Für Seka

Roman | Eine Geschichte vom Verlassen und Verlassenwerden

(Autor)

Buch | Hardcover
278 Seiten
2023
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-43111-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Für Seka - Mina Hava
24,00 inkl. MwSt
Übrig geblieben sind ihr nur ein Briefumschlag mit einer Handvoll Fotografien und die Angst vor dem Vater, die Sorge um ihre Mutter und ihren Bruder, die Knoten in ihrer Brust. Seka sucht mit Anfang zwanzig nach den Spuren ihrer zerbrochenen Familie und ihres bisherigen Lebens. Sie rekonstruiert den Weg ihrer Eltern aus Bosnien in die Schweiz und fragt nach den Verbindungen, den Fäden zu ihr. Dabei stößt sie auf das Gefangenenlager in Omarska in den neunziger Jahren und einen Brief, der sie weiter nach Den Haag und Genf führt, später ins Berner Oberland. Und sie stellt fest, dass in Omarska heute Erz in den Minen abgebaut wird, als hätte es die Geschichte nicht gegeben, die eines fast schon vergessenen Krieges in Europa. Dabei wirken die Versehrungen der Vergangenheit bis in die Gegenwart fort.
Mina Hava verknüpft in ihrem Debütroman historisches Material, Recherche- und Rekonstruktionsarbeit mit persönlichen Erfahrungen, Verlusten und Ängsten - und beleuchtet, was Geschichte bedeutet für Landschaften und Körper. Sensibel erzählt Für Seka ein junges Leben, in dem das Politische und das Persönliche untrennbar verbunden sind, eine Geschichte vom Verlassen und Verlassenwerden und von der Frage, was war.

Mina Hava, geboren 1998, studierte Globalgeschichte und Wissenschaftsforschung an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich sowie Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Für Seka ist ihr Debütroman.

»Mina Hava bewältigt ihren großen Stoff, indem sie ihn zerlegt und so anordnet, dass er sich im Prozess der Lektüre zusammenfügt. ... Der Roman löst auf vielen Ebenen das unklare Unbekannte, das Unheimliche und Erschreckende auf und hinterlässt einen starken Eindruck.« Cornelia Geissler Berliner Zeitung 20230730

»Mina Hava bewältigt ihren großen Stoff, indem sie ihn zerlegt und so anordnet, dass er sich im Prozess der Lektüre zusammenfügt. ... Der Roman löst auf vielen Ebenen das unklare Unbekannte, das Unheimliche und Erschreckende auf und hinterlässt einen starken Eindruck.«

»In Mina Havas Debüt mischt sich die eindringliche Selbstbeobachtung mit angelesenen Passagen, zusammengehalten von der kühlen Klarheit des Erzähltons. ... die Wirkung ist soghaft.«

»Wahr ist in Mina Havas Romandebüt der rasende Stillstand der Angst. Er wird in einer nüchternen Sprachsicherheit umkreist, die das tatsächliche Alter der Autorin fast unglaubwürdig erscheinen lässt. Wer so schreibt, kann über alles schreiben.«

»Lakonie und Leichtigkeit [prägen] diesen Roman, mit dem sich Mina Hava als kraftvolle und eigenwillige literarische Stimme hörbar macht. «

»Der Roman besticht durch eine eindringliche Sprache, die sich nicht leicht deuten lässt, vieles bleibt der Interpretation der Leserin überlassen.«

»Mina Hava findet bereits in ihrem ersten Roman Sprache und
Form für einige der größten Gewalttaten der Menschheitsgeschichte. Und allein das lässt
einem beim Lesen den Atem stocken.«

»... [E]in toller, unerwarteter Debütroman, der bis zur letzten Seite keiner Routine verfällt.«

»Mina Havas Migrationstext stellt die dringlichen Fragen nach persönlicher Verortung sprachlich radikal neu ...«

Erscheinungsdatum
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 134 x 216 mm
Gewicht 376 g
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 90er Jahre • aktuelles Buch • Alfred Döblin-Medaille 2024 • Alpen • Angst • Ängste • Annie Ernaux • assimilation • Berlin • Berner Oberland • Bildung • Bosnien • Bosnien und Herzegowina • Bosnisch • Brief • Briefumschlag • Bruder • Brust • bücher neuerscheinungen • Coming of Age • Debüt • Debütroman • Den Haag • Deutsches Literaturinstitut Leipzig • DLL • Erfahrungen • Europa • Faden • Fäden • Faden der Geschichte • Familie • Fotografien • Fotos • Gefangenenlager • Generationen • Genf • Genozid • Gerichtsprozess • Geschenk Freundin • Geschenk Mädchen • Geschenk Tochter • Geschichte • Geschichte Europa • Gewalt • Gräuel • Heimat • hellsichtig • Herkunft • historisch • Identität • Jugoslawien • Jugoslawien bis 1992 • Jugoslawienkrieg • jung • Knoten • Leid • Leipzig • Liebe • literarisch • Literarische Auszeichnung der Stadt Zürich 2023 • Literaturinstitut • Mädchen • Massaker • Massengräber • Material • Migranten • migrantisch • Migration • Mina Hava • Mine • Mutter • Neuerscheinungen • neues Buch • Neunziger Jahre • Omarska • poetisch • politisch • postmigrantisch • Potosí • Recherche • Rekonstruktion • Romandebüt • Romane Neuerscheinungen • Schmerz • Schweiz • Selbstermächtigung • sensibel • sensibel erzählt • Sorge • Soziologie • Soziologisch • Sport • Srebrenica • Tattoo • Tochter • Überlebende • Vater • Verknüpft • Verlassen • Verlassen werden • Verlassenwerden • Verluste • Versehrung • verstreut • Zeugen • Zürich • Zusammenhang • Zusammentragen
ISBN-10 3-518-43111-0 / 3518431110
ISBN-13 978-3-518-43111-5 / 9783518431115
Zustand Neuware
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