Die Puppe - Bolesław Prus

Die Puppe

(Autor)

Buch | Hardcover
976 Seiten
2024
Kampa Verlag
978-3-311-10048-5 (ISBN)
42,00 inkl. MwSt
Stanislaw Wokulski hat es geschafft. Vermeintlich. Der aus einer verarmten Adelsfamilie stammende Kaufmann ist während des Russisch-Osmanischen Kriegs 1877/78 zu einem der wohlhabendsten Männer Warschaus aufgestiegen. Sein Vermögen soll einem höheren Zweck dienen: Wokulski ist unsterblich in Izabela Lecka verliebt, mit seinem Reichtum hofft er, den Standesunterschied zwischen sich und der kapriziösen Aristokratentochter wettzumachen. Doch die Angebetete hält ihn hin. Erst als der Parvenü immer einflussreicher wird, stimmt sie der Heirat zu. Als Wokulski merkt, dass sich Izabela trotzdem weiterhin Flirts hingibt, wirft er sich vor den Zug. Sein Selbstmordversuch misslingt, doch kurz darauf verlässt er Warschau …
Stanislaw Wokulski hat es geschafft. Vermeintlich. Der aus einer verarmten Adelsfamilie stammende Kaufmann ist während des Russisch-Osmanischen Kriegs 1877/78 zu einem der wohlhabendsten Männer Warschaus aufgestiegen. Sein Vermögen soll einem höheren Zweck dienen: Wokulski ist unsterblich in Izabela Lecka verliebt, mit seinem Reichtum hofft er, den Standesunterschied zwischen sich und der kapriziösen Aristokratentochter wettzumachen. Doch die Angebetete hält ihn hin. Erst als der Parvenü immer einflussreicher wird, stimmt sie der Heirat zu. Als Wokulski merkt, dass sich Izabela trotzdem weiterhin Flirts hingibt, wirft er sich vor den Zug. Sein Selbstmordversuch misslingt, doch kurz darauf verlässt er Warschau ... Mit »Die Puppe« hat Boleslaw Prus ein Meisterwerk geschaffen, zu nennen in einem Atemzug mit Tolstois »Anna Karenina« und Flauberts »Madame Bovary«. Dank seiner Beobachtungsgabe und der intimen Kenntnis verschiedenster Milieus gelang es ihm, ein ebenso facettenreiches wie widersprüchliches Panorama von Warschau im ausgehenden 19. Jahrhundert zu zeichnen. Prus erzählt von den Ambivalenzen des gesellschaftlichen Umbruchs - parabelhaft und voller psychologischem Feingefühl. Im deutschsprachigen Raum noch immer nahezu unbekannt, erscheint »Die Puppe« hier in einer Neuübersetzung von Lisa Palmes und Lothar Quinkenstein. Olga Tokarczuks viel beachteter Essay »Die Puppe und die Perle« ergänzt den Roman.

BOLESŁAW PRUS, geboren 1847 in Hrubieszów als Aleksander Głowacki, gestorben 1912 in Warschau, zählt zu den wichtigsten Schriftstellern des polnischen Realismus. Er wuchs in einer verarmten Adelsfamilie auf, schloss sich 1863 den Januaraufständischen an und geriet in Gefangenschaft. Nach der Freilassung studierte er Mathematik und Physik an der Universität Warschau, arbeitete jahrzehntelang erfolgreich als Journalist und sah sich den Warschauer Positivisten verpflichtet. Nebst »Die Puppe« (»Lalka«; 1887–89) hinterließ er drei weitere große Romane, darunter »Der Pharao« (»Faraon«, 1897).

Olga Tokarczuk, 1962 im polnischen Sulechów geboren, studierte Psychologie in Warschau und lebt heute in Breslau. Ihr Werk (bislang neun Romane und drei Erzählbände) wurde in 37 Sprachen übersetzt. 2019 wurde sie mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Für Die Jakobsbücher, in Polen ein Bestseller, wurde sie 2015 (zum zweiten Mal in ihrer Laufbahn) mit dem wichtigsten polnischen Literaturpreis, dem Nike-Preis, geehrt und 2018 mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis. Im selben Jahr gewann sie außerdem den Man Booker International Prize für Unrast. Zum Schreiben zieht Olga Tokarczuk sich in ein abgeschiedenes Berghäuschen an der polnisch-tschechischen Grenze zurück.

Lothar Quinkenstein ist Literaturwissenschaftler, Schriftsteller und Übersetzer aus dem Polnischen. Er übersetzte u. a.: Henryk Grynberg, »Flüchtlinge«; Ludwik Hering, »Spuren«; Władysław Panas, »Das Auge des Zaddik«. 2017 wurde er mit dem Jabłonowski-Preis ausgezeichnet; im selben Jahr erhielt er den Spiegelungen-Preis für Lyrik. 2019 erschien bei edition.fotoTAPETA sein zweiter Roman: »Souterrain«. Nach Ludwik Hirszfelds »Geschichte eines Lebens« ist Olga Tokarczuks Roman »Die Jakobsbücher« die zweite gemeinsame Übersetzungsarbeit von Lisa Palmes und Lothar Quinkenstein.

Lisa Palmes übersetzt seit elf Jahren Literatur aus dem Polnischen. Einige ihrer wichtigsten Übersetzungen sind: Wojciech Jagielski, »Wanderer der Nacht«; Joanna Bator, »Dunkel, fast Nacht«; Jacek Leociak, »Text und Holocaust«. »Die Erfahrung des Ghettos in Zeugnissen und literarischen Entwürfen«. 2017 erhielt sie den Karl-Dedecius-Preis für deutsche Übersetzer polnischer Literatur. 2019 wurde sie für ihre Übersetzung von Filip Springers Reportageroman »Kupferberg«. »Die verschwundene Stadt« gemeinsam mit dem Autor mit einem Doppelpreis des Riesengebirge-Literaturpreises ausgezeichnet.

»Der wichtigste polnische Roman überhaupt.«
Marta Kijowska / FAZ

»Selten kommt es in der Weltliteratur vor, dass ein Romanheld dermaßen
alle Attribute eines lebendigen, fassbaren Menschen gewinnt.«
Czeslaw Milosz

»In ihrem Essay ›Die Puppe und die Perle‹ verbindet Olga Tokarczuk die Lektüre des Romans mit eigenen Ansichten, Reflexionen und Erfahrungen. Was sie an dem Buch fasziniere, sei zum einen das Thema, ›das Verfolgen von menschlichen Träumen, die Beschreibung dessen, wie sich die Kräfte verteilen, die uns alle vorantreiben‹. Zum anderen der Held – er sei ›so komplex, so widersprüchlich, so vielfältig, so vieldeutig‹ … Und nicht zuletzt die Erzählordnung: ›Statt dass das Erzählen dafür verwendet wird, ein Gefühl der Kontinuität der Realität in der Zeit aufzubauen, gibt es einen Zerfall in Fragmente …‹« 
Marta Kijowska / FAZ

Erscheint lt. Verlag 10.10.2024
Co-Autor Olga Tokarczuk
Übersetzer Lothar Quinkenstein, Lisa Palmes
Vorwort Adam Soboczynski
Verlagsort Zürich
Sprache deutsch
Original-Titel Lalka
Maße 125 x 205 mm
Themenwelt Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Schlagworte 19. Jahrhundert • Anna Karenina • Die Puppe und die Perle • Gesellschaft • Kaufmann • Krieg • Madame Bovary • Milieu • Olga Tokarczuk • Osmanisches Reich • Russland • Standesgrenzen • Suizid • Umbruch • Warschau
ISBN-10 3-311-10048-4 / 3311100484
ISBN-13 978-3-311-10048-5 / 9783311100485
Zustand Neuware
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