Historical Saison Band 95 (eBook)

Weihnachten
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2022 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1144-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Saison Band 95 - Christine Merrill, Louise Allen, Laura Martin, Nicola Cornick, Sophia James
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WIEDERSEHEN UNTER DEM MISTELZWEIG von CHRISTINE MERRILL
Jack Gascoyne hat ihr einst das Herz gebrochen, als er in den Krieg zog. Jetzt ist er wieder da. Darf Lucy es riskieren, ihm zum Christfest eine zweite Chance zu geben?
EINGESCHNEIT MIT EINEM WÜSTLING von LOUISE ALLEN
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KÜSS MICH, MEIN PIRAT! von NICOLA CORNICK
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EIN EARL ZUM FEST DER LIEBE? von SOPHIA JAMES
Zum Fest der Liebe trifft Ariana Christopher Northwell, den berüchtigten Earl of Norwich. Kann sie seinen Liebesschwüren wirklich trauen?



Christine Merril lebt zusammen mit ihrer High School-Liebe, zwei Söhnen, einem großen Golden Retriever und zwei Katzen im ländlichen Wisconsin. Häufig spricht sie davon, sich ein paar Schafe oder auch ein Lama anzuschaffen. Jeder seufzt vor Erleichterung, wenn sie aufhört davon zu reden. Seit sie sich erinnern kann, wollte sie schon immer Schriftstellerin werden, und während einer Phase, in der sie als Mutter zu Hause war, kam sie zu dem Entschluss: Es ist Zeit, ein Buch zu schreiben'. Dann könnte sie ihre Zeit selbst einteilen und müsste nicht mehr ins Büro fahren. Doch sie ahnte nicht, wie mühselig dieser Weg sein würde. Jahre später türmten sich Manuskripte und Ablehnungen auf ihrem Schreibtisch. Aber sie gab nicht auf, und schließlich entdeckte sie begeistert ihren ersten Roman in einer Buchhandlung. Wenn sie nicht schreibt, kann man Christine mit einer großen Tüte Popcorn im Kino finden. Aber nur, wenn der Film ein Happy End hat.

1. Kapitel


Selbst nach sechs Monaten kam es ihm immer noch seltsam vor, wieder daheim zu sein.

Noch seltsamer war es, wieder einen Degen zu führen. Während einer besonders heftigen Schlacht hatte Jack Gascoyne sich eigentlich geschworen, nie wieder eine Waffe in die Hand zu nehmen, wenn Gott ihn nur bis zum Sonnenuntergang am Leben ließe.

War das bei Navarra gewesen? Oder bei Valencia? Die verschiedenen Schlachten verschwammen in seinem Kopf immer zu einem einzigen wirren, blutigen Strom, wenn er versuchte, sich an eine bestimmte zu erinnern. Aber das war ohnehin bedeutungslos. Er hatte das Versprechen prompt wieder gebrochen und in dem Gemetzel von Waterloo gekämpft.

Jetzt war der Krieg vorbei, und das Florett in seiner Hand wirkte im Vergleich zu seinem Kavalleriesäbel wie ein Spielzeug, leicht und kaum von Nutzen, hätte er damit tatsächlich sein Leben verteidigen müssen.

Doch an so etwas sollte er nicht denken. Er war in der Bond Street in Angelo’s Fechtschule. Und sein Gegner, Frederick Clifton, keine ernstzunehmende Bedrohung. Abgesehen davon, dass er gewachsen war, war Fred noch ebenso ungestählt wie vor fünfzehn Jahren, als sie noch Stöcke als Schwerter benutzt hatten. Hätte Jack sich entschlossen, sein ganzes Können auszuspielen, wäre selbst diese dünne Klinge durch Freds Körper geglitten wie durch Butter.

Es wäre ihm nur recht geschehen. Er hatte Jack eine weit schmerzvollere Wunde zugefügt, als ein Florett es je könnte, und der Stich, den er damals Jacks Herz zufügte, hatte sich in den vergangenen fünf Jahren nicht geschlossen. Die Zeit heilte, entgegen allen Versprechungen, eben nicht alle Wunden. Jene Verletzung war immer noch schmerzhaft frisch und hatte geblutet, hatte alle Liebe aus ihm herausgespült, bis seine Seele kalt und tot gewesen war.

Während Jacks Geist verkümmert war, war Fred noch immer glücklich und gesund und sich der Pein, die er seinem Freund zugefügt hatte, nicht im Geringsten bewusst. Er dachte, sie könnten ganz leicht wieder zurück in ihre Rollen aus Kindertagen schlüpfen und beste Freunde sein, als wäre nichts zwischen ihnen vorgefallen, weder vor noch nach dem Krieg.

„Es ist schön, dich wieder hier zu haben“, sagte Fred warm und herzlich.

„Es ist schön, wieder hier zu sein“, erwiderte Jack wie von selbst. Das war es, was alle von ihm hören wollten, aber er fragte sich, ob es auch stimmte. Nach allem, was er erlebt hatte, kam ihm London zur Weihnachtszeit irgendwie unwirklich vor. Es war, als betrachtete er sein altes Leben durch eine dicke Eisschicht.

„Natürlich hatte ich gehofft, dich schon früher wiederzusehen.“ Im Tonfall seines Freundes klang ein leichter Vorwurf durch, eine Erinnerung an vergessene Verpflichtungen. Ehe er fortgegangen war, hatten die Cliftons ihn als Familienmitglied angesehen. Und als Familie sollte man in Kontakt bleiben.

Aber er hatte eine eigene Familie, mit der er sich herumschlagen durfte. „Ich muss mich entschuldigen. Es gab so viel zu tun. Der Besuch bei meinem Bruder …“

Fred nickte und machte einen Ausfallschritt, um die Balance seiner Waffe zu testen, ehe er sich Jack zuwandte, sich verneigte und dabei einen schwungvollen Salut mit seiner Klinge vollzog. „Und wie geht es Sir Robert?“

„Enttäuscht von mir, wie eh und je“, entgegnete Jack, den Salut erwidernd. Man mochte die Beziehung zwischen ihm und seinem älteren Bruder vielleicht nicht als Zerwürfnis bezeichnen, einfach jedoch war sie nie gewesen.

„Kein bisschen Stolz ob der Ehre, die du deiner Uniform gemacht hast? Keine Erleichterung über deine Unversehrtheit?“, fragte Fred überrascht, während sie die Degen zum Kampf hoben.

„Nichts dergleichen“, sagte Jack.

„Lass dich von ihm nicht ärgern. So war er schon immer. Und du hast doch Freunde, die dich innig lieben und dich nur zu gern ihren Lieben vorstellen würden.“

„Du sprichst von deiner Verlobten“, stellte Jack fest.

Fred begann die Runde mit einer direkten, aber leicht zu parierenden Attacke. „Ich teilte dir meine Verlobung brieflich mit. Aber ich erhielt keine Antwort.“ In seinem Ton schwang eine gewisse Gereiztheit mit, wie um Jack erneut an dessen Verpflichtungen zu erinnern.

„Ich wollte dir meine Glückwünsche persönlich überbringen.“ Parieren und kontern. Mit dem Florett war er stark und sicher. Die Konversation dagegen war ein schwacher Schlagabtausch, denn bisher hatte er weder angedeutet, etwas von Freds Heiratsplänen zu wissen, noch Interesse daran bekundet.

„Vielen Dank“, sagte Fred, offenbar abgelenkt, denn es gelang ihm nicht, Jacks Hieb zu parieren, sodass die Klinge seine Schulter streifte. „Miss Forsythe kann es kaum erwarten, dich kennenzulernen, so oft habe ich von dir gesprochen.“

„Sie ist zweifellos ein ganz reizendes Mädchen.“ Jack biss die Zähne zusammen. Konnte Fred wahrhaftig nicht erkennen, welche Ironie darin lag, gute Wünsche von jenem Mann zu erwarten, dessen Hoffnungen er zunichtegemacht hatte? Er ließ der ersten Attacke eine zweite auf Freds Mitte gezielte folgen und stieß mit voller Wucht zu.

Fred trieb es die Luft aus den Lungen; er straffte die Schultern, um zu Atem zu kommen, ging dann erneut in Fechtstellung und griff an. „Und ich bin überrascht, dass du dich noch nicht nach Lucy erkundigt hast.“

Allein die Erwähnung ihres Namens brachte Jack so sehr aus dem Konzept, dass Fred einen Treffer landen konnte, genau mitten auf die Brust. Wäre ich in den vergangenen fünf Jahren auch nur einmal so unaufmerksam gewesen, hätte ich das nicht überlebt und brauchte mich nicht mehr durch Erinnerung an sie derart erschüttern zu lassen.

„Nun, wie geht es ihr?“, brachte er hervor, und es gelang ihm, dabei zu klingen, als kümmerte ihn die Antwort nicht.

„Im Grunde wie immer. Du wirst es sehen, wenn du Weihnachten mit mir nach Hause kommst.“

Die Eisschicht wurde jäh brüchig, und für einen Moment war alles unerträglich real. Jack bemühte sich um einen ruhigen Tonfall und eine ausdruckslose Miene. „Deine Schwester ist noch bei dir?“

Fred lachte. „Wo sollte sie sonst sein?“

„Ich dachte … vielleicht wäre sie inzwischen verheiratet.“ Er hatte sich sehr bemüht, genau das zu glauben. Etwas musste sie doch für ihn unerreichbar machen, damit er sie sich endgültig aus dem Kopf schlagen konnte. Doch daran, wie sein Blut in Wallung geriet, sobald er an sie dachte, erkannte er, dass weder Zeit noch Entfernung etwas an seinen Gefühlen für sie geändert hatte.

Ihr Bruder lachte erneut und landete einen weiteren Treffer gegen einen Gegner, der plötzlich ohne Abwehr dastand. „Derzeit jedenfalls ist sie noch ungebunden. Was nicht an meinen mangelnden Bemühungen liegt. Ich stellte ihr einige passende Männer vor, doch sie lehnte alle ab. Einer allerdings scheint gerade ihre Zuneigung zu gewinnen. Der örtliche Vikar ist seit einer Weile der Spitzenkandidat.“

„Der Vikar?“ Ein Mann Gottes war genau das, was Jack von Fred erwartet hatte, wenn es darum ging, einen Ehemann für seine Schwester zu suchen. Einen ruhigen, anständigen Mann, vollkommen ungeeignet für das Mädchen, wie Jack es in Erinnerung hatte.

„Sie vertröstet den Burschen schon so lange, dass ich schon fürchtete, sie würde endgültig als alte Jungfer enden. Aber jetzt geht es voran, und ich erwarte zum Dreikönigstag gute Neuigkeiten.“

„Gut zu wissen“, meinte Jack. „Sie war ein entzückendes Mädchen.“

„Das ist sie noch“, korrigierte Fred. „Mir gefällt der Gedanke an eine Doppelhochzeit, aber ich kann die Entscheidung nicht für sie treffen.“

„Nicht mehr“, sagte Jack, froh, dass seine Stimme nicht bitter klang. „Sie ist inzwischen mündig, nicht wahr?“

„Zweiundzwanzig“, entgegnete Fred. „Sie hätte längst einen eigenen Hausstand gründen sollen. Aber sie ist und bleibt das starrsinnigste Geschöpf, das man sich vorstellen kann, und lässt sich zu nichts drängen.“

Jack hatte sie ganz anders in Erinnerung. Sie war wie er selbst gewesen, begierig und ungestüm, und ebenso versessen wie er darauf, Erfahrungen zu machen, die sie nicht machen sollten. Um den Gedanken zu vertreiben, startete er eine neue Attacke, ächzend vor Anstrengung stieß er gewaltig zu, direkt auf den Unterleib, und hätte seinem Freund so gewiss den Garaus gemacht, wäre nicht der sichernde Knopf am Ende der Klinge gewesen.

Fred keuchte seinerseits und ließ kapitulierend das Florett sinken. „Gut gemacht. Hast du das in Portugal gelernt?“

„Spanien“, berichtigte Jack.

„Das musst du mir beibringen. Im Gegenzug biete ich dir das erlesenste Weihnachtsdinner, das im Norden zu finden ist, und dazu einen gut gefüllten Weinkeller. Gutes Essen und gute Gesellschaft. Es soll sein wie zu unserer Jugendzeit.“

„Das klingt hervorragend“, sagte Jack, wunderte sich über den Klang seiner eigenen Stimme. Eigentlich hatte er Fred zum Teufel schicken wollen, falls er einen solchen Vorschlag äußerte. Seine Pläne für den Weihnachtsabend waren weitaus düsterer und einsamer, als Fred sich ausmalen konnte. Aber wenn es noch Hoffnung gab …

Die gibt es nicht, ermahnte er sich. Lucy hatte jemanden gefunden, der sie womöglich glücklich machen würde, und wenn sie auch jetzt noch nicht verheiratet war, würde sie es schon bald sein. Er hatte in den vergangenen fünf Jahren nicht ein Wort von ihr gehört, keine Andeutung, dass sie aufleben lassen wollte, was sie einst miteinander geteilt hatten, oder dass sie...

Erscheint lt. Verlag 20.12.2022
Reihe/Serie Historical Saison
Historical Saison
Übersetzer Barbara Kesper, Charlotte Kesper, Diana Bürgel
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlanderliebesromane • Historical_Herbst_Sale23 • Historical Saison • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband • Wintersale24 • Wintersale24_2
ISBN-10 3-7515-1144-X / 375151144X
ISBN-13 978-3-7515-1144-5 / 9783751511445
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