Violet Made of Thorns - Dem Schicksal zu trotzen hat seinen Preis (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
384 Seiten
Cross Cult (Verlag)
978-3-98666-323-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Violet Made of Thorns - Dem Schicksal zu trotzen hat seinen Preis -  Gina Chen
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Violet ist Prophetin und Lügnerin, die den königlichen Hof mit ihren raffiniert formulierten - und nicht immer zutreffenden - Weissagungen beeinflusst. Ehrlichkeit ist für Verlierer, wie den gar nicht so märchenhaften Prinzen Cyrus, der Violet ihres offiziellen Postens berauben will, sobald er am Ende des Sommers den Thron besteigt - außer Violet unternimmt etwas dagegen. Doch als der König sie bittet, für einen bevorstehenden Ball Prophezeiungen bezüglich Cyrus' Liebesleben zu fälschen, erweckt Violet einen gefürchteten Fluch zum Leben, der das Königreich entweder verdammen oder erlösen wird - je nachdem, für welche Braut sich der Prinz entscheidet. Auch Violet steht vor einer Wahl: entweder die Gelegenheit nutzen, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, egal was es kostet, oder der wachsenden Anziehung zwischen ihr und Cyrus nachgeben. Violets scharfer Verstand mag sie bisher am intriganten Hof geschützt haben, doch auch er kann ihr Schicksal nicht ändern. Und während die Grenze zwischen Hass und Liebe bei Cyrus und ihr immer weiter verschwimmt, muss Violet ein teuflisches Netz der Täuschung entwirren, um sich selbst und das Königreich zu retten - oder für immer zu verdammen.

Gina Chen ist die Autorin des New-York-Times-Bestsellers 'Violet Made of Thorns'. Die Autorin mit einem Abschluss in Informatik liebt es, in verschiedenen Medien kreativ zu sein. Ihre Geschichten neigen zum Phantastischen, mit Heldinnen, Antihelden und der Art von Cleverness, die Ärger mit sich bringt. Zurzeit wohnt sie in Südkalifornien, wo die Sonnenstunden fast so zahlreich sind wie die Teeläden.

Gina Chen ist die Autorin des New-York-Times-Bestsellers "Violet Made of Thorns". Die Autorin mit einem Abschluss in Informatik liebt es, in verschiedenen Medien kreativ zu sein. Ihre Geschichten neigen zum Phantastischen, mit Heldinnen, Antihelden und der Art von Cleverness, die Ärger mit sich bringt. Zurzeit wohnt sie in Südkalifornien, wo die Sonnenstunden fast so zahlreich sind wie die Teeläden.

2


Als ich wieder aufwache, finde ich Blutspuren auf meinem Laken. Meine Regel hat früher eingesetzt als erwartet. Eine unangenehme Überraschung an einem ohnehin schon fürchterlichen Morgen. Ich ziehe die Bettwäsche ab und lege sie zusammengerollt in einen Korb, wo das Zimmermädchen sie abholen wird.

Ein Stockwerk tiefer steht die Statue wieder unversehrt und gesichtslos auf dem Gabenbrunnen. Sie fühlt sich stumpf an. Dann muss ich letzte Nacht wohl doch geträumt haben, was mich allerdings nur noch mehr beunruhigt.

Meine Träume werden immer wahr.

Ich verhülle die Statue mit einem Tuch.

Mein Blick schweift durch den Raum, in dem ich meine Lesungen abhalte. Er sieht genauso aus wie gestern, enthält also nicht viel, lediglich einen Tisch und Stühle für meine Lesungen, eine kleine Sitzecke mit Teppich und einen Kamin. Vor Jahren habe mich bemüht, Ordnung in das Chaos zu bringen. Die Sehenden, die hier gewohnt haben, haben über die Jahrhunderte jede Menge Krempel angehäuft und die Menschen fürchten sich zu sehr davor, versehentlich Gotteslästerung zu betreiben, um irgendetwas wegzuwerfen. Ich tat das Nächstbeste und stopfte alles, was ich selbst nicht gebrauchen konnte, in die Schränke, um es nie wieder hervorzuholen.

Draußen läutet eine Glocke. Ich blinzele. Ein Gedanke will an die Oberfläche dringen. Irgendetwas vergesse ich.

Der nächste Glockenschlag. Klong.

Oh, oh. Mein wöchentliches Treffen mit dem König …

Klong.

Verdammt. Ich strecke den Kopf aus dem Fenster. Ein weiterer Schlag ertönt vom Glockenturm und weitere acht werden der Position der Sonne nach zu urteilen noch folgen.

Ich habe verschlafen. Ich komme zu spät.

Verdammter Albtraum, verdammte … was auch immer das war. Ich stimme dem Prinzen nur ungern zu, aber ich habe wirklich Dringenderes zu tun, als mich um kryptische Warnungen zu sorgen, die bei Tageslicht tatsächlich etwas lächerlich erscheinen. König Emilius wird mir vielleicht nicht mit Flammen drohen, aber sein Blick kann jede Rose seines Gartens verwelken lassen, wenn er enttäuscht ist.

Und ich enttäusche ihn nie.

Schnell kämme ich mir das Haar und stecke es nach hinten. Ich habe keine Zeit, es zu flechten. Ich streife mir ein sauberes Kleid und meine Robe über, die momentan in einem hellen, wolkenlosen Blauton schimmert. Die Robe der Sehenden, ein auvenisches Erbstück, wurde der Legende nach aus einem Stück Himmel gewebt und die Farben des Stoffes spiegeln die des Firmaments über der Stadt wider.

Noch dazu hat sie sehr weite Ärmel. Ich schnappe mir zwei kalte Brötchen vom Herd, schiebe mir eins in den Mund und das andere in einen der besagten Ärmel. So die Sterne es wollen werde ich hoffentlich nicht auf die Füße Seiner Majestät krümeln, was aber allemal besser wäre, als einen knurrenden Magen zu haben.

Ich eile zum Palast hinüber. Erst als ich die Gärten zur Hälfte hinter mir habe, bemerke ich, dass mir zu viele unbekannte Gesichter auf den gepflasterten Wegen begegnen. Es sind auch mehr Wachen unterwegs als sonst, die allerdings eher gemächlich dahinschlendern, ganz so, als drohte keine unmittelbare Gefahr.

Entgeht mir sonst noch etwas?

Ich folge dem Fluss der Passanten zur Vorderseite des Palasts, wo eine gut gekleidete, lärmende Menschentraube den Eingang blockiert.

Aus der noch größeren Ansammlung vor dem äußeren Tor lassen die Wachen ein paar wenige Leute passieren.

Mein Blick fällt auf ein unruhig herumzappelndes Mädchen am Fuße der Eingangstreppe, das mir jung genug erscheint, um sich einschüchtern zu lassen. Räuspernd neige ich mich zu ihr. »Worauf warten all diese Leute?«

»O… oh! Sehende Meisterin!« Das Mädchen macht hektisch einen Knicks. Ihr Kleid ist schlicht, aber von guter Qualität. Sie ist keine Adelstochter, zumindest keine, die mir bekannt ist. Wenn die Wachen Bürgerliche hereinlassen, muss eine öffentliche Audienz bevorstehen. »Der Prinz hat etwas zu verkünden, das den Ball betrifft.«

»Den was

»Den Ball. Habt Ihr die Flugblätter nicht gesehen? Sie machen überall in der Stadt die Runde.«

Sie hält ein Stück Papier hoch und ich rupfe es ihr aus der Hand. Darauf stehen nur ein paar wenige Informationen:

ALLE SIND ZU DER

Maskierten Menagerie

GELADEN

Am 11. Tag von Annesol
öffnet der Palast um 19 Uhr seine Türen,
um ein Spektakel zu enthüllen
.

Junge Damen sind herzlichst erwünscht.
Feinste Abendgarderobe erbeten, Maske vorgeschrieben.
Auch unser Prinz wird anwesend sein
.

Das also ist gestern Abend bei Cyrus’ Unterredung mit seinem Vater herausgekommen: ein Notfallball.

»Danke.« Ich unterdrücke ein breites Grinsen und gebe dem Mädchen das Flugblatt zurück. Damit wäre wenigstens eines meiner Probleme gelöst.

In den Palast muss ich trotzdem noch. Also bahne ich mir einen Weg durchs Gedränge. Köpfe drehen sich und Füße treten beiseite, als die Menschen sehen, wer ich bin, und mich durchlassen.

Zwischen den Zuschauern im Audienzsaal ist weniger Platz als für den Mörtel zwischen Mauersteinen und es ist so heiß, dass einem die Haut kribbelt. Es herrscht ein verschwitztes Dickicht aus Federhüten und den pastellfarbenen Rüschen der neuesten Mode. Alle wollen mit ihrer übertrieben opulenten Aufmachung Eindruck schinden. Manche haben sogar ihre Feen mitgebracht, die die Hitze gar nicht gut vertragen. Ohnmächtig liegen sie auf den Hutkrempen ihrer Besitzer und schimmern nur blass statt golden.

Einst haben die Feen bloß gutherzige Bettler, denen es an Glück mangelte, gesegnet und wurden jenseits des Feenwalds nur selten gesichtet. Magische Wesen lieben es, allerlei Dinge zu horten, und Feen lieben es, die besten Menschen zu horten. Auch wenn man böse Blicke erntet, es derart zu formulieren. Heute folgen die Feen jedem, der buchstäblich auf einem Haufen Ambrosia sitzt, dem flüssigen Goldnektar der Feenglöckchen, mit dem Feen sich gern betrinken. Einst wuchsen Feenglöckchen nur im Feenwald, doch König Emilius erkannte den Bedarf an Zaubern und ermutigte die Bauern von Auveny, ungeachtet ihres Ursprungs den Anbau der Pflanze zu erlernen. Seither ist sie das größte Handelsgut unserer Wirtschaft.

In den oberen Vierteln der Sonnenstadt kann man keinen einzigen Schritt machen, ohne einem der winzigen Wesen zu begegnen, die fiepsend umhersausen und Feenstaub herabrieseln lassen. Ein menschliches Herz kann so verdorben sein wie ein modriger Kürbis. Doch mit ein paar Tropfen Ambrosia wirkt eine Fee immer nur zu gern einen Zauber für dich, damit jedes Härchen sitzt, dein Lachen wie Musik klingt und dein Kleid so grandios ist, dass es nicht einmal durch die Türen des Ballsaals passt. Nur die Reichsten können es sich leisten, täglich eine Fee auf Abruf zu haben. Ich kann sehen, auf welchen Anwesenden solch ein Zauber liegt, weil ihnen die Schminke nicht vom Gesicht läuft.

Wer braucht schon ein gutes Herz? Das ist etwas für hässliche, arme Leute.

König Emilius sitzt am Rande der Bühne, hält die Hand auf seinen Gehstock gestützt und ist augenscheinlich in gesünderer Verfassung, als ich ihn seit Wochen gesehen habe. Meine Schultern entspannen sich vor Erleichterung, als er den Kopf neigt und mir zulächelt. Er hat nicht auf mich gewartet. Ich tue es ihm gleich und stoße beinah mit den weit ausgestellten Ärmeln einer Zuschauerin zusammen.

Prinzessin Camilla ist von ihren Zofen umringt ebenfalls anwesend. Sie ist kaum zu übersehen: Ihr Aussehen zieht einen genauso in den Bann wie Cyrus’, denn immerhin sind sie Zwillinge, doch durch ihre blassgold gefärbten Locken wirkt sie noch strahlender. Sie ist einen Fingerhut größer als er und wären da nicht ihre Muskeln, die sie sich in Schwertkämpfen und auf Jagdausflügen antrainiert hat, würde man sie als grazile Schönheit bezeichnen.

Als sie sieht, wie ich mich aus dem Gedränge befreie, lächelt sie, nimmt meine behandschuhten Arme und hakt sich bei mir unter, sodass wir dicht genug nebeneinander stehen, um so etwas wie eine private Unterhaltung zu führen. »Eine Brautsuche für meinen kleinen Bruder. Er ist fürwahr erwachsen geworden.« Sie ist gerade mal eine halbe Stunde älter. »Die Zeit vergeht so schnell.«

Ich suche den Raum nach dem einzigen anderen freundlichen Gesicht ab, das noch anwesend sein könnte. »Dante ist nicht hier?« Er sollte noch einfacher zu entdecken sein als Camilla, schließlich gibt es nur wenige...

Erscheint lt. Verlag 5.5.2023
Übersetzer Isabelle Gore
Verlagsort Ludwigsburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Abenteuer • Dark Fantasy • Fantasy • Fluch • Hexe • Märchen • Mystery • Prinz • Romance • Spannung • Young Adult
ISBN-10 3-98666-323-1 / 3986663231
ISBN-13 978-3-98666-323-0 / 9783986663230
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