Mission Space Army Corps 25: ?Die Geheimnisse der Hohlwelt: Chronik der Sternenkrieger -  Luc Bahl

Mission Space Army Corps 25: ?Die Geheimnisse der Hohlwelt: Chronik der Sternenkrieger (eBook)

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2022 | 1. Auflage
130 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-6685-5 (ISBN)
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Vier Science Fiction Romanserien - ein Kosmos! CHRONIK DER STERNENKRIEGER - die kontinuierlich fortlaufende SF-Serie über die Abenteuer des Raumschiffs Sternenkrieger. Bislang 47 Romane. CHRONIK DER STERNENKRIEGER EXTRA - Extra-Romane und Stories aus dem Sternenkrieger-Universum. Bislang 4 Titel. COMMANDER REILLY - das kontinuierlich fortlaufende Prequel über die Abenteuer des Raumschiffs Sternenkrieger unter seinem ersten Kommandanten. Bislang 22 Romane. MISSION SPACE ARMY CORPS - Romane aus dem Sternenkrieger Kosmos über die Abenteuer des Raumschiffs Sternenkrieger und anderer Schiffe des Space Army Corps der Humanen Welten in den Weiten der Galaxis. Mehr als 30 Titel in Vorbereitung. Im Verlauf des 23.Jahrhunderts wird die Menschheit durch Angriffe aggressiver Alien-Zivilisationen bedroht. Die Raumschiffe des Space Army Corps stellen sich diesen Bedrohungen entgegen und erforschen die Weite des Alls. Die Geschosse pfiffen rechts und links an seinem Kopf vorbei. Ein kratzendes Geräusch und ein heftiges Zerren in Schulter und Arm ließen ihn erkennen, dass eine der Kugeln die dünne Haut seines Flügels durchschlagen hatte. Es war egal. Er war schnell genug. Der hilflose Beschuss konnte ihn nicht mehr aufhalten. Um seine Fluggeschwindigkeit zu erhöhen, zog er die Arme an den Körper und klappte die Flügel so zusammen, dass er nun in perfekter Stromlinienform durch die Luft schoss. Im Sturzflug raste er seinem Ziel entgegen. Durch die angelegten Flügel war er noch schneller geworden, und zudem bot er den Feinden eine kleinere Zielfläche. Als ob das jetzt noch etwas ausmachen würde. Nur eines wollte er nicht. So sterben wie seine Opfer, für die er den grausamsten aller Tode vorgesehen hatte.

Mission Space Army Corps 25: ​Die Geheimnisse der Hohlwelt: Chronik der Sternenkrieger


von Luc Bahl




Die Geschosse pfiffen rechts und links an seinem Kopf vorbei. Ein kratzendes Geräusch und ein heftiges Zerren in Schulter und Arm ließen ihn erkennen, dass eine der Kugeln die dünne Haut seines Flügels durchschlagen hatte. Es war egal. Er war schnell genug. Der hilflose Beschuss konnte ihn nicht mehr aufhalten. Um seine Fluggeschwindigkeit zu erhöhen, zog er die Arme an den Körper und klappte die Flügel so zusammen, dass er nun in perfekter Stromlinienform durch die Luft schoss. Im Sturzflug raste er seinem Ziel entgegen. Durch die angelegten Flügel war er noch schneller geworden, und zudem bot er den Feinden eine kleinere Zielfläche. Als ob das jetzt noch etwas ausmachen würde. Nur eines wollte er nicht. So sterben wie seine Opfer, für die er den grausamsten aller Tode vorgesehen hatte.
***

Prolog
»Verbrennt!«, schrie er. »Verbrennt bei lebendigem Leib!«
Er spürte, wie der Fahrtwind in seinen weit aufgerissenen Rachen drang und die Fangzähne eiskalt umwehte. Er schrie, aber er konnte sich kaum selber hören, so laut zerrte die Luft, die sein rasender Körper durchstieß, an seinen Ohren, verfing sich in den Gehörgängen und knatterte dort mit einer Unerbittlichkeit, die er früher niemals ausgehalten hätte.
Doch nun war alles egal. Gleich würden sie sterben. Er fühlte, wie die Rache ihm nicht nur Genugtuung, sondern regelrechte Lust bereitete. Seine jüngere Schwester, seinen Bruder und seine Mutter hatten sie getötet, die Söldner des Imperiums. Jetzt würde er seine Familie rächen, hundertfachen Tod für den Tod seiner Familie. Auch er würde dabei sterben, aber nicht so wie sie, für die er den unwürdigsten aller Tode vorgesehen hatte. Noch immer pfiffen die Kugeln um ihn herum. Ja, sie wussten genau, was sie erwartete, aber er war nicht mehr aufzuhalten.
Die riesige Gashülle des Luftschiffs kam rasend näher.
Entschlossen biss er auf die Giftkapsel.
Ein furchtbarer Schmerz durchzuckte ihn. Er verlor die Kontrolle über seine Muskeln, seinen Körper. Vor seinen Augen explodierten farbige Lichtblitze. Er konnte nichts mehr sehen, aber er wusste, dass er jetzt gleich auf die Gashülle aufprallen würde.
Dank seiner hohen Geschwindigkeit würde er sie durchbohren wie eine lüsterne Kralle das süße Fett eines Grimson und dann würde das Gas explodieren und das riesige Luftschiff würde mitsamt seinen Passagieren und seiner Besatzung in einem gigantischen Feuerball vergehen. Doch schon vorher wurde er von seinem Leid erlöst, das er mit sich trug seit die Söldner …
Er zuckte noch einmal, während sein toter Körper weiter durch die Luft raste.
Ein Aufprall, den er nicht mehr spürte, obwohl er dem im letzten Krampf erstarrten Leib fast alle Knochen brach. Ein schleifendes Geräusch, ein hässliches Kreischen, dann trudelte seine Leiche vom Zusammenstoß mit der Gashülle jäh abgebremst dem Boden entgegen, der sich so tief unter ihnen befand, dass man die winzigen Gebäude kaum noch erkennen konnte – und wurde jäh aufgefangen …
*
In dem Schiff lagen die meisten Passagiere wimmernd und weinend auf dem Boden. Der unaufhörliche Beschuss hatte auch den letzten Schläfer geweckt und rasch deutlich gemacht, welch unabwendbares, furchtbares Schicksal auf sie zuraste.
Auch die Mitglieder der Besatzung hatten sich in Erwartung des letzten Augenblicks unwillkürlich zusammengerollt. Nur einige saßen noch an den Geschützen und versuchten so verzweifelt wie aussichtslos, den heranstürzenden Angreifer mit einer wahren Kugelflut von seinem tödlichen Kollisionskurs abzubringen.
Doch die alles zerreißende Explosion – sie kam nicht.
»Warum …?«, stammelte der Kapitän und richtete sich. Unter seiner grauen Uniformhose hatte sich eine stechend riechende Flüssigkeit ausgebreitet. Aber noch war er zu benommen vor lauter gerade erlebter Angst, als dass er sich des würdelosen Anblicks bewusst war. Zumal er nicht der Einzige war, der in Erwartung des schrecklichen Endes seine Körperfunktionen nicht mehr unter Kontrolle hatte. Die empfindlichen Nasen hatten es längst registriert, aber die vor Angst eingefrorenen Gehirne konnten die Information noch nicht verarbeiten.
»Warum?«, stammelte er noch einmal. So als fürchte er voll banger Erwartung, dass die schreckliche, alles und alle zerfetzende Explosion doch noch einsetzen würde. So als hätte sich angesichts des heraneilenden Todes die Zeit verlangsamt, um sie noch mehr zu quälen. Doch der Tod erreichte sie nicht. Ein Wunder schien verhindert zu haben, dass das Luftschiff explodierte.
»Wir sind noch einmal davon gekommen, Sir!« Das piepsige Stimmchen des noch nicht ausgewachsenen Kerls kam von ganz hinten, wo sich die Fenster des Luftschiffs kugelförmig nach außen wölbten, um einen möglichst umfassenden Rundumblick zu gewähren.
Der Kapitän spürte jetzt, dass sich seine Uniformhose kalt und feucht anfühlte und das zarte Fell bis zu den Knöcheln verklebte. Er schüttelte sich, da ihm sein eigener Geruch unangenehm wurde und er versuchte, die Fassung wiederzuerlangen, die er verloren hatte.
»Hast du was gesehen, Sungur?«, fragte er mit betont ruhiger Stimme.
»Ja, Sir!«, erwiderte der Junge.
»Dann spuck es schon aus, verdammt noch mal!«
»Sir, der Attentäter ist nur wenige Sprünge oberhalb des Sichtfensters gegen die Hülle geprallt. Aber sie hat gehalten. Inzwischen müsste seine Leiche auf dem Boden zerschmettert sein.«
»Sungur, drück dich gefälligst präzise aus, wenn du mit dem Kapitän sprichst. Jetzt ist der Verbrecher sicherlich eine Leiche. Nachdem er auf dem Boden zerschmettert ist, aber nicht vorher.« Die Kritik wurde von einer ebenso hohen, aber ungleich festeren Stimme geäußert.
»Nein, Mrandil«, widersprach Sungur dem einzigen weiblichen Offizier an Bord. »Der Attentäter war schon tot, bevor er gegen die Hülle prallte.«
»Aber …«, unterbrach ihn Mrandil.
»Ruhe!«, donnerte der Kapitän, der jetzt ungeachtet der peinlichen Lage, zu seiner alten Autorität zurückgefunden hatte. »Sungur, was erzählst du da? Hast du das genau gesehen?«
»Jawohl, Sir!«, antwortete der Junge und kletterte jetzt aus der Halbschale des Beobachtungsfensters heraus. »Ich wiederhole, der Attentäter war tot, bevor er aufprallte, sonst hätten die LUCCRA und wir nicht überlebt.«
»Berichte!«, forderte ihn der Kapitän nun auf.
»Ich sah den Angreifer direkt auf uns zurasen. Hätte er seinen Kurs so beibehalten, die metallenen Dornen an seiner Flughaut hätten die Hülle ausgeschlitzt, das Gas wäre entwichen und hätte sich auf der Stelle entzündet.«
»Weiter«, befahl der Kapitän ungeduldig, der im Moment eigentlich nur seine Uniform wechseln wollte, andererseits aber noch dringender erfahren wollte, warum sie der Katastrophe entkommen waren.
»Kurz bevor sein Körper bei uns aufschlug, hat der Angreifer seine Flugbahn verändert und dann habe ich auch gesehen, warum.« Sungur blickte mit ungewohnt festem Blick in die Runde seiner Zuhörer. Das war neu für ihn, den Letzten in der Befehlskette, dass sie alle wie gebannt an seinen Lippen hingen.
»Nun mach’s nicht so spannend!«, schimpfte Mrandil und verstummte augenblicklich wieder, als sie der Blick des Kapitäns streifte.
»Er zuckte und wand sich im Flug«, fuhr Sungur mit einem zufriedenen Lächeln fort, »als würde er von gewaltigen Krämpfen geschüttelt. Vielleicht hat er angesichts des nahenden Feuertods eine Giftkapsel geschluckt …«
»Hm«, räusperte sich der Kapitän, »das ist gut möglich. Vermutlich stammte dieser Sohn einer räudigen Natter von den randständigen Schtukuhls. Das Imperium hat erst kürzlich eine Strafexpedition in die Gebiete dieser Barbaren entsandt.«
»Schtukuhls gehören zu den Zentralbetern, Sir«, mischte sich Mrandil wieder in das Gespräch ein.
»Richtig«, sagte der Kapitän, »je weiter weg diese Barbaren von der heiligen Mitte hausen, desto hingebungsvoller und fanatischer beten sie zum Zentrallicht. Aber es wird ihnen nichts nützen …«
»Der Tod im Feuer ist für die Zentralbeter das Schlimmste, was ihnen widerfahren kann, denn es frisst nicht nur ihren Körper, sondern sie sind davon überzeugt, dass es auch ihre Seele verschlingt«, ergänzte Mrandil.
»Da wollte er lieber vorher sterben«, sagte Sungur mit seiner noch jugendlich-piepsigen Stimme, »und das hat uns gerettet, denn seine Krämpfe verhinderten, dass er in dem von ihm berechneten Winkel auf die LUCCRA prallte. Die elastische Hülle hat ihn regelrecht abgefedert und wie einen Tlong-Ball weitergeschleudert.«
»Gut«, unterbrach jetzt der Kapitän Sungurs Redefluss, »das bedeutet aber nicht, dass die Gefahr vorbei ist. Wir brauchen jetzt jemanden, der sofort voll einsatzfähig ist.« Er fixierte Sungur mit durchdringendem Blick. »Du«, sagte er nach einem kurzen Zögern, »kletterst raus und untersuchst die Hülle auf...

Erscheint lt. Verlag 6.11.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-6685-4 / 3738966854
ISBN-13 978-3-7389-6685-5 / 9783738966855
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