Mörderisches Somerset - Das Rätsel der Druiden (eBook)

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2023 | 1. Aufl. 2023
181 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-1569-0 (ISBN)

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Mörderisches Somerset - Das Rätsel der Druiden - Dorothea Stiller
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Folge 3: Auf dem leerstehenden Gelände einer alten Farm am Rand von Lower Foxdale siedelt sich die Kultgemeinschaft 'Kinder Avalons' an. Die Neuankömmlinge erregen die Gemüter, und im Ort regt sich Widerstand gegen die selbsternannten Druiden. Als die stellvertretende Vorsitzende des Gemeinderats ermordet an einer alten heidnischen Kultstätte aufgefunden wird, eskaliert die Situation! Denn für die Bewohner von Foxdale ist klar, wo der Mörder zu suchen ist: bei den seltsamen Fremden. Pomona weigert sich, das zu glauben. Gemeinsam mit June beginnt sie, eigene Nachforschungen anzustellen und hofft, die Kultgemeinschaft von dem schlimmen Verdacht befreien zu können.

Über die Serie:

Traumhafte Gärten, eine wunderschöne Landschaft und mystische Orte - dafür steht die Grafschaft Somerset. Als die junge Londonerin June das Cottage und den Buchladen ihrer Tante erbt, beschließt sie, dort neu anzufangen. Doch auch in der südenglischen Idylle gibt es dunkle Schatten und Verbrechen ... Wie gut, dass ihr die quirlige Pomona mit ihrem Hang zu Tarot und Esoterik und der sympathische Antiquar Mr. Whalley bei ihren Ermittlungen zur Seite stehen. Und dann gibt es da den attraktiven Detective Seargeant Sean Darcy, der bei der Verbrecherjagd auch noch ein Wörtchen mitzureden hat ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!





<p>In Westfalen zu einer Zeit geboren, als Twix noch Raider hieß, in Fernseh-Talkshows noch geraucht wurde und Frauen noch die Erlaubnis ihres Ehemannes brauchten, um zu arbeiten, entdeckte<strong>Dorothea Stiller</strong>schon früh ihre Liebe zu guten Büchern. Auf in Schulhefte gekritzelte Machwerke folgten Kurzgeschichten und schließlich ihr erster Roman. Die Autorin schreibt zeitgenössische Liebesromane, Historische Romane, Krimis und Jugendbücher für Mädchen.</p>

1. Kapitel


June fröstelte und rieb sich die Oberarme. Aufgrund der hohen Energiekosten wurde der Gemeindesaal nicht mehr durchgängig beheizt, und offenbar war die Heizung erst kurz vor der Gemeinderatssitzung aufgedreht worden. »Erklär es mir doch noch einmal«, flüsterte June. »Warum genau bin ich hier und friere mir den Hintern ab?«

»Weil du meine Freundin bist, du mich liebst und es mir wichtig ist«, erwiderte Pomona ungerührt.

»Bisher hast du dich nicht sonderlich für Lokalpolitik interessiert«, raunte June. »Und wegen deiner komischen Sekte …«

»Die Kinder Avalons sind keine Sekte, es ist eine spirituelle Gemeinschaft«, zischte Mona ärgerlich zurück.

»Schön, dann eben eine …«

»Pst!«, machte Mona. »Ich glaube, es geht los.«

»Ich wusste ja gar nicht, dass Thomas Grainger ebenfalls im Gemeinderat ist«, flüsterte June. »Das könnte natürlich auch dein plötzliches Interesse erklären.«

»Pst!«, zischte Pomona abermals, grinste aber verschmitzt und stieß June mit dem Ellenbogen sanft in die Seite.

Auf ein Hüsteln von Sharon Criddle, der ersten Vorsitzenden, folgte ein allgemeines Stühlerücken, dann legte sich eine erwartungsvolle Stille über den Saal. Sharon war eine rundliche, sommersprossige Frau mit kinnlangen roten Haaren und rosigen Wangen, die für June irgendwie etwas Frisches und Gesundes ausstrahlte wie ein Apfel.

»Liebe Ratsmitglieder, liebe Dorfgemeinde, ich begrüße euch alle zur ersten Gemeinderatssitzung im neuen Jahr, die aufgrund des allgemeinen Interesses in Bezug auf einige Tagesordnungspunkte ausnahmsweise in Teilen öffentlich stattfinden wird. Wie ihr der Tischvorlage entnehmen könnt, geht es unter Punkt eins des öffentlichen Teils um die Probleme mit der Beheizung des Gemeindesaals. Wie ihr alle wisst, eine etwas unglückliche Situation, die für viel Ärger und Unmut bei den Gruppen, die sich hier treffen und proben gesorgt hat. Wir hoffen, dass wir eine für alle zufriedenstellende und dennoch kostengünstige Lösung finden. Unter Punkt zwei wird es um den Verkauf des sich im Besitz der Gemeinde befindlichen Grundstücks der ehemaligen Twin Elm Farm gehen, das an den Hof der Familie Grainger angrenzt.«

Dieser Ankündigung folgte ein Gemurmel, und Sharon räusperte sich erneut. »Auch hier besteht seitens der Gemeinde offenbar Gesprächsbedarf. Ich habe die Ratsmitglieder gebeten, die Situation kurz zu umreißen und das Für und Wider zusammengefasst darzustellen. Anschließend möchten wir von euch noch einmal ein Stimmungsbild einholen, das wir dann mit in die anschließende geheime Abstimmung nehmen werden.«

June unterdrückte ein Gähnen, was ihr nicht besonders gut gelang. Mona schmunzelte. »Na, das fängt ja schon gut an mit dir.«

»Du kannst mich ja wecken, wenn wir bei Tagesordnungspunkt zwei sind«, wisperte June und grinste.

Nachdem der Chor, die Laienspielgruppe, der Literaturkreis sowie der Yoga-Kurs ihr Leid geklagt hatten, wie untragbar die derzeitige Heizungssituation war, einigte man sich recht schnell auf den Vorschlag, die Heizung jeweils eine Stunde früher anzuwerfen und Chor- und Theaterprobe zu verlegen, damit sie direkt hintereinander stattfinden könnten und der Saal auf diese Weise nur einmal geheizt werden müsste.

»Hoffentlich geht der Rest auch so schnell«, murmelte June.

»Das wage ich zu bezweifeln«, erwiderte Pomona. »Der Verkauf wurde schon im Vorfeld ziemlich kontrovers diskutiert.«

»Ich übersetze mal: Im Trout sind ordentlich die Fetzen geflogen.« June kicherte. »Ich war zufällig gerade mit Simon und Colin dort. Myriam Nightingale und Thomas Grainger sind ziemlich aneinandergeraten.«

»Ich glaube, die beiden waren sich noch nie besonders grün«, flüsterte Pomona hinter vorgehaltener Hand.

»Wirklich? Sind sie nicht Cousin und Cousine?«

»Pst!«, machte die Dame neben June und warf ihnen einen bösen Blick zu.

»Entschuldigung«, flüsterte June und strich sich verlegen eine Strähne ihres rötlich blonden Haars hinters Ohr.

»Wir kommen jetzt zu Tagesordnungspunkt zwei, den Verkauf des Geländes der ehemaligen Twin Elm Farm. Dafür übergebe ich das Wort Myriam Nightingale, unserer zweiten Vorsitzenden.« Sharon setzte sich, und die Frau mit den dunkelbraunen Haaren und dem akkurat geschnittenen Pony, die mit ernster Miene neben ihr gesessen hatte, erhob sich. Ihr Habitus und die bemerkenswert aufrechte Haltung passten irgendwie dazu, dass sie jeden Sonntag als Pfarrerin von der Kanzel zu ihrer Gemeinde sprach.

»Danke, Sharon. Kommen wir also gleich zum Punkt«, begann Myriam Nightingale ohne Umschweife. »Wie ihr sicher wisst, ist im vergangenen Jahr der alte Harold Davis im Alter von einundneunzig Jahren verstorben. Da er leider keine Kinder oder sonstige lebende Verwandte hatte, hat er den Resthof und das dazugehörige Land der Gemeinde vermacht. Vor einem halben Jahr fand sich mit der hier anwesenden Ms Eva Loxton dann eine Pächterin, die den Wunsch äußerte, gemeinsam mit einigen Bekannten dort einen Selbstversorgerbetrieb aufzubauen.«

Myriam richtete ihren Blick auf eine etwas eigentümlich gekleidete Frau, die zwei Reihen vor June und Pomona auf der rechten Seite saß.

»Das ist Ceridwen«, flüsterte Pomona. »Eine tolle Frau. Bei ihr habe ich das Kräuterseminar gemacht, von dem ich dir erzählt habe.«

»Ceridwen? Ich dachte, sie heißt Eva Loxton.«

»Ceridwen ist ihr avalonischer Name.«

Abermals fingen die beiden sich einen finsteren Blick von der Dame neben ihnen ein, und June beschloss, das Thema nicht weiter zu verfolgen. Wenn es um ihren Esoterikkram ging, warfen Pomonas Erklärungen für sie ohnehin meistens mehr Fragen auf, als sie beantworteten. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Myriam Nightingale, die zweite Gemeinderatsvorsitzende.

Die hatte inzwischen den aktuellen Status der Grundstücksangelegenheit erklärt, wie June mit halbem Ohr mitbekommen hatte. Ms Loxton und die Bewohner ihrer Selbstversorgergemeinschaft hatten offenbar Interesse daran, das Grundstück zu kaufen, um sich dauerhaft in Lower Foxdale niederzulassen, was im Gemeinderat für viel Wirbel gesorgt hatte.

»Nun, aufgrund der kontroversen Diskussion im Gemeinderat hat mich Thomas Grainger darum gebeten, vor der eigentlichen Abstimmung eine außerordentliche öffentliche Sitzung einzuberufen, um eure Meinung zu erfahren.« Sie warf dem attraktiven Obstbauern von der Frog Lane Farm, auf den Pomona schon länger ein Auge geworfen hatte, einen geringschätzigen Blick zu und fuhr fort:

»Viele von uns sind besorgt, denn Ms Loxton hat uns einige nicht ganz unwesentliche Details über ihre Selbstversorgergemeinschaft vorenthalten, als es um die Unterzeichnung des Pachtvertrages ging. Sie versäumte zu erwähnen, dass es sich bei dieser Gemeinschaft um eine pseudoreligiöse, okkulte Vereinigung handelt. Wie einige andere Ratsmitglieder mache ich mir, gerade in meiner Eigenschaft als Pfarrerin der Gemeinde, große Sorgen, dass eine dauerhafte Ansiedelung einer solchen Sekte in unserer Gemeinde eine große Gefahr darstellen könnte und …«

»Vielleicht lässt du Ms Loxton ihre spirituelle Gemeinschaft einmal in ihren eigenen Worten vorstellen, Myriam!«, rief Thomas Grainger dazwischen. Optisch war er mit seinen strubbelig wirkenden braunen Haaren, dem lässigen Henley-Shirt, den ausgebeulten Jeans und Bikerboots ein deutlicher Kontrast zu Myriam, die in ihrer weißen Schluppenbluse und der dunklen Marlenehose auch problemlos in den Vorstand einer Bank gepasst hätte. »Schließlich möchten wir, dass die Leute sich aufgrund von Tatsachen eine eigene Meinung bilden. Und die verdrehst du in deiner Darstellung einmal wieder ganz gewaltig!«

»Ich wüsste nicht, dass Sharon dir das Wort erteilt hat, Thomas«, giftete Myriam und betonte seinen Namen dabei auf eine Weise, als wolle sie etwas unangenehm Schmeckendes ausspucken. »Also unterbrich mich bitte nicht.«

William Harris, der am anderen Ende der langen Tischreihe zu Myriams Rechter saß, räusperte sich. »Also, in gewisser Weise muss ich Thomas durchaus zustimmen. Um zu beurteilen, inwieweit Ms Loxton und ihre Mitbewohnerinnen und Mitbewohner sich harmonisch in unsere Gemeinde einfügen und das Gemeindeleben aktiv mitgestalten könnten, wäre es doch ganz hilfreich, zu erfahren, um welche Art der Gemeinschaft es sich handelt. Und ich fände es nur fair, wenn wir Ms Loxton Gelegenheit gäben, das in ihren eigenen Worten zu tun.«

»Man merkt fast gar nicht, dass er einmal Lehrer war, was?«, flüsterte Pomona und kicherte.

»Also gut. Wenn ein allgemeines Interesse daran besteht«, gab Myriam etwas verschnupft zurück, »möchte ich Ms Loxton bitten, sich und ihre Kultgemeinschaft kurz vorzustellen.«

Myriam nahm Platz, die Angesprochene erhob sich und blickte einmal in die Runde. Sie war eine schöne Frau. Schlank und feingliedrig mit rehbraunem schulterlangem Haar, das fransig geschnitten, locker in ihr hübsches Gesicht fiel. June fand es schwierig, ihr Alter zu schätzen. Sie war nicht mehr ganz jung, vielleicht Ende vierzig, Anfang fünfzig? Um die Schultern trug sie eine Art Umhang aus grober Wolle, der vorn von einer goldenen Spange zusammengehalten wurde.

»Guten Abend.« Ihre Stimme war erstaunlich satt und tief für ihre zarte Gestalt. »Mein Name ist Eva Loxton, und das hier sind Zoe Coles und Alexander Elliott.« Sie deutete auf ihre Begleitung, eine junge Frau mit geduckter Haltung und mürrischem Gesichtsausdruck und ein dunkelhaariger Mann mit einem ordentlich...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2023
Reihe/Serie Somerset-Cosy-Krimi
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Antik • Antiquariat • Britisch • British • Buch • Buchladen • Bunburry • cherringham • Cosy Krimi • England • Ermittlung • Geheimnis • Gemütlich • Glastonbury • Krimis • Mord • Mystisch • Privatermittler • Somerset • Tarot • Tee Kaffee Mord
ISBN-10 3-7517-1569-X / 375171569X
ISBN-13 978-3-7517-1569-0 / 9783751715690
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