Lichte Tage
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-98087-5 (ISBN)
Als sich Ellis und Michael das erste Mal begegnen, ist es, als hätte das Schicksal sie zusammengeführt. Erfüllt mit einer großen Sehnsucht nach Kunst und Poesie, entfliehen die beiden Heranwachsenden dem grauen Oxford in die Wärme und das Licht Südfrankreichs. Dort finden sie heraus, wer sie sein könnten. Und müssen entscheiden, wer sie sein wollen. Ein einzigartiger Roman über die Bande der Freundschaft und der Liebe.
Als sich Ellis und Michael das erste Mal begegnen, ist es, als hätte das Schicksal sie zusammengeführt. Erfüllt mit einer großen Sehnsucht nach Kunst und Poesie, entfliehen die beiden Heranwachsenden dem grauen Oxford in die Wärme und das Licht Südfrankreichs. Dort finden sie heraus, wer sie sein könnten. Und müssen entscheiden, wer sie sein wollen. Ein einzigartiger Roman über die Bande der Freundschaft und der Liebe.
Alles beginnt mit einem Gemälde, das Dora Judd an die Wand ihres Wohnzimmers hängt. Fünfzehn Sonnenblumen, wie sie van Gogh im warmen Licht Südfrankreichs malte. Jahre später reist ihr Sohn Ellis zusammen mit seinem besten Freund Michael der Sonne entgegen.
Sie tauschen die grauen Straßen Oxfords, das Arbeiterviertel mit der Autowerkstatt und die Fäuste ihrer Väter gegen die Poesie und das Licht des Südens. Gemeinsam entdecken sie, welche Möglichkeiten ihnen das Leben eröffnet, doch auch die Prägungen ihrer Herkunft brechen immer deutlicher hervor.
Dann tritt Annie in ihr Leben, und das ändert gleichzeitig nichts und alles.
Sarah Winman hat einen unvergleichlich zärtlichen Roman über die Verflechtungen der Liebe und über die transformative Kraft der Kunst geschrieben.
Sarah Winman, geboren 1964 in Essex, studierte an der Webber Douglas Academy of Dramatic Art und arbeitete anschließend als Schauspielerin bei Theater, Film und Fernsehen. Für ihren Roman »Lichte Tage« erhielt sie international viel Anerkennung. Sarah Winman lebt in London.
Elina Baumbach, geboren 1981 in Berlin, war viele Jahre als Englisch-als-Fremdsprachenlehrerin in Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt tätig, bevor sie nach Deutschland zurückkehrte, um nochmals ein Studium aufzunehmen. Nach einem Bachelor-Abschluss in Amerikanistik/Anglistik und Kunstgeschichte an der Universität Augsburg absolvierte sie erfolgreich den Masterstudiengang „Literarisches Übersetzen“ an der LMU München. Seit 2019 ist sie als freischaffende Literaturübersetzerin tätig und arbeitet außerdem als Lehrbeauftragte für Übersetzung an der Universität Passau. 2020 erhielt sie für die Arbeit an „Lichte Tage“ von Sarah Winman das Stipendium „Junge Kunst & Neue Wege“ des Freistaats Bayern.
»Berührend und kitschfrei« Bettina Fraschke, Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 28. November 2023 Bettina Fraschke Hessische/Niedersächsische Allgemeine HNA 20231128
»Ein verblüffend schönes Buch. Es bricht einem das Herz und wärmt es gleichzeitig.« Matt Haig
»Eine wunderbar erzählte Geschichte über Liebe und Verlust" The Guardian
"Ein Wunderwerk" New York Times
"Herzzerreißend, leise und bewegend" Sunday Express
"Eine wunderschöne Geschichte über Liebe, Verlust und Sehnsucht" Red Magazine
Erscheinungsdatum | 10.02.2023 |
---|---|
Übersetzer | Elina Baumbach |
Verlagsort | Stuttgart |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Tin Man |
Maße | 128 x 210 mm |
Gewicht | 326 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | AIDS • Aidskrise • Aids Krise • Arles • Benjamin Myers • Bestseller • Bisexualität • Bücher • Bücher Geschenke Belletristik • buch frauen • Coming-of-age • Die Unschärfe der Welt • England • Ewald Arenz • Freundschaft • gay • Geburtstagsgeschenk • Geschenk • Geschenk für Mama • Homosexualität • Iris Wolff • Kunst • LGBTQ • Liebe • Liebesbeziehungen • Liebesgeschichte • Liebesroman • Lieblingsbuch • Mariana Leky • Martin Kordic • Offene See • Oxford • poetisch • Queere Literatur • Romane • Sehnsucht • Sonnenblumen • Starke Frau • Südfrankreich • Verlust • Vincent van Gogh • Was man von hier aus sehen kann • Weihnachtsgeschenk • weihnachtsgeschenke für mama • Weihnachtsgeschenk Roman |
ISBN-10 | 3-608-98087-3 / 3608980873 |
ISBN-13 | 978-3-608-98087-5 / 9783608980875 |
Zustand | Neuware |
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3 Es gibt Licht aber auch Schatten
von Kristall86 (An der Nordseeküste), am 21.06.2023
Sonnenblumen richten ihre Köpfe immer der Sonne entgegen und so ergeht es auch Michael und Ellis. Die beiden wollen raus aus Oxford und versuchen ihren Weg zu finden und diesen gemeinsam zu gehen. Sie gehen der Sonne entgegen und landen in Südfrankreich. Richtig deutlich wird es zwischen den beiden dennoch nicht. Ist es nur Freundschaft oder gar mehr? Man spürt gewisse Liebe zwischen den beiden, aber irgendwie ist da auch eine Sperre und genau diese Sperre verschaffte mir wenig Zugang zu den Protagonisten. Erschwert wurde das Ganze dann noch durch Zeitenwechsel, raschem Personenwechsel (Dora, Annie etc.), Wechsel aus Gesprächen und wieder Tagebucheinträgen, die nicht wirklich ersichtlich/erkennbar waren und somit ergab sich ein getrübtes Bild bei mir von diesem Werk. Ich suchte noch mehr Kunst, noch mehr Gefühl und vor allem noch mehr sinnige Zusammenhänge, fand diese aber leider nicht bzw. sie blieben mir fern.
Winmans Schreibstil konnte ich mal folgen und mal nicht. Er war oft undeutlich und wirr, aber dennoch ist mir der vermutete Tenor schon irgendwie gezeigt worden. Oder nicht? Ich weiß es nicht. Der Plot dieser Geschichte ist wirklich lesenswert bzw. hat unheimlich viel Potential, welches aber durch zu viele „Extras“ und zu viel wirre Erzählweise verschenkt bzw., meiner Meinung nach, nicht ausgeschöpft wurde. Genau deshalb vergebe ich 3 gute Sterne von 5, aber hier ist noch reichlich Luft nach oben…
4 Melancholische Grundstimmung
von hundeliebhaberin, am 16.05.2023
Ich habe "Lichte Tage" sehr gern gelesen und habe es als besonderes, ungewöhnliches Buch wahrgenommen. Basierend auf dem Klappentext bin ich von einer ausschließlich fröhlichen, warmen Erzählung ausgegangen, dessen Eindruck sich jedoch schnell korrigiert hat - was auch besser zur bearbeiteten Thematik passt.
3 bewegend aber verwirrend
von Anita, am 08.04.2023
Generell waren die meisten Personen in der Story angenehm und man hat sie gerne auf ihrem Weg begleitet. Auch sprachlich hat mir das Buch gefallen und wenn ich einmal in die Handlung versunken war, dann konnte man es wirklich angenehm lesen.
Hier jedoch auch mein großes Problem: Es gibt so unglaublich viele Handlungssprünge und dazu wechselt auch die Erzählperspektive. Dem kann man einigermaßen folgen, wenn man keine Leseunterbrechungen macht. Nach jeder Pause muss man sich wieder neu orientieren, muss man zurück blättern und muss sich wieder darauf einstellen, wer hier jetzt in welchem Jahr erzählt und warum Menschen aus dem Freundeskreis verstorben sind und dann plötzlich doch wieder leben.
Das mag natürlich auch eine Erzählstrategie sein und vielleicht den Gedankengängen eines Menschen entsprechen, ich fand es beim Lesen aber sehr ermüdend und frustrierend und hätte das Buch vermutlich abgebrochen, wenn es nicht so kurz gewesen wäre.
Generell fand ich, dass sich ab der Hälfte diese Verwirrung etwas bessert. Ab dem Moment bin ich besser damit klar gekommen.
Ebenfalls schade fand ich, dass der erwartete Fokus auf Kunst und Südfrankreich und das Bild eine eher untergeordnete Rolle gespielt haben und ich da einfach mit einer anderen Erwartung die Lektüre begonnen habe.
Ich glaube, man kann das Buch wirklich gut lesen und es wird vielen Menschen gefallen. Sofern man bereit ist, sich durch die verwirrenden Zeitsprünge zu kämpfen.
4 Sonnenblumen
von BR, am 04.04.2023
Erzählt wird die Freundschaft und Zuneigung der beiden Jungen Ellis und Michael. Meist melancholisch und traurig wird aufgezeigt, was beim Erwachsenwerden der beiden Männer in dieser Zeit möglich war und wie vieles nicht möglich war.
Mir hat die Geschichte dieser Liebe gefallen. Besonders die Figur Michael. Neben seiner Liebe zu Ellis auch seine herzliche Zuneigung zu den drei Frauen: seine Tante Mabel, Elllis‘ Mutter Dora und Ellis‘ Frau Annie. Die vielen Zeitsprünge und Rückerinnerungen in den beiden Sichtweisen von Ellis und Michael haben es zeitweise recht schwer gemacht, die wahren Geschehnisse nachvollziehen zu können.
3 Lebensträume
von kuddel, am 20.03.2023
Richtig nahe konnte ich den Protagonisten nicht kommen, mir war es hier an den falschen Stellen zu ausführlich, an anderen zu knapp.
Es werden interessante und auch wichtige Themen angesprochen, aber nicht wirklich mit Leben gefüllt.
4 Lichte Tage - leichte Lektüre?
von gaia, am 11.03.2023
Vieles dreht sich in "Lichte Tage", um eine erste Liebe und die große Liebe, was nicht für jeden immer zusammenfällt, aber auch die Freundschaft und alles, was dazwischen liegt und vielleicht nicht definiert werden kann. Wir begleiten die Jungen aus einem Arbeiterviertel Ellis und Michael und sehen Annie später zu ihnen stoßen. Wir begleiten Kinder und Jugendliche aus ihrem trostlosen, gewalttätigen Alltag hinein in die Möglichkeit einer besseren Zukunft. Und wir begleiten aber auch homosexuelle Männer in ihr Leben und Leiden mit AIDS, denn der vorliegende Roman spielt in einem Zeitraum zwischen den 1950ern und Mitte der 1990er.
Für mich kamen diese Themen recht überraschend in der Geschichte auf, weshalb ich den Roman durchgängig mit Interesse gelesen habe. Es handelt sich eben nicht um eine "konventionelle" Dreiecksbeziehung, sondern um eine, in der homo-, bi- und heterosexuelle und/oder platonische Liebe vorkommt. Es handelt sich nicht um einen Wohlfühlroman, denn wir werden mit einigen Schicksalsschlägen der Protagonisten konfrontiert und erleben hautnah die Scheußlichkeit der AIDS-Erkrankung mit. Das macht meines Erachtens den Roman erst so richtig interessant. Denn die Schreibe an sich ist eher einfach gehalten und weist mitunter Schwächen auf. Dazwischen blitzen immer wieder poetische Gedanken auf, die sehr schön sind und so für sich stehend herausstechen. Was die Autorin auf jeden Fall kann, ist das atmosphärische Beschreiben und damit auch Herausarbeiten der Unterschiede zwischen einem britischen Arbeiterquartier innerhalb der Universitätsstadt Oxford und der Wärme, dem Licht und der Natur Südfrankreichs. Denn dorthin zieht es immer wieder die Protagonisten des Romans, zu unterschiedlichen Zeiten und unter unterschiedlichen Vorzeichen.
So richtig greifen kann man letztlich aber sowohl die Geschichte als auch die Gefühle der Protagonisten zueinander nicht. So schreibt auch Winman: "Wer waren wir, Ellis, ich, und Annie? So oft habe ich versucht, uns zu erklären, aber jedes Mal bin ich gescheitert. Wir waren alles, und dann zerbrachen wir."
Man möchte gern diese außergewöhnliche Beziehung verstehen können. Im Verlauf des Buches gibt es immer mehr Hinweise darauf, wer diese Menschen sind und waren und was sie zusammen oder auseinandergebracht hat. Das ist gut gemacht. Nur leider blieben mir mitunter die Figuren trotzdem noch zu fern. Ich hätte mir hier einen Roman mit etwas mehr Volumen gewünscht, um tiefgründigere Beschreibungen der Figuren zu bekommen, um in gewisse Themen tiefer eintauchen zu können. Manches wirkt noch wie ein Entwurf einer viel facettenreicheren, umfangreicheren Geschichte.
Da ich den Roman trotz seiner kleinen Makel sehr gern gelesen habe, entscheide ich mich bei 3, 5 Sternen als Bewertung zu einem Aufrunden auf die 4 Sterne. Leicht ist also die Lektüre aufgrund der Sprache schon, aber man sollte keinen inhaltlich "leichten" Roman erwarten. Hier werden knallharte Themen angeschnitten. 3, 5/5 Sterne
5 Lachen und weinen
von Chris, am 06.03.2023
Das Buch ist leicht geschrieben, die einzelnen Geschichten wundervoll miteinander verwebt und ich mochte die bildliche Sprache unheimlich gern. Ich habe mit den Figuren mitgelitten und mich gefreut und ich habe das Buch förmlich verschlungen. Die Sonnenblumen von Vincent van Gogh auf dem Buchcover fand ich von Anfang an schon ansprechend. Ich fand es toll welche wichtige Rolle sie in der Geschichte gespielt haben.
Die Geschichte von Ellis, Michael und Annie - von drei Menschen zwischen Liebe, Freundschaft und Trauer hat mich absolut abgeholt und das Buch kann ich uneingeschränkt empfehlen.
4 Mitfühlen
von Karl, am 05.03.2023
Dabei gelingt es dem Buch sehr authentisch zu erzählen und auch in den Lesern viele Emotionen zu wecken. Es geht bei der Geschichte um das Mitfühlen, Mitleiden, Mitfreuen.
Das gelingt im Großen und Ganzen auch gut. Nur der Erzählstil ist dafür nicht ganz perfekt. Er ist sprunghaft und wechselt auf seinen wenigen Seiten häufig Blickwinkel und Zeit. Das reißt immer kurz aus der Erzählung heraus, verlangt Neuorientierung und Neueinfühlen.
Die Sprache des Buches kann jedoch begeistern. Sie macht sich wortwörtlich aber auch im übertragenden Sinne Bilder zu Nutze, ist poetisch und dabei auf das Wesentliche reduziert.
Das Buch konnte mich insgesamt nicht hundertprozentig überzeugen, hat aber sehr viele gelungene Seiten und ist für alle diejenigen empfehlenswert, die über Freundschaft, Liebe, Verlust und die Widrigkeiten des Lebens lesen wollen.
5 Eine Geschichte, die mich einfach nur berührt hat
von Maria_21, am 27.02.2023
Schon alleine das Cover des Buches mit den Sonnenblumen, wie sie van Gogh gemalt wurden, sehen auf den ersten Blick unauffällig aus, finden aber eine große Bedeutung in dieser Geschichte.
Von Anfang an konnte ich schnell in die Geschichte eintauchen, nicht nur wegen des sehr flüssigen und berührenden Schreibstils, sondern eher weil die Autorin die Fähigkeit besitzt, ihren Charakteren Leben einzuhauchen. Durch den Spannungsbogen der sich über die ganze Geschichte zieht und immer weiter aufbaut, fühlte ich mich regelrecht auf einer Achterbahn der Gefühle und wollte das Buch kaum aus der Hand legen.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!
4 Besinnlich
von Apollo (Köln), am 21.02.2023
Fazit: Ein Roman der sich aus der Masse hervorhebt, aber nicht für Jedermann interessant ist, da er sehr besinnlich und leise daherkommt.
5 Eine sehr emotionale Geschichte über Liebe und Verlust
von Monalisa13, am 18.02.2023
5 Wunderschön
von Lesemuggel (Stuttgart), am 16.02.2023
Als erstes sticht einem direkt das wunderschön gestaltete Buchcover ins Auge. Es nimmt Bezug auf das Bild der Sonnenblumen von van Gogh um welches es auch in der Geschichte geht. Ein wirklich sehr schönes und gelungenes Buchcover da es wirkt wie eine Leinwand.
Die Schreibweise des Romans gefällt mir auch sehr gut. Er ist in einem flüssigen Schreibstil und sehr angenehm wirkendend geschrieben. Es werden die Hauptprotagonistin, sowie Handlungsorte sehr gut nachvollziehbar beschrieben, sodass man gut in die Geschichte und all ihre Stimmungen eintauchen kann.
Fazit : Ein wirklich schönes Buch was mich sehr bewegt hat zu lesen. Diese Geschichte wird sicher noch länger in meiner Erinnerung bleiben.
Klare Leseempfehlung!
3 Verwirrend
von BK, am 14.02.2023
Der Prolog des Buchs erzählt wie das besagte Bild in die Familie Judd fand. Die Ehe von Len und Carol wirkt nicht glücklich. Ebenfalls unglücklich ist im Zeitsprung von 46 Jahren deren verwitweter Sohn Ellis, der sich nur von Nachtschicht zu Nachtschicht durchs Leben quält. Eine längere Krankschreibung bringt ihn dazu sein Leben zu ändern. Zur Hälfte des Buchs wechselt dann die Perspektive in die von Michael.
Der Schreibstil ist eher melancholisch, der Protagonist erweckt Mitleid. Meinen Lesefluss störten die Sprünge zwischen den Personen, sodass mir nicht immer klar war welchen Satz nun wer gesagt hatte. Der Schreibstil traf nicht recht meinen Takt. Die Dreiecksbeziehung zwischen Ell, Annie und Michael ließ mich irritiert zurück.
Für andere Leser vielleicht besser geeignet, ich fand keinen Draht zu der Geschichte.
5 Bewegend, melancholisch, nachhallend
von Lesereien, am 12.02.2023
Diese beiden Bilder schaffen Verbindungen in Sarah Winmans Roman "Lichte Tage". Ein Roman, der voller Wärme ist, dem es gelingt, den Geist der Jugend, der ersten Liebe und ihre anfängliche Unbeschwertheit und Unbändigkeit einzufangen. Nur um im nächsten Atemzug diese Leichtigkeit in melancholische Schwere zu wandeln und von Schicksalsschlägen, Verlusten und Trauer zu erzählen.
Winman entführt ihre Leser ins Oxford der 1960er Jahre, in dem sich zwei Jungen kennenlernen, Ellis und Michael. Sie nähern sich einander an und erfahren in Südfrankreich neun Tage der Freiheit. Doch das Leben zwingt sie dazu, Entscheidungen zu treffen. Bald heiratet Ellis Annie und die drei werden zu einem unzertrennlichen Trio. Zumindest für eine Weile. Denn in der Gegenwart fehlt Michael. Ellis lebt alleine in Oxford. Und als Leser sieht man sich mit der Frage konfrontiert, was geschehen ist.
Was machen die Umstände und die Menschen, die in unser Leben eintreten und es auf unterschiedliche Art und Weise wieder verlassen, mit uns? Für mich ist es das, was im Mittelpunkt dieser Geschichte steht. Der Roman geht diesem Gedanken nach, indem er Orte, Momente, Erinnerungen und Gefühle so miteinander verwebt, dass ein Text entsteht, der berührt, aber auch betrübt. Denn ich habe das Buch nicht nur als melancholisch, sondern vor allem als zutiefst traurig empfunden. Im zweiten Teil vielleicht weniger, da hat der Roman für mich ein wenig an Kraft verloren. Als Gesamtbild überzeugt er dennoch.
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