viertel, wo ... »Was ist mit meinem Vater?«, fragte sie aufgeregt. »Da arbeitet er!« Sie zeigte auf die lodernde...

Erscheint lt. Verlag 6.4.2023
Reihe/Serie Perry Rhodan-Erstauflage
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Erstauflage • Perry Rhodan • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-6216-2 / 3845362162
ISBN-13 978-3-8453-6216-8 / 9783845362168
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