Krimi Auswahl Paket Herbst 2022 -  Alfred Bekker

Krimi Auswahl Paket Herbst 2022 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
1000 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-6469-1 (ISBN)
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Krimi Auswahl Paket Herbst 2022 (999XE) Krimis von Alfred Bekker Dieses Buch enthält folgende Krimis: Alfred Bekker: Kugelhagel auf Sylt Alfred Bekker: Kubinke und die Memoiren Alfred Bekker: Mord am East River Alfred Bekker: Tuch und Tod Alfred Bekker mit Rupert Bauer: Passauer Mords-Dessert Alfred Bekker: Nach all den Jahren Alfred Bekker: Ein Hai im Swimming-Pool Alfred Bekker: Die schlesische Zeitmaschine Alfred Bekker mit W. A. Hary: Treffpunkt Hölle Alfred Bekker: Der Satansbraten Alfred Bekker: Ein Mann für besondere Aufträge Alfred Bekker: Kein Grund zum Feiern Alfred Bekker: Der perfekte Coup Alfred Bekker: Der Juwelen-Coup Alfred Bekker: In der Falle Alfred Bekker: Robbies Coup Alfred Bekker: Der Safe des Country Sängers Alfred Bekker: Der Motorrad-Mörder Alfred Bekker: Der Barbier von Lloret de Mar Alfred Bekker: Das Mörderschiff Alfred Bekker: Wer killte den Zahnarzt? Alfred Bekker: Der Pförtner sah den Mörder Alfred Bekker: Tote Zeugen reden nicht Alfred Bekker: Wann starb Joe Brodkey? Krimis der Sonderklasse - hart, actionreich und überraschend in der Auflösung. Ermittler auf den Spuren skrupelloser Verbrecher. Spannende Romane in einem Buch: Ideal als Urlaubslektüre. Mal provinziell, mal urban. Mal lokal-deutsch, mal amerikanisch. Und immer anders, als man zuerst denkt.

Kollege Richard Karaman war ein stämmiger Mann. Der Chef des Kieler LKA war nach Sylt gekommen, um sich mit uns in der hiesigen Polizeidienstelle zu treffen.

„Ich bin froh, dass Sie da sind“, sagte er. „Der Fall Engelmeyer wird noch von einer Mordkommission des LKA bearbeitet. Kriminalhauptkommissar Brinkmeier hat die Leitung, und ich habe auch nicht den geringsten Versuch gemacht, den Fall uns in Kiel zuzuschanzen, auch wenn sich die Zuständigkeit mit Leichtigkeit begründen ließe, schließlich geht es hier um organisiertes Verbrechen und natürlich spielt unser Büro dabei eine Rolle, und weiterhin könnte der Mord an Raimund Engelmeyer ja mit dessen Enthüllungen über die angeblichen Verflechtungen des BKA und des LKA mit dem organisierten Verbrechen stehen.”

„Könnte?”, echote ich.

Karaman hob die Augenbrauen.

„Es ist nur eine Theorie, Herr Kubinke. Ich gebe zu, dass das angesichts der Tatumstände naheliegt. Aber wir sollten nicht vorzeitig andere Ermittlungsrichtungen außen vor lassen.”

Mit fiel auf, dass Karaman immer noch ‘wir’ sagte - so als sei seine Abteilung im LKA für den Fall zuständig und die Ermittlungen würden von ihm selbst geleitet. Vermutlich nur reine Gewohnheit. Aber es zeigte auf der anderen Seite auch, wie schwer es ihm fiel, sich dieses Mal weitgehend herauszuhalten.

„Sie haben natürlich recht”, sagte ich. „Und ich kann Ihnen versichern, dass wir in alle Richtungen ermitteln werden.”

„Und ich kann Ihnen versichern, dass ich Sie in jeder Weise dabei unterstützen werde.”

„Das freut mich zu hören”, sagte ich. 

„Ganz gleich, was Sie brauchen”, fuhr Karaman fort, „ich besorge es Ihnen. Ob es um Einsatzkräfte, Spezialisten oder einfach nur um das zur Verfügung stellen von Lagerräumen geht. Unser Büro steht Ihnen in jeder Hinsicht zur Verfügung, aber ich werde mich in Ihre Vorgehensweise nicht einmischen. Auch wenn ich dazu sicher große Lust hätte. Doch das würde uns allen am Ende nur um die Ohren fliegen.”

„Das denke ich auch”, meinte ich.

„Außerdem bekommen Sie natürlich alles, was sich noch an zusätzlichen Ermittlungsergebnissen anhäuft hat. Sie werden einen Teil des Materials schon bekommen haben, aber das eine oder andere Protokoll oder verschiedene Untersuchungsergebnisse dürften noch nicht vorgelegen haben, als Sie von Berlin aufgebrochen sind.”

„Gibt es schon Ergebnisse der Ballistik?”, fragte Rudi.

„Die gibt es”, nickte Karaman. „Fünf Minuten, bevor Sie hier eingetroffen sind, hat mich Kriminalhauptkommissar Brinkmeier von der Mordkommission darüber informiert.”

„Und?”, hakte Rudi nach.

Karaman atmete tief durch. Es klang beinahe wie ein Seufzen. Und das ließ nichts Gutes ahnen. „Das Ergebnis ist, dass es kein Ergebnis gibt.”

„Was soll das heißen?”, fragte ich.

„Die Waffe, die der Täter benutzt hat, taucht in unseren Archiven nirgends auf. Sie ist zum ersten Mal bei einem Verbrechen aktenkundig geworden.”

„Trotzdem sieht das alles ja nicht gerade nach dem ersten Mordversuch eines Ersttäters aus”, stellte ich fest.

Karaman schüttelte den Kopf.

„Ganz und gar nicht. Die Vorgehensweise war höchst professionell. Unsere Ballistiker meinen, dass er ein sehr guter Schütze gewesen sein muss. Nur dieser Alligator hat ihn etwas aus der Fassung gebracht.”

„Wie meinen Sie das?”

„Er hat die Nerven verloren und wild drauflos geballert. Der Alligator hat mehr Schüsse abbekommen als das Opfer - das sagt alles. Schließlich war der Kerl ja nicht auf Großwildjagd dort, sondern mit dem Vorsatz Raimund Engelmeyer zu töten.”

„Es gibt doch eine Video-Aufnahme davon, wie er von Engelmeyers Leibwächtern durchsucht wird”, stellte ich fest. „War es nicht möglich, ihn anhand dieser Aufnahmen zu identifizieren?”

„Haben Sie die Aufnahmen gesehen?”, fragte Karaman.

„Wir hatten während des Fluges etwas Zeit dafür”, sagte ich.

„Dann haben Sie vielleicht auch gesehen, dass die Qualität der Aufnahmen nicht besonders gut ist. Unsere Experten haben sich das Material natürlich angesehen und ich nehme an, Ihre Leute in Quardenburg werden sich das auch noch vornehmen.”

„Natürlich.”

„Das Gesicht des mutmaßlichen Täters liegt im Schatten und wird außerdem fast die ganze Zeit über von einem der Leibwächter verdeckt.”

„Könnte das Absicht gewesen sein?”, fragte Rudi.

„Sie meinen, dass einer der Leibwächter mit dem Kerl unter einer Decke steckte?”

„Wäre doch nicht ausgeschlossen”, fand ich.

„Die Leibwächter wurden später erschossen”, gab Karaman zu bedenken.

„Damit hätte der Täter möglicherweise auch lästige Mitwisser beseitigt - falls da etwas dran sein sollte”, gab Rudi zu bedenken.

„Ich glaube trotzdem nicht an diese Theorie“, sagte Karaman. „Ich lasse mich aber gerne widerlegen, wenn Sie irgendwann handfeste Indizien haben sollten, die so etwas nahelegen könnten. Allerdings handelt es sich bei den Leuten, die für Engelmeyers Sicherheit zuständig gewesen sind, meiner Einschätzung nach um seriöse, vertrauenswürdige Security Leute, die alles mitbringen, was der Standard dieser Branche so verlangt.“

„Sie kennen diese Leute näher?“, hakte ich nach, denn es war schon etwas auffällig, wie sehr sich Karaman vor diese Wachleute stellte. Meistens gibt es in diesen Fällen einen besonderen Grund dafür. 

Karaman zögerte. Aber dann kam er doch mit der Sache heraus, die dahintersteckte.

„Die Firma, die mit dem Personenschutz betraut war, genießt einen sehr guten Ruf. Sie wurde von Timothy Dietmund gegründet. Mit dem habe ich zusammen auf Sylt mal angefangen.”

„Warum ist Dietmund ausgeschieden?”, hakte ich nach.

„Nicht aus einem der Gründe, den Sie jetzt vielleicht im Auge haben. Er hat einfach die Chance gesehen, sich selbstständig zu machen. Und davon abgesehen war er vielleicht auch nicht der Typ dafür, Weisungen zu empfangen. Als sein eigener Chef geht es ihm entschieden besser.”

„Es ist also damals nicht irgendetwas vorgefallen, was zu seinem Ausscheiden führte?”, vergewisserte ich mich noch einmal.

Karaman schüttelte den Kopf.

„Nein. Nichts - von ein paar Meinungsverschiedenheiten mit Vorgesetzten mal abgesehen. Aber da war ganz sicher nichts, was irgendetwas mit den Enthüllungen eines gewissen Raimund Engelmeyer zu tun gehabt hätte.“

„Und da sind Sie sich wirklich vollkommen sicher?“, fragte ich.

Karaman sah mich einen Augenblick an, wandte dann den Blick kurz in Rudis Richtung und lehnte sich dann in seinem Bürostuhl etwas zurück.

„Herr Meier, ich weiß, dass Herr Kubinke schon Ihr Partner war, als Sie beide noch als Kriminalhauptkommissare in den Straßen von Hamburg unterwegs waren.“

„Das trifft zu“, bestätigte Rudi.

„Würden Sie für Ihren Kollegen Harry Kubinke die Hand ins Feuer legen?“

„Jederzeit.“

„Dann verstehen Sie vielleicht auch, was ich meine. So wie Sie beide sich absolut vertrauen, so war das auch zwischen Timothy Dietmund und mir. Aber Sie haben aus professioneller Sicht natürlich recht. Nehmen Sie jeden unter die Lupe, der in Ihr Raster passt.! Ich lege Ihnen keine Steine in den Weg. Aber da wir schon über Personen sprechen, denen Engelmeyers Recherchen vielleicht geschadet haben ...”

„Gibt es da jemanden?”, fragte ich.

„Missstände bei Polizeibehörden sind ja so etwas wie Engelmeyers Spezialgebiet. Und daran hat er ja auch schon länger gearbeitet.”

„Woher wissen Sie das?”

„Sagen wir mal so: Das spricht sich herum. Und meiner Vermutung nach bestand Engelmeyers geplantes Buch in erster Linie aus aufgewärmten Sachen, die er schon lange in seinem virtuellen Giftschrank aufbewahrt hat.”

„Warum hat er dann mit der Veröffentlichung solange gewartet?”

„Das müssen Sie andere fragen. Meine Vermutung: Er wusste, dass er vieles nicht beweisen kann und anderes aus zweifelhaften Quellen stammte, und eventuell fürchtete er rechtliche Schwierigkeiten. Aber, wie gesagt, das ist nur eine Vermutung.”

„Sie sprachen von einer Person, der Engelmeyer geschadet hat”, erinnerte Rudi den Dienststellenleiter.

Karaman nickte.

„Ich spreche von Friedhelm Greif. Er hat hier bei uns jahrelang eine Abteilung zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens geleitet. Vor zwei Jahren hat Engelmeyer eine große Story gebracht. Zuerst in einem Nachrichtenmagazin, anschließend haben sich die Fernsehsender darauf gestürzt und die Sache hat hohe Wellen geschlagen.”

„Worum ging es?”

„Um schlampige...

Erscheint lt. Verlag 27.1.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-6469-X / 373896469X
ISBN-13 978-3-7389-6469-1 / 9783738964691
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