Star Trek - Zeit des Wandels 1: Geburt (eBook)

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2023 | 1. Auflage
320 Seiten
Cross Cult (Verlag)
978-3-98666-163-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Star Trek - Zeit des Wandels 1: Geburt -  John Vornholt
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Kurz nach der epischen Schlacht des Raumschiffs Enterprise gegen Shinzon nahmen viele langjährige Besatzungsmitglieder von Captain Jean-Luc Picard neue Posten und neue Herausforderungen an. Unter den vielen Veränderungen war auch William Rikers Beförderung zum Captain und sein neues Kommando, Rikers Hochzeit mit Counselor Deanna Troi und Dr. Beverly Crushers neue Karriere beim Medizinischen Korps der Sternenflotte. Doch die Geschichte, wie es dazu kam, wurde nie erzählt ... BIS JETZT. Der Rashanar-Sektor, einst Schauplatz einer der brutalsten Schlachten des Dominion-Kriegs, gleicht inzwischen einem riesigen interstellaren Friedhof voller zerstörter Schiffe. Die explosive Zerstörung so vieler unterschiedlicher Warpantriebe hat das Raum-Zeit-Kontinuum in dieser Region verzerrt, was zu gefährlichen Energieansammlungen und bizarren Gravitationsanomalien führt. Die Enterprise wurde damit beauftragt, diese Gefahrenzone zu überwachen, während andere Schiffe die schwierige und hochriskante Aufgabe übernehmen, die Toten aus den Wracks zu bergen. Einigen Spezies gilt das ehemalige Schlachtfeld als heiliger Boden. Für andere, darunter die habgierigen Androssi, ist es ein Paradies für Plünderer. Niemand erwartet, dass dieser Schiffsfriedhof ein tödliches Geheimnis birgt, das den Androiden Data dazu drängen wird, über den weiteren Verlauf seines Lebens zu entscheiden - und das nicht nur die Enterprise, sondern auch Picards Zukunft in der Sternenflotte gefährdet.

In der Schlucht kniete eine hagere Frau. Sie trug ein zerlumptes Kleid und Schuhe, zusammengeflickt aus alten Dämmstoffen. Mit bloßen Händen grub sie in der versengten Erde. Die Sonne brannte erbarmungslos auf sie herab, doch sie grub, bis sie eine verschrumpelte Wurzel fand. Eifrig kaute sie sie weich und schluckte sie dann endlich hinunter. So konzentriert war die alte Frau, dass sie kaum bemerkte, wie in einer Wolke aus aufwirbelndem Sand keine fünfzig Meter von ihr entfernt ein Shuttle landete. Die Manövrierdüsen schalteten sich ab, dann öffnete sich eine Luke. Selbst als drei humanoide Gestalten in Raumanzügen das Schiff verließen und auf sie zukamen, setzte sie ihre verzweifelte Suche nach etwas Essbarem fort.

Die Szene wurde von einem unscheinbaren Mann ihrer eigenen Spezies beobachtet, der nicht weit entfernt auf einer Bank saß. Auch er trug Lumpen und selbst gefertigte Schuhe, war jedoch nicht hungrig – zumindest nicht nach Nahrung. Hinter ihm konnte man einige verlassene Gebäude erkennen, die einst als Geschäfte, Wohnhäuser, Freizeiteinrichtungen und Gebetsstätten gedient hatten. Die meisten dieser staubbedeckten Bauwerke waren eingestürzt oder standen kurz davor. Türen und Fenster ächzten im Wind. Eine Geisterstadt hätte man diesen Ort auf einer anderen, weit entfernten Welt genannt, dachte der Mann bei sich.

Die drei Fremden näherten sich der Frau. Freundlich erklärte einer: »Gute Frau, wir kommen von der Abteilung für Umsiedlung. Sind Sie bereit aufzubrechen?«

Sie blickte mit unverhohlener Feindseligkeit zu den Männern auf und spuckte aus, obwohl sie kaum genug Speichel übrig hatte, um ihre Fingerspitze zu befeuchten. »Das ist mein Zuhause!«, knurrte sie. »Wer sagt, dass ich irgendwo hingehe?« Dann buddelte sie weiter.

Die drei Fremden blickten sich unbehaglich an. Einer sagte: »Sehen Sie sich um, gute Frau. Dieser Planet ist am Ende. Nichts wird in diesem Boden mehr wachsen. Ihre Oberhäupter haben einer Umsiedlung zugestimmt. All Ihre Nachbarn sind bereits fort.« Einen Moment lang fiel sein Blick auf den Mann auf der Bank. »Sie beide sind die Einzigen, die sich noch auf diesem Kontinent befinden.«

»Zur Hölle mit der Föderation! Zur Hölle mit dem Dominion! Zur Hölle mit euch allen!«, schrie die Frau. Sie schluchzte und schlug mit den Fäusten auf den dürren Boden ein. »Warum musstet ihr hier Krieg führen? Warum ausgerechnet auf unserer Welt? Wir haben doch niemandem was getan! Wir wollten nur in Frieden leben – unsere Kinder aufziehen, unser Land bestellen. Jetzt ist alles weg … alles.« Sie vergrub ihr Gesicht in der verbrannten Erde und weinte mitleiderregend.

Die drei Männer wollten ihr aufhelfen, doch sie wehrte sich heftig, schrie und schlug um sich. Der Beobachter auf der Bank hatte genug gesehen. Er erhob sich langsam und ging auf das Grüppchen zu. Sein schwerfälliger Gang wollte jedoch nicht recht zu seinem jugendlichen Aussehen passen. Keiner der drei Männer konnte einschätzen, wie alt er wohl war. Auch ihre Beschreibungen von ihm sollten später deutlich voneinander abweichen.

Auf seinen Wink traten sie widerspruchslos beiseite. Der Mann mit dem unauffälligen Äußeren kniete nieder und legte einen Arm um die hagere Frau. »Mütterchen«, sagte er warm, »diese Männer sind nicht schuld an dem, was hier passiert ist. Niemand wünscht sich einen Krieg und kaum jemand hat Einfluss darauf, wo er geführt wird. Unsere geliebte Welt war einst gut zu uns, doch nun hat sie uns nichts mehr zu geben. Sie soll ein Mahnmal der Toten und Versprengten sein. Es ist das Beste, jetzt fortzugehen, Mütterchen. Mit diesen Männern. Sie werden dich gut behandeln und dir zu essen geben. Dein Wohlergehen liegt ihnen am Herzen. Bitte geh mit ihnen.«

Liebevoll blickte sie ihn an und tätschelte seinen Arm mit ihrer knorrigen Hand. »Kenne ich dich?«

Er lächelte. »Ja, du kennst mich. Du hast es nur vergessen. Das macht nichts. Komm, ich helfe dir auf.«

Behutsam stellte er die alte Frau auf die Füße und übergab sie ihren Rettern. »Danke für Ihre Hilfe«, sagte einer von ihnen. »Hat sie Gepäck?«

»Gepäck?«, fragte der Einheimische beinahe belustigt. »Der Dominion-Krieg hat ihr alles genommen. Nehmen Sie sie einfach mit.«

Sie führten die alte Frau auf das Shuttle zu. Als sie merkten, dass der Mann ihnen nicht folgte, drehte sich einer der Offiziere um. »Sie müssen uns ebenfalls begleiten, Sir.«

»Ich habe meine eigene Transportmöglichkeit.«

Skeptisch schüttelte der Offizier den Kopf. »Was meinen Sie damit? Hier gibt es doch nichts mehr …« Er drehte sich zu den verfallenen Gebäuden und den dürren, unfruchtbaren Feldern um. »Das ist Ihre letzte Chance, Sir. Heute Abend sind Sie auf diesem Planeten ganz allein. Sie unterschreiben Ihr eigenes Todesurteil.«

»Ich werde hier nicht sterben«, versicherte der Einheimische mit einem Lächeln. »Sie leisten hier wirklich gute Arbeit… notwendige Arbeit. Aber Sie haben Ihre Aufgabe erledigt. Gehen Sie nach Hause.«

Der Offizier sah nicht überzeugt aus, doch er drehte sich um und eilte seinen Begleitern nach, denen es gelungen war, die Frau ins Shuttle zu führen. Der kleine Raumgleiter hob in einer Staubwolke ab und stieg rasch in den blassen Himmel.

Der Mann am Boden seufzte und nun sah man ihm sein wahres Alter von neunundzwanzig Erdenjahren an. »Dieser Planet ist zu früh gestorben.«

»Ich weiß«, antwortete eine sanfte Stimme neben ihm. »Das ist das Wesen des Krieges – er bringt zu vielen den vorzeitigen Tod. Es wird viele Generationen dauern, bis sich der Alpha-Quadrant vom Dominion-Krieg erholt hat. Du hast deine Aufgabe hier sehr gut erfüllt, Wesley. Allerdings hättest du dich beinahe in das Leben dieser Frau eingemischt.«

Wes wandte sich seinem dünnen, glatzköpfigen und ebenso unauffälligen Freund zu. Zwar kannte er dieses Wesen nun schon seit vierzehn Jahren, doch seinen Namen hatte er nie erfahren. Dieses außergewöhnliche Individuum war für ihn immer nur der Reisende gewesen.

»Als du mir geholfen hast, das Leben meiner Mutter zu retten, hast du dich da nicht auch ein klein wenig eingemischt?«, fragte Wesley.

»Ein klein wenig«, stimmte der Reisende zu. »Wir zahlen immer einen Preis, wenn wir uns einmischen. Damals musste ich jemanden zu meinem Schützling machen.«

Nachdenklich betrachtete Wesley die öde Landschaft. »Es hat weh getan, diese Leute und diesen Planeten so leiden zu sehen … bis alles verwelkt und gestorben war. Sie haben so hart darum gekämpft, ihre Welt zu retten.«

»Ich weiß«, erwiderte der Reisende mit ehrlichem Mitgefühl. »Vergiss nicht: Wir alle haben deine Erlebnisse geteilt. Ihr Leid wird nie vergessen werden. Du hast dich in dieser Prüfung bewährt.«

»Prüfung?«, fragte der junge Mann verärgert. »Wie oft habe ich in den letzten sechs Jahren solchen Totenwachen beigewohnt? Immer nur Training, nicht ein einziges Mal konnte ich meine Mutter besuchen, nie unter meinesgleichen sein. Ich war nie auch nur ich selbst! Ich empfinde einfach nicht dasselbe wie ihr. So viel Leid zu sehen und nicht helfen zu können … entmutigt mich.«

»Du musst dich darauf einlassen«, sagte sein Begleiter ernst. »Doch bald schon wirst du fühlen, was jeder Reisende fühlt. Dies war deine letzte Prüfung, Wesley. Ich kann dich nicht mehr bei diesem Namen rufen, denn deine Identität wird mit unserer verschmelzen. Du wirst als Reisender wiedergeboren.«

Überrascht starrte Wes seinen Mentor an. Wie er auf diesen Moment gewartet hatte – er hatte ihn gefürchtet und gleichzeitig herbeigesehnt. Und nun war er endlich gekommen. »Werde ich in der Lage sein, überall hinzugehen?«, fragte er. »Ganz allein?«

»Ja«, antwortete der Reisende und senkte den Blick seiner blassen Augen. »Jeder Ort, jede Dimension, jede Zeit steht dir offen. Unsere gebündelte Konzentration ermöglicht es dir, dich frei zu bewegen. Allerdings wird die Verlockung groß sein, nicht nur zu beobachten und Aufzeichnungen anzufertigen. Bedenke: Du wirst keine Erfahrung mehr allein für dich machen, sondern sie mit uns allen teilen. Du kannst die Enterprise zwar besuchen, sie aber nie wieder so sehen wie damals. Ich glaube, es war ein Mensch, der einst sagte: ›Es führt kein Weg zurück.‹«

»Thomas Wolfe«, sagte Wesley mit einem Nicken. »Nach dem langen Training und den vielen Totenwachen fühle ich mich alt … aber nicht weiser.«

Nun lächelte der Reisende. »Weil du dir über all das im Klaren bist, was...

Erscheint lt. Verlag 20.11.2023
Übersetzer Björn Sülter
Verlagsort Ludwigsburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Abenteuer • action • A Time To... • Enterprise • Science-fiction • space • Spannung • Star Trek • The Next Generation • Weltraum
ISBN-10 3-98666-163-8 / 3986661638
ISBN-13 978-3-98666-163-2 / 9783986661632
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