13 starke Krimis Oktober 2022 -  Alfred Bekker

13 starke Krimis Oktober 2022 (eBook)

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2022 | 1. Auflage
1400 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-6509-4 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende Krimis (1299XE) von Alfred Bekker: Kommissar Jörgensen und der Professor Bube, Dame, Killer Der Amokläufer Der Killer-Cop Der Tod des Predigers Der Todeskandidat Die namenlose Tote Doppeltes Spiel Duell am East River Flammentod In der Hölle von Belfast Stirb,Schnüffler Kinder des Satans Ein heller Schrei durchschnitt die Stille. Jo Walker sog die kalte Morgenluft in gleichmäßigen Zügen in sich hinein, während er in gemäßigtem Tempo seine morgendliche Jogging-Tour durch den New Yorker Central Park machte. Zur Rechten hatte er den sogenannten Pond, einen Teich, an dessen Ufern sich ein Vogelreservat befand. Das Gezwitscher bildete einen angenehmen Kontrast zu den Geräuschen, die den Moloch New York sonst beherrschten. Eine friedliche, stille Oase in der pulsierenden Stadt - aber nicht an diesem Morgen... Aus einiger Entfernung sah Walker drei Menschen auf sich zu laufen, zwei Männer und eine Frau. Aber das waren keineswegs Jogger, die zum Vergnügen oder wegen der Gesundheit liefen. Die drei kamen sehr schnell näher. Die Frau schien auf der Flucht vor den beiden Männern zu sein, die ihr im Abstand weniger Meter auf den Fersen waren. Aber dieser Abstand wurde immer kleiner. 'Nein!' Die Frau keuchte und sah sich verzweifelt um. Sie trug sportliche Kleidung. Ihr langes, schwarzes Haar flog wirr durch das feingeschnittene, bräunliche Gesicht, während ihre Verfolger sie fast erreicht hatten.

Kommissar X - Bube, Dame, Killer


von Alfred Bekker


Als Larry Kostler sich an diesem Morgen von seinem Chauffeur ins Büro fahren ließ, war seine Laune nicht gerade besonders gut.

Es gab Ärger in seiner Firma und wie es schien, würde er mit dem eisernen Besen fegen müssen, um da wieder aufzuräumen.

Aber im Augenblick schienen seine Gedanken ganz woanders zu sein. Er blickte nachdenklich aus dem Fenster, während der Chauffeur die schwarze Limousine durch den New Yorker Stadtverkehr lenkte.

Es gab einen Punkt, an dem man sich fragte: Wozu das alles? Und vielleicht war Larry Kostler an diesem Punkt.

Zwischendurch schaute er kurz auf die Uhr.

Er war spät dran. Wenn man hinaus in den Regen sah und auf die Blechlawine schaute, die sich durch die Straßen quälte, konnte man auf die Idee kommen, daß es damit zu tun hatte, daß Larry Kostler heute zum ersten Mal seit Jahren nicht pünktlich war.

Aber daran lag es nicht.

Kostler hatte seinem Notar noch einen kurzen Besuch abgestattet. Auch eine Sache, die ihm nicht angenehm gewesen war und die er lange vor sich hergeschoben hatte.

Was soll's! dachte er. Jetzt habe ich wenigstens das hinter mir!

Und die Firma lief ihm schließlich nicht davon.

Wenn es sich einer leisten konnte, spät dran zu sein, dann er, denn er war der Boß.

Es dauerte nicht mehr lange und der Wagen hielt vor dem mächtigen Gebäude, in dessen Mauern die Kostler Holding Company ihre Büros hatte.

Der Wagen hielt; der Chauffeur stieg als erster aus, um seinem Boß die Tür zu öffnen.

Die Tür ging Sekunden später auf.

"Vielleicht brauche ich Sie in einer halben Stunde wieder!" meinte Kostler zum Chauffeur. "Halten Sie sich also bereit.

"Jawohl, Sir!"

Kostler stieg mit umständlichen, etwas ungeschickt wirkenden Bewegungen aus.

Er hatte mindestens ein Dutzend Kilo Übergewicht und das machte ihn langsam. Er keuchte erbärmlich und sein Gesicht war puterrot angelaufen, als er schließlich neben seinem Chauffeur stand.

Dann geschah es.

Kostler hörte quietschende Reifen und das Heranbrausen eines anderen Wagens.

Er drehte sich unwillkürlich dorthin um. Es war ein zweisitziger Sportwagen mit verdunkelten Scheiben, soviel sah er noch.

Alles Weitere dauerte nur Sekunden!

Eine der Scheiben ging ein Stück hinunter, etwas Längliches schob sich einige Zentimeter hindurch und dann blitzte es auf einmal.

Es war ein Mündungsfeuer ohne Schußgeräusch. Nur ein Klacken des Abzugs, das durch die Geräusche der Umgebung fast völlig verschluckt wurde.

Und trotzdem war es ein Geräusch, das Larry Kostler das Blut in den Adern gefrieren ließ, denn er kannte es nur zu gut...

Es war ein verdammt häßliches Geräusch, auch wenn es kaum zu hören war.

Larry Kostler sah eine Kugel am Lack der Limousine kratzen, direkt vor seinen Augen, oben auf dem Dach.

Und noch ehe er wirklich begriffen hatte, was vor sich ging, und daß der Fahrer des fremden Wagens es ganz offensichtlich auf sein Leben abgesehen hatte, wurde ein zweiter Schuß abgefeuert. Und ein Dritter und dann noch ein Vierter.

Kostler sah den Chauffeur mit einem kleinen, runden Loch im Kopf auf dem Pflaster liegen.

Die Augen starrten weit aufgerissen in den smogverhangenen Himmel. Er war tot.

Kostler war wie gelähmt.

Dann fühlte er einen höllischen Schmerz in der linken Schulter. Die Wucht des ersten Treffers riß ihn herum. Die zweite Kugel fuhr ihm seitlich in den Brustkorb.

Das letzte, was er fühlte, war Schwindel.

Alles begann sich drehen.

Und dann kam die Schwäche.

Seine Beine knickten ihm unter dem Körper weg, und er sackte zu Boden. Er hörte noch wie Leute zusammenliefen und aufgeregt durcheinander redeten.

Irgendjemand schrie hysterisch.

Und dann hörte Kostler die quietschenden Reifen des Sportwagens mit den verdunkelten Scheiben, der offensichtlich davonraste.

Dann wurde es auf einmal stumm in seiner Umgebung und dunkel vor seinen Augen.

Sehr, sehr dunkel...


*


Die Tür flog auf und Jo Walker kam schwungvoll herein.

Er hatte den Mantel bereits ausgezogen, knöpfte sich nun den obersten Hemdknopf auf und lockerte dann seine Krawatte etwas.

"Guten Morgen, April!" grüßte er gutgelaunt April Bondy, seine Assistentin.

"Tag, Jo!"

"Ich weiß, ich bin etwas spät dran. Aber dieser verdammte Verkehr!"

April erhob sich von ihrem Platz und trat zu Walker heran, der unterdessen seinen Mantel irgendwo abgelegt hatte.

"Du hast Glück, Jo!"

"Inwiefern?"

"Die Klientin, die seit fast einer Stunde in deinem Büro wartet und der ich bereits die dritte Tasse Kaffee aufgebrüht habe, sieht dermaßen verzweifelt aus, daß sie wahrscheinlich auch noch ein paar weitere Stunden auf sich genommen hätte!"

Jo zuckte mit den Schultern.

"Leute, die ein sorgloses Leben führen und keinerlei Probleme haben sind ja auch nicht gerade die typische Kundschaft eines Privatdetektivs, oder?"

Als Jo Walker einen Moment später sein Büro betrat, wußte er, was April gemeint hatte.

Da saß eine junge Frau vor ihm im Sessel, die wirklich alles andere als ein glückliches Gesicht machte. Sie hatte ausdrucksstarke, grün-graue Augen, ein feingeschnittenes Gesicht und das lange blonde Haar fiel ihr auf die Schultern herab.

Sie gefiel Jo.

Aber es war ihrem Gesicht anzusehen, daß sie große Sorgen haben mußte.

Jo grüßte höflich.

"Tag, Miss..."

"Geraldine Kostler!" sagte sie.

Jo gab ihr die Hand und versuchte zu lächeln.

"Angenehm."

"Sie sind Jo Walker, der Privatdetektiv?"

"Richtig."

"Eigentlich eine dumme Frage. Ich habe Ihr Bild nämlich vor ein paar Tagen in der Zeitung gesehen... Sie sollen der Beste sein, Mr. Walker!"

"Man tut was man kann!" erwiderte Jo bescheiden und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. "Aber nennen Sie mich Jo! Und dann sagen Sie mir bitte, was Sie auf dem Herzen haben, Miss!"

"Vielleicht haben Sie schon einmal den Namen meines Vaters gehört - Larry Kostler."

Jo überlegte kurz, aber dann schüttelte er den Kopf.

"Nein, tut mir leid. Jedenfalls fällt es mir im Moment nicht ein."

"Larry Kostler von der Larry Kostler Holding."

"Ich lese zwar nicht regelmäßig den Wirtschaftsteil in der Zeitung, aber den Namen der Firma habe ich schon gehört. Was ist mit Ihrem Vater?"

"Auf ihn wurde gestern ein Mordanschlag verübt. Es steht heute in den Zeitungen."

Jo sah das zusammengefaltete Exemplar der New York Times auf seinem Tisch liegen.

"Ich bin heute noch nicht dazu gekommen, in die Times zu sehen!" gab er zu.

"Ein Wagen kam vorbei. Mit verdunkelten Scheiben. Und dann wurde geschossen. Der Chauffeur ist dabei ums Leben gekommen, aber es sieht wohl ganz so aus, als hätte man es eigentlich auf Dad abgesehen gehabt... Mein Vater liegt jetzt noch immer auf der Intensivstation. Er ist noch nicht über den Berg."

"Hat die Polizei schon...?"

"Die können nicht viel machen."

"Aber..."

"Es ist nicht der erste Versuch, Dad umzubringen, Mister Walker - ich meine: Jo!"

"Ach, nein?"

"Nein. Einmal hat jemand seinen Wagen in die Luft gesprengt. Das ist drei Wochen her. Er hatte Glück, denn er ist noch mal ausgestiegen, weil er etwas vergessen hatte. Da ist der Wagen in die Luft gegangen."

"Das sieht nach der Arbeit von Profis aus!" meinte Walker.

Geraldine Kostler nickte.

"Ja, das haben die Leute von der Polizei auch gesagt."

"Haben Sie eine Ahnung, wer dahinterstecken könnte?"

"Ja. Die Sache ist ziemlich eindeutig."

Jo runzelte die Stirn.

So etwas hatte man selten.

"Und wer?"

"Tony Maldini. Ich denke, daß er hinter den Killern steckt!"

Jo pfiff durch die Zähne.

"Maldini?" Er atmete tief durch. "Wenn das der Maldini ist, den ich im Auge habe, dann hat Ihr Dad aber keinen besonders guten Umgang, Miss!"

"Ich weiß, Jo."

"Haben Sie Polizeischutz für Ihren Vater gefordert?"

"Nein."

"Warum nicht?"

"Er hat seine eigenen Bewacher und Sicherheitsleute!"

"Die kann Maldini mit seiner Portokasse kaufen!"

"Das könnte er auch bei einem Polizisten, oder etwa nicht?"

Da mußte Jo ihr Recht geben.

"Stimmt. Aber er ist in Gefahr. Und Sie auch."

"Ich bin nicht ängstlich!"

"Das sollten Sie in diesem Fall aber. Maldini war schon eine große Nummer in der Unterwelt, als ich noch bei der New Yorker Polizei war. Man konnte ihm allerdings nie etwas nachweisen, obwohl jedem klar war, daß seine Geschäfte faul waren. Waffen, Drogen, Prostitution, Schutzgelderpressung - der hat seine Finger überall, wo es viel zu verdienen gibt." Jo beugte sich etwas vor. "Was hatte Ihr Vater mit Tony Maldini zu tun? Wie kommt es, daß Maldini ihn tot sehen will. Vorausgesetzt es stimmt, was Sie mir da erzählt haben."

Geraldine schwieg.

Jo lehnte sich zurück und legte etwas die Stirn in Falten.

Etwas war faul an der Sache. Etwas stimmte hier nicht, vielleicht betraf das nicht die...

Erscheint lt. Verlag 15.12.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-6509-2 / 3738965092
ISBN-13 978-3-7389-6509-4 / 9783738965094
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