Wie verführt man einen Gentleman? (eBook)

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
264 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1111-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wie verführt man einen Gentleman? - Eva Leigh
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Endlich frei! Nach dem Ende ihrer lieblosen Ehe will Lady Beatrice das Leben in vollen Zügen genießen. Zunächst mit einer Reise durch England, für die sie den schneidigen Major Duncan McCameron als Begleiter engagiert. In seiner Nähe spürt Beatrice zum ersten Mal ein Aufwallen des Begehrens, das sie ihr Leben lang vermisst hat. Nichts wünscht sie sich mehr, als seine starken Hände überall auf ihrem Körper zu spüren ... Doch der sture Major beharrt darauf, sich wie ein Gentleman zu benehmen - und der Verlockung nicht nachzugeben! Wie kann Beatrice ihn nur überzeugen, dass verbotene Früchte am süßesten schmecken?



Wenn Eva Leigh nicht an einer ihrer packenden Romances schreibt, in denen sie die Zeit des Regency lebendig werden lässt, widmet sie sich ihren Hobbys: Sie liebt es zu backen, zu viel Zeit im Internet zu verbringen und Musik aus den 80ern zu hören. Zusammen mit ihrem Ehemann lebt Eva Leigh in Kalifornien.

2. Kapitel


Wie packte man für eine Orgie?

Es war eine Frage, die Beatrice Sloane, Dowager Countess of Farris, sich noch nie hatte stellen müssen, doch die Aussicht erfüllte sie mit schwindelerregender Freude. Sie ließ ihren halb vollen Koffer stehen, eilte zum Schreibtisch, auf dem ein halb fertiger Brief an ihren ältesten Sohn lag, und wieder zurück. Es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren, aber daran ließ sich nichts ändern, wenn sie praktisch im Begriff war, den letzten Schritt auf der Reise zu ihrer persönlichen Erfüllung zu unternehmen.

Edward war seit drei Jahren tot, und sie hatte die Trauerzeit vor zehn Monaten beendet. Seitdem tat sie alles, um das Leben zu leben, das sie sich immer gewünscht hatte, das ihr jedoch jahrzehntelang versagt gewesen war. Und nun gestattete sie sich endlich etwas, von dem sie lange geträumt, aber nie die Möglichkeit gehabt hatte, es wahr werden zu lassen.

„Wollten Sie das halbtransparente Negligé mitnehmen, Mylady?“ Jeanie, ihre Gesellschafterin stand im Türdurchgang ihres privaten Salons. „Oder den durchsichtigen Morgenrock?“

Die Schreibfeder noch in der Hand, hielt Beatrice inne und dachte nach. Bei Orgien trug man wahrscheinlich hauchdünne Kleidung und Unterwäsche; Sachen, die sich leicht ausziehen und womöglich auch aufreißen ließen.

Was für köstliche Aussichten.

„Lucy soll beides einpacken“, sagte sie nach kurzem Überlegen. „Es kann nicht schaden, auf alles vorbereitet zu sein. Und sorgen Sie dafür, dass sie die alten einpackt, die leicht reißen.“

„Sie wird sicher erraten, weshalb“, erwiderte Jeanie zögernd.

„Und wenn schon.“ Beatrice lachte leise. „Was Schicklichkeit angeht, war ich die letzten Monate ohnehin kein Vorbild.“

Es gab ein paar Schurken – Mitglieder des ton –, die nichts unversucht gelassen hatten, um sie auf ihr Niveau herunterzuziehen. Kurz nach dem Ende der Trauerzeit hatten sie eine Wette abgeschlossen, in der es darum gegangen war, wer von ihnen sie als Erster in seinem Bett haben würde. Zum Glück hatte sich ein Freund von ihr eingeschaltet und die Lumpen in die Schranken gewiesen.

Beatrice hatte sich geschworen, dass niemand außer ihr selbst noch jemals Verfügungsgewalt über ihren Körper erlangen würde – ein weiterer Grund dafür, dass sie es kaum erwarten konnte, Lord Gibbs Hausparty zu besuchen. Sie würde es sein, die darüber entschied, mit wem sie das Bett teilte.

Jeanie nickte, und ging in das nebenan liegende Schlafgemach, wo die Zofe das Packen für die Reise und die orgiastische Hausparty beaufsichtigte.

Beatrice gestattete sich ein leises Lachen – ein Kichern eher –, dann versuchte sie ihrer freudigen Erregung Herr zu werden, damit sie den Brief an Antony beenden konnte. Sie musste ihm mitteilen, dass sie für die kommenden vierzehn Tage auf Reisen war, ohne ihm natürlich zu sagen, wo sie hin wollte. Es gab Dinge, die musste ein Sohn von seiner Mutter nicht wissen – etwa dass sie an einer mehrtägigen, durch und durch schmutzigen Ausschweifung teilnahm.

Als sie das Schreiben beendet hatte, streute sie Sand darüber und rief den Lakaien herbei, damit er den versiegelten Brief auf den Weg brachte.

Jeanie kam wieder und strich sich über das weizenblonde Haar. „Lucy hat Ihre durchsichtigsten Hemden eingepackt. Mir scheint, sie weiß genau, weshalb Sie sie mitnehmen wollen. Vermutlich rennt sie zur Beichte, sobald wir losgefahren sind.“

„Das arme Lämmchen.“ Lächelnd ließ Beatrice den Blick über ihren Bücherschrank gleiten. Die Bibliothek lag im Erdgeschoss, doch der private Schrank enthielt eher schlüpfrige Werke einschließlich des letzten Romans der Lady von Zweifelhaftem Ruf. Es war immer gut, diese Art Lesestoff in der Nähe des Betts zu haben. „Welches soll ich mitnehmen? Die Verführung des Wegelagerers? Oder Einen Wüstling verführen?

Jeanie hob eine Braue. „Glauben Sie, Sie werden überhaupt dazu kommen zu lesen?“

„Es steht zu bezweifeln, aber vielleicht brauche ich Anregung. Dann kann ich dort nachschlagen.“ So oft, wie sie Die Verführung des Wegelagerers schon gelesen hatte, war sie wohlvertraut mit dem Inhalt und konnte sich die Szenen ohne Weiteres in Erinnerung rufen. Also wählte sie Einen Wüstling verführen.

Sie stopfte das Buch in ihre Reisetasche, zu dem mit Samt ausgeschlagenen Kästchen, das nicht weniger als zwölf Schwämme enthielt sowie eine Flasche Essig. Die Besitzerin des Orchid Clubs hatte ihr diese wirkungsvolle Methode der Empfängnisverhütung empfohlen, denn mit sechsundvierzig Jahren wollte Beatrice kein Kind mehr austragen. Zwei erwachsene Söhne und eine erwachsene Tochter reichten völlig. Selbst wenn sie die Tortur einer Schwangerschaft körperlich überstanden hätte, geistig und emotional wäre das sicher nicht der Fall.

„Meine Vermittlungsagentur würde der Schlag treffen, wenn sie wüsste, dass ich Sie zu Lord Gibbs einwöchigem Bacchanal begleite.“ Jeanie lächelte.

„Machen Sie mit“, schlug Beatrice strahlend vor. Es war vielleicht nicht unbedingt üblich, eine Gesellschafterin bei einer mehrtägigen Orgie dabeizuhaben, aber andererseits gaben Handbücher über Etikette kaum Auskunft über diese Frage.

Jedenfalls würde die Orgie wirklich stattfinden, und das Beste war, sie, Beatrice, nahm daran teil. Sie musste niemanden um Erlaubnis bitten, nicht auf Zustimmung warten, nur ihre eigenen Wünsche erfüllen.

„Danke.“ Jeanie machte eine abwehrende Handbewegung. „Aber für diese Art Zeitvertreib hatte ich nie etwas übrig. Ich würde lieber mit einer Tasse Tee und einem Buch in meinem Zimmer bleiben – kein Buch von der Lady von Zweifelhaftem Ruf.“

„Dann sind Sie nicht schockiert, weil ich entschieden habe, Lord Gibbs Veranstaltung zu besuchen? Sollte ich nicht stattdessen Spitze klöppeln oder mir eine andere Beschäftigung suchen, die einer ehrbaren Witwe angemessen ist?“

„Nach allem, was Sie mir über Ihr Eheleben erzählt haben“, Jeanie stützte die Hände in die Hüften, „freue ich mich für Sie. Sie haben es geschafft, an dem Investitions-Bazaar teilzunehmen, und das erforderte Rückgrat. Aber dort ging es um Geschäfte, und bei Lord Gibbs Saturnalien geht es um Vergnügen.“

„So viel Vergnügen wie möglich.“ Beatrice hopste auf und ab wie ein Kind. „Oh, Jeanie, ich kann es kaum erwarten. Abgesehen davon fehlt mir die Geduld für das Klöppeln von Spitze.“

Männer verführen war dagegen eindeutig die Mühe wert. Zumal Edward der einzige Mann war, mit dem sie je das Bett geteilt hatte, und in den letzten Jahren ihrer Ehe nicht einmal mehr das.

„Und Sie werden Ihre Schwester besuchen.“ Nach einer letzten kurzen Überprüfung des Inhalts schloss Beatrice ihre Reisetasche.

„Es ist eine Ewigkeit her, dass ich sie zuletzt gesehen habe.“ Jeanie lächelte. „Und da ich Sie eine Woche später wieder abholen komme, haben Mary Ann und ich mehr als genug Zeit herauszufinden, weshalb wir nicht unter einem Dach wohnen.“ Sie klatschte in die Hände. „Aber bei allen schwesterlichen Reibereien wage ich doch zu behaupten, dass dieser Ausflug recht angenehm wird. Wir werden Spaß haben, Sie und ich.“

„Vielleicht nicht so viel Spaß, wie wir dachten.“ Das Treffen im Hause des Duke of Rotherby am Tag zuvor kam Beatrice in den Sinn. „Jedenfalls seit gestern.“

„Warum denn nicht, um Himmels willen?“ Jeanie schüttelte den Kopf. „Was ist dazwischengekommen?“

„Ich bin dazwischengekommen.“ Im Türdurchgang tauchte Major McCameron auf. Er war tadellos, wenn auch schlicht gekleidet und hatte sich eine Tasche lässig über eine Schulter gehängt.

Es gab nichts auszusetzen an Major McCamerons Erscheinungsbild. Im Gegenteil, er war sehr, sehr attraktiv. Die etwas schroffen Gesichtszüge verliehen ihm eine interessante männliche Ausstrahlung, sein rötlich braunes Haar war kurz geschnitten, lockig und akkurat in Form gekämmt. Als Beatrice gestern neben ihm gestanden hatte, war ihr aufgefallen, dass er nicht viel größer war als sie selbst. Er hatte Augen von einem Blau, das sie noch nie zuvor bei einem Menschen gesehen hatte, und einen intensiven, durchbohrenden Blick.

„Wie sind Sie hier heraufgekommen?“ Sie hatte noch nicht einmal Schritte im Korridor gehört.

„Die Dienerschaft unten war vollauf damit beschäftigt, Ihre Kutsche vorzubereiten und das Gepäck einzuladen. Ich habe geschlagene fünf Minuten in der Halle gewartet, ohne dass mich ein Diener angesprochen hätte. Also entschied ich mich, nach Ihnen Ausschau zu halten.“

Er sah sich im Raum um, und Beatrice konnte förmlich hören, wie er den Salon beurteilte. Nachdem sie von Farris House in diese eher kleine Stadtresidenz umgezogen war, hatte sie alles nach ihrem eigenen Geschmack eingerichtet. Ihr privater Salon mit den zitronengelben Wänden und den kobaltblauen Keramiken war, genau wie der Rest des Hauses, ein Kaleidoskop von Farben. Die Decke hatte sie korallenrot streichen lassen; eine Disharmonie, deren Anblick ihr jeden Morgen ein Lächeln auf das Gesicht zauberte.

Der Major lächelte nicht. Doch das war nicht wichtig. Wichtig war, dass sie sich wohlfühlte.

„Dies ist Major McCameron, Jeanie.“ Beatrice bemühte sich, heiter zu klingen. „Major, darf ich Ihnen Miss Jeanie Bradbury vorstellen.“

„Madam.“ McCameron machte eine knappe Verbeugung in Jeanies Richtung. Dann wandte er sich brüsk zu Beatrice...

Erscheint lt. Verlag 6.12.2022
Reihe/Serie Historical Gold
Historical Gold
Übersetzer Gisela Grätz
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • Historical Gold • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Union of the Rakes
ISBN-10 3-7515-1111-3 / 3751511113
ISBN-13 978-3-7515-1111-7 / 9783751511117
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