Linien (eBook)
102 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7541-9962-6 (ISBN)
Geboren wurde ich in Leipzig im Jahr 1979. Nach dem Abitur habe ich eine Lehre als Elektriker gemacht, der danach ein Ingenieursstudium folgte. Die Freizeit hab ich viel gezeichnet oder mich mit allerlei Tieren befasst, zu denen ich viel Wissen angehäuft habe. Daneben zeichne ich gerne und mache Kampfsport und Parkour. Mein erstes Buch habe ich 2020 aufgrund einer eigenen Comicidee geschrieben. Es trägt den Titel: 'Incubus expeditus'
Geboren wurde ich in Leipzig im Jahr 1979. Nach dem Abitur habe ich eine Lehre als Elektriker gemacht, der danach ein Ingenieursstudium folgte. Die Freizeit hab ich viel gezeichnet oder mich mit allerlei Tieren befasst, zu denen ich viel Wissen angehäuft habe. Daneben zeichne ich gerne und mache Kampfsport und Parkour. Mein erstes Buch habe ich 2020 aufgrund einer eigenen Comicidee geschrieben. Es trägt den Titel: "Incubus expeditus"
Zwischenspiel
Wenn man überall zugleich ist und doch nirgends hin kann, ist das doch ein seltsames Gefühl. Organismen, die standortfest sind, wie irdische Schwämme, Korallen, Pilze oder Pflanzen hätten sicher eine Ahnung von diesem Gefühl, wenn sie es denn wahrnehmen, beziehungsweise sich Gedanken darüber hätten machen könnten, die über Nahrungsaufnahme, Feindesabwehr und Fortpflanzung hinaus gegangen wären. Für diese Wesen ist ihre Lage der Unbeweglichkeit ein Normalzustand. Für mich war es das nicht.
Ich glaube, am ehesten wären Seescheiden in der Lage, diese Gemütsregung nachzuvollziehen, wenn sie im Erwachsenenstadium überhaupt noch etwas nachvollziehen könnten. Als Larven mit Gehirn und Sinnesorganen ausgestattet und frei im Wasser beweglich, aber als voll entwickeltes Wesen unbeweglich und nur noch in der Lage zu Fressen, zu Atmen, etwas auszuscheiden oder sich fortzupflanzen.
Schon merkwürdig, wenn man in der Jugend noch über Augen, zentrales Nervensystem und ein Fortbewegungsorgan verfügte und in der adulten Lebensphase... nicht.
Lange Zeit habe ich die Menschen in dieser für meine Ursprungsspezies äußerst ungewöhnlichen Gestalt davon abgehalten, sich gegenseitig das Leben schwer zu machen, oder das der anderen zu beenden. Darüber hinaus hinderte ich sie daran, ihre natürlichen Ressourcen aufzubrauchen – und sich selber die Lebensgrundlage zu entziehen.
Ich nahm Einfluss auf ihre Politik, indem ich heimlich die Kontrolle über die Regierung übernahm und die jeweiligen Verwaltungsapparate. Das war kein Vergnügen. Erst einmal habe ich mir die ganze Bürokratie (Etwas, was schwer zu erklären ist. Etwas, mit dem man sich und anderen, was verwaltungstechnische Abläufe anging, das Leben unendlich schwer machen konnte) vereinfacht. Und das haben sie dankbar angenommen. Hahaha! (Eine Frohsinnsentäußerung)
Außerdem hatte ich dafür gesorgt, dass sämtliche Tötungsmaschinen unbrauchbar wurden. Der Tumult, den ich damit verursachte, sorgte dafür, dass sie sich endlich mal an einen Tisch gesetzt hatten und eine Art Einigkeit herrschte. Nachdem sie sich gegenseitig die Schuld zuwiesen. Zum Glück konnte ich mich online mit einschalten und sie bei der Stange halten.
Meine Ratschläge schienen ihnen wohl durchdacht und vernünftig. Aber es dauerte lange, bis sie diese umsetzten. Bei einigen ging es schneller – wie Technologien, welche ich in Gestalt von verschiedenen Internetauftritten von überall auf der Erde ans Herz legte. Bei der Umsetzung anderer, wie Umweltschutz, Arterhaltung oder Wiedergutmachung angerichteter Schäden, ließen sie sich mehr Zeit. Also nahm ich diese Dinge selbst in die Hände (Sehr bewegliche und geschickte Extremitäten, über die ich zu der Zeit nicht mehr verfügte).
Mein Einfluss ging nicht nur so weit, dass ich die Wirtschaft lenkte, in dem ich manche Unternehmen, die ich für überflüssig hielt oder sogar als konträr zu meinen Plänen betrachtete, enteignete. Während ich diejenigen, welche ich als zweckdienlich betrachtete, begünstigte. Oder selbst welche gründete.
Heimarbeit machte es möglich, dass man mich nie sah. Dabei gesehen, beziehungsweise überhaupt auf irgend eine Weise wahrgenommen zu werden, lag auch nicht in meiner Absicht.
Ich griff auch in das Privatleben und Denken ein. Begünstigte bestimmtes Verhalten oder Entscheidungen und sorgte dafür, dass ungünstige Entscheidungen nicht erst einige Jahre später wahrnehmbare Konsequenzen nach sich zogen, sondern fast unmittelbar.
Der wichtigste Schritt war der ins All. Homo sapiens sapiens hatte seine Stärken. Vor allem Erfindungsreichtum, der es ihm ermöglichte, innerhalb von zehntausenden Jahren die Strecke von einem primitiven Steinwerkzeug zur Raumfahrt zurückzulegen.
Der Weg war steinig und hart. Aber diese Spezies war – und ist – zäh. Und sie schafften es. Aber nur mit meiner Hilfe. Meine Entwürfe waren effektiver als ihre überalterten Feuerstühle (Umgangssprachliche Bezeichnung für ein Fortbewegungsmittel, dessen Antrieb auf fossilen Brennstoffen basierte).
Bodenschätze waren ausreichend vorhanden. Ich hatte jedoch kein Interesse daran, dass sie mir auf die Schliche kamen, wenn sie diese ausbeuteten. Also nahm ich ihnen diese weg, in dem ich diese nach und nach selbst abbaute, um sie in tiefere Abschnitte der Erdkruste zu verlagern.
Unter dem Druck kratzten sie alles an wissenschaftlichen Erkenntnissen zusammen, um ein brauchbares System aus wiederverwendbaren Teilen zu bauen, deren Teile sich dazu eignen, Raumstationen mit modularem Aufbau zu fertigen. Und ebensolche Raumschiffe, die zuverlässiger waren, als die herkömmlichen.
Sie suchten nach neuen Lösungen. Und fanden eine: Den Asteroidengürtel. Einige Irrläufer brachten seit jeher die Erde und das Leben auf ihr in Gefahr. Wie zu der Zeit, als noch gigantische Reptilien auf meiner Heimatwelt vorkamen, die durch den Impakt eines extraterrestrischen Himmelskörpers ausstarben. Sie wussten, dass es eine Frage der Zeit sein könnte, bis auch ihre brüchige Sicherheit durch einen Kataklysmus kosmischen Ausmaßes gefährdet werden könnte.
Nur einen praktikablen Ausweg fanden sie nicht. Außer, die größeren und unberechenbar im All trudelnden zu zerstören. Also, warum nicht gleich alle wertvollen Elemente direkt im Weltraum abbauen? Das entlastete die Heimat und man konnte weiter ins All vordringen.
Die Möglichkeit, neue Welten zu kolonisieren, war sowieso ein Plan, den ich verfolgte. Und Terraforming. Das gestaltete sich allerdings als schwierig. Ich konnte nicht weg und die Möglichkeit, Nanotechnik zu verwenden konnte ich ihnen nicht leichtfertig erlauben. Also konstruierte ich so etwas, wie ‚Lebensbomben‘, unter anderen gefüllt mit sehr schnell wachsenden, kälteresistenten, einzelligen Algen, die aber in der Lage waren, außerhalb von Wasser existieren zu können. Beziehungsweise: Ich ließ bauen. Firmen besaß ich genug, Mittel ebenfalls.
Das Problem war nur, zum Beispiel den Nachbarplaneten wieder Leben einzuflößen: Einem trockenen, kalten, toten Gesteinsplaneten, der durch Eisenoxid rostrot erschien. Das Wasser dafür zu bekommen, um dort einen geschlossenen Kreislauf hinzubekommen, erwies sich als schwierig.
Kometen brachten das flüssige Element einst auf die Erde. Das dauerte allerdings Milliarden von Jahren. Und so lange wollte kein Mensch warten. Und irdisches Wasser zu entnehmen, war keine sehr gute Idee. Dem Mutterplaneten die Lebensgrundlage zu entziehen, um sie einer anderen Welt zukommen zu lassen, bei der man nicht einmal abschätzen konnte, ob das funktionierte? Die Chancen, dass das nicht klappte, lagen fünfzig zu fünfzig (Es war bestenfalls ungewiss).
Das Vakuum abzusuchen, war auch nicht optimal. Also ging man auf Kometenfang. Wenn einer in die Sonnennähe kam, schickte man eine Sonde hin, die das Trumm sprengen sollte und sammelte dann die Einzelteile ein.
Man entnahm auch einen geringen Teil an Wassereis von den Ringen der Gasriesen. Von jedem ein bisschen, damit man deren Einzigartigkeit weitestgehend erhalten konnte. Des Saturn (Der zweitgrößte Gasplanet des Sol-Systems) ohne die Ringe? Unvorstellbar! (Für Menschen jedenfalls)
Irgendwann nach mehreren Jahrzehnten bekam man ausreichend des wertvollen Wassers zusammen und lagerte es in Tanks, die man auf den Orbit des Erdnachbarn absetzte. Irgendwann würden sie schon einen Weg finden, einen Treibhauseffekt in Gang setzen, der die viele Millionen Jahre dauernde Eiszeit des Planeten beenden würde, dachten sie.
Sie fanden einige: Riesige Sammellinsen, die Sonnenlicht bündelten und es die Oberfläche erwärmen zu lassen. Man brachte lange erloschene Vulkane zum Ausbruch, die Lavaströme an die Oberfläche brachten. Deren Asche hatte noch den Effekt, dass Eisflächen abgedunkelt wurden, was die Reflexion von Wärme in den Weltraum verhindern sollte.
Automatische Maschinen, die unter anderem Wasser und Sauerstoff im Boden zutage fördern sollten, wurden ebenfalls gebaut.
Nebenbei hatte ich eine Familie. Es handelte sich zum Teil um die Nachkommen meiner Nichte (Nachkomme meines Geschwisters), der ich einmal dazu verhalf, ihr Geburtsgeschlecht in ihr Wunschgeschlecht zu ändern (Was für Menschen als sehr komplexe Lebensform normalerweise nicht ohne komplizierte medizinische Eingriffe möglich war. Abgesehen von der danach nicht mehr vorhandenen Funktionalität...)
Bei ihr schaffte ich das nicht nur optisch, sondern funktional. Sie wurde bei ihrer Weltreise, die sie kurz vor mir antrat, schwanger und bekam mit einigen Jahren an Abstand zwei Kinder, die jeweils auch Kinder bekamen, und so weiter...
Ich steckte zu dieser Zeit noch in den Anfängen meiner Mutation und hatte – als ich noch dazu in der Lage war – meinerseits meine Gene verstreut und somit einige eigene Nachkommen gezeugt, die ebenfalls genetisch leicht verändert waren. Ein Versuch, die Menschheit zu verbessern.
Das Leben der Menschen, deren Anzahl sich halbiert hatte und die bald ein Ausmaß erreichte, welches im Einklang zur Natur stand, fand fast ausschließlich in den abgeschotteten Megastädten statt. Außerdem auf einigen abgelegenen Orten, unter anderem Inseln.
Den Rest der Erde hatte sich Pflanzen und Tiere zurückgeholt, die sich gegen dennoch stattfindenden Raubbau erfolgreich wehren konnten. Einige Arten, die bereits verschwunden waren, erschuf ich sogar neu. Meist verdeckt, andere aber sogar offen vor den Augen der Öffentlichkeit unter dem Deckmantel eines offiziellen Renaturierungsprojektes.
Erst allmählich gewöhnten sich die Menschen daran, dass sie erstens nicht...
Erscheint lt. Verlag | 22.9.2022 |
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Reihe/Serie | Linien | Linien |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction |
Schlagworte | Evolution • Konflikt • Natur • Philosophie • Science-fiction • Umwelt • Unsterblichkeit • Wissenschaft • Zwiespalt |
ISBN-10 | 3-7541-9962-5 / 3754199625 |
ISBN-13 | 978-3-7541-9962-6 / 9783754199626 |
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Größe: 798 KB
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