Der Dornenthron (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
480 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60363-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Dornenthron -  Jennifer Estep
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Kronprinzessin. Clevere Spionin. Mächtige Mentalmagierin. Gemma Ripley von Andvari hat viele Gesichter, und nun muss sie all ihre Fähigkeiten vereinen, um einen Feind aufzuhalten, der mit magischen Waffen ihr Königreich bedroht. Gemmas Suche nach Antworten führt sie zu einem politischen Gipfeltreffen, bei dem mehrere Königreiche um den brüchigen Frieden zwischen ihren Ländern ringen. Doch Königin Maeven und ihr Sohn Leonidas säen Zwietracht unter den Anwesenden ... Kann Gemma Leonidas dennoch vertrauen, ihren Thron sichern und ein tödliches Attentat verhindern?

Jennifer Estep ist SPIEGEL- und internationale Bestsellerautorin und immer auf der Suche nach ihrer nächsten Fantasy-Romanidee. In ihrer Freizeit trifft sie sich gerne mit Freunden und Familie, macht Yoga und liest Fantasy- und Liebesromane. Außerdem sieht sie viel zu viel fern und liebt alles, was mit Superhelden zu tun hat. Sie hat bereits mehr als vierzig Bücher sowie zahlreiche Novellen und Kurzgeschichten veröffentlicht. Bei Piper erscheinen ihre Young-Adult-Serien um die »Mythos Academy«, »Mythos Academy Colorado«, »Black Blade«, »Die Splitterkrone« und »Gargoyle Queen« sowie die Urban-Fantasy-Reihen »Elemental Assassin«, »Bigtime« und »Section 47«.

Jennifer Estep ist SPIEGEL- und internationale Bestsellerautorin und immer auf der Suche nach ihrer nächsten Fantasy-Romanidee. In ihrer Freizeit trifft sie sich gerne mit Freunden und Familie, macht Yoga und liest Fantasy- und Liebesromane. Außerdem sieht sie viel zu viel fern und liebt alles, was mit Superhelden zu tun hat. Sie hat bereits mehr als vierzig Bücher sowie zahlreiche Novellen und Kurzgeschichten veröffentlicht. Bei Piper erscheinen ihre Young-Adult-Serien um die »Mythos Academy«, »Mythos Academy Colorado«, »Black Blade«, »Die Splitterkrone« und »Gargoyle Queen« sowie die Urban-Fantasy-Reihen »Elemental Assassin«, »Bigtime« und »Sense of Danger«.

2


Reiko grummelte noch ein bisschen, kletterte schließlich aber auf Ferns Rücken, und ich stieg auf Grimleys. Dann hoben die Gargoyles mit sanften Flügelschlägen ab.

Ich lehnte mich zur Seite, um die leuchtenden Gärten unter uns zu bewundern. Mit Muschelschalen bestreute Pfade zogen sich wie weiße Bänder durch grün leuchtende Rasenflächen. Lauben aus grauem Stein, die überwuchert waren von pinken, purpurfarbenen und blauen Glyzinen, standen neben den riesigen Eichen, denen das Tal seinen Namen verdankte. Der Wind bewegte mein Haar und trug die süßen Düfte der farbenfrohen Blüten in den Blumenbeeten zu mir empor, gemeinsam mit dem erdigen Geruch der Herbstluft. Der Himmel war strahlend blau, und die Oktobersonne verlieh dem Tag trotz der kühlen Luft etwas Wärme.

Nie war ich glücklicher, als wenn ich auf Grimleys Rücken über den Himmel segelte, während die Landschaft sich vor mir erstreckte wie ein Teppich vor den Füßen einer Königin. Und das Schönste war: Hier oben gab es keinen Speisesaal voller arroganter Adeliger, tratschender Diener und gelangweilter Wachen, die in ihren Köpfen Urteile über mich fällten, weil sie dachten, so könnte ich es nicht hören. Derzeit schätzte ich Ruhe mehr als je zuvor – nicht zuletzt wegen der ständigen Unruhe in meinem eigenen Geist. Also hob ich das Gesicht der Sonne entgegen, atmete tief durch und genoss jede Sekunde unseres Fluges.

Die Gargoyles brauchten nicht lange, um erst über die Steinmauern zu fliegen, die Lord Eichens Anwesen umgaben, und dann über die nahe gelegene Stadt Haverton. Auf den Plätzen unter uns erkannte ich das normale Treiben eines geschäftigen Ortes. Niemandem schien aufzufallen, dass wir über den Köpfen der Leute schwebten. Andererseits gab es auch keinen Grund, darauf zu achten, schließlich flogen ständig Gargoyles über die Stadt, um in der Umgebung Jagd auf Ratten, Kaninchen und anderes Getier zu machen.

Bald schon lag auch die Stadt hinter uns. Grimley und Fern flogen noch ungefähr eine halbe Stunde weiter, bis ich eine seltsame Form auf dem Waldboden entdeckte. Auf einer kleinen Lichtung unter uns befand sich eine Feuerstelle. Die Asche darin wirkte fast wie der schwarze Kreis in der Mitte einer Zielscheibe.

Ich deutete nach unten. Da. Das könnte sein, wonach wir suchen.

Alles klar.

Grimley zog einen Flügel an, um in die angegebene Richtung abzubiegen. Doch statt auf der Lichtung zu landen, flog er daran vorbei. Ich nahm schon ein Risiko auf mich, indem ich den Gerüchten nachging, die ich aufgeschnappt hatte … aber ich hatte nicht vor, direkt neben der Feuerstelle zu landen. Damit hätte ich mich nur in Gefahr gebracht – vor allem, da ich nicht wusste, wie viele Mortaner sich hier vielleicht versteckten.

Ein paar Minuten später sank Grimley in einer Spirale dem Boden entgegen und landete schließlich auf einer zweiten, kleineren Lichtung. Fern und Reiko folgten uns.

Ich glitt von Grimleys Rücken. Sobald meine Füße den Boden berührten, zog ich den Dolch aus der Scheide an meiner Hüfte und sah mich vorsichtig um. Hinter der Lichtung erstreckte sich Wald, so weit das Auge reichte. Mein Atem dampfte leicht in der kühlen Luft. So hoch oben in den Nadelbergen ging der Herbst bereits zu Ende. Viele der Bäume waren bereits kahl, während einige immer noch in strahlenden Rot-, Gold- und Orangetönen leuchteten, die fast an die farbenfrohen Ballkleider adeliger Damen erinnerten.

Niemand huschte zwischen den Bäumen hindurch auf uns zu, also sah ich Reiko an, die immer noch auf ihrem Gargoyle saß.

»Du kannst jetzt loslassen«, knirschte Fern freundlich.

Reiko zuckte zusammen, als hätte die fröhliche Stimme des weiblichen Gargoyle sie aus einer Erstarrung gerissen, dann löste sie langsam ihren verkrampften Halt an Ferns Flügelansätzen und glitt von ihrem Reittier.

»Probleme?«, fragte ich gedehnt.

Reiko schüttelte den Kopf, und der grünliche Farbton um ihre Nase verschwand. »Nö.« Sie schüttelte noch einmal den Kopf, als müsste sie letzte Reste von Übelkeit vertreiben, dann zog sie ihr Schwert. »Lass uns die Mortaner suchen.«

Wir ließen Grimley und Fern auf der Lichtung zurück und drangen in den Wald vor.

Reiko und ich huschten von einem Baum zum nächsten, wobei wir darauf achteten, soweit möglich nicht auf trockene Zweige und Laubhaufen zu treten. Obwohl wir wirklich nicht lautlos vorankamen, begegneten wir niemandem und erreichten schnell die Lichtung, die ich vorhin entdeckt hatte.

Die Feuerstelle war viel größer, als sie von oben ausgesehen hatte. In der Luft hing der Geruch von verkohltem Holz. Ich rief meine Magie, auf der Suche nach flackernden Gedanken und wabernden Gefühlen, doch die Umgebung lag still und ruhig da. Ich nickte Reiko zu, und wir betraten die Lichtung.

Ich ging sofort zur Feuerstelle und legte eine Hand auf die verbliebene Kohle. Die graue Asche war feucht, was darauf hinwies, dass sich irgendjemand vor Kurzem noch hier aufgehalten hatte. Ich sah mich nach Brotresten, Stofffetzen, verlorenen Münzen oder anderen zurückgelassenen Dingen um, doch es war nichts zu entdecken – außer Stiefelabdrücken.

Davon allerdings gab es einige im weichen, feuchten Boden rund um die Feuerstelle. Ich vermutete, dass mindestens ein halbes Dutzend Leute – vielleicht sogar mehr – sich hier herumgetrieben hatten. Mein Herzschlag beschleunigte sich. Das musste ein mortanisches Lager sein. Niemand aus Haverton hätte einen Grund, so weit draußen in den Wäldern zu kampieren – vor allem nicht mit so vielen Leuten gleichzeitig.

Reiko musterte die Stiefelabdrücke ebenfalls. »Was für Leute auch immer hier waren, sie haben wenig Spuren hinterlassen. Der nächste starke Regen hätte alle Hinweise weggewaschen.«

Ich wischte mir die Asche am Gras von der Hand, dann stand ich auf. »Wir sollten ihrer Fährte folgen und schauen, ob die Ratten uns zu ihrem Nest führen.«

Mit unseren Waffen in der Hand überquerten wir die Lichtung und drangen tiefer in den Wald ein.

Die Mortaner mochten zwar ihr Lagerfeuer gelöscht und ihren Müll eingesammelt haben, aber sie hatten sich keinerlei Mühe gegeben, ihre Fährte zu verbergen. Reiko und ich folgten mühelos der Spur aus Stiefelabdrücken, geknickten Zweigen und aufgewirbelten Blättern durch die hügelige, felsige Landschaft.

Ich wollte gerade die Spitze einer weiteren Anhöhe erklimmen, als Reiko mich mit erhobener Hand zurückhielt. Sie legte den Finger an die Lippen, dann deutete sie auf ihr Ohr. Die meisten Morphe besaßen überdurchschnittlich scharfe Sinne.

Ich rief meine Magie und spürte sofort mehrere Personen wie Funken in einem dunklen Raum. »Wir haben sie eingeholt«, flüsterte ich.

Reiko nickte. Wir verließen die Fährte, der wir gefolgt waren, dann schlichen wir so leise wie möglich zur Spitze des Hügels.

Die Anhöhe zog sich in einer sanften Kurve nach links, bevor der Hang zu einer weiteren, viel größeren Lichtung hin absank. Am Fuß des Hügels klaffte eine viereckige, von hölzernen Balken gestützte Öffnung im Fels. Ich konnte kein Licht in den dunklen Tiefen erkennen, doch die Öffnung war eindeutig von Menschen geschaffen.

Ich deutete darauf. »Das muss die alte Zährensteinmine sein.«

Reiko zeigte auf den Boden vor dem Eingang. »Und wenn man sich das niedergetrampelte Gras anschaut, so haben sich hier vor Kurzem noch mehrere Leute aufgehalten.«

Ihre Worte waren gerade erst verklungen, als zwei Männer aus dem Mineneingang traten. Schweigend beobachteten wir sie.

Die Männer überquerten die Lichtung und blieben neben ein paar flachen, vielleicht hüfthohen Findlingen stehen, die fast wie zusammengeschobene Tische wirkten. Die Männer trugen schwarze Tuniken, Hosen und Stiefel. Ich entdeckte keine aufgestickten Wappen auf ihrer Kleidung, doch ihre purpurfarbenen Mäntel und die Schwerter an ihren Gürteln identifizierten sie als mortanische Soldaten.

Mein Herz raste, halb vor Sorge und halb vor Aufregung. Die Gerüchte stimmten. Hier trieben sich Mortaner herum.

Beide Männer stellten je eine schwarze Ledertasche auf die flachen Felsen und machten sich daran zu schaffen. Dabei erklang mehrfach ein leises, aber klar erkennbares Klirren. Ich mochte zwar eine verwöhnte...

Erscheint lt. Verlag 30.3.2023
Reihe/Serie Gargoyle Queen
Übersetzer Vanessa Lamatsch
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte 2. Band Trilogie • Belletristik Neuerscheinung 2022 • Bestsellerautorin • Bestseller-Autorin • Bücher Jugendliche Mädchen • enemies to lovers • Fantasy Bücher • Fantasy-Bücher Jugendliche • Fantasy für Frauen • Fantasy-Romance • Fantasy-Romane • Frostkuss • Kill the Queen • Magie • Mentalmagie • New Adult Fantasy • Spionin • Splitterkrone • starke Heldin • Trilogie • young adult fantasy
ISBN-10 3-492-60363-7 / 3492603637
ISBN-13 978-3-492-60363-8 / 9783492603638
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