Ein höchst royaler Mord (eBook)

Ein Queen-Elizabeth-Krimi
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2023 | 1. Auflage
352 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46124-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein höchst royaler Mord -  S. J. Bennett
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Selbst ist die Queen: Im humorvollen cosy Krimi »Ein höchst royaler Mord« frönt Königin Elizabeth als Detektivin zum 3. Mal ihrer heimlichen Passion, dem Lösen von Kriminalfällen. Eine schockierende Entdeckung am Strand von Sandringham House lässt für die Königin von England nur einen Schluss zu: Der alte Edward St. Cyr wurde Opfer eines Mordes! Verdächtige gibt es genug - darunter der königliche Pferdepfleger, ein zwielichtiger Landmakler, ein aristokratischer Nachbar sowie etliche Verwandte des Toten -, was den Fall für Queen Elisabeth und ihre schlagfertige Assistentin Rozie nicht eben einfacher macht. Die Spurensuche führt die beiden Damen schließlich bis ins alte Wasserschloss Godwick Hall. Aber wie passen die Teile des Puzzles zusammen? Und puzzeln Rozie und die Queen schnell genug, um das nächste Opfer zu retten? »Einfach herrlich - die Queen als Miss Marple! Unterhaltung, die Spaß macht, spannend ist und voller Humor steckt. Davon könnte selbst die Königin amused sein!« Krimi-Couch über den 1. Teil der humorvollen Krimi-Reihe, »Das Windsor-Komplott« S J Bennetts wunderbar britische cosy Krimi-Reihe um Queen Elisabeth ist in folgender Reihenfolge erschienen: - Das Windsor-Komplott - Die unhöfliche Tote - Ein höchst royaler Mord

SJ Bennett lebt in London und hatte schon immer ein intensives Interesse am britischen Königshaus. Dennoch schrieb sie zunächst mehrere preisgekrönte Jugendbücher, bevor sie ihre Erfolgsserie um die ermittelnde Queen Elizabeth startete. Betonen möchte sie jedoch, dass es sich bei den 'Fällen Ihrer Majestät' um fiktive Geschichten handelt - nach ihren Informationen hat die Queen noch nie heimlich ein Verbrechen aufgedeckt ...

SJ Bennett lebt in London und hatte schon immer ein intensives Interesse am britischen Königshaus. Dennoch schrieb sie zunächst mehrere preisgekrönte Jugendbücher, bevor sie ihre Erfolgsserie um die ermittelnde Queen Elizabeth startete. Betonen möchte sie jedoch, dass es sich bei den "Fällen Ihrer Majestät" um fiktive Geschichten handelt - nach ihren Informationen hat die Queen noch nie heimlich ein Verbrechen aufgedeckt ...

Kapitel 1


Die Queen fühlte sich absolut fürchterlich, körperlich wie geistig. Sie betrachtete Sir Simon Holcrofts entschwindenden Rücken mit einer Mischung aus Bedauern und heilloser Wut und holte ein frisches Taschentuch aus ihrer neben dem Schreibtisch stehenden Handtasche, um sich die in Strömen laufende Nase zu putzen.

Der Arzt ist unerbittlich … Eine Zugreise kommt nicht infrage … Der Duke sollte keinesfalls auf Reisen gehen …

Wenn der Kopfschmerz nicht so heftig in ihrem Kopf wüten würde, hätte sie die richtigen Worte gefunden, um ihren Privatsekretär von der einfachen Tatsache zu überzeugen, dass man immer den Zug nach Sandringham nahm. Die Reise von London nach King’s Lynn stand schon seit Monaten im Kalender. Der Bahnhofsvorsteher und seine Mannschaft erwarteten sie in viereinhalb Stunden und hatten jedes bisschen Messing poliert, jeden Quadratzentimeter Bahnsteig gefegt und zweifellos ihre Uniformen in die Reinigung gegeben, damit sie dem Anlass entsprechend bestens aussahen. Man warf nicht alle Pläne wegen eines Schniefens über den Haufen. Wenn keine Knochen gebrochen, kein naher Verwandter gestorben war, machte man weiter.

Doch er war heftig, ihr Kopfschmerz, und ihr kleines Plädoyer war durch einen üblen Hustenanfall ruiniert worden. Zudem hatte Philip ihr nicht den Rücken stärken können. Er lag im Bett, wie schon gestern den ganzen Tag. Er hatte sich den teuflischen Bazillus zweifellos bei der Vorweihnachtsfeier für die größere Familie im Buckingham Palace von einem der Urenkel eingefangen. »Kleine Petrischalen« nannte er sie. Es war natürlich nicht ihr Fehler, aber sie brachten nun mal unvermeidlich alles mit, was im Kindergarten und in der Schule umging, und gaben es, pausbäckigen biologischen Waffen gleich, umgehend weiter. Welcher jungen Familie sollte sie die Schuld geben? Sie alle hatten völlig gesund gewirkt.

Sie griff nach dem Telefon und bat die Vermittlung, sie zum Duke durchzustellen.

Er war wach, aber angeschlagen.

»Was? Sprich lauter, Frau! Du klingst, als riefst du vom Boden eines Sees aus an.«

»Ich sagte …«, sie machte eine Pause, um sich die Nase zu putzen, »dass Simon meint, wir sollen morgen nach Sandringham fliegen, statt heute den Zug zu nehmen.« Dass Simon empfohlen hatte, Philip solle im Palast bleiben, überging sie.

»Mit dem Hubschrauber?«, bellte er.

»Eine 747 können wir kaum nehmen.« Ihr Kopf schmerzte, und sie war gereizt.

»In der Navy war es uns verboten …«, keuchte er, »mit einer Erkältung zu fliegen. Ist verdammt gefährlich.«

»Du musst ja den Hubschrauber nicht selbst steuern.«

»Wenn meine Trommelfelle platzen, kannst du Simon persönlich dafür verantwortlich machen. Verdammter Narr. Weiß nicht, wovon er redet.«

Die Queen verzichtete auf den Hinweis, dass Sir Simon Hubschrauberpilot bei der Navy gewesen und der Arzt, der ihn beriet, durchaus bei Verstand war. Er hatte seine Gründe, zu einer kurzen Reise durch die Luft statt einer langen mit der Eisenbahn zu raten. Philip war fünfundneunzig – es war kaum zu glauben, aber wahr. Er sollte mit seinem hohen Fieber das Bett eigentlich nicht verlassen. Oh, was für ein Jahr 2016 gewesen war und wie dieses Ende dazu passte. Trotz ihrer wundervollen Geburtstagsfeierlichkeiten im Frühling war sie froh, wenn es vorüber war.

»Es ist entschieden, fürchte ich. Wir fliegen morgen.«

Sie tat so, als hörte sie Philips keuchendes Einatmen nicht, das ohne Zweifel der Anlauf zu einem ganzen Katalog von Beschwerden sein sollte, und legte auf. Weihnachten näherte sich im Eiltempo, und alles, was sie sich wünschte, war die vertraute, ländliche Behaglichkeit Sandringhams und sich wieder auf ihre Papiere konzentrieren zu können, ohne dass sie ihr vor den Augen verschwammen.

 

Der Herbst und die ersten Tage des Winters waren voller Unsicherheiten gewesen. Das Brexit-Referendum und die Wahlen in den USA hatten tiefe Gräben zwischen Whitehall und Washington aufscheinen lassen, deren Überwindung nach einer äußerst sicheren Hand verlangte. Die ganze Zeit über hatte die Queen Präsidenten und Politiker bewirtet, hatte Botschafter empfangen, Orden verliehen und Wohltätigkeitsveranstaltungen ausgerichtet – meist im Buckingham Palace, der für sie ein vergoldeter Bürokomplex an einem Kreisverkehr war. Aber jetzt lockte Norfolk mit seiner Weite, seinen Nadelwäldern, zahllosen Marschen, dem schier unendlichen englischen Himmel und frei dahinziehenden Vögeln.

Seit Tagen träumte sie davon. Sandringham war Weihnachten. Ihr Vater schon hatte die Festtage dort verbracht, sein Vater vor ihm und wiederum dessen Vater vor ihm. Als die Kinder noch klein waren, war es eine Weile lang leichter gewesen, in Windsor zu feiern, aber in ihren eigenen Kindheitserinnerungen blieb Weihnachten untrennbar mit Norfolk verbunden.

 

Am folgenden Tag trug der Hubschrauber das Königspaar mit Decken auf den Knien und Hunden zu Füßen vorbei an Cambridge, den großartigen mittelalterlichen Türmen der Kathedrale von Ely, bekannt als »Ship of the Fens«, und weiter nordöstlich in Richtung King’s Lynn. Bald schon wurden die Feuchtgebiete von Farmland abgelöst, von Kiefernwäldern, Pferdekoppeln und Naturstein-Cottages. Kurz tauchte unter ihnen die muschelrosafarbene Regency-Villa von Abbottswood auf, wo sie zu ihrer Überraschung Rehe über den Rasen streifen sah. Danach kamen die stoppeligen, makellosen Felder und kleinen Gehölze von Muncaster, dessen letzte Ausläufer bis an eine der königlichen Farmen reichten, und dann schließlich die Felder, Deiche und Dörfer von Sandringham selbst. Während der Hubschrauber zum Anflug ansetzte, sah die Queen kurz Meerwasser in dem fernen Wash aufblitzen, und eine Minute später tauchte Sandringham House mit seinen geometrisch und natürlich angelegten Gärten, seinen Seen, weitreichenden Rasenflächen und ausreichend Landeplatz hinter einem Kiefernkamm auf.

Das Haus war für Edward VII. gebaut worden, als er Prince of Wales war, und entsprach der Vorstellung eines viktorianischen Architekten, wie ein jakobethanisches Haus aus roten Ziegeln auszusehen hatte. Menschen, denen etwas an Architektur lag, waren im Allgemeinen entsetzt, wenn sie es sahen. Aber die Queen mochte wie schon ihr Vater die eigenwilligen Winkel und Ecken sehr. Philip, der seine eigenen strengen Maßstäbe in Sachen Architektur pflegte, hatte früher einmal wenig erfolgreich vorgeschlagen, alles niederzureißen. Worauf es der Queen aber wirklich ankam, waren die das Anwesen umgebenden zwanzigtausend Morgen Sumpf- und Marschland, der Wald, das bebaubare Land und die Obstgärten. Die Queen war eine geborene Landfrau, und hier konnten sie und Philip sich in aller Ruhe der Landwirtschaft widmen. Nicht wie Bauern, die im niederpeitschenden Regen Zäune reparierten oder bei Sonnenaufgang schon Lämmer auf die Welt brachten, nein, das nicht, aber sie kümmerten sich gemeinsam um das große Ganze und liebten es, weil es ein kleiner Teil dieses Planeten war, der ihnen gehörte. Hier im nördlichen Teil Norfolks konnten sie aktiv an dem Versuch teilhaben, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, für die Tierwelt, die Abnehmer ihrer Ernten, die Menschen, die auf dem Land arbeiteten, für die Zukunft. Es war ein stilles Vermächtnis, eines, über das sie in der Öffentlichkeit nicht redeten (Charles’ Erfahrungen in dem Bereich zeigten deutlich, warum), aber eines, das ihnen äußerst wichtig war.

 

In ihrem Büro im »Arbeitstrakt« des Hauses hob Rozie Oshodi den Blick von ihrem Laptop und sah den Hubschrauber über die Bäume heranfliegen. Die stellvertretende Privatsekretärin der Queen war bereits früher am Morgen mit dem Zug angekommen. Im Moment war Rozie nicht nur für die Bedienstetenquartiere mit ihrem funktionalen edwardianischen Mobiliar, sondern in gewissem Maß für das ganze Haus und ja, die Nation verantwortlich. Zumindest so, wie Rozies Mutter es sah. Sir Simon, der über die Befähigung zum Admiral wie zum Botschafter verfügte und das Privatbüro der Queen eigentlich leitete, war für den ersten Teil der Weihnachtspause in die Highlands gereist. Ihm und seiner Frau Sarah war in Anerkennung seiner bewährten Arbeit für die Festtage ein Cottage in Balmoral zur Verfügung gestellt worden, was dazu führte, dass Rozie zwei kostbare Wochen lang für ihn einsprang. »Es liegt jetzt alles bei dir«, hatte ihre Mutter gesagt. »Kein Druck. Aber bedenke, dass du die erste schwarze Frau in der Rolle Thomas Cromwells bist. Du bist ihre rechte Hand. Deine Augen und Ohren sind ihre Augen und Ohren. Vermassle es nicht.« Rozie hatte nicht gewusst, dass ihre Mutter ein so großer Fan der Tudors war. Hilary Mantel hatte da für einiges geradezustehen.

So kurz vor Weihnachten rechnete Rozie nicht damit, viel zu tun zu haben. Da es heute keine Klöster mehr aufzulösen oder königliche Ehen auszuhandeln galt, bestand die Hauptaufgabe des Privatbüros darin, die Verbindung zur Regierung zu halten, die Kommunikation nach außen sowie die öffentlichen Auftritte der Queen zu managen – und Whitehall und die Downing Street stellten ihren Betrieb über die Feiertage praktisch ein....

Erscheint lt. Verlag 1.8.2023
Reihe/Serie Die Fälle Ihrer Majestät
Die Fälle Ihrer Majestät
Übersetzer Werner Löcher-Lawrence
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte britische Krimis • Britisches Königshaus • british royals • Cosy Crime • cosy crime deutsch • cosy crime england • Cosy Krimi • cosy krimi deutsch • cosy Krimi England • Cozy Crime • cozy crime deutsch • cozy krimis • Das Windsor-Komplott • Die Fälle Ihrer Majestät • Die Queen ermittelt • Die Queen ermittelt Band 3 • Die unhöfliche Tote • englische Krimis • Fälle Ihrer Majestät Band 3 • Haushälterin • humorvolle Krimis • humorvoller Krimi • Königin Elisabeth • Königin Elisabeth 2 • Königin Elisabeth II • Krimi britischer Witz • Krimi Großbritannien • Krimi Humor • Krimi humorvoll • Kriminalromane Serien • Krimi Queen • krimi reihen • Krimis aus England • Krimis mit Detektivinnen • Krimis mit Humor • Krimis von Frauen • lustige Krimis • Mord an Weihnachten • Queen Elizabeth • Queen-Elizabeth-Krimi • Queen Krimi • Royals • Rozie Oshodi • Sandringham • Schwarze Assistentin • S J Bennett • The Queen • Wasserleiche • Wohlfühlkrimi
ISBN-10 3-426-46124-2 / 3426461242
ISBN-13 978-3-426-46124-2 / 9783426461242
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