Frankie

Spiegel-Bestseller
Roman

**** 16 Bewertungen

Buch | Hardcover
208 Seiten
2023 | 2. Auflage
Hanser, Carl (Verlag)
978-3-446-27618-5 (ISBN)
24,00 inkl. MwSt
Eine rasante All-Age-Road-Novel
Der neue Roman von Michael Köhlmeier - eine rasante Road Novel, ein unvergessliches Duo

Ein Teenager, ein soeben aus dem Gefängnis entlassener Großvater und eine geladene Pistole: Frank ist vierzehn, lebt in Wien, kocht gern und liebt die gemeinsamen Abende mit seiner Mutter. Aber dann gerät sein Leben durcheinander. Der Großvater ist nach achtzehn Jahren aus dem Gefängnis entlassen worden. Frank kennt ihn nur von wenigen Besuchen. Der alte Mann reißt den Jungen an sich, einmal tyrannisch, dann zärtlich. Frank ist fasziniert von ihm. Am Ende stehen sich die beiden auf einer Autobahnraststätte gegenüber wie bei einem Duell. Michael Köhlmeier erzählt von einer Initiation, von Rebellion und Befreiung und der ewigen Faszination des Bösen - von einem Duo, das man nie wieder vergisst.

Michael Köhlmeier, in Hard am Bodensee geboren, lebt in Hohenems/Vorarlberg und Wien. Bei Hanser erschienen die Romane "Abendland" (2007), "Madalyn" (2010), "Die Abenteuer des Joel Spazierer" (2013), "Spielplatz der Helden" (2014, Erstausgabe 1988), "Zwei Herren am Strand" (2014), "Das Mädchen mit dem Fingerhut" (2016), "Bruder und Schwester Lenobel" (2018), "Matou" (2021), "Frankie" (2023) und zuletzt "Das Philosophenschiff" (2024), außerdem die Gedichtbände "Der Liebhaber bald nach dem Frühstück" (Edition Lyrik Kabinett, 2012) und "Ein Vorbild für die Tiere" (Gedichte, 2017) sowie die Novelle "Der Mann, der Verlorenes wiederfindet" (2017), "Die Märchen" (mit Bildern von Nikolaus Heidelbach, 2019) und "Das Schöne" (59 Begeisterungen, 2023). Michael Köhlmeier wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. 2017 mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie dem Marie Luise Kaschnitz-Preis für sein Gesamtwerk und 2019 mit dem Ferdinand-Berger-Preis.

"Die Spannung wird raffiniert gesteigert, die Katastrophe ist unausweichlich und geradezu antiken Ausmaßes ... Ein sehr artistisches Stück Literatur. Eine bravouröse Leistung." Kristina Maidt-Zinke, Süddeutsche Zeitung, 25.02.23

"Eine Jugendgeschichte mit enigmatischem Helden, im selben Moment abstoßend und faszinierend." Wolfgang Paterno, Profil, 22.01.23

"Köhlmeier hat ein gutes Gespür für die Gefühlslagen seines Helden, der einem rasch ans Herz wächst." Jörg Magenau, rbb Kultur, 13.02.23

"Leuchtend und rasant ... Köhlmeier erzählt eine Geschichte, von der hier nichts weiter vorweggenommen werden soll (weil es schade wäre um jede Wendung, die Sie nicht überrascht), ganz einfach virtuos." Elke Schmitter, Die Zeit, 09.02.23

"Ein sehr zart geschriebener, mit diesem wunderbaren Köhlmeier-Sound, erzählter Roman." Rainer Vollmar, HR2, 05.02.23

"Ein unglaublich spannendes, sehr packendes, sehr schnelles Buch und eins, das überrascht." Johannes Kößler, ORF2, 02.02.23

"Ein wundersamer Roman, einem Roman, so schnörkellos, schön und ungebärdig wie ein Song von Johnny Cash." Alexander Solloch, NDR, 01.02.23

"Einfach bestechend gute Literatur." Martin Maria Schwarz, HR2, 26.01.23

"Ein schmales Meisterwerk ... Der Autor setzt Ton, Tempo und Thema mit einer atemberaubenden Souveränität... Wie man erwachsen wird, wie schwierig die Frage nach dem "Warum" ist, was das Rationale und das Irrationale unterscheidet und wie der Zufall den Weg weist, auch den ins Unheil, wird hier mit allen Finessen der Erzählkunst ausgebreitet." Martin Oehlen, Frankfurter Rundschau, 23.01.23

"Ein Familienroman mit Thriller-Elementen und grotesken Roadmovie-Szenen. Eine perfekt erzählte Geschichte über die Frage nach Verantwortung und Schuld... Abermals beweist Österreichs überragender Stilist Michael Köhlmeier, dass er vom intellektuellen Monumentalbuch bis zum kleineren Genrestück alle literarischen Formen beherrscht." Carsten Otte, SWR, 22.01.23

"Eine einfühlsame Erzählung über Vorbilder, ein gestohlenes Auto und wie schnell man als Heranwachsender ins Schleudern kommen kann." Sandra Ölz, ORF, 21.01.23

„Die Spannung wird raffiniert gesteigert, die Katastrophe ist unausweichlich und geradezu antiken Ausmaßes ... Ein sehr artistisches Stück Literatur. Eine bravouröse Leistung." Kristina Maidt-Zinke, Süddeutsche Zeitung, 25.02.23

„Eine Jugendgeschichte mit enigmatischem Helden, im selben Moment abstoßend und faszinierend." Wolfgang Paterno, Profil, 22.01.23

„Köhlmeier hat ein gutes Gespür für die Gefühlslagen seines Helden, der einem rasch ans Herz wächst.“ Jörg Magenau, rbb Kultur, 13.02.23

„Leuchtend und rasant … Köhlmeier erzählt eine Geschichte, von der hier nichts weiter vorweggenommen werden soll (weil es schade wäre um jede Wendung, die Sie nicht überrascht), ganz einfach virtuos.“ Elke Schmitter, Die Zeit, 09.02.23

„Ein schmales Meisterwerk … Der Autor setzt Ton, Tempo und Thema mit einer atemberaubenden Souveränität… Wie man erwachsen wird, wie schwierig die Frage nach dem „Warum“ ist, was das Rationale und das Irrationale unterscheidet und wie der Zufall den Weg weist, auch den ins Unheil, wird hier mit allen Finessen der Erzählkunst ausgebreitet.“ Martin Oehlen, Frankfurter Rundschau, 23.01.23

„Ein Familienroman mit Thriller-Elementen und grotesken Roadmovie-Szenen. Eine perfekt erzählte Geschichte über die Frage nach Verantwortung und Schuld… Abermals beweist Österreichs überragender Stilist Michael Köhlmeier, dass er vom intellektuellen Monumentalbuch bis zum kleineren Genrestück alle literarischen Formen beherrscht.“ Carsten Otte, SWR, 22.01.23

Erscheinungsdatum
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 137 x 208 mm
Gewicht 314 g
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abendland • Autobahn • Coming-of-age • Duell • Gefängnis • Matou • Mörder • Rebellion • Road Novel • Wien
ISBN-10 3-446-27618-1 / 3446276181
ISBN-13 978-3-446-27618-5 / 9783446276185
Zustand Neuware
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5 Außergewöhnlich

von (Niedersachsen ), am 01.03.2023

„Frankie“ ist mein erstes Buch von dem österreichischen Autor Michael Köhlmeier, aber bestimmt nicht mein letztes. Das außergewöhnliche Buch steckt voller Überraschungen. Franks Leben gerät aus den Fugen, als sein Großvater Ferdinand nach 18 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen wird. Die beiden lernen sich kennen und nähern sich an. Obwohl der Junge Angst vor dem ihm bisher unbekannten, zynischen Mann hat, der nicht Opa genannt werden möchte, ist er aber auch fasziniert von ihm.
Der gelungene Roman wird aus der Sicht von Frank mit wenig Worten schnörkellos erzählt und hat mich begeistert und gefesselt, obwohl viele Fragen offen bleiben.

5 Tiefgründige Spannung

von , am 12.02.2023

Sprunghaft ist diese Geschichte, nie ganz klar wie es weiter geht. Ellenlange Sätze, die sich wunderbar lesen und doch banal für diesen Roman sind. Gedankengänge, die irgendwo enden, vielleicht aber auch weiter gehen.
Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht, aber wie sollte es enden?
Ein großartiger Autor, der ab nun, einen Leser mehr gewonnen hat.

1 Diffuse Gemengelage

von (Potsdam), am 23.01.2023

„Frankie“ ist ein schmales Buch mit lediglich 206 Seiten. Es ist schon flüssig zu lesen, aber unschlüssig, im Sinne von: Der Autor wusste möglicherweise nicht, wohin die Reise gehen sollte. Ich hatte – wie leider so oft – den Eindruck, dass eventuell der Verlag mal wieder den Autor unter Druck gesetzt hat, ein neues Buch müsse her und da liefert man dann in der Not Unausgegorenes ab. Ich wurde also weder mit Frankie warm, noch mit seiner Mutter, dem Freund der Mutter, geschweige denn mit den Knast-Opa, um den die Geschichte sich dreht. Das Buch ist schnell gelesen, so viel Zeitverschwendung ist es also nicht, aber irgendwie schade trotzdem.

Wir müssen einfach so hinnehmen, dass Vieles offenbleibt oder unklar im Nebel verschwindet. „Was die Polizei versäumt, übernimmt das Schicksal.“ (Seite 154) Zum Beispiel will Frankie nie wissen, warum sein leiblicher Vater weg ist oder was es mit Opas Frau, der Mutter seiner Mutter, auf sich hatte. Die er nie kennengelernt hat. Geredet wird in der kleinen Familie nur über Belanglosigkeiten, wie Kleidung, Möbel oder Essen.

Das Cover ist genauso unausgegoren wie der Rest. Das abgebildete Auto hat nicht nur die falsche Farbe, es ist auch vom Zustand her nicht richtig. Von daher passt es vielleicht dann doch zum Inhalt.

Fazit: Schon flüssig zu lesen, aber dennoch kaum empfehlenswert. Die Geschichte ist einfach nicht nachvollziehbar.

4 Großvater und Enkel – interessant und kurios

von , am 23.01.2023

Das Cover mit dem Auto mitten im Grünen und der Klappentext hatten mich neugierig gemacht. Von dem Autor Michael Köhlmeier habe ich bisher noch nichts gelesen. Sein Schreibstil gefällt mir, ist locker und gut zu lesen. Schon nach wenigen Seiten wird Spannung aufgebaut.

Die Geschichte wird aus Sicht von Frank Thaler erzählt. Er ist 14 Jahre alt und lebt mit seiner Mutter in Wien. Die beiden verstehen sich sehr gut. Frank kocht gerne für seine Mutter, die im Theater arbeitet. Sein 71jähriger Großvater wird nach 18 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen. Frank hat ihn nur wenige Male dort besucht. Den Grund der Inhaftierung kennt er nicht. Seine Mutter scheint regelrecht Angst vor ihm zu haben. Sie sind froh, dass Opa nach wenigen Tagen eine kleine Wohnung bekommt.
Obwohl Frank seinen Opa unheimlich, egoistisch und aggressiv findet, besucht er ihn und ein ungewöhnliches, skurriles Abenteuer beginnt - sogar eine Waffe ist im Spiel ...

Die Geschichte ist skurril und oft nicht ganz so realistisch. Lesenswert, wenn auch viele Fragen am Ende offenbleiben.

5 Die Eskalation

von , am 22.01.2023

Der neue großartige Roman des österreichischen Schriftstellers Michael Köhlmeier ist durch die Erzählstimme des knapp 14jährigen Frank geprägt.
Erzählt wird wie ein Bericht. Man ist nahe bei ihm und seinen Gedanken.
Fast wirkt es dadurch wie ein Jugendroman.
Frank, manchmal Frankie genannt lebt allein mit seiner Mutter, als sein Großvater aus dem Gefängnis entlassen wird, nach 18 Jahren einsitzen.
Ein alter großspuriger Mann, der Nähe zu Frankie sucht.
Frank ist unklar, was sein Opa getan hat. Seine Gedanken kreisen bald nur noch um ihn. Ihr Verhältnis ist gespalten, aber sie kommen sich doch näher.
Vorbehalte bleiben. Doch der Opa bleibt rätselhaft, auch die Mutter hält sich bedeckt und verrät wenig.
Es bleibt das geheimnisvolle und dadurch macht sich auch der Leser seine Gedanken. Michael Köhlmeiers Schreibstil erzeugt Dichte und gebannt verfolgt man, wie die Situation eskaliert.

2 Anders, als erwartet

von (Offenbach), am 18.01.2023

Frank, 14 Jahre alt, lebt mit seiner Mutter in Wien. Mit seinem Vater hat er kaum Kontakt. Seine Welt und seine täglichen Rituale geraten durcheinander, als sein Großvater nach 18 Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird. Ein herrischer, gewaltbereiter und gelegentlich fürsorglicher Mann, der Frank zu dessen Ärger mit Frankie (mit „ä“) anspricht. Frank ist gleichermaßen fasziniert und abgestoßen von ihm und schließt sich seinem Großvater an, bis es zu einem Showdown kommt.

Es geht um eine Generationengeschichte, um die Anziehungskraft, die Böses ausüben kann – besonders, wenn ein junger Mensch damit konfrontiert wird und er mit keinem anderen Menschen so richtig über diese Faszination, und was das mit ihm macht, sprechen kann. Frank macht viel mit sich selbst aus. Als ausgesprochene Road-Novel, wie angepriesen, würde ich den Roman nicht beschreiben. Einige Elemente sind zwar eindeutig vorhanden, aber dazu ist die gemeinsame Fahrt zu kurz und es fehlt an weiteren Handlungssträngen. Eher könnte es ein Auftakt zu einer Road-Novel werden.

Das Buch wird aus der Sicht von Frank erzählt und ich hatte den Eindruck, dass Frank dies irgendwann als Teil seiner Lebensgeschichte, seiner Memoiren, aufschrieb. Nur wann er alles niedergeschrieben haben soll, das bleibt letztendlich unausgesprochen.

Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich mit der Geschichte und der Sprache warm wurde. Und als ich dann einigermaßen warm geworden war, da war auch die Story schon zu Ende erzählt. Ein Gutes hatte es, denn sonst hätte ich das Buch wohl abgebrochen. Vieles blieb ungeklärt bei dem offenen Ende. Auf mich wirkte das Buch unfertig, denn am Ende des Romans würde es doch eigentlich erst richtig losgehen mit Franks Leben, so mein Empfinden. Vielleicht habe ich es auch nicht verstanden. Der Roman lässt mich unzufrieden zurück.

5 Erwachsensein und die Faszination des Bösen

von , am 16.01.2023

Frank ist vierzehn Jahre alt und lebt mit seiner Mutter in Wien. Er genießt ruhige Abende mit ihr, schaut gerne Tierdokus, und geht aufs Gymnasium in seinem Viertel – ein beschauliches Leben in geregelten Bahnen.

Dann wird sein Großvater nach achtzehn Jahren aus dem Gefängnis entlassen. Frank und seine Mutter holen ihn ab. Großvater und Enkel kennen einander nicht – und doch zieht er Frank in seinen Bann und fasziniert ihn. Er bringt ihm Schach spielen und Rasieren bei. Und eines Nachts machen sie gemeinsam einen Roadtrip in einem gestohlenen Auto. Franks Großvater hat überraschenderweise eine geladene Pistole mit. Auf einer Autobahnraststätte ändert sich alles, und Franks Leben nimmt eine dramatische Wendung.

Michael Köhlmeier schreibt in seinem Roman über Rebellion und Befreiung, über das Erwachsensein und die Faszination des Bösen.

5 Große Erzählkunst

von , am 14.01.2023

Frankie lebt zusammen mit seiner Mutter in Wien. Die Mutter arbeitet als Schneiderin an der Volksoper. Frankie geht aufs Gymnasium in seinem Viertel. Zu seinem Vater hat er keinen Kontakt mehr. Es ist ein Mikrokosmos, den sich Mutter und Sohn geschaffen haben. Gemeinsam schauen sie sich abends Tierdokus an, haben bestimmte Tage ausgemacht, an denen der eine für den anderen kocht. Ihr Leben ist beschaulich, verläuft in geregelten Bahnen. Bis zu dem Tag, an dem sie den Großvater aus dem Gefängnis abholen.

Michael Köhlmeier erzählt aus Frankies Perspektive davon, wie ein Fremdkörper in ein Alltags- und Familienkonstrukt einbricht und das Leben eines Jugendlichen aus der Bahn wirft. Es ist Köhlmeier gelungen, einen Roman zu schreiben, an dem jedes Wort an seinem Platz sitzt, jeder Satz stimmt. Alles fügt sich ineinander, ergibt ein erzählerisches Kunstwerk. Auf knappen zweihundert Seiten erlaubt es einem Köhlmeier tief in die Geschichte einzutauchen, Teil von Frankies Welt zu werden. Das ist deshalb bemerkenswert, weil sowohl die Perspektive eines Vierzehnjährigen als auch das Aufeinandertreffen von Großvater und Enkel als Elemente einer Geschichte das Potential in sich tragen, ins Unglaubwürdige oder Kitschige abzurutschen. Bei Köhlmeier passiert das jedoch an keiner Stelle. Er bewahrt die Balance, lässt einen Erzählfluss entstehen, dem man sich nicht entziehen möchte.
So sollte gute Literatur sein.

2 Wie ein anderer Mensch das Leben verändern kann

von (Remscheid), am 14.01.2023

Ich glaube, ich habe diesen Roman von Michael Köhlmeier nicht wirklich verstanden. Die Veränderungen des jungen Frankie fand ich sehr interessant, aber seine Handlungen erschließen sich mir nicht. Warum lässt sich Frank, der für sein Alter sehr (alt)klug und abgeklärt daher kommt, so manipulieren und kriminalisieren? Warum ist die Mutter so seltsam passiv als sie merkt, wie ihr ungeliebter Vater Frankie beeinflusst?
Das Ende passt so gar nicht, ist zu extrem um einigermaßen nachvollziehbar zu sein. Der Beginn des Romans gefällt mir gut, auch der Schreibstil, der geprägt ist durch kurze Sätze und viele österreichische Ausdrücke. Doch mit jedem weiteren der 5 Teile wächst mein Unverständnis. Zum Glück ist das Buch mit seinen 205 Seiten relativ kurz, ich könnte zudem keinen Leserkreis benennen, dem ich das Buch empfehlen kann.

5 Großartiger Roman über eine ungewöhnliche Großvater-Enkel-Beziehung

von , am 13.01.2023

Das Buch ist in der Ich-Form aus Franks Perspektive erzählt und hat mich von Anfang an fasziniert. Frank lässt uns teilhaben an seinem Alltag und seiner Gedankenwelt, aber auch an seinen Ängsten. Wir erleben, wie er sich nach anfänglicher Zurückhaltung immer mehr seinem Großvater annähert und sich von diesem manipulieren lässt. 

Michael Köhlmeier ist es gelungen, die unterschiedlichen Charaktere authentisch und bildhaft zu zeichnen: den naiven und ängstlichen Frank, seine liebevolle Mutter, die sich vor ihrem Vater fürchtet - und den bösartigen und manipulativen Großvater, der sich sehr schnell durch andere provozieren lässt.
Das Buch ist in ganz wunderbarer und klarer Sprache geschrieben, ich konnte es kaum aus der Hand legen. Das Ende der Geschichte mag manche Leser enttäuschen, weil offene Fragen zurückbleiben. Mir hat es gefallen, da es dem Leser viel Raum für eigene Gedanken lässt. 

Klare Leseempfehlung für diesen klugen und anspruchsvollen Roman!

3 schwierige Lektüre

von (Mehrstetten), am 12.01.2023

Das Cover dieses Romans hat mich neugierig gemacht. Es zeigt ein orangefarbenes, altes Auto in einem grünen Gebüsch. In fünf Teilen entwickelt sich eine Geschichte, die ich auch nicht so recht einordnen kann. Die Beziehung Opa - Enkel ist sehr zwiespältig, ich kann auch Frankies Verhalten nicht so recht nachvollziehen. Was soll Frankie mit einer Pistole und was wird er tatsächlich damit tun? Positiv an dem Roman finde ich den sprachgewaltigen Stil des Autors. Er beschreibt gut die Gefühle und Gedanken der Hauptperson. Allerdings ergeben sich inhaltliche Längen und ich muss gestehen, dass ich einige Passagen einfach überschlagen habe.
Insgesamt keine einfache Lektüre, die auch nicht für jedermann geeignet ist!

4 Interessante Blickwinkel

von , am 12.01.2023

Superschön finde ich schon mal das Buchcover. Ein orangefarbenes Auto, halb versteckt im Grünen unter Bäumen, weckt Assoziationen an den Sommer und an die Siebziger. Man weiß nicht genau, ob das Auto in seinem Inneren vielleicht Menschen versteckt, behütet, oder ob es wegen Unachtsamkeit des Fahrers in die Bäume gerauscht ist. Im Verlauf der Geschichte spielt Autofahren jedenfalls eine Rolle...

Sehr gut gefällt mir der relativ einfache, klare Sprachstil. Erzählt wird - zunächst und größtenteils- aus der Sicht eines Jugendlichen mit anfänglich relativ kindlichem Blickwinkel.

Ich habe mit großer Begeisterung "Matou" von Michael Köhlmeier gelesen und war sehr gespannt auf "Frankie" mit der doch sehr anders anmutenden Thematik.

Sehr interessant erzählt wird das Beziehungsgeflecht zwischen Großvater, Enkel und dessen Mutter. Es schwankt und entwickelt sich zwischen Ängsten, Ablehnung, Faszination, Kämpfen. Zwischen schlechtem Gewissen, philosophischen Gedanken - oft skurril erscheinend - und Leben-Erleben-Wollen. Auch die Sympathien zu den drei Protagonisten liefen für mich als Leserin hin und her, auf und ab.

Aber generell hat mich das Buch gepackt, ich wollte an jeder Stelle unbedingt wissen, wie es weiter geht.

4 Fehlende Vaterfigur

von , am 10.01.2023

Das ist ein besonderer Roman. Die Hauptfigur ist Frank Thaler, ein 14-jähriger Junge, der ohne Vater mit seiner Mutter in einer kleinen Wohnung lebt. Michael Köhlmeier hat eine ganz eigene Art zu schreiben. Sein Schreibstil ist direkt und elektrisierend. Die Charaktere sind facettenreich und werden unverblümt dargestellt. Zudem liest sich der Text flüßig und einfach. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von "Frankie" erzählt und somit ist man mitten in seinen Gedanken. Das Motiv des Buchcovers ist Teil der Geschichte und daher perfekt.

3 Leider etwas enttäuschend

von , am 09.01.2023

Michael Köhlmeiers Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig und enthält viele eigenwillige Formulierungen ("etwas in den Google eingeben"), die bei mir persönlich den Lesefluss gestört haben. Ich konnte mit der Erzählweise nicht so wirklich warm werden. Auch mit den Figuren konnte ich nicht so viel anfangen, trotz des Ich-Erzählers war mir der Protagonist Frank nicht wirklich sympathisch (obwohl seine Eigenschaften geradezu musterschülerhaft beschrieben werden, vielleicht etwas zu viel des Guten?) und seine Handlungen und Gedanken sind nicht nachvollziehbar.

Die Grundidee der Geschichte ist zunächst sehr spannend, leider entlädt sich diese Spannung nach etwa der Hälfte des Buches bei der Raststättenszene und danach wird immer mehr klar, dass viele Fragen nicht mehr beantwortet werden, zudem werden Franks Handlungen immer unverständlicher. Positiv hervorzuheben ist der Aufbau der Story, berichtet wird in kurzen, fast filmischen Szenen, welche ohne viele Umschweife aneinandergereiht werden, sodass eine gewisse Dynamik entsteht. Leider ging es mir wie einigen anderen LeserInnen auch: Am Ende des Buches hab ich mich nur gefragt, was jetzt die Aussage sein soll.

Wer den Schreibstil Köhlmeiers mag und wer gerne kurze, szenische Beschreibungen liest, für den ist das Buch auf jeden Fall geeignet - ich persönlich kann ihm leider nicht so viel abgewinnen.

4 Coming of age

von , am 08.01.2023

"Frankie" heißt dieser Roman, in dem der dreizehnjährige Protagonist und Ich-Erzähler Frank das erste mal auf seinem Großvater trifft, der achtzehn Jahre lang im Gefängnis gesessen hat. Im Laufe der Handlung erfährt man nicht, was sein Verbrechen war, es lässt sich lediglich erahnen. Auch sein Enkel traut sich nicht, ihn danach zu fragen. Frank gerät allmählich immer tiefer in die verbrecherische Aura um den Großvater. Einige Verhaltensweisen Franks sind schwer nachzuvollziehen. Er hat seinem Großvater gegenüber einerseits eine ablehnende Haltung, andererseits fühlt er sich zugleich aber auch von ihm angezogen. Das Thema des Erwachsenwerdens mit seinen Schwierigkeiten und vor allem einer gewissen Orientierungslosigkeit ist sehr gelungen dargestellt. Am Ende bleiben einige Fragen offen, die man als Leser gern beantwortet bekommen hätte.

5 Spannender Roman

von , am 08.01.2023

Michael Köhlmeier erzählt gekonnt die Geschichte eines durchschnittlichen Wiener Teenagers, der vermeintlich in die Fänge eines dämonischen Ex-Knackis gerät (so zumindest der Klappentext).

Doch was ich mich beim Lesen gefragt habe:
Wie vertrauenswürdig ist Frankie, der Ich-Erzähler eigentlich?
Er tut jedenfalls alles, um sich in ein gutes Licht zu rücken. Mustergültiger Sohn einer alleinerziehenden Mutter (kocht für sie, legt ihr Zettelchen mit netten Sachen hin…), kluges Kerlchen (Dokus auf 3Sat, reflektiertes Denken, altkluge Sprache), ein kleines bisschen könnte man ihn vielleicht als Außenseiter empfinden. Aber hinter dieser Fassade spürt man eine gewisse Dunkelheit hervorschimmern, die man nicht so richtig einordnen kann. Eine Neugier auf das Abseitige oder doch schon mehr?

Der Roman hat mich sehr gefesselt, an seinen besten Stellen musste ich an die roman durs von Georges Simeon denken, vielleicht gepaart mit einem Coming-of-Age-Roman. Die Handlung konnte überraschen, was der Klappentext kaum hätte vermuten lassen. Lesende, die sich eine klare Auflösung aufgeworfener Fragen wünschen, werden hier allerdings auf Granit beißen.

Insgesamt sehr gute Unterhaltung. War es am Ende vielleicht sogar ein Thriller? Je ne sais pas. Aber auf jeden Fall ist Frankie von Michael Köhlmeier eine klare Empfehlung wert.
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