Queen of Myth and Monsters (eBook)

Spiegel-Bestseller
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2023 | 1. Auflage
400 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-1861-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Queen of Myth and Monsters -  Scarlett St. Clair
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All die Sterne am Himmel scheinen nicht so hell wie meine Liebe zu dir

Seit Prinzessin Isolde von Lara Vampirkönig Adrian Aleksandr Vasiliev heiraten musste und ihre Heimat verlassen hat, ist in ihrem Leben nichts mehr, wie es einmal war. Menschen, die sie einst geliebt hatte, sind nun ihre Feinde, und ausgerechnet mit dem Mann, den sie geschworen hatte, zu hassen und zu töten, verbinden sie tiefe Gefühle, die sie noch nie zuvor für jemanden empfunden hat. Doch Isoldes Liebe zu Adrian hat einen hohen Preis: Tödliche Bedrohungen folgen ihr auf jedem Schritt, und in einer fremden Welt voller Rache und Intrigen ist der Blutkönig plötzlich der Einzige, dem sie noch vertrauen kann ...

»QUEEN OF MYTH AND MONSTERS hat mich von Beginn an gefesselt. Scarlett St. Clair hat eine mystische Welt erschaffen, nach der ich mich lange gesehnt habe.« MA.RIEEE__BOOKS

Band 2 der fesselnden KING-OF-BATTLE-AND-BLOOD-Trilogie von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Scarlett St. Clair



<p><strong>Scarlett St. Clair</strong> lebt mit ihrem Mann in Oklahoma. Sie hat einen Abschluss in Bibliothekswissenschaften und ist verrückt nach griechischer Mythologie, Büchern, Liebe und dem Leben nach dem Tod.</p>

KAPITEL EINS


Isolde

Neun Leichname standen aufgespießt vor den Toren des Roten Palasts.

Ich konnte sie in diesem Augenblick vom Fenster der Bibliothek aus sehen, erhellt vom Licht der Fackeln. Im Laufe der letzten zwei Tage hatte ich eine Menge über das Pfählen gelernt. Zum Beispiel, dass es nach einer sorgsam ausgeführten Pfählung Stunden, ja sogar Tage dauern konnte, bis der Gefangene starb. Es war ein entsetzlicher Tod, und noch entsetzlicher war es mit anzusehen, wie jeder Körper langsam nach unten rutschte, bis sich durch sein Gewicht die Spitze des Speeres unausweichlich durch den Mund, die Kehle oder den Brustkorb bohrte.

Und die ganze Zeit über flehten sie alle, die an ihnen vorbeigingen, an, sie schneller zu töten. Doch niemand kam ihnen zu Hilfe, nicht einmal ich.

In der Folge von Ravenas Angriff flohen jene, die unser Königreich verraten hatten, doch mein Ehemann war ein gnadenloser König. Er hatte seine loyalen Noblessen angewiesen, auf die Jagd zu gehen, und er hatte sich ihnen angeschlossen. Innerhalb eines Tages hatten sie die Vasallen gefasst, die Adrians ehemalige Noblessen bei ihrer Rebellion unterstützt hatten, und nun stellten diese eine grausige Warnung für jedermann dar, der an Verrat dachte.

Ich fragte mich, was es über mich aussagte, wozu ich geworden war, dass ich kein Entsetzen angesichts Adrians Wahl der Bestrafung empfand.

Auch jetzt noch, als ich hinausstarrte, empfand ich nichts als Zorn – Zorn auf jene, die versucht hatten, mich zu verletzen, mir meine Macht zu nehmen, die mich für schwach hielten.

Unter ihnen mein Vater, der den Tod durch meine Hand gefunden hatte.

Du bist jeden Stern am Himmel wert, hatte er im Thronsaal von Lara gesagt, als Adrian Aleksandr Vasiliev um meine Hand angehalten hatte. Und mein Vater war bereit gewesen, für mich gegen ihn – den Blutkönig – in den Krieg zu ziehen.

Vielleicht hatte er seine Worte damals auch so gemeint – zumindest bis ich ihm einen anderen Weg eröffnet hatte, sein Königreich und den Rest von Cordova zurückzuerobern.

Ich konnte es immer noch nicht begreifen, konnte nicht verarbeiten, wie alles geendet hatte. In meinem Verstand tobten die Gefühle wie ein Wirbelsturm, und das stärkste von ihnen war der Schock. Er war eine Last auf meinem Körper, wog schwer auf meinem Herzen und machte meinen Blick blind. Doch in meiner Taubheit gab es immer wieder Ausbrüche von Wut und Trauer, die mich am ganzen Körper zittern ließen, bis zur Erschöpfung. Und doch konnte ich nicht schlafen, denn immer, wenn ich die Augen schloss, sah ich meinen Vater vor mir, in dessen Miene kein bisschen Zuneigung mehr stand, weil er nur noch besessen war von der Entschlossenheit, mein Leben zu beenden, weil dies auch Adrians Leben beenden würde.

Diese quälende Erinnerung war der Grund dafür, dass ich mich vor Sonnenaufgang in der Bibliothek wiederfand.

Wenn ich schon nicht schlafen konnte, konnte ich auch recherchieren. Für gewöhnlich bevorzugte ich die Gesellschaft des Bibliothekars Lothian und seines Geliebten Zann, aber heute Nacht war ich froh um die Stille, während ich Bücher über die Geschichte der Hexen durchblätterte.

Ravena war mit dem Buch Dis entflohen, von dem sie glaubte, es würde ihr die Macht geben, die sie immer gewollt hatte, auch wenn diese Macht wahrscheinlich einen überaus hohen Preis haben würde.

Alle Zauber kosteten etwas, doch der Tribut für dunkle Magie war Leben.

Und doch war ich vor zweihundert Jahren bereit gewesen, diesen Preis zu zahlen. Jetzt fragte ich mich, warum. Ich konnte mich nicht an den Grund erinnern, ebenso wie ich mich an keinen der Zauber erinnern konnte, die ich in das Buch geschrieben hatte. Jetzt kam ich hierher, um die Archive der Bibliothek zu durchsuchen, in der Hoffnung, dass etwas in diesen Texten Erinnerungen aus meinem Leben als Yesenia wachrufen würde.

Bisher konnte ich mich nur an einige wenige Dinge erinnern. Ich erinnerte mich an den Hohen Zirkel und an die meisten Beziehungen, die ich zu meinen Schwestern aufgebaut hatte. Ich erinnerte mich an Ravena, an ihren Verrat und an ihre Bindung zu König Dragos. Vor allem aber erinnerte ich mich an Adrian und die stille Art, in der wir uns ineinander verliebten. Doch diese Erinnerungen waren kein Vergleich zu dem Gefühl von Erleichterung, dem seltsamen Frieden, den ich durch das Wissen empfand, wer genau ich war.

Ich fühlte mich nicht im Zwiespalt wegen meiner zwei Leben – Yesenia war die Vergangenheit, ein früher gelebtes Leben. Heute war ich Isolde Vasiliev, Königin von Revekka, künftige Königin von Cordova, und ich war hier, um zu erobern.

»Ich wache nicht besonders gern allein auf«, sagte da Adrian.

Ich drehte mich um und sah ihn an einem der Bücherregale aus Ebenholz lehnen, die voll waren mit schwarz gebundenen Büchern. Er trug einen langen roten Morgenmantel mit Goldmustern. Sein Haar war offen und fiel ihm in lockeren Wellen auf die Schultern. Er stand da mit verschränkten Armen, und auch wenn er mich nur aufzog, war mir klar, dass ihn noch mehr aus dem Bett getrieben hatte – es war Sorge.

»Ich konnte nicht schlafen«, erklärte ich.

Er runzelte die Stirn, und mein Blick verweilte auf seinem Mund, bevor ich seinen Blick erwiderte. Das war eine Sache, die sich in den zweihundert Jahren, die wir getrennt gewesen waren, verändert hatte – seine Augen. Einst waren sie blau gewesen, doch heutzutage waren sie weiß gerändert. Ich hatte immer angenommen, dass dies nach seiner Verwandlung geschehen sei, doch andererseits hatte kein anderer Vampir, dem ich seit meiner Ankunft in Revekka begegnet war, solche Augen.

»Konntest nicht schlafen«, meinte er und legte den Kopf schief. »Oder wolltest nicht?«

Er kannte die Antwort, also stellte ich eine andere Frage.

»Habe ich dir je vom Buch Dis erzählt?«

Er schüttelte den Kopf. »Nein. Du hast mir auch nie das von Dragos erzählt.«

Es stimmte, ich hatte ihm nie vom Missbrauch des früheren Königs erzählt, und ein seltsames Schuldgefühl machte sich darauf in mir breit, obwohl ich wusste, dass das nicht seine Absicht gewesen war.

Nun war es an mir, die Stirn zu runzeln, als ich den Grund für mein Schweigen untersuchte.

»Andererseits, warum hättest du es auch tun sollen?«, fuhr er fort, und ich begegnete seinem Blick, als er auf mich zukam und die Hand an meine Wange legte. »Damals standest du weit über mir.«

»Hör auf«, sagte ich, und die Schuldgefühle wurden noch stärker. Um Status war es dabei ganz und gar nicht gegangen. Hätte Adrian es erfahren, hätte er Dragos getötet. Zwar hatte er das am Ende auch so getan, doch das geschah nach seinem Sieg über Revekka. »Du weißt, dass es nichts damit zu tun hatte.«

»Ah, aber so war es«, meinte er und trat noch einen Schritt näher. Seine Hand wanderte an meinen Nacken, und sein Körper drückte sich an meinen. Ich legte den Kopf ganz nach hinten, um seinen Blick festzuhalten. »Ich war nichts als ein besserer Wachmann, aber du – du warst mehr.«

Ich umfasste sein Handgelenk, nicht um ihn von mir zu schieben, sondern um ihn nahe bei mir zu halten.

Ich schüttelte den Kopf und spürte, wie sich mir die Kehle zuschnürte. Unwillkürlich hörte ich die Schreie meiner Schwestern – meines Zirkels – in der Nacht ihrer Verbrennung. Es war der erste Tag dessen gewesen, was später die Ernte genannt wurde und eine völlige Vernichtung jeder Hexe in Cordova nach sich zog.

Ich holte tief und schaudernd Luft.

»Ich habe den Tod aller verschuldet«, sagte ich.

»Dragos brauchte Macht, also hat er sich gegen die Einzigen gewandt, die Macht hatten«, entgegnete Adrian. »Du warst nur eine Möglichkeit, die Verantwortlichkeit abzuwälzen.«

Ich konnte kaum atmen. Als Adrian mein Blut genommen hatte, hatte ich nur die Konsequenzen des Fluchs gekannt, mit dem Dis ihn belegt hatte – dass das Kosten meines Blutes bedeutete, dass unsere Leben aneinandergebunden waren. Wenn ich starb, starb auch er. Ich hatte nicht gewusst, dass mich auch die Traumata meiner Vergangenheit verfolgen würden.

»Erzähle mir, wie du ihn getötet hast«, flüsterte ich und sah ihm forschend in die Augen.

Adrian versteifte sich, und seine Finger drückten sich leicht in meine Haut. Ich fragte mich, ob er dachte, ich würde die Flucht ergreifen, wenn ich nicht fest an seiner Seite stand – doch es gab nichts, das mich vertreiben würde, außer dem Tod.

»Wird es dir helfen, wenn du es weißt?«, fragte er.

In Wahrheit wusste ich das nicht, aber ich antwortete trotzdem: »Ja.«

Er blieb weiter still, doch als er dann sprach, wandte er den Blick nicht von mir, als wolle er sehen, wie es mich veränderte, zu hören, wie er Dragos hingerichtet hatte.

»Ich habe ihm den Kopf abgeschlagen. Mit einem stumpfen Schwert.«

Ich war nicht überrascht, weder von seiner Wahl der Waffe noch der brutalen Art, mit der er beschlossen hatte, den früheren König von Revekka hinzurichten. Und aufgrund der letzten zwei Tage hatte ich kein Problem damit, mir vorzustellen, wie er auf Dragos’ Hals einhackte, bis sein Kopf rollte.

»Und danach ließ ich ihn auf einer Pike aufgespießt stehen, draußen vor den Toren, wo jetzt unsere toten Verräter sind. Sein Körper lag darunter und wurde in kleine Stücke zerpickt, bis nur noch Knochen von ihm blieben.«

»Und die Knochen?« Ich konnte mir kaum vorstellen, dass er Dragos die Gnade eines Begräbnisses, egal in welcher Form, erwiesen...

Erscheint lt. Verlag 21.11.2023
Reihe/Serie King of Battle and Blood
King of Battle and Blood
Übersetzer Silvia Gleißner
Sprache deutsch
Original-Titel Queen of Myth and Monsters
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Adrian Aleksandr Vasiliev • arranged marriage • A touch of darkness • Blood and Ash • crescent city • Das Reich der sieben Höfe • fast burn • Große Gefühle • Hexen • Jennifer L. Armentrout • Königreiche von Cordova • Krieg • Leidenschaft • Liebe • Liebe kennt keine Grenzen • Mord • Paranormal • Prinzessin Isolde von Lara • Romance • Romantasy • Romantic Fantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Sarah J. Maas • Slow-Burn-Romance • Vampir • Vampirkönig • Zwangsheirat
ISBN-10 3-7363-1861-8 / 3736318618
ISBN-13 978-3-7363-1861-8 / 9783736318618
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