Florentia - Im Glanz der Medici (eBook)

Roman | »Noah Martins Roman lässt die Renaissance lebendig werden.« - Daniel Wolf

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
544 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46532-5 (ISBN)

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Florentia - Im Glanz der Medici -  Noah Martin
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Der Glanz der Renaissance, ein tödlicher Kampf um die Macht, und eine scheinbar aussichtslose Liebe im Florenz der Medici: Der historische Roman »Florentia - Im Glanz der Medici« lässt die spannende Zeit der italienischen Renaissance lebendig werden. FLORENZ, 1469 Die ganze Stadt feiert die Hochzeit von Lorenzo de' Medici, dem Sohn der märchenhaft reichen Bankiersfamilie und zukünftigen Herrscher.   Drei der Hochzeitsgäste - Giuliano de' Medici, der ewig Zweitgeborene; die aufstrebende Malerin Fioretta Gorini und der junge, noch unbekannte Leonardo da Vinci - ahnen noch nicht, wie eng ihre Schicksale mit dem der Stadt verknüpft sind. Denn während die drei nach ihrem Platz in der Welt suchen, wird Florenz  schon bald von allen Seiten bedroht, und den Feinden der Medici ist jedes Mittel recht, die Familie zu bekämpfen. Als sich sowohl Fioretta als auch Leonardo in einen Medici verlieben, werden sie schon bald tief in ein gefährliches Spiel aus Intrigen, Politik und Verrat gezogen, das tödlich enden wird. Mit dem historischen Roman »Florentia - Im Glanz der Medici« lässt es sich wunderbar eintauchen in die ebenso faszinierende wie spannende Zeit der Renaissance. »Noah Martin lässt das Florenz der Medici mit fesselnden Charakteren und einer packenden Geschichte lebendig werden.« - Daniel Wolf

Noah Martin ist das Pseudonym einer Verlagslektorin, die in München lebt und arbeitet. Seit ihrem Studium der Kunstgeschichte ist sie fasziniert von der Zeit der Renaissance und ihren Künstlern. Die Idee zu dem Roman Florentia - Im Glanz der Medici kam ihr bei zahlreichen Reisen in ihre Lieblingsstadt Florenz. Mehr über die Romane Raffael und Florentia erfahren Sie unter www.noah-martin.de.

Noah Martin ist das Pseudonym einer Verlagslektorin, die in München lebt und arbeitet. Seit ihrem Studium der Kunstgeschichte ist sie fasziniert von der Zeit der Renaissance und ihren Künstlern. Die Idee zu dem Roman Florentia - Im Glanz der Medici kam ihr bei zahlreichen Reisen in ihre Lieblingsstadt Florenz. Mehr über die Romane Raffael und Florentia erfahren Sie unter www.noah-martin.de.

Kapitel 1


Florenz, Februar 1469
Acht Jahre zuvor

Giuliano

Duck dich!« Die Stimme von Lorenzo de’ Medici hallte über den Hof. Giuliano hörte seinen Bruder gerade noch rechtzeitig und senkte den Kopf. Die Faust seines ersten Gegners schoss dicht an seinem Ohr vorbei. Beinahe hätte er das Gleichgewicht verloren, aber er fing sich im letzten Moment wieder und versuchte sofort, seinem zweiten Sparringspartner einen Tritt zu verpassen. Er streifte das Bein des Mannes nur.

Dann hörte er Fioretta Gorini rufen: »Von links«. Der Augenblick, den er brauchte, um auszuweichen, war zu lang, und er steckte einen Treffer ein. Es tat weh, holte ihn aber nicht von den Beinen.

Gegen zwei Gegner gleichzeitig zu kämpfen, war natürlich nicht gerecht, aber bei dieser Übung ging es nicht darum, zu siegen, sondern möglichst lange durchzuhalten. Bislang, schoss es Giuliano durch den Kopf, schlage ich mich doch ganz gut.

Sein eigener Vorteil bestand darin, dass die Zuschauer ihm Ratschläge zurufen durften, um ihn zu unterstützen, während seine Gegner – beides Männer in Diensten der Medici – ihn angreifen mussten, ohne sich abzusprechen.

Er wich einem weiteren Schlag aus, und es gelang ihm, einen seiner Gegner mit der Schulter zu rammen. Der Mann, obwohl ein gutes Stück schwerer als Giuliano selbst, schnaufte und ging zu Boden. Er drehte sich um – vielleicht kann ich doch noch gewinnen?, aber diesmal war er zu langsam. Ein Schlag seines Gegenübers traf ihn ins Gesicht. Schmerz explodierte hinter seinem getroffenen Auge und ließ ihn taumeln.

»Was bei allen Heiligen treibt ihr hier?« ertönte plötzlich die Stimme seines Vaters. Giuliano hob unwillkürlich den Blick, und das genügte seinem Gegner. Ein Tritt des Mannes gegen sein Knie brachte ihn unsanft zu Fall.

Er landete auf dem Steinboden des Innenhofs und schüttelte benommen den Kopf. Sein Vater trat, schwer auf einen Stock gestützt, zwischen den Säulen hervor auf den Hof und blieb vor ihm stehen.

»Komm auf die Füße, Junge. Du hast schon einen Narren aus dir gemacht, sei nicht auch noch ein Schwächling«, sagte Piero de’ Medici bitter.

Schönen Dank, Pàpa, dachte Giuliano. Der Zorn seines Vaters würde ihn in den Augen der Umstehenden kaum besser aussehen lassen. Aber er sagte nichts, sondern nickte nur und richtete sich auf.

Piero baute sich vor ihm auf und hob den Stock mit der eisernen Spitze, mit dem er über seinen Kopf hinweg anklagend in die Runde zeigte.

Die beiden Wachen, gegen die Giuliano gekämpft hatte, ließen die Köpfe hängen und sahen zerknirscht zu Boden. Obwohl der Herr des Hauses in seiner schlichten schwarzen Tabarro und mit den kurz geschnittenen grauen Haaren eher wie ein Mönch wirkte als wie der reichste Mann von Florenz, ging eine Autorität von ihm aus, der sich die beiden Männer sofort unterwarfen.

»Ich frage noch einmal: Was geht hier vor sich?«, verlangte Piero zu wissen.

»Nichts. Wir haben nur einen Übungskampf veranstaltet«, murmelte Giuliano.

»Ich habe diese beiden gefragt, nicht dich«, entgegnete sein Vater kalt.

Mittlerweile war auch Lorenzo die Stufen von der Empore hinuntergekommen. »Wir dachten, es könne nur lehrreich sein, sich einmal einer Übermacht von Gegnern zu stellen, Vater«, antwortete er glatt. »Im Krieg können wir auch nicht darauf vertrauen, immer nur von einem Feind und von vorne angegriffen zu werden, nicht wahr?«

Piero de’ Medici wandte sich zu seinem älteren Sohn um. Als er sein Gewicht verlagerte, verzog er das Gesicht vor Schmerz. Er hatte schon immer unter der Gicht gelitten, doch in den letzten beiden Jahren war es so schlimm geworden, dass er das Haus kaum noch verlassen konnte. Die andauernden Schmerzen hatten ihn zu einem verbitterten, jähzornigen Mann werden lassen, vor dem Giuliano meist auf der Hut war.

Sonst heiterte Piero der Anblick seines Ältesten zumeist auf, doch heute schien nicht einmal das zu wirken. »In einem Krieg, den Gott verhindern möge, würde sich wohl keiner meiner Söhne mit zwei Fußsoldaten auf dem Boden prügeln«, sagte er zornig. »Eure Aufgabe wäre es, Soldaten zu führen, um Schlachten zu gewinnen. Deshalb solltet ihr in eurem Studierzimmer sein und lernen, wie Gefechte geführt werden, statt euch hier im Dreck zu wälzen. Daraus lernt ihr gar nichts!«

Er wandte sich wieder an die beiden Wachen, junge Männer, die kaum älter als Lorenzo und Giuliano selbst waren. »Verschwindet, sofort. Sucht euch eine Beschäftigung, bei der ihr mir nicht mehr unter die Augen kommt. Sehe ich euch noch einmal in der Nähe meiner Söhne, verbanne ich euch aus Florenz.«

»Vater«, begann Lorenzo vorsichtig. »Sie können nichts dafür. Es war meine Idee.«

Giuliano konnte an Lorenzos vibrierender, gepresster Stimme erkennen, dass er aufgeregt war. Normalerweise bemühte sich sein Bruder darum, in einer tiefen Tonlage und sehr deutlich zu sprechen, denn wenn er das nicht tat, nuschelte er und war nicht leicht zu verstehen – was er hasste.

»Dieser Unsinn?«, fuhr Piero auf. »Deine Idee? Es ehrt dich zwar, dass du deinen Bruder decken willst, aber ich bitte dich, ehrlich zu sein.«

Giuliano verzog das Gesicht. Natürlich, dachte er. Selbst wenn Lorenzo zugibt, etwas Falsches getan zu haben, bin ich schuld.

Er wusste, dass sein Vater keine Ruhe geben würde, bis er hörte, was er hören wollte. Und womöglich wird er einen weiteren Gichtanfall bekommen, den ich mir dann auch noch zuzuschreiben habe.

»Lass nur, Lorenzo«, sagte er deswegen. »Ich habe die beiden dazu aufgefordert.«

Piero nickte und warf ihm einen Blick zu, der so kühl war, dass Giuliano zusammenzuckte. Dann wandte sich sein Vater an Lorenzo. »Von Giuliano erwarte ich nicht viel, wenn es um Geistesgaben geht, aber dir hätte ich mehr Verstand zugetraut. Das nächste Mal hältst du deinen Bruder auf, wenn er sich den Hals brechen lassen will. Du wirst ihn noch brauchen, so unwahrscheinlich dir das jetzt auch scheinen mag.«

Lorenzo ließ den Kopf hängen. Seine langen schwarzen Haare verdeckten sein Gesicht; Giuliano konnte unmöglich erraten, was er dachte.

Piero stieß die eiserne Spitze seines Stocks auf den Boden und wandte sich ab. Er wollte in Richtung der Treppe gehen, doch plötzlich knickte sein rechtes Bein ein, drehte sich zur Seite, und er stürzte schwer. »Porca miseria«, rief er, während er versuchte, wieder auf die Füße zu kommen. »Gott verflucht mich.«

»Lass mich dir helfen«, murmelte Lorenzo und kniete sich neben seinen Vater. Widerwillig ließ sich Piero von seinem Sohn auf die Füße ziehen und stützte sich schwer auf ihn, als er den Hof verließ.

Giuliano wusste, dass Piero nichts mehr verabscheute als seine eigene Gebrechlichkeit. Lorenzo zeigte sich stets verständnisvoll, denn ihn plagten bereits gelegentlich Anflüge derselben Krankheit, und er fürchtete, das Schicksal ihres Vaters eines Tages zu teilen, auch wenn er seinem Bruder im Reiten, Fechten oder bei der Jagd bisher noch in nichts nachstand.

Fioretta trat zu Giuliano, inzwischen die letzte Zuschauerin des Spektakels. Sie hatte sich während der ganzen Szene still verhalten. Piero hatte sie vermutlich nicht einmal bemerkt.

»Du hast Nasenbluten«, stellte sie fest. Giuliano wischte sich mit der Hand über das Gesicht und sah an den roten Schlieren auf seinen Fingern, dass sie recht hatte. Großartig.

Er ließ sich auf eine der Bänke fallen, die die Seiten des Hofes säumten, und legte den Kopf in den Nacken.

Fioretta setzte sich zu ihm. Sie war ebenso alt wie er selbst und hochgewachsen, weshalb er kaum vier Fingerbreit größer war als sie. Sie hatte sandfarbenes Haar, das sie am Hinterkopf zu einem Zopf gebunden, zusammengedreht und hochgesteckt hatte, und dunkle Augen, deren Blick er oft nicht richtig deuten konnte. Verspottete sie ihn, lachten sie gemeinsam, oder hatte sie Mitleid?

»Soll ich meinen Vater holen?«, fragte Fioretta. Er hatte ihre Stimme schon immer gemocht, einen dunklen, weichen Alt. Ihre Stimme, und so viel mehr an ihr, seitdem sie in den Palazzo Medici gekommen war.

Ihr Vater, Dottore Antonio Gorini, stand seit einiger Zeit als Pieros Leibarzt in Diensten der Medici, nachdem er sich einen Ruf in der Behandlung von Knochenkrankheiten erworben hatte. Er war in seiner Jugend weit gereist und hatte wohl sogar Konstantinopel besucht, um dort die Heilkunst zu erlernen.

»Bloß nicht«, nuschelte Giuliano. »Ich glaube, ich hatte genug Aufmerksamkeit für einen Tag.«

»Dann beuge wenigstens den Kopf nach vorne«, sagte Fioretta. »Sonst läuft dir das Blut in die Kehle.«

Gehorsam legte Giuliano den Kopf zwischen die Knie und ließ das Blut aus seiner Nase herauslaufen.

»Ist sonst alles in Ordnung?«, wollte sie wissen.

»Außer meinem Stolz ist nichts verletzt, vielen Dank.«

Die beiden Männer, gegen die er gekämpft hatte, hatten nicht sehr hart zugeschlagen. Wenn er ehrlich war, wusste er das. Er war der Sohn ihres Herrn, und sie würden sich hüten, ihn ernsthaft zu verwunden.

»Wieso hast du gesagt, dass es deine Idee war?«, wollte Fioretta wissen. Sie hatte gemeinsam mit Lorenzo und ihm vor dem Kampf die Regeln aufgestellt. Sie wusste also, dass er gelogen hatte.

»Weil Vater ohnehin nicht geglaubt hätte, dass es...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte Banco Medici • Borgia • Familienfehde • Familie Pazzi • Fioretta Gorini • Florenz • Florenz der Medici • Giuliano de' Medici • Herrscher von Florenz • historische Familienromane • Historische Romane • historische romane italien • historische Romane Medici • historische romane renaissance • Historischer Roman • Intrigen • Italienische Renaissance • Kampf um Florenz • Künstler • Künstlerinnenroman • Künstlerroman • Leonardo da Vinci • LGBTQ+ • Liebesgeschichte • Lorenzo de’ Medici • Lorenzo der Prächtige • Lorenzo il Magnifico • Machtkämpfe • Maler • Malerei • Malerin • Maler Roman • Medici • Medici Brüder • Medici Buch • Medici Geschichte • Medici-Reihe • medici roman • Noah Martin • Pazzi-Verschwörung • queere Liebesbeziehungen • Queere Liebesgeschichte • Queerness • Raffael - Das Lächeln der Madonna • Renaissance • Renaissance Roman • rivalisierende Brüder • Sandro Botticelli • Verbotene Liebe • Verfeindete Familien
ISBN-10 3-426-46532-9 / 3426465329
ISBN-13 978-3-426-46532-5 / 9783426465325
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