Happy Meat - Der Geschmack der Liebe (eBook)

Roman. »Eine fesselnde Story mit Dark-Romance-Elementen, die mich bis zum Ende begeistert hat.« AVA REED
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
607 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-4221-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Happy Meat - Der Geschmack der Liebe -  Marie Graßhoff
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Cava, die Nachfahrin der Liebesgöttin Aphrodite, wurde schon als Mädchen darauf vorbereitet, für Very Happy Meat zu arbeiten, den Lieferservice ihrer Familie. Denn der bringt seinen Kunden nicht einfach Pizza nach Hause: Die Familie macht Jagd auf korrupte Politiker, Serienmörder und andere Schwerverbrecher, um ihre Organe gewinnbringend im Untergrund zu verkaufen. Doch sie findet heraus, dass einer ihrer Brüder dem FBI Informationen hat zukommen lassen - und plötzlich steht die Sicherheit ihrer Familie auf dem Spiel. Kurzum entschließt sich Cava, den unschuldigen Studenten Colt als Sündenbock zu benutzen, um die Verschwörung aufzudecken, die sie dahinter vermutet. Dabei stößt sie auf ein Geheimnis, das weiter reicht, als sie jemals dachte.

»Happy Meat - Fleisch war noch nie so sexy! Eine fesselnde Story im Stil von The Boys mit Dark-Romance-Elementen, die mich bis zum Ende begeistert hat.« Ava Reed



Marie Graßhoff, geboren 1990 in Halberstadt im Harz, studierte in Mainz Buchwissenschaft und Linguistik. Anschließend arbeitete sie einige Jahre als Social-Media-Managerin bei einer großen Agentur. Mittlerweile ist sie als freiberufliche Autorin und Grafikdesignerin tätig und lebt in Leipzig. Ihre Bücher wurden für mehrere Preise nominiert, und mit ihren Covern gewann sie u.a. zweimal den LOVELYBOOKS LESERPREIS und stand auf der Shortlist zum Deutschen Phantastik Preis.

Marie Graßhoff, geboren 1990 in Halberstadt im Harz, studierte in Mainz Buchwissenschaft und Linguistik. Anschließend arbeitete sie einige Jahre als Social-Media-Managerin bei einer großen Agentur. Mittlerweile ist sie als freiberufliche Autorin und Grafikdesignerin tätig und lebt in Leipzig. Ihre Bücher wurden für mehrere Preise nominiert, und mit ihren Covern gewann sie u.a. zweimal den LOVELYBOOKS LESERPREIS und stand auf der Shortlist zum Deutschen Phantastik Preis.

WAS ICH IN DER NACHT SEHE


Rache sorgt für Frieden. Der Moment, in dem ich dem Mörder meines Bruders einen Bolzen zwischen die Augen schoss, war ekstatisch. Apokalyptisch. Wie ein Orgasmus der Seele. Als sei mein ganzes beschissenes Leben auf diese eine Sekunde hinausgelaufen.

Aber dieses Gefühl hielt nicht lange an.

Der Kerl, der mir mit gezogener Waffe gegenübersteht, ist groß, blond und so muskulös, wie man sich einen griechischen Gott vorstellt. Das Mondlicht spiegelt sich auf dem Lauf der Pistole. Schweißperlen rinnen an seiner weißen Haut hinab. Ich kenne ihn. Ich glaube, sein Name ist Tate.

Er steht vor der Fensterfront, die von der Veranda in die Eingangshalle unseres Anwesens führt. Warmes Licht dringt durch die zerbrochenen Scheiben in die Nacht hinaus. Die Luft um uns herum ist heiß und schwer. Mein Atem ist noch kühl von der Klimaanlage im Haus.

»Du verstehst das nicht«, grollt er, die Augenbrauen zu einem Ausdruck der Wut zusammengezogen. »Ich bin hier, weil ich mit dir über deinen Bruder Jacob reden will. Nicht, um eure verdammte Villa zu plündern.«

Warum fuchtelt er nur mit seiner kleinen Pistole herum? Der Kerl ist einer der gefürchtetsten D.I.E.T.-Agents Amerikas. Einer der God Slayer, die sie auf die richtig harten Fälle ansetzen. Wo ist seine Spezialausrüstung? Seine Verstärkung? Dachte er, dass er ohne all das auf eins unserer Anwesen eindringen kann? Hat er keine Angst vor mir?

Beides wären fatale Fehleinschätzungen. Dafür sind diese Leute eigentlich zu professionell.

»Du hast echt Nerven, hier aufzutauchen und mir ’ne Pistole an den Kopf zu halten«, übergehe ich seine Aussage, um mir ein wenig mehr Zeit zu verschaffen. Ich glaube zu erkennen, dass er unter seinem Anzug eine Schutzweste trägt. »Hast du die Regeln vergessen? Ihr lasst uns in Ruhe, dafür töten wir euch nicht.«

Wie weit wird er gehen? Würde er tatsächlich auf mich schießen, oder ist es nur ein Bluff? Falls er doch Verstärkung mitgebracht hat, wäre es leichtsinnig, ihn anzugreifen. Vor allem, weil ich nichts als einen Taser bei mir habe. Aber wenn wir weiter warten, eskaliert die Sache hier vielleicht.

»Ich will nur über Jacob reden.« Tate verzieht den Mund zu einem humorlosen Lächeln. »Und dass du nicht abhaust.«

Das kann nicht die Wahrheit sein. Und allein, dass er es wagt, Jacobs Namen in den Mund zu nehmen, macht mich wütend.

Ich trete einen Schritt auf ihn zu, und sofort reißt er die Waffe hoch. Bevor ich herausfinde, ob er wirklich auf mich schießen würde, mache ich einen Ausfallschritt zur Seite und schlage gegen seine Arme, um den Lauf seiner Pistole von meiner Körpermitte wegzulenken. Die Wucht, mit der meine aufgeplatzten Fingerknöchel gegen seine Muskeln prallen, sendet einen scharfen Schmerz meine Arme hinauf. Ich verlagere das Gewicht und ziehe mit der freien Hand den Taser von meiner Hose. Noch bevor Tate ausholen kann, ramme ich ihm das kleine Gerät in die Achsel.

Sofort lässt er die Waffe sinken und stolpert zurück. Ich packe seinen Oberarm, damit er den Taser nicht von sich schieben kann. Der Kerl ist riesig, es wird ein paar Sekunden dauern, bis er ohnmächtig wird.

»Du verstehst das falsch«, keucht er zwischen zusammengebissenen Zähnen.

»Das glaube ich nicht.«

Als er endlich zusammenbricht, warte ich noch einige Sekunden, um sicherzugehen. Dann lasse ich ihn los, bevor sein Gewicht mich mit runterzieht. Meine dunklen Haare fallen mir über die Schulter, als ich den Kopf schief lege und zusehe, wie er an der Wand hinter ihm absackt.

Bewusstlos. Ich bücke mich und winde ihm vorsichtig die Pistole aus der schlaffen Hand. Nachdem ich sie an meinem Hosenbund verstaut habe, greife ich ihn an seinem Stiefel und zerre seinen massigen Körper in die Mitte der Veranda.

Der steinerne Boden ist von Glasscherben übersät. Der Mondschein und das warme Licht der Lampen aus dem Innenraum spiegeln sich darin. Blut tropft von meinen Fingern zwischen sie, als ich den Agent auf den Bauch drehe, um mich auf seinen Rücken zu setzen.

Die beleuchtete Auffahrt vor mir ist leer. Irgendwo im Haus höre ich Onkel James sprechen. Er hat die Verstärkung sicherlich schon angefordert.

Diese Arschlöcher von der Behörde. Glauben sie wirklich, dass sie über Jacob an mich herankommen? Ist das der Schwachpunkt, den sie bei mir identifiziert zu haben glauben?

Fuck. Jacob …

Der Moment, in dem ich seinem Mörder einen Bolzen zwischen die Augen schoss, war ekstatisch. Aber dieses Gefühl hielt nur für ein paar Minuten an.

Ich habe bis auf Karasu, den beschissenen Krähen-Typen, jeden Einzelnen, der für seinen Tod verantwortlich war, exekutiert. Ich habe die Leichen dieser Arschlöcher abtransportiert. Habe zugesehen, wie meine Cousine ihre Körper auf dem Operationstisch auseinandergenommen hat. Ich persönlich habe jedes ihrer Einzelteile an den Meistbietenden verkauft. Ich bin mit Kühlboxen durch das Land gefahren, um sie zu verteilen. Ihre Augen, ihre Lebern, die Nieren, die Herzen, einfach alles.

Und mit jedem Stück habe ich darauf gewartet, dass sich dieses Gefühl wieder einstellen würde. Dass es bleiben würde. Das euphorische Gefühl von ausgleichender Gerechtigkeit.

Doch als ich fertig war und die Tür unseres Hauses wieder hinter mir schloss, hatte sich nichts verändert.

Die Leere war nicht verschwunden.

Sie ist immer noch da.

Der Kerl unter mir regt sich, aber ich halte den Taser nach wie vor in meiner Hand.

»Cava«, stöhnt er. Ich verdrehe genervt die Augen. Dass er hier aufgetaucht ist, passt mir gar nicht. Jetzt werde ich Mom und Dad erzählen müssen, warum ich das Familiengrab besucht habe.

»Was?« Ich nehme eine gemütlichere Sitzposition auf ihm ein.

»Dein Bruder war auf unserer Seite. Du musst nach seinem Handy suchen. Dort siehst du die …«

»Klappe!« Ich verpasse ihm einen heftigen Schlag gegen den Kopf und warte kurz darauf, ob er noch etwas zu sagen hat. Aber er ist wohl wieder weg.

So unauffällig wie möglich drehe ich mich um und schaue ins Haus, um zu sehen, ob Onkel James in der Nähe ist. Aber er ist noch immer am Telefonieren, mindestens zehn Meter entfernt. Er kann das nicht gehört haben.

Jacob soll mit der Behörde zusammengearbeitet haben? Will der Kerl mich irritieren, oder war das ernst gemeint? Was soll Jacob mit unseren Todfeinden zu tun gehabt haben?

Unmöglich. Wenn da etwas lief, hätte ich es bemerkt.

Oder? Fuck. Ich beiße mir auf die Innenseiten der Wangen, um meine Gedanken zu beruhigen.

Wann ist dieses beschissene Thema endlich durch?

Der Kies der beleuchteten Einfahrt knirscht unter den Reifen eines Wagens. Der Rolls-Royce von Onkel Kit nähert sich zwischen den Bäumen dem Anwesen.

Meine letzte Hoffnung darauf, dass Mom und Dad nicht von meinem Besuch hier erfahren, verpufft damit. Onkel James, der das Familiengrab betreut, hätte seine Klappe vielleicht gehalten, aber Onkel Kit sagt es ihnen innerhalb von Sekunden. Und wenn sie herausfinden, dass ich Jacobs Urne noch nach über einem Jahr besuche, reißen sie mir den Kopf ab.

Ich richte mich auf, als Kit und zwei seiner Söhne aus dem Wagen steigen. Cousin George zieht selbst auf den wenigen Metern vom Wagen bis zur Veranda mehrere Male an seiner E-Zigarette. Ich schiebe die Hände in die Taschen meiner ärmellosen Sommerjacke, damit sie die Kratzer und Schrammen nicht sehen. Ich muss mich nicht mehr blamieren als sowieso schon.

»Gut gemacht, Cava.« Kit richtet sein schwarzes Jackett und tritt neben mich. In der schnittigen Kleidung sieht er wie immer so charismatisch aus. »James!«, brüllt er dann ins Haus. »Wie siehts aus?«

Dieser schiebt sein Handy eilig weg und joggt durch die Eingangshalle auf uns zu. Er hat eine genauso bärenhafte Statur wie Dad. »Das Gebäude ist gesichert«, stellt er klar. »Niemand mehr hier.« Er wendet sich mir zu. »Cava, ich sagte doch, dass du warten sollst, bis die Verstärkung da ist!«

»Brauchte keine Verstärkung«, grummle ich. Was denkt er, wer er ist, mich herumzukommandieren?

»Eine Ahnung, wie er reingekommen ist?«, will Kit wissen. Dieser Ort ist eine Festung, genau wie unsere anderen Immobilien.

»Noch nicht. Wir prüfen es gerade.«

»Die Agents von D.I.E.T. haben definitiv Wege, um Sicherheitssysteme zu umgehen«, überlege ich laut. »Ich hätte nur nicht gedacht, dass sie sich das trauen würden.«

»Hm.« Jedes Mal, wenn ich Kit sehe, hat sein dunkles Haar ein paar graue Strähnen mehr, dabei ist er gerade mal vierzig. Aber mit Mom als älterer Schwester aufzuwachsen fordert wohl seinen Preis. Sie sieht mindestens zehn Jahre jünger aus als er.

»Geht’s dir gut, Cava?«, wendet sich George überraschend an mich. Der Dampf aus seiner E-Zigarette riecht nach Pfirsich.

Ich verenge die Augen ein wenig. »Bestens, danke.«

»Hey, es passiert nicht jeden Tag, dass einer von uns ’nen God Slayer bekämpft.« Er stupst den Bewusstlosen vorsichtig mit dem Schuh an. »Ich dachte, die wären voll krass.«

»Ja.« Er hat sich auch nicht sonderlich angestrengt, glaube ich. Aber das sage ich lieber nicht. Mir schwirren seine Worte noch durch den Kopf.

Unmöglich, dass Jacob mit D.I.E.T. zusammengearbeitet hat. Der verdammte Arsch ist gestorben, um jemanden zu retten, den er nicht mal kannte. Aber er war loyal. Er hätte unsere Familie niemals hintergangen.

»Packen wir es an, Jungs«, sagt Kit, und sofort bücken seine Söhne sich, um den Agent...

Erscheint lt. Verlag 29.9.2023
Reihe/Serie Food Universe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte action • Amaterasu • Aphrodite • awareness • Cava • Fantasy Bücher • Geheimnis • Göttererben • Intrige • Kampf • Liebe • Lieferservice • LQBTQ+ • Nachfahren der Götter • New York • pansexuell • prickelnd • Romance • Superheld • Superheldin • unermessliche Kräfte • Urban Fantasy • Verschwörung
ISBN-10 3-7517-4221-2 / 3751742212
ISBN-13 978-3-7517-4221-4 / 9783751742214
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