Imperator II. Caesars Rückkehr (eBook)

Roman | SPIEGEL Bestseller-Autor
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2023 | 1. Auflage
400 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46072-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Imperator II. Caesars Rückkehr -  Kai Meyer,  Lisanne Surborg
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Band 2 des Fantasythrillers im Rom der Swinging Sixties - Okkulte Logen, politische Intrigen, Mörder mit schwarzen Handschuhen und ein Krieg der Geheimdienste um Europa Während die wiedergeborenen Kaiser ihre Macht in den höchsten Kreisen verankern, stößt Anna Savarese bei der Suche nach dem Mörder ihrer Mutter auf neue Mysterien. Ist General Laudeo tatsächlich der auferstandene Julius Caesar? Welche Rolle spielt die skrupellose Contessa Amarante? Und warum kennt ein antiker Schachautomat alle Antworten? Zugleich muss sich Gennaro Palladino - Privatdetektiv und Auftragskiller - nicht nur Mafiosi und Fremdenlegionären stellen, sondern seiner eigenen Vergangenheit. Vor Jahrzehnten kämpfte er als Partisan in den Alpen gegen die Faschisten und traf auf einen Mann, der heute mit seiner Grausamkeit ganz Rom im Griff hält. In Band 2 des phantastischen Thrillers entführen uns Erfolgsautor Kai Meyer und Newcomer-Talent Lisanne Surborg in die düsteren Machenschaften im Rom der 1960er Jahre, eine Stadt voller politischer Intrigen, mächtiger Feinde, gekaufter Mörder und unheimlicher Erscheinungen. Tauche ein ins Rom der Swinging Sixties und in die Welt der wiedergeborenen römischen Kaiser: - Imperator - Imperator II. Caesars Rückkehr - Imperator III. Messalinas Feuer

Kai Meyer hat rund siebzig Romane veröffentlicht, von denen viele auf die SPIEGEL-Bestsellerliste gelangten. Übersetzungen erscheinen in dreißig Sprachen. Seine Geschichten wurden als Film, Hörspiel und Graphic Novel adaptiert und mit Preisen im In- und Ausland ausgezeichnet.

Kai Meyer hat rund siebzig Romane veröffentlicht, von denen viele auf die SPIEGEL-Bestsellerliste gelangten. Übersetzungen erscheinen in dreißig Sprachen. Seine Geschichten wurden als Film, Hörspiel und Graphic Novel adaptiert und mit Preisen im In- und Ausland ausgezeichnet. Lisanne Surborg hat Medienwissenschaft studiert und 2010 ihren Debütroman veröffentlicht. Sie schreibt Phantastik vom Jugendbuch übers Hörspiel bis zur Horrorgeschichte.

3


Fast sanft rüttelte es an Palladinos Wohnungstür. Erneut wurde das Holz gegen die Riegel gedrückt.

Palladino hatte sich eine Hose übergezogen. Barfuß und mit freiem Oberkörper stand er am Ende des langen Flurs und zielte mit der Pistole beidhändig auf die hohe Tür.

»Verpisst euch! Ich knall euch durch die Tür ab, wenn ihr nicht abhaut.«

Wer immer im Hausflur stand, hielt schlagartig inne. Die Stille dehnte sich.

Dann schlugen zwei Kugeln durchs Türblatt.

Instinktiv sprang Palladino zur Seite und warf sich ins Schlafzimmer. Mit einem Ächzen prallte er gegen die Kommode, die Whiskyflasche fiel um und zerbrach am Boden.

»Okay, ihr wollt das so.« Aus seiner Deckung hinter dem Türrahmen beugte er sich in den Flur, um das Feuer zu erwidern – und sah, dass der Eingang offen stand. Alle Riegel waren aus ihren Verankerungen gebrochen.

Jenseits davon war das Treppenhaus leer. Derjenige, der die Tür aufgestemmt hatte, musste sich bereits im Inneren der Wohnung befinden, in einem der Räume im vorderen Teil, in der Küche oder im Wohnzimmer.

»Wer hat euch geschickt? Der Ascolese-Clan? Oder die Etruskische Front?«

Beide hatten ihre Gründe, sich an ihm zu rächen. Die Ascoleses glaubten, dass Palladino ihren Anführer Carmine Ascolese getötet hatte. Und die Altfaschisten von der Etruskischen Front nahmen ihm übel, dass er ihre Anschlagspläne auf dem Forum Romanum durchkreuzt hatte und dafür von den Zeitungen gefeiert worden war – gegen seinen Willen, denn nun kannten alle sein Gesicht, die Mafia ebenso wie die Nationalisten.

Er musste herausfinden, in welchem Zimmer der andere sich aufhielt. Aber der gab keinen Ton von sich.

»Hallo?« Zur Ablenkung versuchte er es auf die versöhnliche Tour: »Vielleicht können wir uns einigen.«

Auf der gegenüberliegenden Seite des Korridors befand sich die geschlossene Tür zum Badezimmer. Durch dessen Fenster konnte er auf das Dach des Nebenhauses gelangen. Vorausgesetzt, er schaffte es über den Flur, ohne sich eine Kugel einzufangen. Er horchte über seinen eigenen Atem hinweg. Der andere gab keinen Ton von sich.

»Du tust das hier doch für Geld, oder? Ist es das wirklich wert? Vielleicht blas ich dir das Hirn weg, bevor du mich erwischst.« Mit viel Glück konnte er Zeit schinden, bis Ugo auftauchte. Dann würden sie den Kerl von zwei Seiten in die Zange nehmen. »Was zahlen sie dir dafür, mich abzuknallen?«

Vergebens lauschte er auf verräterische Laute. Die Mafia ließ ihre Drecksarbeit gern von halbstarken Jungs erledigen. Dagegen sprach die Ruhe des Eindringlings. Das da draußen war jemand, der so etwas nicht zum ersten Mal machte. Irgendwer hatte einen verfluchten Profikiller auf ihn angesetzt, wahrscheinlich die Etruskische Front – oder gar die Contessa Amarante, falls sie herausgefunden hatte, dass er ihren alten Freund Fausto auf dem Gewissen hatte.

Schritte. Blitzschnell und fast unhörbar.

Der Angreifer befand sich im Zimmer neben ihm.

Erneut liebäugelte Palladino mit der Tür zum Badezimmer und dem Fenster zum Dach. Zwei Schritte über den Flur, nur ganz kurz die Deckung verlassen. Aber er hatte nicht den Partisanenkrieg in den Bergen überlebt und danach fast zwanzig Jahre bei der Polizei, um heute einen so groben Fehler zu begehen.

Er seufzte. »Hör zu. Kommst du zu mir ins Zimmer, niete ich dich um. Geh ich raus auf den Gang, verpasst du mir ’ne Kugel. Unentschieden, wenn du mich fragst. Nur dass ich vorhin die Polizei gerufen hab, die jeden Moment auftauchen dürfte. Wie wär’s also, wenn du dich einfach aus dem Staub machst?«

Ein Fehler, und er wusste es im selben Augenblick. Hätte er wirklich die Polizei gerufen, wären jetzt schon Sirenen zu hören. Und in seiner Lage log man nur aus Verzweiflung.

Ach, scheiß drauf, dachte er. Kurz entschlossen sprang er aus dem Zimmer über den Gang zur Badezimmertür.

Zwei Kugeln jagten schallgedämpft an ihm vorüber.

Palladino feuerte einmal zurück, nur auf gut Glück, weil er den anderen auf die Schnelle nicht sehen konnte. Dann krachte er schon mit der Schulter gegen die Tür und stieß sie nach innen. Ob der Schmerz eine Folge des Zusammenstoßes war oder ob ihn eine Kugel getroffen hatte, konnte er im ersten Moment nicht sagen.

An der Wanne vorbei stürmte er zum Fenster und riss es auf.

Aus dem Augenwinkel bemerkte er hinter sich eine Bewegung in der Tür. Er wandte sich um und schoss zweimal. Die Antwort schlug knapp neben seiner Brust in die Wand ein.

Breitbeinig stand er im Bad und wagte kein zweites Mal, der offenen Tür den Rücken zu kehren, um aus dem Fenster zu klettern. Der Angreifer war draußen im Korridor, ganz nah, aber nun ließ er sich nicht mehr blicken.

Palladino bemühte sich um Konzentration und rang nach Atem.

Ganz langsam machte er einen Schritt rückwärts, bis er gegen die Wand stieß. Die Fensterbank befand sich auf Höhe seiner Schulterblätter. Er würde sich mit beiden Händen hochstemmen müssen, um hinauszuklettern. Keine Chance, ohne dass der Kerl ihn erwischte.

Stattdessen stieg er in die leere Badewanne und schlich darin zurück zur Tür. Jetzt befand sich nur die gekachelte Wand zum Flur zwischen ihm und seinem Gegner.

»Und was jetzt? Irgendwelche Vorschläge?«

Er war nicht sicher, was für eine Waffe der andere benutzte, aber der Schalldämpfer verriet, dass es kein großes Kaliber war. Die Mauer würden die Kugeln nicht durchschlagen.

Zu seiner Überraschung gab der Mann ihm diesmal eine Antwort. »Du kommst hier nicht lebend raus, Palladino.«

»Oder du, mein Freund, oder du.«

»Wenn ich dich nicht töte, tut es ein anderer.« Der Fremde sprach schnell und flüsternd, seltsam tonlos.

»Und das sollte mich dazu bewegen, einfach aufzugeben?« Als der andere nichts erwiderte, horchte Palladino auf seinen Atem. »Hey! Noch jemand da?«

Er stand seitlich an der Wand, mit einem Knie auf dem Wannenrand, die Waffe auf die Tür neben sich gerichtet, kaum eine Armlänge entfernt. Sobald dort nur eine Nasenspitze auftauchte, würde er schießen.

In der Ferne ertönte eine Polizeisirene.

»Wir könnten ja noch Stunden weiterplaudern – nur dass irgendwer die Schüsse gehört hat und die Polizei jetzt wirklich unterwegs ist.«

Auf der anderen Seite der Wand erklangen mechanische Geräusche, die Palladino sofort zuordnen konnte. Der Angreifer hatte eine zweite Waffe mitgebracht. Und die war bedeutend schwerer.

»Ach komm. Das ist verdammt noch mal nicht fair …« Instinktiv ließ er sich fallen, flach in die Wanne hinein, als über ihm die Wand explodierte. Schützend riss er die Arme über den Kopf und verlor dabei seine Pistole. Mauerbrocken und Fliesensplitter prasselten auf ihn nieder.

Der Fremde lud abermals durch. Der zweite Schuss zielte tiefer, und Palladino rettete nur der gusseiserne Wannenrand.

Er rollte sich auf den Gesteinstrümmern herum und suchte vergeblich nach seiner Pistole. In der Mauer zum Flur klaffte ein gezacktes, fenstergroßes Loch. Vage erkannte er in den grauen Staubschwaden einen Umriss. Der Mann ließ die Schrotflinte fallen und schob die schallgedämpfte Pistole durch die Öffnung. Die Mündung zielte auf Palladinos Brust.

Palladino sah in das fahle, kalte Gesicht. »Leck mich am Arsch«, flüsterte er.

Ein Schuss peitschte.

Der Mann im Flur stieß einen gedämpften Schrei aus.

Im Schock tastete Palladino über seinen Oberkörper, suchte nach einer Wunde. Als er wieder aufsah, war die Silhouette aus der Öffnung verschwunden.

Ein weiterer Schuss erklang, dann schwere Schritte.

»Verflucht sei dein Anus, Gennaro! Hier ist eine Scheißsauerei in deinem Flur.«

Der Schock fiel von ihm ab, er spürte das Adrenalin in seinen Adern. »Ugo …?«

»Nein, der Schornsteinfeger«, sagte Ugo mürrisch.

Während Palladino sich am Wannenrand hochstemmte und Schutt von seinem Körper klopfte, wurden draußen die Polizeisirenen lauter. »Du musst verschwinden!«

Ugo schnaubte. »Gern geschehen. Ich bin auch froh, dass ich dein Scheißleben gerettet hab. Und wo ist eigentlich dein Schutzengel … dieser Affe?«

»Die Bullen sind gleich hier!« Fliesensplitter schnitten in Palladinos nackte Fußsohlen, als er über die Trümmer auf den Flur trat.

»Keine Sorge.« Ugos schwarzes Haar war noch wirrer als sonst, und seine mächtigen Schultern schienen den ganzen Korridor auszufüllen. »Ich hab das Gewehr in Mamas Schirmständer versteckt.«

»In ihrem –« Er sah den schweren Tonkrug direkt neben der offenen Wohnungstür. Sogar die Schirme steckten noch darin. »Okay, danke … Aber hau jetzt lieber ab. Lauf durch den Keller und nimm die Hintertür.«

»Jaja.« Ugo platzierte sein Sturmgewehr zwischen den Regenschirmen wie eine Rose im Bouquet, dann hob er das schwere Tongefäß hoch und presste es in einer Umarmung an seine breite Brust.

»Beeil dich!«, rief Palladino. »Und lass doch die Scheißvase stehen!«

»Schirmständer. Den braucht sie noch.«

Draußen kamen die Sirenen näher. Vermutlich bog gerade eine kleine Flotte von Polizeiautos in die Straße ein.

Mit dem Krug im Arm lief Ugo los. Die Treppe knirschte unter seinem Gewicht.

Einen Moment lang starrte Palladino seinem Freund nach, dann drehte er sich zur Leiche des Attentäters um. Ugo hatte dem Mann erst in die Seite, dann ins Gesicht geschossen. Und er hatte recht – es war eine Riesensauerei.

Palladino ging in die Hocke und betrachtete eine Tätowierung am Hals des Toten. Er musste Blut wegwischen, um das vollständige Zeichen zu erkennen: sieben...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2023
Reihe/Serie Imperator
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
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ISBN-10 3-426-46072-6 / 3426460726
ISBN-13 978-3-426-46072-6 / 9783426460726
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