A Woman's World (eBook)

Faszinierende Porträts starker Frauen von 1850 bis 1960

(Autor)

Marina Amaral (Fotograf)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
432 Seiten
Riva Verlag
978-3-7453-2121-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

A Woman's World -  Dan Jones
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Mildred Burke, in den 1930er-Jahren Vorreiterin des Frauen-Wrestlings. Amelia Earhart, die den ersten Alleinflug einer Frau über den Atlantik bestritt. Sarojini Naidu, Mitstreiterin Mahatma Gandhis. Oder die Schauspiellegende Marylin Monroe. Allesamt beeindruckende Frauen, die zu einer Zeit, in der Frauenrechte auch im Westen erst erkämpft werden mussten, ihren eigenen Weg gingen. A Woman's World zeigt Pionierinnen aus der ganzen Welt, die aufgrund ihrer Leistungen zwischen 1850 und 1960 Geschichte geschrieben haben - sei es im Wissenschaftslabor, bei Straßenprotesten, auf der Bühne, beim Kampf im Schützengraben oder als mutige Erforscherinnen der Wildnis. Boten sich uns die fotografischen Porträts dieser Frauen bisher in kühlem Schwarz-Weiß dar, so werden sie durch die Kolorierung der Künstlerin Marina Amaral zum Leben erweckt. Ergänzt durch informative Begleittexte des Historikers Dan Jones bilden sie eine einzigartige Weltgeschichte der Frauen ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts - ein Buch, das all die weiblichen Vorbilder feiert, über die immer noch viel zu wenig gesprochen wird.

Dan Jones, 1981 geboren, ist Historiker und Journalist. Er studierte Geschichte an der University of Cambridge, schreibt für verschiedene englische Qualitätszeitungen und veröffentlichte mehrere Bücher zur britischen Geschichte. Marina Amaral, 1994 geboren, ist eine brasilianische Künstlerin, die sich auf das Kolorieren historischer Fotografien spezialisiert hat. Zusammen mit Dan Jones veröffentlichte sie 2018 das Buch »Die Welt von gestern in Farbe«, das von der britischen »Daily Mail« zum »Coffee Table Book of the Year« gekürt wurde.

Dan Jones, 1981 geboren, ist Historiker und Journalist. Er studierte Geschichte an der University of Cambridge, schreibt für verschiedene englische Qualitätszeitungen und veröffentlichte mehrere Bücher zur britischen Geschichte. Marina Amaral, 1994 geboren, ist eine brasilianische Künstlerin, die sich auf das Kolorieren historischer Fotografien spezialisiert hat. Zusammen mit Dan Jones veröffentlichte sie 2018 das Buch »Die Welt von gestern in Farbe«, das von der britischen »Daily Mail« zum »Coffee Table Book of the Year« gekürt wurde.

Anonymus war den größten Teil der Geschichte über eine Frau.
Virginia Woolf


Die Bildhauerin Phoebe Stabler bei der Arbeit an ihrem neuesten Werk, The Onlooker. Um 1926.

Als wir 2017/18 an unserem ersten gemeinsamen Buch Die Welt von gestern in Farbe arbeiteten, stellten wir fest, dass eine Klage, die wir dabei immer wieder äußerten, im Lauf der Monate geradezu vertraut werden sollte. Jenes Buch war wie das vorliegende eine Weltgeschichte, die sich digital eingefärbter Fotografien aus der Schwarzweißära bediente, grob gesagt zwischen 1850 und 1960.

Damals wie jetzt waren die historischen Auswahlkriterien, die wir uns setzten, weitgespannt: Wir wollten, dass unsere Geschichte wirklich umfassend wird, die Berühmten mit den Unbekannten vermischt und den Alltag mit dem Außergewöhnlichen. Eingefärbte Fotografien sollten mit gründlicher historischer Recherche eine große Geschichte über eine Welt im Wandel erzählen. Aber bei der Arbeit fiel uns immer wieder eines auf.

Es sind nicht genug Frauen dabei.

Das heißt nicht, dass es gar keine gegeben hätte. Ein Geschichtsbuch, das die Geschichte des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts behandelte, ohne dabei auf den Beitrag der Frauen zur Welt einzugehen, wäre wirklich altmodisch gewesen. Und wir glaubten, dass wir getan hatten, was wir konnten, um den Handlungsbogen unserer Erzählung in Richtung Inklusion und Vertretung zu biegen. Wir waren stolz auf Die Welt von gestern in Farbe und sind es heute noch.

Aber manchmal fühlte es sich während der Arbeit an jenem Buch (und auch danach bei unserem zweiten, The World Aflame) so an, als kämpften wir gegen die Geschichte selbst. So sehr wir uns auch bemühten, der Vergangenheit oder, genauer gesagt, den Fotoarchiven gleichmäßig viele Männer und Frauen abzuringen, anhand derer wir unsere Geschichte erzählen wollten, fanden wir uns nur zu oft von Männern mit buschigen Vollbärten umgeben: den großen Akteuren der Geschichte, mit Zylinderhut oder in Uniform, mit ihren berühmten Namen und ihrer leuchtenden (oder düsteren) Reputation.

Es gab schlicht so viele davon, und manchmal schien es uns, als bliebe uns nichts übrig, als schulterzuckend festzustellen: So ist das eben in der Geschichte. Sie ist eine Welt der Männer.

Dabei stimmt das gar nicht. Der Historiker, der seinen Quellen die Schuld gibt, ist nicht besser als der Handwerker, der seinem Werkzeug die Schuld gibt. Die Geschichte macht uns, aber wir machen auch sie. Und es stimmt zwar, dass den größten Teil der menschlichen Geschichte über das Patriarchat die Grundlage der meisten Formen gesellschaftlicher und politischer Organisation war, aber das darf heute keine Entschuldigung für Faulheit mehr sein.

Deshalb beschlossen wir, uns in diesem, unserem dritten Buch ein Ziel zu setzen.

Keine Kerle.

Keine Bärte.

Kein Zutritt für Männer.

Was Sie jetzt in der Hand halten, ist das Ergebnis. Dieses Buch erzählt eine Geschichte der Menschheit zwischen 1850 und 1960 anhand von Bildern, Biografien und Erlebnissen von Frauen. Es soll als Hommage, als Schaukasten und in gewisser Weise auch als Vorbild dienen. Es ist eine konventionelle Geschichtserzählung, die gemäß dem zeitlichen Ablauf und nach Themen gegliedert ist, unter Berücksichtigung von wichtigen Ereignissen und Menschen, aber gleichzeitig auch eine radikale.

Dieses Buch wurde geschaffen, um zu zeigen, dass wir unsere Geschichte genauso mit dem Bildausschnitt steuern können wie unsere Fotografien: Wir konzentrieren uns auf das, was wir als wichtig, erstaunlich, erschreckend oder schön empfinden und schneiden weg, was in dem Augenblick, da wir den Auslöser drücken, nicht unser Interesse weckt.

Den Geschichtsabschnitt, den wir hier behandeln, kann man auf vielerlei Art und Weise in den Sucher nehmen. Es gibt viele Möglichkeiten, eine unendlich faszinierende Geschichte zu erzählen.

Dies hier ist A Woman’s World.

Von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts veränderte sich die Welt so sehr, dass man sie nicht wiedererkannte.

Telegrafenkabel, Überseedampfer, Straßen und Eisenbahnen verbanden die Menschen über große Entfernungen hinweg mit zuvor unvorstellbarer Geschwindigkeit. Der Mensch flog, zunächst im Heißluftballon und im Luftschiff, dann in Doppeldeckern und Düsenjägern und schließlich mit Überschallgeschwindigkeit und in den Weltraum. Die europäischen Großmächte beanspruchten Boden, Arbeitskraft und Ressourcen anderer Nationen und beuteten sie aus, so sehr sie konnten, bis zwei Weltkriege die Weltkarte neu zeichneten, um die Vorherrschaft der atomaren Supermächte widerzuspiegeln.

Die technologische Entwicklung brachte eine Umwälzung in der Unterhaltungsbranche: Kino und Fernsehen machten Schauspieler und Musiker zu nationalen und internationalen Stars. Autoren und bildende Künstler fanden ein stetig größeres Publikum. Sportarten wurden in Regelwerke gefasst, als Veranstaltungen für große Zuschauermassen inszeniert und schließlich im Fernsehen übertragen.

Die Forschung enträtselte in dieser Zeit grundlegende Geheimnisse des Universums und führte zu die Vorstellungskraft sprengenden Fortschritten in der Genetik, der Kernphysik und der Informatik, aber auch auf alltäglichen, allerdings essentiellen Gebieten wie der Erzeugung und Konservierung von Nahrungsmitteln.

Auf all diesen und noch weiteren Gebieten waren in entscheidendem Maß Frauen beteiligt.

Die Geschichte der Frauen und die der Männer verläuft nicht unabhängig voneinander, aber unterschiedlich. Sowohl weibliches als auch männliches Erleben wird von gesellschaftlichen Normen, geschlechtsspezifischen und Regeln und religiösen oder sogar wissenschaftlichen Glaubenssätzen tiefgreifend geformt und bestimmt. Dennoch kann man ohne großes Wagnis behaupten, dass die Geschichtsschreibung eine Sichtweise der Vergangenheit sowohl aufnimmt wie auch widerspiegelt, die sich hauptsächlich um Männer dreht.

Eine traditionelle Geschichte des Ersten Weltkriegs würde sich normalerweise auf starke Panzer, blutige Schlachtfelder und die Geschichten von Männern konzentrieren, die alles opferten, um für ihr Land zu kämpfen. Aber wenn wir uns die Westfront jenes Krieges genauer ansehen, finden wir dort Marie Curie, die führende Chemikerin und Physikerin ihrer Zeit, wie sie zusammen mit ihrer siebzehnjährigen Tochter Irène mit einem mobilen Röntgengerät herumfährt, das Tausenden verwundeten Soldaten das Leben rettete.

Wenn wir bis in die 1850er-Jahre und zum Krimkrieg zurückgehen, finden wir die britische Krankenschwester und Sozialreformerin Florence Nightingale. Sie verbesserte mit ihrem Hygienekonzept die Feldlazarette und bekämpfte damit nicht nur das allgemeine Elend, sondern senkte die Sterberate der Verwundeten um zwei Drittel.

Gehen wir vor bis in die 1950er-Jahre, treffen wir auf Rosalind Franklin, neben Marie Curie eine der wichtigsten Naturwissenschaftlerinnen des 20. Jahrhunderts. Franklin leitete als Research Associate am King’s College der University of London das Forschungsprojekt, in dessen Rahmen eine röntgenkristallografische Aufnahme entstand, mitunter als das wichtigste Foto aller Zeiten bezeichnet, aus der die Doppelspiralstruktur der DNS ersichtlich wurde. Ihre Arbeit veränderte die Welt, aber als Francis Crick und James Watson 1953 in Nature über ihre Entdeckung der Doppelhelix berichteten, wurde Franklin nur kurz am Ende erwähnt, weil sie die beiden »stimuliert« habe. Crick und Watson erhielten den Nobelpreis und gelten noch heute als Entdecker der Struktur des Erbguts, obwohl sie später einräumten, dass ihre Formel »sehr wahrscheinlich« ohne Franklins Arbeit nicht zustande gekommen wäre.

Ähnliche Geschichten gibt es in fast jedem anderen Gebiet, das man sich anzuschauen die Mühe macht.

Die berühmteste Pilotin vor den beiden Mondlandungen im Jahr 1969 war Amelia Earhart, deren Verschwinden bei einem Flug über dem Pazifik 1937 heute noch die Menschen fasziniert. Zu den berühmtesten Monarchen der damaligen Zeit gehörten Königin Victoria, die äthiopische Kaisergemahlin Taytu Betul und die chinesische Kaiserwitwe Cí Xı˘ (auch Cixi). Die größte Sportlerin war Mildred »Babe« Didrikson Zaharias. Die größte Schauspielerin war Sarah Bernhardt. Rosa Parks saß ganz vorne in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung der Schwarzen, während Eleanor Roosevelt die Menschenrechte beispielhaft für die gesamte Welt niederschrieb. Einzig Elvis Presley konnte Marilyn Monroe seinerzeit den Platz als größter Star streitig machen. Keine Erfolgsgeschichte einer Behinderten ist so bekannt und inspirierend wie die Helen Kellers.

Natürlich haben wir in diesem Buch jenen Frauen viel Platz eingeräumt, die um Gleichberechtigung, Freiheit und Entfaltungsmöglichkeiten in einem Zeitalter kämpften, in dem weltweit Frauen unterdrückt und ihre Rechte...

Erscheint lt. Verlag 23.4.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Schlagworte berühmte Persönlichkeiten • Feminismus • Frauen der Geschichte • Frida Kahlo • Girl Power • Marilyn Monroe • Mildred Burke • Sprüche • starke frauen geschenk • Weltgeschichte
ISBN-10 3-7453-2121-9 / 3745321219
ISBN-13 978-3-7453-2121-0 / 9783745321210
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