Wikingerblut – Aufstand der Pikten (eBook)

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2022 | 1. Aufl. 2022
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-3027-3 (ISBN)

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Wikingerblut – Aufstand der Pikten - Jürgen Bärbig
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In der Heimat sucht Kjelvar fieberhaft einen Weg, um zu seiner Familie zurückzukehren. Doch am Hofe von König Harald wird er zum Spielball einer tödlichen Intrige.

Thorvik reist indes auf der Suche nach Kjelvar ins Land der Skoten. Dabei trifft er nicht nur auf alte Weggefährten, sondern ebenso auf neue Feinde - und muss sich mehr als einmal den Weg freikämpfen.

Und auch Sigré, die mit ihren Kindern bei den Pikten lebt und damit ein gegebenes Versprechen einlöst, schwebt in großer Gefahr. Denn die Pikten wollen sich nicht länger verstecken: Sie planen in einer letzten großen Schlacht, ihr Land zurückzuerobern.

Band 3 der spannenden und actionreichen Wikinger-Reihe. Für alle Fans der Serie VIKINGS und der Romane von James L. Nelson.

eBooks von beTHRILLED - spannungsgeladene Unterhaltung.



<p>Jürgen Bärbig wurde 1971 geboren. Als Stipendiat der Bastei Lübbe Academy nahm er 2014 an einer einjährigen Masterclass teil. In der Halloween Anthology "Angel Island" erschien seine Kurzgeschichte "Die Mauern von Ronwick Abbey". <br>Unter dem Pseudonym Dan Adams veröffentlichte er bereits Romane im Western- und SF-Genre.<br>Zudem ist er als Hörbuchsprecher tätig und veranstaltet Hörspiel-Lesungen mit Musik und Soundbegleitung.</p>

Kapitel 1


Auf See, östlich von Northumbria

Die Wolken, die von Osten her über das Meer heranzogen, waren so schwarz wie der Qualm von nassem Holz. Sie brachten Wind mit sich und Regen, der am Horizont bereits als Schatten fiel, und verdrängten die Strahlen der Sonne, die seit dem Morgengrauen am Himmel gestanden hatte.

Der Däne, der am Ruder der schwerfälligen Knörr stand, rümpfte die Nase und spuckte über die Reling. Thorvik wusste nicht viel von ihm. Nur dass er ein fähiger Seemann war, sich gern beschwerte und auf den Namen Grinn hörte.

»Nebelauge! Das gefällt mir nicht«, sagte er, an Thorvik gewandt, der Grinns besorgtem Blick gefolgt war. »Da zieht ein Sturm auf.«

»Ja, sieht ganz so aus.«

»Wir hätten gleich an Land gehen sollen, als uns diese verfluchte Sturmschwalbe an Deck verreckt ist. So was ist immer ein schlechtes Zeichen.«

Thorviks Miene verdüsterte sich so rasch, wie das Wetter umgeschlagen war. Noch bis zur Mittagsstunde war der Wind ihr Verbündeter gewesen, der sie rasch vorangebracht hatte.

Zum ersten Mal seit sie in Jorvik aufgebrochen waren, war das Wetter endlich einmal auf ihrer Seite gewesen, und das wurde nun gleich wieder zunichtegemacht.

Die Götter treiben ein weiteres Mal ihre Späße mit mir, dachte Thorvik verbittert. Er verwünschte sie, ebenso sehr wie sein schwerfälliges Schiff. Im Geiste sah er sich an Bord eines schlanken Drachenbootes stehen, das wie ein Pfeil durch die Wellen schoss.

Doch die Seeochse war plump und träge. Ein Frachtschiff, das zwar frisch kalfatert war, an dem die Zeit aber ihre Spuren hinterlassen hatte. Das Boot taugte weder für den Kampf noch für eine schnelle Reise. Zudem fragte sich Thorvik, ob es einem Sturm standhalten würde.

Seine Gedanken wurden abgelenkt, als Margith neben ihn an die Reling stürzte und sich übergab. Sie trug sein Kind, und die Übelkeit war ein Preis, den sie lächelnd ertrug.

Fürsorglich legte er ihr die Hand auf die Schulter.

»Es geht wieder«, sagte sie außer Atem und fuhr sich mit der Hand über den Mund.

Die ersten Regentropfen trafen ihre Gesichter. Starke Windböen erreichten das Schiff, und das Segel begann zu schlagen. Das Meer wurde unruhig.

»Wir sollten eine sichere Bucht suchen und den Sturm abwarten«, schlug der Däne vor.

»Dreht das Segel in den Wind, und zurrt es fest!«, rief Thorvik zweien der Männer zu, die zu seiner Mannschaft gehörten. Der eine war ein Pikte und hieß Clegg, der andere, Dulath, war ein Mann aus Hjaltland, der dringend aus Jorvik verschwinden musste, ohne zu verraten, was er verbrochen hatte. Thorvik hatte sie mitgenommen, obwohl sie noch nie an Bord eines Schiffes gewesen waren, aber sie waren mutig, begierig zu lernen, und es hatte ihn nur das Versprechen gekostet, sie mit in den Norden zu nehmen, um sie anzuheuern.

»Ich will mit diesem morschen Kahn nicht absaufen!«, rief Grinn nun eindringlich. »Was ist? Tust du endlich, was ich dir rate?«

Zähneknirschend sah Thorvik in die Richtung, in der die Küste lag. Auf die große Entfernung hin war sie kaum zu erkennen. Sie hatten sich mit der Seeochse weit aufs Meer hinausgewagt, bis sie den guten Wind gefunden hatten und die Strömung günstig war. Er seufzte und gab nach. Es war kein Vergnügen, durch einen Sturm zu segeln, erst recht nicht mit einem Schiff wie diesem.

»Ja, gut. Finde einen sicheren Platz für uns.«

Der Mann am Ruder nickte und rief einen weiteren Dänen an seine Seite. Rook war ein Fass von einem Mann, mit einem gewaltigen Wanst und einem noch gewaltigeren Durst nach Bier. Rook und Grinn waren Freunde. Keiner wäre ohne den anderen an Bord gekommen, und sie taten alles gemeinsam.

Nun stemmten sie sich ins Ruder. Die Spanten knackten. Das Segel fiel schlaff in sich zusammen, und für einen Moment war die Seeochse nur noch ein Stück Treibholz, mit dem das Meer spielte. Dann endlich wendete das widerspenstige Schiff und richtete den Bug auf die Küste aus.

»Ich hoffe, es ist noch nicht zu spät. Das Unwetter kommt schnell näher.« Margith flüsterte Thorvik ihre Sorge ins Ohr.

Fòa lenkte ihn ab, ehe er etwas erwidern konnte. Die Seherin trat aus dem Zelt, das sie am Bug aufgeschlagen hatten und das ihnen in der Nacht als Schlafplatz diente.

Sie trug ein langes Kleid aus ungefärbter Wolle und einen Kapuzenmantel, der sich im Wind aufbäumte wie ein schattenhaftes Wesen aus einer uralten Sage.

Anders als sonst war ihre Füchsin diesmal nicht an ihrer Seite. Das Tier blieb im Zelteingang hocken, hatte die Ohren angelegt und kauerte sich mit eingeklemmtem Schwanz am Boden zusammen. Thorvik schluckte. Wie die Sturmschwalbe ein paar Tage zuvor war auch das kein gutes Omen.

Zudem war ihm Fòas betroffene Miene nicht entgangen, als sie ihr Gesicht in den Wind richtete. Eine Böe erfasste sie und strich ihr durchs Haar. In ihren offenen Händen hielt sie mit Runen beschriftete Steine.

Mit Margith an seiner Seite ging Thorvik zu ihr. »Bedrückt dich etwas, Seherin?«, fragte er.

Zunächst schien sie die beiden gar nicht bemerkt zu haben. Erst als Margith sie sanft am Arm berührte, erschrak sie, und es war, als kehre sie aus weiter Ferne zurück. »Etwas Schreckliches wird geschehen«, raunte sie, ohne einen der beiden anzusehen.

»Ist es der nahende Sturm?«

»Ich ... ich kann es nicht sagen. Freya spricht nur undeutlich zu mir.« Sie sah auf die Runensteine, dann auf ihre Füchsin, die sich nicht von der Stelle rührte. »Und Hernafè schweigt. Sie hat Angst. Sie hat nie Angst.« Fòa richtete den Blick zum Himmel.

Die schwarzen Wolken türmten sich bedrohlich über ihnen auf. Blitze zuckten, und Donner grollte.

Thorvik fletschte die Zähne. Er schob Margith zum Zelteingang. »Bleibt da drin, bis der Sturm vorbei ist.«

Sie fasste nach seinem Arm und bohrte ihre Fingernägel hinein, gleichzeitig gab sie ihm einen Kuss. »Du scheinst mich immer noch nicht zu kennen. Ich werde helfen. Ich verstecke mich nicht.«

Diesmal gab Thorvik nicht nach. Auch wenn Margith das Gegenteil glaubte, so wusste er doch genau, was er sagen musste, um sie nicht zu verärgern. Er zog sie nah zu sich und flüsterte ihr zu. »Es ist wegen Fòa. Du musst dich um sie kümmern. Sieh sie dir an. Sie fürchtet sich. Sie braucht dich!«

Margith lächelte ihn wissend an. Sicher hatte sie ihn durchschaut. Doch statt mit ihm zu streiten, streichelte sie nur ihren Bauch und sagte: »Gib auf uns acht.« Dann wandte sie sich ab, nahm Fòa am Arm und führte sie ins Zelt.

»Hätte ich gewusst, dass dir die Götter in den Arsch treten wollen, wären wir nie auf dein Schiff gekommen! Stimmt's, Rook?« Rook sagte nichts, wie üblich. Und Grinn lachte zum Trotz, wobei er mit der Hand nach hinten zeigte. »Wir werden's nicht schaffen! Beten wir, dass der Kahn zäher ist, als er aussieht.«

Thorvik winkte ab. »Dulath, Clegg! Kommt her! Überprüft den Proviant und die Fässer! Sorgt dafür, dass alles fest vertäut ist.«

Die beiden Männer waren gleich zur Stelle und machten sich an die Arbeit.

Thorvik selbst kümmerte sich um die Ausrüstung und die Waffen, die im Mitteldeck unter den Planken verstaut lagen. Das Segel, das zum Zerreißen gespannt war, ließ er nicht aus den Augen.

Und dann brach das Unwetter herein, der Sturm, der Regen und die Blitze. Als hätte sich ein Schatten über das Schiff gesenkt, wurde es mit einem Mal dunkel. Der Regen kam in Sturzbächen nieder.

Blitze zuckten über ihnen, gleich gefolgt von dröhnendem Donner, den Thorvik in seinen Eingeweiden spürte.

Die Wellen warfen die Seeochse heftig von einer Seite auf die andere.

»Haltet euch fest!«, brüllte Thorvik, doch der Sturm riss ihm die Wörter von den Lippen, bevor sie irgendjemanden erreichen konnten.

Er selbst wurde gegen die Reling geschleudert und um ein Haar darüber hinweg.

Die Seeochse stieß in die Wellen, Gischt spritzte über den Bug und das Zelt. Grinn und Rook, die sich mit vereinten Kräften gegen das Ruder stemmten, gelang es kaum, das Schiff auf Kurs zu halten, wo immer der auch hinführte, denn eine Küste, oder gar eine schützende Bucht, war nicht mehr zu sehen. Um sie herum gab es nur aufgewühlte See und peitschenden Regen.

Wieder Blitze, so grell, dass sie blendeten. Die Luft schien zu kochen.

Eine Welle, die gierig über die Reling schwappte, schlug über Thorvik zusammen.

Das Salzwasser brannte in seinem gesunden Auge. Er wischte es fort und konnte zusehen, wie eine weitere Böe das Segel zunächst in Fetzen und dann von der Rahe riss. Gleich darauf war es verschwunden.

Zunächst war er fassungslos, bevor ihn eine ungeheure Wut packte. Er schüttelte die Faust gegen den Sturm und verfluchte Thor, der den Himmel schon wieder mit Blitzen erhellte, und er verfluchte Njörd, den Gott des Meeres, der die Wellen zu noch höheren Bergen aufpeitschte, die krachend auf das Deck schlugen.

Rook und Grinn ächzten bei...

Erscheint lt. Verlag 16.12.2022
Reihe/Serie Wikinger-Krieger-Reihe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer • Abenteuerroman • Blut • Bücher für Männer • Dänemark • Fantasy • Game of Thrones • Historische Romane • Island • Kampf • Krieg • Mittelalter • Nordmänner • Schlacht • Seefahrt • Skandinavien • Thor • viking • Vikings • Wikinger • Wikingerroman
ISBN-10 3-7517-3027-3 / 3751730273
ISBN-13 978-3-7517-3027-3 / 9783751730273
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