We Will Give You Hell (eBook)

Roman | Urban Fantasy | »Aufwühlend, wütend und absolut episch! Lina Frisch zeigt, dass Wut nötig ist, um die Welt zu verändern.« Justine Pust

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
464 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46451-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

We Will Give You Hell -  Lina Frisch
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Wenn deine Wut zur magischen Kraft wird, die die Welt verändern kann Im Urban-Fantasy-Roman »We will give you Hell« entdeckt die junge Hell ihre ureigene weibliche Magie, die sie zwingt, sich zwischen Macht und Gerechtigkeit zu entscheiden. Es sollte der Sommer ihres Lebens werden: In Schweden wollen die 19-jährige Hellea, genannt Hell, und ihre Freunde vier Wochen lang die urtümlichen Wälder und das malerische Stockholm erkunden. Aber Hell wird aus diesem Urlaub nicht zurückkehren. Zumindest nicht als die Frau, die sie zuvor gewesen ist. Denn Hell wird plötzlich von unerklärlichen Fieberschüben heimgesucht. Bei dem Besuch eines einsamen Wikinger-Grabs trifft die zunehmend verzweifelte Hell auf Astryd, eine mysteriöse Frau, die ihr eine schier unglaubliche Geschichte erzählt: Was Hell bislang als Wutanfälle und zuletzt als Fieber wahrgenommen hat, ist eine uralte Kraft, die das Schicksal der Welt und insbesondere der Frauen in Hells Hände legt. In den dunklen Wäldern Schwedens dringt Hell bis in ihre tiefsten Abgründe vor und lernt schließlich, dass es keinen richtigen Weg gibt - nur den eigenen. Romantisch, feministisch, queer: Mit »We will give you Hell« hat Lina Frisch einen außergewöhnlichen Urban-Fantasy-Roman geschrieben, der besonders Leser*innen von »Chilling Adventures of Sabrina«, Jenny-Mai Nuyen oder V.E. Schwab begeistern wird. »Lina Frisch entführt ihre Leser*innen in einen mystischen Wald, der ein altes Geheimnis hütet. Eine magische, feministische Geschichte über eine Protagonistin, die sich nichts gefallen lässt!«Anabelle Stehl »We will give you Hell gleicht einer Welle, die mit all den täglichen Ungerechtigkeiten auf einen zurauscht und uns mit dem Wunsch nach mehr Zusammenhalt überrollt.« Stefanie Hasse »Lina Frisch schafft es mit jeder Zeile das Fantasy-Herz in Brand zu stecken.  Aufwühlend, wütend und absolut episch! Lina Frisch zeigt, dass Wut nötig ist, um die Welt zu verändern.« Justine Pust

Lina Frisch, Jahrgang 1997, ist eine deutsche Schriftstellerin und Feministin. Sie kommt aus Flensburg, wo sie oft am Strand zu finden ist - dem perfekten Ort, um sich in fantastische Welten treiben zu lassen. Ihre Liebe zu Geschichten entdeckte sie bereits im Kindergarten und schreibt selbst, seit sie einen Stift halten kann. Mehr auf Instagram unter linafrisch_autorin oder auf www.lina-frisch.de

Lina Frisch, Jahrgang 1997, ist eine deutsche Schriftstellerin und Feministin. Sie kommt aus Flensburg, wo sie oft am Strand zu finden ist – dem perfekten Ort, um sich in fantastische Welten treiben zu lassen. Ihre Liebe zu Geschichten entdeckte sie bereits im Kindergarten und schreibt selbst, seit sie einen Stift halten kann. Mehr auf Instagram unter linafrisch_autorin oder auf www.lina-frisch.de

Kapitel 1


Samstag, danach

Salziger Wind schlägt mir ins Gesicht. Ich richte den Blick nach unten auf die Schaumkronen im schmutzig grauen Wasser. Sie bilden eine aufgewühlte Linie. In ein paar Atemzügen wird keine Spur mehr von dem Schnitt zu sehen sein, der das Meer für kurze Zeit in zwei Hälften geteilt hat. Davor und danach, untrennbar verwoben.

»Hell!« Der Ruf kämpft sich durch das Pfeifen des Windes.

»Fuck«, zische ich und wische mir mit dem Handrücken über die rot geweinten Augen. Dass sie rot sind, weiß ich. Sie waren es jedes Mal, wenn ich in den letzten vierundzwanzig Stunden in einen Spiegel gesehen habe. »Hell, wehe, du haust ab!«

Wohin denn? Ich werfe einen letzten Blick hinaus aufs Meer, dann drehe ich mich mit dem Rücken zur Reling und breite die Arme aus. »Wir sind auf einem gottverdammten Schiff, Matti.«

Mein bester Freund kommt so knapp vor mir zum Stehen, dass er beinahe gegen mich geprallt wäre. Der Boden unter unseren Füßen ist glitschig von dem salzigen Sprühnebel, der sich auf die Oberflächen legt, als wollte das Meer uns zeigen, dass wir hier draußen ihm gehören.

»Ich bin so froh, dass es dir gut geht!« Gut ist ein dehnbarer Begriff. »Coco und Tom suchen gerade das Auto-Deck ab. Yasin konnte Alice gerade noch so davon abhalten, der Crew Bescheid zu sagen. Wir haben uns Sorgen um dich gemacht!«

»Mir war nicht danach, gefunden zu werden.« Der Wind bläht meine Jeansjacke auf, und ich schlinge sie mit verschränkten Armen enger um meinen Körper. Lass gut sein, Matti. Aber das wird er nicht. Nicht, bis ich über das geredet habe, was gestern passiert ist – dabei ist Reden das Letzte, was ich im Augenblick will.

»Wie wäre es, wenn wir reingehen?« Die blonden Härchen auf Mattis nackten Unterarmen stellen sich auf. Obwohl wir Juli haben, ist es kühl hier draußen an Deck, aber das war zu erwarten. Die Ostsee ist eben nicht die Karibik.

»Geh du«, sage ich und drehe mich wieder zum Meer. Am Horizont ist die Küste Schleswig-Holsteins noch erkennbar, ein grauer, schmaler Streifen, auf dem mein Davor zurückgeblieben ist. Anders als das Meer werde ich nie wieder zusammenwachsen.

Matti lehnt sich neben mir gegen die Reling.

»Wir können auch hier draußen bleiben, wenn du möchtest.« Er starrt hinunter auf das graue Wasser. »Es ist nicht deine Schuld, Hell. Das weißt du, oder?«

Meine Hand tastet nach dem silbernen Amulett, das an seiner Kette warm um meinem Hals liegt.

»Klar. Weiß ich.« Matti sieht mich von der Seite an.

»Du kannst nicht lügen. Konntest du noch nie.«

»Was willst du denn von mir hören?«, fauche ich. »Dass es mir nichts ausmacht?«

»Niemand verlangt –« Ich hebe die Hand, und Matti erstarrt mit hilflos zusammengepressten Lippen.

»Ich kann deine Pseudo-Psychologenscheiße gerade echt nicht gebrauchen.« Ich starre auf den Horizont, bis ich höre, wie seine Schritte sich entfernen.

Super gemacht, Hell. Ich wollte nicht auch noch Matti verletzen. Aber der Druck in meiner Brust und die Hitze in meinem Bauch haben mir keine Wahl gelassen. Sie verschwinden immer erst dann, wenn Schuld sich über mich legt wie eine nasskalte Löschdecke.

Ich drehe mich um, aber Matti ist schon die Treppe hinunter und an der spärlich besuchten Bar vorbeigegangen. Zu weit weg, um eine Entschuldigung zu hören, selbst wenn ich sie brüllen würde. Tränen laufen heiß über meine Wangen. Ich fühle mich falsch. Genau wie früher, wenn ich gesehen habe, wie andere Mädchen ihre Gefühle hinter einem Lächeln verbargen. Ich habe versucht, es ihnen gleichzutun und ein liebes Mädchen zu sein. Stattdessen war ich ein Vulkan.

Still sehe ich zu, wie die Tür zum Schiffsinneren hinter meinem besten Freund ins Schloss fällt. Ich wollte noch nie allein sein, wenn ich stattdessen mit Matti hätte sprechen können. Aber in vierundzwanzig Stunden kann sich vieles verändern – oder in meinem Fall, alles.

Freitag, davor

Ich trete aus der Kabine und drehe mich um, damit Alice den Reißverschluss meines Jumpsuits vollends hochziehen kann. Im Spiegel über den Waschbecken sehe ich zu, wie das silberne Amulett unter nachtblauer Seide verschwindet. Mein Blick wandert nach oben und bleibt an meinen dunkelrot geschminkten Lippen hängen. Deine Tochter sieht aus, als würde sie auf der Reeperbahn arbeiten, Charlotte. Kurz überlege ich, den Lippenstift wieder abzuwischen, für den Familienfrieden. Aber ich widerstehe dem Drang. Stattdessen lächle ich meinem Spiegelbild zu und wuschele mir einmal durch die kurzen, aschblonden Haare, damit sie extra unordentlich liegen. Heute ist mein Tag, nicht seiner.

»Bereit?« Alice tritt neben mich und zupft die Träger ihres grünen Kleides zurecht.

»Du siehst großartig aus«, sage ich. In Alice’ Zimmer hängt ein lebensgroßes Bild von ihrem Idol Marilyn Monroe, und ich schwöre, dass die beiden Schwestern sein könnten, wenn Alice nicht so dunkle Haare hätte. Sie greift nach ihrer Handtasche, als ihr Handy plingt.

»Na, was will Benjamin?«

Alice wendet sich ab und versperrt mir so den Blick auf den Bildschirm. »Er schafft es nicht«, sagt sie knapp, während ihre Finger in Lichtgeschwindigkeit eine Antwort tippen. »Es gibt Probleme mit einem der neuen Hotels in Spanien, und er muss dringend Telefonate führen.« Sie steckt das Handy wieder weg und wirft einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel.

»Mit wem führt Benjamin noch mal eine Beziehung?«, frage ich in gespielter Verwirrung. »Mit dir oder mit der Hotelkette deiner Familie?«

Alice verdreht die Augen. »Papa ist kurz davor, vier Sterne Superior zu bekommen«, sagt sie. »Entweder Ben fehlt oder er.« Ihr Handy plingt ein zweites Mal.

»Lass mich raten: Mr Juniorchef fleht um Verzeihung«, sage ich und nehme einen Schluck aus der Sektflasche, die auf dem Waschbeckenrand steht. »Mit mindestens vier Herz-Emojis und dem Versprechen, dir zur Wiedergutmachung sein Ferienhaus in Saint Tropez zu schenken.«

Alice nimmt mir die Flasche aus der Hand, die sie selbst bis jetzt noch nicht angerührt hat. »Sei heute Abend ausnahmsweise mal nett zu Benjamin, ja?«

»Ich bin immer nett!« Ein Klopfen unterbricht uns. Ich öffne die Tür der Mädchentoilette, um einem ungeduldig auf die Uhr schauenden Matti gegenüberzustehen. Seine schulterlangen, strohblonden Haare, die ihm normalerweise wirr ins Gesicht fallen, hat er zur Feier des Tages ordentlich zurückgekämmt.

»Wir haben noch fünf Minuten. Also ihr habt noch fünf Minuten, ich sollte eigentlich schon längst in der Aula sein.«

»Was hält dich dann noch hier, Herr Jahrgangssprecher?«, frage ich. »Wolltest du unsere überirdische Schönheit als Erster bewundern?« Ich beginne, Singular Sensation zu summen und mich im Rhythmus des berühmten Las-Vegas-Showsongs einmal um mich selbst zu drehen.

»Bescheiden wie immer, Hell«, erwidert Matti trocken. »Ich wollte nur wissen, warum die Hälfte meiner Freunde riskiert, ihre eigene Abiverleihung zu verpassen.«

»Wer ist denn noch spät dran?«, frage ich verwundert. Coco ist schusselig, aber der überkorrekte Tom würde niemals zulassen, dass seine Freundin ausgerechnet heute die Zeit vergisst.

»Yasin«, erwidert Matti. »Er ist nirgendwo zu finden, und ich mache mir langsam Sorgen. Er hat die Karteikarten für meine Rede.« Matti fährt sich gestresst durch die Haare, die prompt wieder in alle Richtungen abstehen.

»Typisch«, sage ich und lache bitter. »Wenn du ihn einmal brauchst …«

Alice schiebt mich zur Seite und legt Matti die Hände auf die Schultern. »Du kannst deine Rede doch eh auswendig. Und wir«, sagt sie und dreht ihn in Richtung der Aula, »können uns sehr gut um uns selbst kümmern.« Matti wirft einen Blick auf die halb leere Sektflasche, die in einem nicht ganz ungefährlichen Winkel auf dem Waschbeckenrand balanciert.

»Das sehe ich. Aber ich habe euch nicht gesucht, um sicherzustellen, dass ihr nüchtern auf der Bühne erscheint.«

»Gut so.« Ich sehe ihn todernst an. »Dann wäre deine Mission nämlich leider gescheitert.« Matti erwidert meinen Blick, aber seine Mundwinkel zucken nicht.

»Ich wollte dir sagen, dass Bernd und deine Mutter mit den Zwillingen da sind, Hell.« Auf einen Schlag verschwindet die sektinduzierte Wärme in meinem Bauch. »Sie sitzen in der dritten Reihe links.« Ich nicke, doch Matti rührt sich nicht von der Stelle. »Ich wollte mich davon überzeugen, dass du froh bist, sie zu sehen.«

»Habe ich eine Wahl?« Mein Lachen klingt eine Spur zu hoch, um echt zu wirken.

»Ja«, sagt Matti. »Ich gehe jetzt runter und schicke Bernd nach Hause, wenn du das willst.«

»Es war ein Streit wie jeder andere«, beruhige ich ihn. Dabei ist das nicht wahr. Unseren letzten Streit habe ausnahmsweise nicht ich angefangen. »Geh, Matti.«

»Bist du dir sicher?« Ich nicke. Nach einem letzten besorgten Blick dreht er sich um und eilt den Gang hinunter. Ich greife nach meiner Tasche, doch Alice hält mich am Handgelenk fest.

»Das mit Berlin sagst du Bernd aber im Restaurant, nicht zu Hause, ja?« Ihre grünen Augen sehen mich eindringlich an – eindringlich und beunruhigt, genau wie vor drei Tagen am Elbstrand. »Ich meine es ernst. Du sagst es ihm nicht, wenn...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
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ISBN-10 3-426-46451-9 / 3426464519
ISBN-13 978-3-426-46451-9 / 9783426464519
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