Der Bergdoktor 2154 (eBook)

Die Mägde vom Felsengut
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-3889-7 (ISBN)

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Der Bergdoktor 2154 - Andreas Kufsteiner
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Die Einladung auf das Felsengut oberhalb von St. Christoph hinterlässt einen bleibenden Eindruck bei der Familie Burger. Der Bergdoktor, seine Frau und ihre drei Kinder genießen einen unvergesslich schönen Nachmittag zusammen mit Bertold und Magda Lehnauer nebst ihrem Sohn Haimo im frühherbstlichen Sonnenschein. Vor allem aber in der harmonischen, herzlichen Atmosphäre, die so wohltuend ist wie ein entspannter Spaziergang über grüne Almen.
Alle denken nicht im Traum daran, dass die Harmonie auf dem Felsengut durch irgendetwas ins Wanken geraten könnte. Und schon gar nicht durch die Ankunft der neuen Mägde Marisa und Hanna aus der Steiermark.
Doch genauso geschieht es. Nicht nur, dass die jungen Frauen mit der alltäglichen Arbeit auf dem Hof - vor allem in den Ställen und Scheunen - völlig überfordert sind. Sie verbergen etwas ...


Die Mägde vom Felsengut

Sie flehten den Bergdoktor um Hilfe an

Von Andreas Kufsteiner

Die Einladung auf das Felsengut oberhalb von St. Christoph hinterlässt einen bleibenden Eindruck bei der Familie Burger. Der Bergdoktor, seine Frau und ihre drei Kinder genießen einen unvergesslich schönen Nachmittag zusammen mit Bertold und Magda Lehnauer nebst ihrem Sohn Haimo im frühherbstlichen Sonnenschein. Vor allem aber in der harmonischen, herzlichen Atmosphäre, die so wohltuend ist wie ein entspannter Spaziergang über grüne Almen.

Alle denken nicht im Traum daran, dass die Harmonie auf dem Felsengut durch irgendetwas ins Wanken geraten könnte. Und schon gar nicht durch die Ankunft der neuen Mägde Marisa und Hanna aus der Steiermark.

Doch genauso geschieht es. Nicht nur, dass die jungen Frauen mit der alltäglichen Arbeit auf dem Hof – vor allem in den Ställen und Scheunen – völlig überfordert sind. Sie verbergen etwas ...

Jeder in der Familie Burger hatte in der Woche bestimmte Tage, auf die man sich freute. Der Montag galt – wie fast überall – als unbeliebt, während der Dienstag immerhin ein paar Lichtblicke bot, zum Beispiel nachmittags einen Einkaufsbummel in Schwaz oder sogar in Innsbruck.

Sabine Burger, Dr. med. wie ihr Mann, fand Dienstagnachmittage ideal für Besorgungen jeder Art, weil die Geschäfte dann bei Weitem nicht so voll waren wie freitags oder am Sonnabend, wenn für die meisten Leute die Wochenend-Einkäufe anstanden. Donnerstag war ein sehr geschäftiger Tag, an dem man immer alle Hände voll zu tun hatte.

Das setzte sich manchmal auch noch freitags fort, obwohl das Wochenende schon grüßen ließ, zumindest am frühen Nachmittag konnte man schon ein bisschen »durchschnaufen«, wie die Bachhuber-Zenzi es nannte.

In den vierzig Jahren, die sie nun schon im Doktorhaus verbracht hatte, waren ihre Tage meistens nach einem bestimmten Arbeits-Zeitplan abgelaufen. Den hatte sie gut durchdacht und immer noch genug »Luft« für besondere Ereignisse gelassen, denn wie hieß es doch in einem der vielen »geflügelten« Worte, die gern benutzt wurden? »Unverhofft kommt oft!«

Und der Mittwoch? Er spielte eine besondere Rolle, darin waren sich alle einig – doch dazu später.

Das Wochenende präsentierte sich meistens als bunter und abwechslungsreicher Höhepunkt, aber manchmal – vor allem, wenn das Wetter schlecht war – konnte es auch ein bisserl öde zugehen.

Das war jedenfalls die Meinung von Tessa, acht Jahre alt, und von ihrem drei Jahre jüngeren Bruder Filli.

Nesthäkchen Laura, zwei Jahre und ein paar Monate alt, fand übrigens alles wunderbar und sehr spannend, denn es gab drinnen wie draußen immer etwas zu entdecken.

Was Dackel Poldi anging, so war für ihn jeder Tag in bester Ordnung, wenn seine geliebte Familie vollzählig am Frühstückstisch saß und Großvater Burger ein (nicht zu dünn geschnittenes) Scheibchen Lyoner Wurst für ihn bereithielt.

Echte Spitzen-Dackeltage waren natürlich jene, an denen etwas Abwechslungsreiches oder Lustiges passierte. Auch kleine Wanderungen, die für kurze Dackelbeinchen geeignet waren, Wald- und Wiesen-Spaziergänge und Begegnungen mit Hunde-Freunden passten genau in Poldis Bild vom perfekten Tag.

Was Dr. Martin Burger anbelangte, so startete er täglich voll Optimismus und dem guten Gefühl durch, mit seiner Familie ein Leben in Harmonie zu führen, noch dazu in einer wunderschönen Berglandschaft.

Seine Zillertaler Heimat hatte ihm schon immer viel bedeutet, daran würde sich auch nichts ändern. Außerdem war es ihm wichtig, sich um seine Patientinnen und Patienten so aufmerksam und verständnisvoll zu kümmern, dass nicht nur ihre körperlichen Leiden, sondern auch ihre Sorgen erleichtert oder sogar beseitigt werden konnten.

Für den Senior Dr. Pankraz Burger war Nichtstun ein Fremdwort, und das trotz seiner siebenundsiebzig Jahre. Wenn nichts anderes anlag, arbeitete er gern an seiner Zillertaler Chronik.

Es war erstaunlich, wie viele Einzelheiten – oft Jahrhunderte zurückliegende Ereignisse – er über St. Christoph und das Hochtal schon gesammelt und in seinen Aufzeichnungen verewigt hatte. Falls seine Enkel hin und wieder nörgelten: »Opa, was sollen wir denn mal machen?«, hatte er ein ganzes Schatzkästchen voller Ideen parat.

Auf diese Weise wurde eine (selten) aufkeimende Langweile schon im Keim erstickt. Opa und seine kurzweiligen Einfälle waren einmalig auf der Welt, das stand fest!

Außerdem besaß er eine Menge Humor. Für gelegentliche Überraschungen war er ebenfalls gut, zum Beispiel im Sommer, wenn er Eis holte oder im Herbst eine große Tüte Maroni, die frisch geröstet eine Delikatesse waren.

»Ich hab heute wieder meine Spendierhosen an«, scherzte er jedes Mal, wenn er diese verlockenden Leckereien daheim auf den Tisch stellte.

Dazu zählten übrigens auch kleine, viereckige Lebkuchen, die jedes Jahr schon ab Oktober in der »Spezialitäten-Backstube« des Berghotels nach einem besonderen Rezept hergestellt wurden. Das sogenannte »Magenbrot« duftete herrlich, fast schon ein bisserl wie zur Weihnachtszeit, aber in erster Linie wurde es auf den Herbstfesten zusammen mit Zuckerguss-Lebkuchenherzen, kandierten Äpfeln und anderen Köstlichkeiten verkauft.

Eigentlich hätten die Burgers gern einmal die Zeit angehalten, damit man das eine oder andere so richtig auskosten und genießen konnte. Aber das ging nun mal nicht, die Zeiger der Uhr blieben nicht stehen. Doch halt – gab es nicht auch noch den Mittwoch, diesen geschenkten Tag mitten in der Woche, den man sogar bei Gummistiefel-Wetter am liebsten umarmt hätte wie einen guten Freund?

Der Mittwoch machte sogar aus Regen und Pfützen ein Vergnügen; man sprang einfach draußen in Gummistiefeln herum und stellte dann fest, dass die Wolken aufrissen und die Sonne hervorkam.

Willkommen, lieber Mittwoch!

Tessa hatte nur bis zwölf Uhr Schule, Filli kam früher aus dem Kindergarten (Verzeihung, natürlich aus der Vorschule!), und bei der Jeggl-Alma nebenan im Laden gab es mittwochs ab elf Uhr frische Waffeln aus der Bäckerei Dohr in Mayrhofen.

Die Waffeln waren nicht nur wegen ihrer Herzform ein Kunstwerk, sie schmeckten auch unvergleichlich gut und eigneten sich mit Kirschkompott hervorragend als Nachtisch. Es war also für jeden Süßschnabel etwas dabei.

Mittwochs legte Klein-Laura neben jeden Teller zum Mittagessen ein »Dezenk«, also ein Geschenk, das sie immer selbst aussuchte: Ein Blümchen, ein Steinchen von draußen, ein Schneckenhaus oder was sie sonst noch so gefunden hatte. Die kleine Naturfreundin sammelte alles, was ihre Händchen tragen konnten.

Aber was am Mittwoch das ganz Besondere war: Die Praxis war ab mittags geschlossen, und Papa hatte frei – wenn er nicht gerade Notdienst hatte oder jemandem zu Hilfe eilen musste, dem es schlecht ging.

Meistens lief aber alles ohne Zwischenfälle ab, und der freundliche Mittwoch sorgte dafür, dass dem vielbeschäftigten Bergdoktor ein paar entspannte Stunden mit seiner Familie vergönnt waren. Wobei das Wort »entspannt« nicht immer den Nagel auf den Kopf traf.

Manchmal ging es sehr quirlig und ausgelassen zu, wie es mit drei Kindern und einem Rauhaardackel, der überall dabei sein wollte, ja auch gar nicht anders sein konnte ...

***

Heute war wieder so ein Mittwochnachmittag, den Martin und Sabine Burger aber nicht im frühherbstlichen Garten zwischen Sonnenblumen und bunten Dahlien verbringen oder bei ihrer Lieblingsmusik (endlich nur mal zu zweit, das wär's gewesen!) verbringen konnten.

Die Familie Lehnauer aus Hochbrunn hatte nämlich in der vergangenen Woche eine nette, kleine Einladung zum Kaffee mit anschließender Weinprobe geschickt.

Es versprach, sehr unterhaltsam zu werden. Die Einladung beruhte darauf, dass Dr. Burger nun schon seit vielen Jahren als Hausarzt der Familie Lehnauer immer zur Stelle war, wenn man ihn brauchte.

Die Kinder durften heute Heumanndln bauen, Ponykutsche fahren oder nach Herzenslust herumtoben.

Wenn das keine tollen Aussichten für den Nachmittag waren!

Sabine Burger kannte zwar die Familie Lehnauer, aber auf dem großen Berggut war sie bisher noch nicht gewesen.

In der vergangenen Wochen war ein nettes Einladungskärtchen mit dem Text »Wir freuen uns, lieber Herr Doktor, wenn Sie mit Ihrer Familie bei uns hereinschauen!« ins Doktorhaus geflattert.

Natürlich hätten auch der Senior und die Zenzi mitkommen sollen. Aber Dr. Pankraz Burger hatte den heutigen Nachmittag schon verplant, genauso wie die Zenzi, die mit der Jeggl-Alma und ein paar Freundinnen den nächsten Gemeindenachmittag organisieren wollte.

Wahrscheinlich würde man sich hernach auch wieder bei Kirchenmusiker Staudacher treffen, um in zwangloser Atmosphäre die musikalische Umrahmung zu besprechen. Ohne den Chor, der inzwischen längst nicht nur in der Kirche sang, ging eigentlich gar nichts mehr in St. Christoph.

Zuerst wurde aber zu Mittag gegessen.

»Aha«, ließ sich Großvater Burger vernehmen,...

Erscheint lt. Verlag 8.11.2022
Reihe/Serie Der Bergdoktor
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-3889-4 / 3751738894
ISBN-13 978-3-7517-3889-7 / 9783751738897
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