Ein Duke muss her! (eBook)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1120-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein Duke muss her! -  Lorraine Heath
Systemvoraussetzungen
6,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Nur ein Duke kommt für Lady Kathryn Lambert als Ehemann infrage. Um ihr Erbe zu sichern, muss ihr Zukünftiger einen Adelstitel tragen. Zum Glück erfährt sie von einem Duke, der dringend auf der Suche nach einer passenden Partie ist. Unterstützung findet sie bei ihrem alten Freund Griffith Stanwick, der ihr bei der Eheanbahnung helfen soll. Dummerweise entflammt zwischen ihm und Kathryn glühende Leidenschaft. Doch sie dürfen ihren Gefühlen nicht nachgeben, denn Griffith ist leider titellos. Als ihr Plan aufzugehen scheint und der Duke an Kathryn Interesse bekundet, steht sie vor einer folgenschweren Entscheidung: Soll sie ihr Erbe um jeden Preis erhalten - oder ihrem Herzen folgen?



Lorraine Heath wurde in England geboren, zog jedoch als Kind mit ihren Eltern in die USA. Geblieben ist ihr eine tiefe Zuneigung zu beiden Ländern. Die Charaktere in ihren erfolgreichen Romanen werden oft als besonders lebensnah bezeichnet, was die New-York-Times-Bestseller-Autorin auf ihre im Psychologiestudium erworbenen Kenntnisse zurückführt. Lorraine Heath lebt mit ihrem Mann in Texas. Noch mehr über die Autorin erfahren Sie auf ihrer Homepage: www.lorraineheath.com

1. Kapitel


London,

9. Juni 1873

Wenn ihr mich fragt, ist es eine fabelhafte Gelegenheit für eine von uns, sich einen Duke zu angeln.“

Die kratzige Frauenstimme klang wie feines Sandpapier auf Samt, ein wenig rau und dabei aufreizend weich. Sie brachte Lord Griffith abrupt zur Besinnung. Nur mit Mühe unterdrückte er ein Stöhnen, als blanke Lust ihm in die Lenden schoss und sein wertvollster Körperteil mit einer Begierde reagierte, die an diesem Morgen ganz gewiss keine Befriedigung finden würde. Nicht, dass er sonderlich scharf darauf gewesen wäre, das Bett mit der Frau, der die sinnliche Stimme gehörte, zu teilen.

Ohnehin fand er Lady Kathryn Lamberts zuversichtliche Art ziemlich lästig. Aber jetzt, da er sich trotz seines brummenden Schädels und seines unruhigen Magens verzweifelt zu erinnern versuchte, wie er in dem Blumenbeet hinter den Hecken gelandet war, erschien ihm ihre verdammte Fröhlichkeit besonders nervtötend. Die junge Dame wohnte bei ihnen, solange ihre Eltern eine Rundreise durch Italien machten, und im Augenblick saß sie offenbar mit seiner Schwester auf der Terrasse beim Frühstück.

Für seinen unliebsamen Zustand war zweifellos der viele Scotch am Abend zuvor verantwortlich, doch es war nicht sein erstes Besäufnis gewesen, und er hatte sich beim Aufwachen noch nie irgendwo wiedergefunden, wo er nicht hatte sein wollen. Was mochte er außerdem angestellt haben, das ihn in einem Blumenbeet statt in seinem Bett hatte landen lassen?

„Aber der Duke wird doch sicher eine Debütantin wollen“, erwiderte eine andere weibliche Stimme ein wenig streng. Sie gehörte Lady Jocelyn, der zweiten guten Freundin seiner Schwester, die genauso nervtötend war wie Lady Kathryn und anscheinend beschlossen hatte, den anderen beiden zu dieser unchristlichen Stunde, welche auch immer es sein mochte, Gesellschaft zu leisten. Wie stets, wenn das Trio zusammensaß, wurde getratscht, was das Zeug hielt, und zwar ohne Pause. Dabei hätte Griffith Ruhe gebrauchen können. „Wir sind alle fast vierundzwanzig und gehören praktisch schon zum alten Eisen. Wahrscheinlich können wir uns glücklich schätzen, wenn sich ein zweiter Sohn für uns interessiert.“

„Kein zweiter Sohn. Niemals“, widersprach Lady Kathryn kategorisch. „Ein zweiter Sohn kommt für mich unter keinen Umständen infrage.“

Es war nicht das erste Mal, dass Griffith eine derartige Bemerkung von ihr hörte, in einem Ton, dem zu entnehmen war, dass es für sie einem Wickel aus Pferdemist gleichkäme, an einen zweiten Sohn gebunden zu sein. Trotz seines vernebelten Hirns versetzten ihm die Worte einen Stich. Das Herz eines zweiten Sohns zu gewinnen war nicht das Schlechteste, was einer Frau passieren konnte. Griffith hatte Dukes kennengelernt, deren Mundgeruch einen Mann auf zwanzig Schritt Abstand umzuhauen vermochte, Marquesses, deren Lachen wie Eselsgewieher klang, Earls mit Händen wie Porridge und Viscounts mit Furunkeln. Obwohl er, eingedenk seines derzeitigen Zustandes, zugeben musste, dass er vielleicht nicht zu denen gehörte, die mit Steinen schmeißen sollten.

Abgesehen davon wusste er auch, dass Lady Kathryn nicht allein war mit ihrer Abneigung gegen Söhne, die kein Erbe erwarten konnten. Das war einer der Gründe dafür, dass er mit siebenundzwanzig noch keiner Frau ernsthaft den Hof gemacht hatte. Dass er als zweiter Sohn nicht dazu verpflichtet war, einen Erben zu zeugen, war ein weiterer Grund. Er genoss sein Junggesellendasein. Keine Verantwortung. Ein anständiges Taschengeld. Alkohol in Strömen, Glücksspiel und Frauen von zweifelhafter Moral standen zu seiner Verfügung. Trinkgelage, so viele er wollte, obwohl die anschließenden Vormittage so langsam begannen, ziemlich anstrengend zu werden. Es war erträglich, wenn er neben einer warmen, willigen Abenteurerin erwachte, doch wenn er ehrlich war, wurde er der Abenteurerinnen ebenfalls müde. Nicht so müde allerdings, dass er es vorgezogen hätte, hinter irgendwelchen Hecken zu sich zu kommen.

Wie in aller Welt war er bloß hier gelandet?

„Nun, da Armors Pfeil mich tatsächlich getroffen hat“, verkündete Althea ruhig und entschlossen, aber auch hörbar stolz auf ihr Glück, „bin ich ganz sicher, meine lieben Freundinnen, dass ihr beide am Ende der Saison ebenfalls verlobt sein werdet.“

„Chadbourne ist aber auch ein Glückspilz!“ Lady Kathryn seufzte. „Ganz London weiß, dass du ihn im Sturm erobert hast, und alle sind sich einig, dass er einen bewunderungswürdigen Ehemann abgeben wird. Er ist vernarrt in dich. Absolut vernarrt.“

Griffith stellte sich seine Schwester vor, wie sie bei der Erwähnung des Earls errötend lächelte. Althea war dem Gentleman, den sie im Januar heiraten würde, ebenso zugetan wie er ihr.

„Wie ich schon sagte, ihr werdet bald genau wie ich Anträge bekommen, da bin ich absolut sicher. Und nun ergibt sich die beste Gelegenheit, meine Vorhersage zu testen.“

„Aber ist es tatsächlich die beste Art, die Sache anzufangen?“, fragte Lady Jocelyn skeptisch. „Dem Duke einen Brief zu schreiben und ihm darzulegen, weshalb er mich allen anderen vorziehen sollte? Es erscheint mir einigermaßen dreist.“

„Nach allem, was man hört, ist der Duke of Kingsland ein über die Maßen beschäftigter Mann, der seine riesigen Anwesen führen und seinen Reichtum vergrößern muss“, schaltete Lady Kathryn sich wieder ein. „Er hat nicht die Zeit, eine Frau nach der anderen zu umwerben, bis er diejenige findet, die zu ihm passt. Ich halte es für eine brillante Idee von ihm, mit dieser Strategie zu versuchen, eine Ehegattin zu finden.“

Der Duke of Kingsland, der begehrteste unter allen infrage kommenden Junggesellen des ton. Der Mann mied das gesellschaftliche Leben, verbrachte nur so viel Zeit in London, dass er seinen Verpflichtungen im House of Lords nachkommen konnte, und verlor nie beim Glücksspiel. Soweit Griffith wusste, hatte der Duke nur wenige enge Freunde. Die Aura von Reichtum, Macht und Einfluss, die ihn umgab, verdankte sich einem Titel, dessen Bedeutung Generationen zurückreichte. Was womöglich die Anzeige erklärte, die er in der Times aufgegeben hatte und in der die Töchter von Aristokraten ermutigt wurden, ihm darzulegen, aus welchen Gründen er sie als seine potenzielle Duchess betrachten sollte. Es war eine Art Vorsprechen auf dem Postwege. Er kündigte an, seine Wahl anlässlich eines Balls bekannt zu geben, der am letzten Abend im Juni stattfinden sollte, die junge Dame anschließend für den Rest der Saison zu umwerben und sie, wenn er sie so ansprechend fand, wie ihr Brief es verhieß, vor dem Ende der nächsten Saison zu heiraten.

Anständig und ordentlich und unsäglich langweilig. Griffith zog es vor, jenen ersten unerwarteten Anflug von Reiz, von Anziehung zu spüren und dann die Möglichkeiten in einem langsamen, verführerischen Prozess zu erkunden, der Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Geheimnisse enthüllte. Er fand es spannend zu erforschen, wie alles zusammenkam, was einer Frau Faszination verlieh. Manches davon entdeckte er, ehe er das Bett mit ihr teilte, manches währenddessen und manches anschließend. Aber immer genoss er es, die Einzelheiten zu enthüllen, die das Ganze ausmachten. Selbst wenn er auf halbem Weg das Interesse verlor, so genoss er doch die Etappe bis dahin. Für ihn ging es darum, seine Entdeckungen auszukosten, jede Nuance zu würdigen wie einen edlen Wein, den er noch nie gekostet hatte.

„Ich bin nicht sicher, ob die Idee wirklich so brillant ist“, wandte Lady Jocelyn skeptisch ein, und Griffith musste ihr beipflichten. Seiner Meinung nach war die Idee alles andere als brillant. Sie zeugte von Faulheit. Und sie war der Frau gegenüber ungerecht, reduzierte sie auf eine Summe von Eigenschaften, ähnlich wie Nutzvieh. Davon abgesehen – wusste eine Frau wirklich so gut über sich selbst Bescheid, dass sie nachvollziehen konnte, welche Vorstellungen ein Mann mit ihr verband? „Aber wahrscheinlich schadet es nicht, ihm zu schreiben. Schließlich liegen mir die Verehrer nicht gerade scharenweise zu Füßen.“

„Famos! Ich bin ohnehin der Meinung, dass Wettbewerb uns in die Lage versetzt, über uns hinauszuwachsen“, rief Lady Kathryn so herzhaft aus, dass Griffith einen schneidenden Schmerz in den Ohren und im Schädel verspürte. Unwillkürlich entschlüpfte ihm ein Stöhnen.

„Was zum Teufel war das?“, hörte er seine Schwester fragen und hätte sich am liebsten zu einem winzigen Ball zusammengerollt oder sich zur Rückseite des Hauses geschlichen. Doch da selbst die kleinste Bewegung zu dröhnenden Kopfschmerzen führte, beschloss er, lieber still liegen zu bleiben. Hoffentlich würden die Damen die Terrasse bald verlassen.

Er hörte Blätter rascheln und Zweige knicken. Hoffen war definitiv keine gute Strategie.

„Griffith? Was zum Teufel machst du da, alle viere von dir gestreckt, auf der Erde?“

Blinzelnd – war die Morgensonne immer so hell? – sah er hoch zu Althea. „Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht, aber wie es scheint, habe ich mich auf die Nase gelegt, als ich gestern Nacht nach Hause kam.“ Aus irgendeinem unerklärlichen Grund hatte er nicht den Haupteingang benutzt. Vielleicht, weil er sich ungeschickt angestellt und es nicht geschafft hatte, den Schlüssel aus seiner Westentasche zu fischen. Wobei er jetzt, da er auf die besagte Tasche klopfte, feststellen musste, dass sie leer war. Hatte er den Schlüssel verlegt?

„Du warst wieder einmal sturzbetrunken, nicht wahr?“

„Ich erinnere mich in der Tat, ein bisschen über die Stränge...

Erscheint lt. Verlag 23.12.2022
Reihe/Serie Historical Gold Extra
Übersetzer Gisela Grätz
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlanderliebesromane • Historical Gold Extra • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Once Upon a Dukedom • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7515-1120-2 / 3751511202
ISBN-13 978-3-7515-1120-9 / 9783751511209
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 702 KB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Die Geschichte eines Weltzentrums der Medizin von 1710 bis zur …

von Gerhard Jaeckel; Günter Grau

eBook Download (2021)
Lehmanns (Verlag)
14,99