Infinity Falling - Bring Me Home (eBook)

Spiegel-Bestseller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
503 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-2024-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Infinity Falling - Bring Me Home - Sarah Sprinz
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WIR HATTEN ALLES RISKIERT, UND DER EINSATZ WAR MEIN HERZ GEWESEN

Megan Sutton kann ihr Glück kaum fassen. Am Set von Infinity Falling wird sie eine Hauptrolle übernehmen und in Vancouver all die grausamen Gerüchte Hollywoods hinter sich lassen. Doch ein Presseskandal gefährdet ihren Traum, und Megan sieht nur eine Möglichkeit, um ihr Image aufzupolieren: eine Fake-Beziehung mit dem charmanten Typen, den sie letzte Nacht im Affekt geküsst hat ...

Cole Buchanan hat der Liebe abgeschworen. Sein Herz schlägt einzig und allein für die Medizin, doch als ihm ein folgenschwerer Behandlungsfehler unterläuft, weiß er nicht, wohin mit sich. Verzweifelt sucht er Ablenkung in einer Bar und findet sie in einer jungen Frau, der er sich nach einem spontanen Kuss anvertraut. Womit er nicht gerechnet hat: Die Unbekannte entpuppt sich als berühmte Schauspielerin, die ihn bittet, ihren Fake-Freund zu spielen. Kein Problem, zumindest solange keine Gefühle ins Spiel kommen und die Presse niemals von seinem Fehler erfährt ...

Abschluss der neuen SPIEGEL-Bestsellerreihe von Sarah Sprinz



<p><strong>Sarah Sprinz</strong> wurde 1996 in Tettnang geboren. Für ihr Medizinstudium verschlug es sie nach Aachen, bevor sie zurück an den Bodensee zog. Wenn sie nicht gerade schreibt, lässt sie sich während langer Spaziergänge am Seeufer zu neuen Geschichten inspirieren und träumt von ihren nächsten Reisen nach Kanada und Schottland. Sie liebt Schreibnachmittage im Café, Ahornsirup und den Austausch mit ihren Leser:innen auf INSTAGRAM und TIKTOK.</p>

PROLOG


Ein wunderschöner Tag, um Leben aufs Spiel zu setzen.

Ich wäre zu Hause geblieben, wenn ich das geahnt hätte. Hatte ich aber nicht. Ich war zu meinem Vierundzwanzig-Stunden-Dienst erschienen, so wie es sich für einen vorbildlichen Kollegen gehörte. Dass es bereits der dritte Nachtdienst innerhalb einer Woche war, war sicher nicht ideal, aber anscheinend meine wenig überraschende Realität in dieser mies besetzten Notaufnahme, aus der ich niemals pünktlich nach Hause ging. Auch heute nicht. Nicht nachdem so viel Papierkram und Dokumentation aus der Nacht liegen geblieben war und der Tagdienst schon jetzt, am frühen Vormittag, mit den Neuaufnahmen kaum hinterherkam.

Es ging brutal zu um zehn Uhr morgens hier unten bei uns, das gefiel mir ja ganz grundsätzlich an diesem Job, doch jetzt, nach einer durchgemachten Nacht, pochte mein Schädel ordentlich, aber wer zeigte schon Schwäche? Ich jedenfalls nicht, auch wenn ich schon drei Stunden länger im Dienst war als gesetzlich überhaupt erlaubt. Doch wenn es hart auf hart kam und die Hütte brannte, stempelte man nicht aus, sondern sah zu, dass man mit anpackte. Also dokumentierte ich und machte die Briefe meiner Patientinnen und Patienten aus der Nacht fertig, so wie es sich gehörte, um die anderen nicht mit einem Haufen Arbeit zurückzulassen.

»Warum sind Sie noch hier, Dr. Buchanan?«, fragte Sam, als er für ein Konsil aus der Neurointensiv zu uns nach unten kam. Eine rein rhetorische Frage, denn natürlich wusste mein bester Freund und mittlerweile Kollege das ganz genau. Er hatte ebenfalls eine Nacht gemacht, aber sein Dienst ging noch bis siebzehn Uhr, worum ich ihn gerade nicht beneidete.

»Weil ich kein Zuhause habe«, murmelte ich, während Sam sich am Computer neben mir einloggte. »Zu wem musst du?«

»Zu einer Ms Young mit Verdacht auf SDH«, murmelte er, während er durch den Belegungsplan der Notaufnahme scrollte.

»Oh, ich hab auch eine«, sagte ich. »Also eine Ms Young. Sie hat aber keine Hirnblutung.«

»Gut für sie.« Sam unterdrückte ein Gähnen. »Ich glaube, meine ist gerade auf dem Weg ins CT. Soll ich deine Studentin mitnehmen und ihr zeigen, wie man Kreuzblut abnimmt?«

Ja, so war Sam. Sogar dann noch Zeit für Lehre, wenn man kaum wusste, wo einem der Kopf stand. Ich nickte und machte mir eine Notiz, bevor ich einen meiner noch unvollständigen Entlassbriefe weiterdiktierte. Als besagte Studentin namens Cassie von ihrem Ausflug mit ihm zurückkam, ließ ich sie das gerade Gelernte gleich bei unserer Ms Young verfestigen, der wir ebenfalls Blut abnehmen mussten, damit Konserven für eine Transfusion vorbereitet werden konnten. Als sie anbot, die Proben ins Labor zu bringen, dankte ich ihr tausendmal. Ich wusste noch, wie das war als fast fertig ausgebildeter Medizinstudent, der nie auch nur ein einziges Danke hörte für die Drecksarbeit, die auf ihn abgewälzt wurde. Ich hatte mir geschworen, es besser zu machen, aber zu meiner Schande hatte ich feststellen müssen, dass es in der ganzen Hektik nicht einfach war, stets freundlich und geduldig zu bleiben.

»Bist du heute Abend dabei?«, fragte Sam, der noch einmal zurück an den Computer gekommen war. »Bei Scott«, half er mir auf die Sprünge, als ich den Kopf hob. »Bretterabend?«

»Fuck, war das heute?«

»Hättest du dich in die Liste eingetragen, wüsstest du das.« Er warf mir einen belustigten Seitenblick zu. »Würde Laurie jetzt sagen.«

»Wenn sie wüsste, in wie viele Listen sie sich in Kürze jeden Tag eintragen darf …«

»Ja, sie wird sich wundern.« Er lachte. »Vielleicht ist Psychiatrie entspannter.«

»Wünsch ihr Glück«, sagte ich. »Aber ja, ich schaue mal, wie fertig ich später bin.«

»Wenn sie hören, dass ich direkt nach dem Dienst komme, sind sie bestimmt beleidigt, wenn du passt.«

»Wenn sie hören, dass ich die dritte Nacht in sechs Tagen gemacht habe, entspannen sie sich vielleicht wieder.«

»Scheiße, echt?« Sam seufzte. Er sagte nichts weiter, aber ich wusste, was er dachte. Dass man so etwas besser für sich behielt, denn es war arbeitsrechtlich eigentlich mehr als fragwürdig, so viele Vierundzwanzig-Stunden-Dienste in so kurzer Zeit zu arbeiten.

»Bin eingesprungen.« Ich zuckte mit den Schultern. »Du siehst ja, was hier unten los ist.«

»Warum hielten wir diese Karriere noch gleich für erstrebenswert?«, erkundigte sich Sam.

»Es wird Spaß machen, haben sie gesagt … Es wird dich erfüllen«, spottete ich. Manchmal musste man einfach jammern. »So sehr, dass du ganz vergisst, dass du seit zehn Stunden nicht auf der Toilette warst.«

»Gott, hör auf, wir wollten nie so bitter werden.« Sams Lachen klang gequält.

»Nach der Assistenzarztzeit wird es ja auch besser.«

»Klar, genau wie nach dem Studium.« Er loggte sich aus dem Computer aus und stand auf, als sein Telefon klingelte. »Ich glaube, ich muss noch mal hoch. Wehe, du bist nachher noch hier, wenn ich zurückkomme.«

»Was passiert sonst?«

Er strich seinen Kittel glatt. »Schätzungsweise nichts. Ich hoffe es trotzdem für dich.«

»Nur noch ein Brief.«

»Natürlich.« Sam winkte mir zu, bevor er das Arztzimmer wieder verließ.

Es war wirklich nur noch ein Brief, den ich fertig diktierte und abspeicherte. Ich hatte gerade meine Untersuchungsbefunde und die Labore ergänzt, als Dr. Anderson, eine unserer Oberärztinnen hereinkam, um mir mitzuteilen, dass die Blutgasanalyse von Ms Young einen gefallenen Hämoglobinwert zeigte.

»Ich weiß, Sie sind eigentlich schon im Feierabend, aber vielleicht können Sie noch schnell transfundieren, solange die Kolleginnen und Kollegen anderweitig beschäftigt sind? Ich habe den Bed Side Test eben durchgeführt.«

Natürlich konnte ich das, selbst wenn ich das Gefühl hatte, vor Müdigkeit überhaupt nicht mehr richtig sehen zu können. Auch nach zweieinhalb Berufsjahren war es mir rätselhaft, wie uns zugemutet werden konnte, potenziell lebensgefährliche Prozeduren durchzuführen, nachdem wir mitunter zwei Tage am Stück wach waren. Dass ich schon lang nicht mehr mit dem Auto zum Dienst kam, sondern lieber das Fahrrad nahm, lag nicht an der relativen Nähe meines Apartments zum Vancouver General Hospital. Es kam mir schlicht und ergreifend unverantwortlich vor, in diesem Zustand noch am Straßenverkehr teilzunehmen. Tat ich als Fahrradfahrer zwar auch, aber wenn ich unachtsam war, richtete das im Zweifel wenigstens geringeren Schaden an als der Kühlergrill eines Dodge Ram. Wie bitter, über so etwas überhaupt nachdenken zu müssen.

Im Versorgungsraum hatte die Pflege bereits Infusionsbesteck vorbereitet. Die Blutkonserven waren aus dem Labor angekommen, doch Vorbereitung und Verabreichung waren eine ärztliche Aufgabe und demnach nicht delegierbar. Ich warf einen Blick auf den Stationsflur, aber ich konnte Cassie nirgends entdecken, also machte ich mich ohne unsere Studentin auf den Weg zur Patientin, nachdem ich den Bed Side Test kontrolliert hatte. Vermutlich war sie mit den anderen unterwegs. Schade, aber das hier würde sicher nicht die letzte Transfusion sein, die sie sehen würde.

Bei der Durchführung meiner ersten Bluttransfusion hatte ich mir fast in die Hose gemacht. Dass ich zuvor etliche Male zugesehen und die Abläufe verinnerlicht hatte, hatte daran nichts geändert. Es war etwas anderes, plötzlich selbst derjenige zu sein, der beaufsichtigte, anleitete und die Verantwortung trug. Ich war heute nicht weniger aufmerksam, aber Prozeduren wie diese hatten ihren Schrecken verloren. Ich hatte gelernt, mir selbst zu vertrauen, ohne den Respekt vor dem zu verlieren, was ich tat. Sogar völlig übermüdet war ich noch in der Lage, mit Patientinnen und Patienten zu sprechen und zeitgleich meine gedanklichen Checks durchzuführen.

Ich hatte gerade die Infusion angeschlossen und sichergestellt, dass sie gut lief, Ms Young noch einmal über potenzielle Risiken und Nebenwirkungen der Transfusion aufgeklärt und mich versichert, dass die Aufklärung unterschrieben bei den Dokumenten lag, als die Tür aufflog.

»Um Himmels willen, jetzt wird nicht einmal mehr angeklopft«, scherzte ich. Dann sah ich Sam, der auf mich zukam.

Seine Miene war undurchdringlich, sein Blick ging sofort zur Transfusion.

»Ms Young«, sagte er. »Dr. Buchanan wird leider dringend draußen gebraucht.«

Ich kannte diese Tonlage. Gefährlich ruhig und bestimmt, wie immer, wenn es irgendwo brannte. Er sah mich nicht einmal an.

»Was zur Hölle?«, zischte ich, während er zum Infusionsschlauch griff und das Ventil zudrehte. Er warf mir einen warnenden Blick zu, und in diesem Moment kam die Unsicherheit.

Was passierte hier? Was war sein verdammtes Problem?

»Geh raus«, murmelte er.

»Warum?

»Ich erkläre es dir gleich.«

»Gibt es ein Problem, Doktor?«

»Seien Sie ganz unbesorgt, Ma’am«, sagte Sam. Ich glaubte ihm kein Wort.

Mein Herz begann zu rasen, ich wich einen Schritt zurück.

»Was tun Sie da?«, erkundigte sie sich, während Sam sich Handschuhe überzog. Ja, das hätte mich auch interessiert. Ich wollte ihn fragen, was die Scheiße sollte, aber etwas in mir wagte es nicht. Ich kannte Sam Averett. Er war verlässlich, kompetent und erfahren. Der vermutlich beste Mediziner in meinem Bekanntenkreis. Und niemand, der grundlos in fremde Behandlungen eingriff, um andere bloßzustellen. Das hier hatte einen triftigen Grund. Und ich wusste nicht, ob ich ihn erfahren...

Erscheint lt. Verlag 27.8.2024
Reihe/Serie Infinity-Reihe
Infinity-Reihe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte age gap • Aktion Kulturpass • Arzt • Bianca Iosivoni • Blockbuster • Bookstagram • Booktok • BookTok Germany • Boyband • Celebrities • Cole • Cole Buchanan • dramatisch • Dunbridge Academy • Emotional • fake dating • Film • forced proximity • Große Gefühle • Holly Triano • kulturpass • Laura Kneidl • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Megan • Megan Sutton • Nähe • New Adult • opposites attract • Romance • Romantik • romantisch • Ruben Kaplan • Schauspieler:in • Schauspielerin • TikTok • TikTok books • TikTok German • tiktok made me buy it • University of British Columbia • Vancouver • What if we drown
ISBN-10 3-7363-2024-8 / 3736320248
ISBN-13 978-3-7363-2024-6 / 9783736320246
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