Der tote Weckmann (eBook)

Pamela Schlonski ermittelt | Bestes Cosy Crime aus dem Ruhrpott
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
384 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-2887-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der tote Weckmann -  Mirjam Munter
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Ist der Mörder noch ganz sauber? Ein Fall für Pamela Schlonski! Ermittlungsalarm in der Biobäckerei Schnarrenbeck am Rande des Ruhrgebiets! Im Brotofen liegt ein riesiger Weckmann. Darin eingebacken - eine Leiche. Gut, dass Pamela Schlonski sofort zur Stelle ist, um Bäckereibesitzer Onkel Horst und Tante Christa beizustehen. Denn Hauptkommissar Lennard Vogt nimmt die beiden gleich ins Visier. Doch Pamela wäre nicht die gründlichste Reinigungskraft und scharfsinnigste Hobbyermittlerin des ganzen Ruhrpotts, hätte sie nicht schon eine andere Spur. Wie immer sehr zum Leidwesen von Kommissar Vogt. Doch der kann eigentlich einmal mehr froh sein, dass Pamela hinter ihm aufwischt ... 

Mirjam Munter ist das Pseudonym von Mirjam Müntefering. Obwohl sie Filmwissenschaftlerin ist und einige Jahre als Fernsehredakteurin arbeitete, wandte sie sich ihren beiden Leidenschaften zu: Dem Schreiben und den Tieren. Mehr als zwanzig Jahre betrieb sie ihre eigene Hundeschule, konzentriert sich inzwischen jedoch ganz aufs Schreiben - vielseitig, genrepolygam und für alle Altersklassen. Sie lebt mit ihrer Ehefrau, Hunden, Pferden, Katzen, Meerschweinchen und Hühnern am grünen Rand des Ruhrgebiets und treibt sich täglich in Hattingen, Sprockhövel und Witten herum - in direkter Nachbarschaft zu den Figuren ihres Krimis.

Mirjam Munter ist das Pseudonym von Mirjam Müntefering. Obwohl sie Filmwissenschaftlerin ist und einige Jahre als Fernsehredakteurin arbeitete, wandte sie sich ihren beiden Leidenschaften zu: Dem Schreiben und den Tieren. Mehr als zwanzig Jahre betrieb sie ihre eigene Hundeschule, konzentriert sich inzwischen jedoch ganz aufs Schreiben – vielseitig, genrepolygam und für alle Altersklassen. Sie lebt mit ihrer Ehefrau, Hunden, Pferden, Katzen, Meerschweinchen und Hühnern am grünen Rand des Ruhrgebiets und treibt sich täglich in Hattingen, Sprockhövel und Witten herum – in direkter Nachbarschaft zu den Figuren ihres Krimis.

PROLOG


2. Juli, Freitag, morgens


Dieser frühe Julimorgen versprach alles, was ein Sommertag bieten konnte. Soeben krochen die ersten Sonnenstrahlen über die Dächer an der Hauptstraße, die sich schnurgerade durch das ehemalige Dorf zog und von vielen kleinen Geschäften gesäumt wurde.

Harald Lichtenhain beachtete die Schaufenster zu seiner Rechten nicht, während er mit ausholenden Schritten auf dem Bürgersteig lief. Die Krimskrams- und Klamottenläden, die Drogerie und der Buchladen lagen noch alle in tiefem Schlummer und träumten von konsumfreudigen Kleinstädtern, die in wenigen Stunden über ihre Schwellen treten würden.

Gegenüber der Kirche, deren oberstes Geschoss des Glockenturms aussah, als habe ein fähiger Konditor mit einer gewaltigen Tülle übereinander zwei kleine Metallspritzer auf das Bruchsteinmauerwerk gesetzt, bog Harald ab und schlüpfte in die Gasse dahinter.

Eine Amsel, die auf einer Regenrinne gesessen und dem Morgen ihr Lied entgegengeschmettert hatte, flog mit einem empörten Alarmschrei auf und flatterte über den Dachfirst davon.

War die gestern nicht auch schon hier gewesen? Und am Morgen davor? So langsam müsste dieser Amselrich doch wissen, dass der Mann, der jeden Morgen in aller Herrgottsfrühe hier lang kam, in keiner Weise eine Gefahr darstellte.

Harald steuerte auf den Hintereingang der Biobäckerei Schnarrenbeck zu, so wie immer in den letzten sechs Wochen. So lange war er bereits angestellt, um diese Filiale der Schnarrenbecks zu betreuen, nachdem sein Vorgänger berentet worden war.

An der Tür angekommen, kramte er nach seinem Schlüsselbund, um die beiden Sicherheitsschlösser zu entriegeln. Doch als er den ersten ins Schloss steckte, spürte er nicht den gewohnten Widerstand. Verwundert betätigte er die Klinke, und die Tür sprang auf.

Hoppla. Das hatte es noch nie gegeben, und sofort schoss Harald der Gedanke an einen Einbruch durch den Kopf. Vorsichtig betrat er den Flur und spähte in Richtung Backstube und Verkaufsraum, die beide am Ende lagen.

Nichts Ungewöhnliches zu sehen. Allerdings roch es ein wenig seltsam. Kein Parfüm oder so etwas, nichts, was nicht hierhergehören würde. Und dennoch nicht wie an den vorangegangenen Morgen. Hm.

Er widerstand der Versuchung, ein »Hallo? Jemand da?« zu rufen. Stattdessen schlich er leise den Gang entlang, ließ die Angestelltenumkleide und das Lager mit dem Lieferanteneingang links liegen und öffnete behutsam die Tür des Büros. Falls es in der Bäckerei etwas zu holen gab, dann hier, wo die Kassen und das Wechselgeld im großen Safe gelagert wurden.

Selbstverständlich schaute er nicht oft hier vorbei, aber auf den ersten Blick schien alles in Ordnung zu sein. Nichts deutete darauf hin, dass jemand Unbefugtes im Raum gewesen war, Schubladen und Schränke durchsucht hatte. Der Safe, ein Stahlklotz im Meterquadrat, stand harmlos an der rückwärtigen Wand neben dem dagegen zierlich wirkenden Schreibtisch.

Harald entspannte sich wieder.

Wahrscheinlich hatte gestern Abend jemand vergessen abzuschließen. Wer machte das eigentlich? Seine eigene Arbeitszeit endete lange vor Verkaufsschluss, und so wusste er nicht, wer für diese Aufgabe zuständig war. Eine der Verkäuferinnen? Oder kam der Chef, Horst Schnarrenbeck, persönlich vorbei und überzeugte sich, dass alles gesichert war?

Harald zuckte mit den Schultern und ging zurück zur Umkleide.

Während er aus Jeans und T-Shirt schlüpfte, in die klein karierte Hose stieg und die gestärkte weiße Jacke mit dem Stehkragen überzog, überlegte er, ob er den Vorfall dem Chef melden sollte. Aber womöglich würde dann irgendjemand mächtig Ärger bekommen. Und wenn Harald eins nicht war, dann ein Kollegenschwein. Nein, er würde sich unauffällig umhören und rausfinden, wer gestern Abend seine Aufgabe vernachlässigt hatte. Wenn es eine der Verkäuferinnen gewesen war, würde er sie zur Seite nehmen und sie auf den Fehler aufmerksam machen. Nur, damit so etwas nicht noch einmal passierte. Denn gleichzeitig würde er erklären, dass von ihm niemand etwas erfahren würde. Ja, das war gut, so würde er es machen. Das würde ihm bei mindestens einer Person im Team einen fetten Stein im Brett bescheren – und als Neuer in den Schnarrenbeckschen Reihen konnte er nie wissen, wann so etwas mal hilfreich sein könnte.

Zufrieden mit dieser Entscheidung, schloss er den letzten Knopf der Jacke und ging wieder auf den Gang hinaus in Richtung Backstube, an die sich der große Verkaufsraum inklusive eines Cafébereichs anschloss. Als er die Feuerschutztür öffnete, schlug ihm der Geruch entgegen, der ihm hinten schon aufgefallen war.

Irritiert blinzelte er. Das roch verdammt so, als sei heute früh der Steinofen in Betrieb gewesen. Das war in der Tat höchst seltsam. Die beiden größten Filialen der Schnarrenbecks, eine im benachbarten Hattingen und diese hier in Sprockhövel, wechselten sich bei den Brotbacktagen ab. Harald war montags, mittwochs und samstags zuständig. Heute war aber Freitag. Also war die Bäckermeisterin in Hattingen dran, da war Harald ganz sicher. Und selbst wenn es anders gewesen wäre und heute hier das Brot hätte gebacken werden müssen, wäre Harald doch derjenige gewesen, der das als Erster hätte erfahren müssen.

Er schnupperte.

Das war nicht das gewohnte Aroma vom typischen Schnarrenbeck-Brot. Die Würze von Kräutern, Nüssen und Körnern, die Besonderheit der im Umkreis beliebtesten Brotsorten dieser Biobäckerei, fehlte. Stattdessen roch es süßlich, wie Gebäck. Mit einer Spur von etwas anderem. Wovon?

Harald sah sich erneut in der Backstube um und entdeckte Wasserflecke auf der riesigen Spüle. Zwei der großen Metallschalen lehnten zum Abtropfen über dem Gitter. Er griff nach einer und betrachtete sie genau. Auch hier hingen noch ein paar Wassertropfen. Von gestern Abend konnten die nicht sein, sie wären längst eingetrocknet. Jemand war also vor nicht allzu langer Zeit hier gewesen, hatte in der Backstube etwas zubereitet. Was genau, konnte Harald nicht erraten, denn er sah keinerlei Spuren von Gebäck. Also hatte die Person wohl mitgenommen, was sie gebacken hatte. Und sie hatte hinter sich aufgeräumt. Allerdings nicht so ordentlich, dass auch die benutzten Schüsseln abgetrocknet und an ihren Platz zurückgestellt worden wären.

Harald ging durch den breiten, offenen Durchgang von der Backstube in den kleinen Saal, der sowohl als Verkaufsraum für Brot, Brötchen und Kuchen diente wie auch als kleines Café. Hier sah er sich kurz um. Erhaschte einen flüchtigen Eindruck davon, wie die Leute diesen Raum wahrnehmen mochten. Das war nämlich das Besondere an dieser Bäckerei: Die Kundschaft konnte bei der Herstellung der Backwaren quasi zuschauen.

Harald hatte durch die olfaktorische Irritation beim Hereinkommen nicht so wie immer automatisch den Lichtschalter betätigt. So ganz ohne elektrische Beleuchtung schien die Backstube seltsam fremd. Die im Cafébereich auf die Tische gestapelten Stühle wirkten gegen das frühe rötliche Sonnenlicht, das durch die großen Scheiben von draußen hereinfiel, wie eine Armee aus angriffsbereiten überdimensionalen Krabbeltieren. Sie warteten auf die erste Verkäuferin, die in einer halben Stunde ihre Schicht beginnen und alle Tische einladend bereitstellen würde. Jetzt war das Café natürlich menschenleer. Ebenso wie der Bereich hinter der langen Verkaufstheke mit den noch leeren Ablagen vorn und den sauber gefegten Brotregalen dahinter.

Bei der ungewöhnlichen Beleuchtung fiel Harald nun etwas auf, das höchst suspekt war: Eines der Lichter am großen Ofen, in dem sonst die steingebackenen Brote ihre knusprige Kruste erhielten, blinkte rot. Er konnte es bis hierher sehen.

Dieser gewaltige Ofen hatte Harald am meisten beeindruckt, als Horst Schnarrenbeck ihn nach dem Vorstellungsgespräch herumgeführt hatte. Fünfzig Laibe Brot konnten gleichzeitig auf einer der Ebenen gebacken werden, von denen es insgesamt drei gab. Die beiden oberen für die Brötchen und Kleingebäckteile. Die untere für das Brot.

Die rote Lampe leuchtete neben der Brotebene. Das bedeutete, dass die eingestellte Backzeit überschritten worden war. Der Ofen hätte längst geöffnet werden müssen.

Harald war schon auf dem Weg zum Ofen, als eine Ahnung ihn im Durchgang zwischen Verkaufsraum und Backstube innehalten ließ. Dieses unangenehme Gefühl beschlich ihn, das jeder von uns im Leben wohl schon einmal empfunden hat, wenn eine Situation, eine einzige Sekunde nur, alles Bisherige zu verändern droht.

Der absurde Gedanke schoss ihm durch den Kopf, einfach auf dem Absatz umzudrehen und zu gehen. Er könnte aus der Umkleide noch seine Straßensachen holen und dann nichts wie hinten raus. Aber das war natürlich Unsinn. Bestimmt gab es eine einfache logische Erklärung dafür, dass der Ofen offenbar in der Nacht in Betrieb gewesen war. Vielleicht hatte der Chef selbst hier Hand angelegt? Und was würde der sagen, wenn er erführe, dass Harald einfach Fersengeld gegeben hatte?

Diese Frage gab den Ausschlag. Harald gab sich einen Ruck und ging auf den großen Ofen zu.

Er löschte den...

Erscheint lt. Verlag 23.2.2023
Reihe/Serie Mord und Wischmopp
Mord und Wischmopp
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Amateurdetektivin • COSY • Cosy Crime • Cosy Mystery • Crime • Ermittlerduo • Essen • Familie • Hattingen • humorvoll • Kommissar • Krimi • Kriminalroman • lustig • Miss Marple • Mystery • Neugierig • Putzfrau • Ruhrgebiet • Ruhrpott
ISBN-10 3-8437-2887-9 / 3843728879
ISBN-13 978-3-8437-2887-4 / 9783843728874
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