Corcoran und der Engel des Todes: Ritter des Heiligen Lichts 1 -  Alfred Bekker

Corcoran und der Engel des Todes: Ritter des Heiligen Lichts 1 (eBook)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
230 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-6447-9 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
2,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Corcoran ist der Ritter des Heiligen Lichts und Mitglied eines geheimen Ordens, der bis heute versucht, die Menschheit vor den Kreaturen der Dämonenwelten zu schützen... Auf der Erde herrscht seit ewigen Zeiten ein verborgener Krieg zwischen den Dämonen und dem Orden. Dessen Abtei ist längst in den Händen der Dämonenwesen. Viele Ordensbrüder haben sich den Mächten des Bösen ergeben. Letzter sicherer Rückzugsort ist die Schädelhöhle von Maskatan. Von dort aus operieren die Ordensbrüder. Da taucht der Vernichter auf, ein uraltes Wesen, dass im Buch Exodus als Todesengel die Strafe der zehnten Plage vollstreckte und die Erstgeburt der Ägypter tötete. Der Todesengel ist zurückgekehrt und hinterlässt eine blutige Spur. Er ist erfüllt von einem unheimliche Hunger nach menschlichem Hirn... (299XE)

Teil 1: DER HIRNFRESSER


Prolog

In der Schädelhöhle von Maskatan...


Corcoran nahm den geweihten Dolch aus dem Feuer. Eine Lichtaura umflorte die Waffe.

"Man sollte das Ritual in regelmäßigen Abständen wiederholen", erklärte Meister Darenius, der plötzlich aus dem Schatten getreten war. Seine Augen leuchteten grell.

Ein Umstand, dessen Ursache Corcoran im übertriebenen Konsum einer Substanz wähnte, die sich Salz des Lebens nannte.

Aber in dieser Hinsicht war Corcoran auf dem besten Weg, es dem Meister gleichzutun.

Meister Darenius streckte die Hand in Corcorans Richtung aus. Er reichte ihm ein goldfarbenes Döschen.

"Dein Vorrat des Salzes war ziemlich schnell verbraucht, Bruder David..."

"Das ist wahr."

"Die Nebenwirkungen sind unkalkulierbar. Ich habe dich gewarnt. Glaub mir, ich spreche aus Erfahrung."

"Es ließ sich nicht vermeiden."

"Das mag sein. Dennoch erneuere ich meine Warnung."

David Corcoran nahm die Dose mit dem Salz des Lebens an sich.

Meister Darenius, die geheimnisumwitterte graue Eminenz des Ordens vom Heiligen Licht, legte Corcoran eine Hand auf die Schulter.

"Dies ist ein Zufluchtsort jenseits von Raum und Zeit. Ein Ort, um Kraft zu schöpfen in den kurzen Pausen, die Kampf gegen das Böse uns läßt..."

"Ein Kampf, der vielleicht schon verloren ist", entgegnete Corcoran. "Das Böse regiert bereits. Alles..."

"Warum so pessimistisch, Bruder David?"

"Hat sich die Macht der Finsternis nicht bereits in unseren Reihen breitgemacht? Sind nicht auch viele Ordensbrüder bereits von ihr infiziert? Wem soll man noch trauen, außer sich selbst?"

"Willst du aufgeben, Bruder David?"

David Corcoran atmete tief durch.

"Nein", sagte er.

"Trotz allem?"

"Trotz allem."

„Du bist ein Ritter.“

„Ich weiß.“

„Ein Ritter des Lichtes.“

„Ich weiß.“

„Ein Ritter des Ordens vom weißen, reinen und heiligen Licht des Guten.“

„Ja.“

„Dir ist klar, was das bedeutet?“

„Ich bin mir nicht mehr so sicher.“

„Viele haben uns verlassen.“

„Mag sein.“

„Viele haben sich den dunklen Mächten ergeben.“

„Ja.“

„Und jeder von uns ist in Gefahr, dasselbe zu tun.“

„Ich werde nicht schwach werden.“

„Das haben schon viele gesagt.“

„Mag sein.“

„Und sie wurden es dann doch.“

„Ich nicht. Niemals.“

Corcoran wandte den Kopf. Seine Augen begannen zu leuchten. Und sein Haar veränderte die Farbe, wenn auch nur für einen Moment. Es wurde schneeweiß und schien ebenfalls zu leuchten. Es wirkte wie aus lichtdurchflorte Seide, ehe die Verwandlung wieder rückgängig gemacht wurde.

„Magie gegen Magie, Kraft gegen Kraft“, sagte er dann.



*



New York City, Bronx, 2.April 2002, 23:30 Uhr

"Wo müssen wir genau hin, Billy?" meinte der Cop am Steuer und blinzelte in die Nacht hinein.

Sein Partner zuckte die Schultern.

"Keine Ahnung, Ed!" knurrte er zwischen den Zähnen hindurch. Er hatte das Pump-Action-Gewehr auf den Schoß genommen und überprüfte nun die Ladung. "Ist wirklich 'ne miese Gegend hier. Und an den Häusern scheint es nicht mal Nummern zu geben..."

"Meinst du, daß du das Riesengeschütz dort brauchst?" fragte Ed, der sich immer noch sehr anstrengte, draußen etwas erkennen zu können. Die Straßenbeleuchtung funktionierte nicht. Es war nur zu hoffen, daß sie sich nicht verfahren hatten.

Billy verzog das Gesicht und gähnte. Eigentlich hätte er Feierabend gehabt, aber dann war diese Sache dazwischengekommen...

Verdammter Mist! fluchte er innerlich.

Ich könnte jetzt auf dem Weg nach Hause sein und mich aufs Bett freuen. Stattdessen werde ich meinen Hals dabei riskieren müssen, um diesen Spinner dingfest zu machen...

Und das nur, weil sie gerade am nächsten dran gewesen waren.

So ist das Schicksal! dachte Billy sarkastisch. Zur falschen Zeit am falschen Ort...

"Vorsicht, Ed!" schrie Billy dann und sein Partner trat in die Eisen. Eine Gestalt stand auf der Straße und winkte erst im letzten Moment. Sie war nicht allein, da waren noch andere Leute.

Billy machte die Tür auf und stieg aus, das Gewehr hielt er in der Rechten.

"Gott sei Dank, Polizei! Kommen Sie schnell!" rief die Frau.

"Haben Sie uns gerufen?" fragte Billy.

"Ja, ich war das. Braden, unser Hausmeister ist da oben!" Sie deutete auf das mehrgeschossige Haus zur Rechten. In mehreren Stockwerken brannte Licht. "Schnell! Wahrscheinlich ist es schon zu spät!"

So etwas hört man gerne! dachte Billy sarkastisch. Und dabei waren sie nur ein paar Straßen entfernt gewesen, als sie verständigt wurden. Keine fünf Minuten hatten sie bis hier her gebraucht, trotz der Lichtverhältnisse und der Tatsache, daß man hier von Hausnummern nichts zu halten schien.

Billy sah die Frau prüfend an. Im Schein der Wagenlampen sah er ihr Gesicht. Billy hätte sie unter normalen Umständen für fünfundvierzig geschätzt. Ihre Zähne waren schlecht, ihr Teint auch.

Billy atmete tief durch. Wahrscheinlich ist sie zehn Jahre jünger als sie aussieht! Wäre nichts Ungewöhnliches für diese Gegend.

Und noch ein anderer Gedanke kam ihm. Ein Gedanke, der sich wie eine kalte, glitschige Hand anfühlte, die ihm jemand auf die Schulter legte. Billy schluckte.

Wenn hier jemand die Polizei ruft, dann sicher nicht ohne triftigen Grund!

Ed schloß indessen den Polizeiwagen ab. Schließlich sollte hinterher nicht die halbe Ausrüstung fehlen. Er hielt das Walky talky in der Hand und lauschte angestrengt dem Gemisch aus Rauschen und der Stimme vom Polizeirevier.

"Hast du den Captain, Ed?"

"Captain Delrios ist unterwegs. Mit Verstärkung."

"Sollen wir warten? Wenn du mich fragst, ist der Kerl sowieso längst über alle Berge. Und ich habe ehrlich gesagt keine Lust, hier..."

"Wir sollen ihn schnappen", sagte Ed ernst. "Um jeden Preis."

Jetzt meldete sich wieder die Frau zu Wort. "Ich habe gesehen, wie Braden den Toten in seine Wohnung gebracht hat! Ich stand unten im Treppenhaus, er hat mich nicht bemerkt..."

Billy hob die Augenbrauen.

"Und das war nicht zufällig eine Schaufensterpuppe..."

"Hören Sie! Nach allem, was hier in der Gegend passiert ist, nach all den Toten und diesen Perversen..."

"Schon gut", schnitt Billy ihr grob das Wort ab. Er würde nicht um diese Sache herumkommen, es sei denn er riskierte ein Disziplinarverfahren. Er kannte Captain Delrios von der Mordkommission gut genug, um zu wissen, daß der mit hundertprozentiger Sicherheit eines einleiten würde, wenn dieser Braden nicht in Handschellen war, sobald der Captain auftauchte...

"Ist er bewaffnet?" fragte Ed unterdessen die Frau.

"Ich weiß nicht. Aber..."

Ed kniff die Augen zusammen, seine Brauen beschrieben dabei eine geschwungene Linie, die Skepsis ausdrückte. "Aber was?" fragte er.

Die Frau flüsterte nur.

Aus ihren Augen leuchtete das blanke Entsetzen.

"Er muß es sein..."

"Was?"

"Das Monstrum!"

Dermaßen vage Aussagen liebe ich! Billy verzog das Gesicht.

Er machte seine Taschenlampe an, die er am Revers seiner Jacke hängen hatte. Der Lichtkegel ließ die Nase der Frau rötlich leuchten.

Alkohol!

Aber Billy fröstelte trotzdem.

"Wenn er aus dem Haus gekommen wäre, hätten wir das gesehen!" meinte einer der anderen Leute, ein Mann in den Sechzigern, der sein linkes Bein nachzog.

Billy schob sich die Mütze in den Nacken. Er sah kurz zu seinem Partner hinüber.

"Also los", knurrte er.

In seiner Magengegend spürte er einen Krampf.

Der Aufzug war defekt und die Treppe ziemlich schmal. Auf manchen der Stufen war der Belag durchgelaufen. Ein undefinierbarer Geruch hing in der Luft. Wenn Braden hier als Hausmeister tätig war, dann hatte er seine Pflichten wohl nicht sonderlich ernst genommen.

Billy nahm immer zwei bis drei Stufen auf einmal, so daß Ed, der außerdem noch einen Kopf kleiner war, Mühe hatte, mit seinem Partner Schritt zu halten.

Keine Minute verging, dann hatten sie ihr Ziel erreicht.

Die Frau war auch mit hochgekommen. Um sich das entgehen zu lassen, war sie einfach zu neugierig. Billy deutete auf die Tür, an der sich sogar ein Namensschild befand. 'Cal Braden' hatte da sicher mal draufgestanden, jetzt war da nur noch 'Cal raden' zu lesen. Billy faßte die Pump Action fester, während Ed mit dem Griff seines Polizeirevolvers an die Tür klopfte.

"Mr. Braden!" rief Ed. "Hier ist die Polizei! Machen Sie sofort die Tür auf!"

Aus der Wohnung war ein Geräusch zu hören. Es klang wie ein lautes Atmen oder Ächzen. Ein fast tierischer Laut. Eine volle Sekunde verstrich, ohne daß etwas geschah. Die beiden Cops sahen sich gegenseitig an. Billy nickte, und Ed trat die Tür ein. Es war eine wuchtige Bewegung, viel heftiger, als sie nötig gewesen wäre, um das morsche Holz splittern zu lassen.

Die Tür flog auf und Billy hob das Gewehr.

Der Blick war frei auf ein mieses Ein-Zimmer-Apartment, das lange nicht mehr neu tapeziert worden war. An einer Stelle begann Schimmel...

Erscheint lt. Verlag 28.9.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7389-6447-9 / 3738964479
ISBN-13 978-3-7389-6447-9 / 9783738964479
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 820 KB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich