Perry Rhodan Neo 290: Der Versuchsplanet (eBook)

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2022 | 1. Auflage
160 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-5490-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Perry Rhodan Neo 290: Der Versuchsplanet -  Marlene von Hagen
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Vor sieben Jahrzehnten ist Perry Rhodan auf Außerirdische getroffen. Die Menschheit ist danach zu den Sternen aufgebrochen und hat fremde Welten besiedelt, ist aber auch in kosmische Konflikte verwickelt worden. Seit sechs Jahren umkreisen Erde und Mond eine fremde Sonne. Die Gewaltherrschaft des Kriegsherrn Leticron auf den von Menschen besiedelten Planeten ist immerhin beendet. Aber der Überschwere hat sich nur vorübergehend ins arkonidische Imperium zurückgezogen und hegt neue Eroberungspläne. In dieser angespannten Lage ereignen sich im Jahr 2108 auf der terranischen Kolonialwelt Rumal sonderbare Dinge. Die Bevölkerung scheint von einem gefährlichen Parasiten befallen zu sein - es kommt zu Amokläufen und zahlreichen Todesfällen. Perry Rhodan eilt den Bedrängten mit dem Raumschiff SOL zu Hilfe. Womöglich greift Leticron mit einer Biowaffe an - und Rumal ist hierfür DER VERSUCHSPLANET ...

2.

Perry Rhodan ist zurück

6. Oktober 2108

 

»Perry Rhodan ist zurück!« Das Gesicht des Reporters der Meysenhart Galactic News Corporation erschien im Nachrichtenholo. Es war Gründer und Hauptmoderator Krohn Meysenhart höchstpersönlich. An seinem blauen Hemdkragen trug er eine silberne Spange mit dem Logo der MGNC. Im Hintergrund waren kalkweiße Wände zu sehen. Die Umgebung hatte etwas Steriles. In knappen Worten lieferte er einige allgemeine Informationen zu Perry Rhodan und dessen Lebenslauf.

Tholia Rabkob hing seit einer halben Stunde im Mesh fest und saugte sich alle verfügbaren Informationen über Rhodans Rückkehr aus den Medien. Fasziniert betrachtete die Obfrau von Rumal die eindrucksvolle Standbildaufnahme des Terraners, die in einem zweiten Hologramm neben dem Kopf von Meysenhart schwebte. Sie wollte den derzeitigen Expeditionsleiter der SOL unbedingt eines Tages kennenlernen und hoffte auf eine Gelegenheit, Rhodan nach Rumal einzuladen.

Vor genau drei Tagen war Perry Rhodan aus seinem Tiefschlaf erwacht. Mehr als neun Monate lang hatte niemand gewusst, ob der ehemalige Protektor für immer ins Koma gefallen war. Die Umstände waren mysteriös gewesen. Es hatte unzählige Verschwörungstheorien gegeben. Manche selbst ernannten Experten hatten spekuliert, dass der Überschwere Leticron hinter der plötzlichen Bewusstlosigkeit des Terraners stecke. Womöglich aus Rache dafür, dass die Gon-Mekara sich nach fünfjähriger Besatzung von den terranischen Welten hatten zurückziehen müssen.

Aber Leticron hatte mit der Sache vermutlich nichts zu tun, denn inzwischen war allgemein bekannt, dass Rhodans Gehirn in einen 55 Millionen Lichtjahre entfernten Kugelsternhaufen namens Naupaum entführt worden war. Seit seiner Rückkehr kursierten viele Gehirnwitze, über die zuweilen auch Rabkob lachen musste.

Die Schaltmeisterin war derzeit ausnahmsweise nicht virtuell tief in den Grid eingetaucht, das planetenumspannende Daten- und Positroniknetzwerk von Rumal, sondern befand sich in ihrem Privatbereich im Plexus, wo sie die Nachrichten im Mesh verfolgte. Das Plexusgebäude war eine stark segmentierte Dreiviertelkugel mit vielen verspiegelten Glassitscheiben. Sie hatte die Scheiben ihres Amtsbüros verdunkelt, um sich besser auf die Informationsholos konzentrieren zu können. Drei Keramikkoalabären auf dem hoch technisierten Schreibtisch gehörten zu ihrem karg eingerichteten Arbeitszimmerinventar. In einer Vitrine zu ihrer Linken standen Atlanten von der Erde aus verschiedenen Jahrhunderten. Ansonsten hatte sie auf private Dekoration verzichtet. Nichts sollte sie von ihrer Arbeit ablenken.

Rabkob genoss die gegenwärtige Ruhe in ihrem privatsphäregeschützten Refugium und gönnte sich in ihrer Mittagspause Frianuss-Pudding mit terranischen Erdbeeren. Interessiert vergrößerte sie ein anderes Holo mit einer Liveaufnahme von Rhodan, das zeigte, wie er in einer eng anliegenden Kombination neben seiner Frau stand, der Arkonidin Thora Rhodan da Zoltral, und winkte. Obwohl er lächelte, sah er etwas blass aus.

Die Aufnahme stammte vom Habitatdeck drei der SOL, wie eine Texteinblendung verriet. Im Hintergrund schimmerte ein Gewässer, hoch aufragende, prächtig grünende Pappeln, Kastanienbäume, Rosenbüsche und andere Pflanzen schufen ein Idyll, das einem europäischen Parkareal nachempfunden war.

Meysenhart schilderte den Zuschauern währenddessen Rhodans Rolle im Zusammenhang mit der Befreiung von Leticron, dem ehemaligen Besatzer aller von Menschen besiedelten Welten der Lokalen Blase. Rhodan war kurz vor seinem Koma zu Verhandlungen in die Marsfestung des Gon-Mekara-Anführers eingeladen worden. Danach war der Erste Hetran mit seiner gesamten Flotte nach M 13 zurückgekehrt, in das dortige arkonidische Imperium.

Diese Fakten kannte Rabkob längst. Im Augenblick faszinierte sie mehr, mit welchem technischen Aufwand die SOL als lebenswertes Generationenraumfahrzeug ausgestaltet worden war. In einem separaten Datenholo las sie gezielt einige Informationen über das riesige Hantelschiff nach. Es gab auf den fünf Habitatebenen insgesamt hundert Wohntürme mit je zwanzig Etagen, die jeweils bis zur Decke reichten und mühelos Platz für mindestens zehntausend Personen boten. Dazu kamen Bildungsstätten, Geschäftsareale, Freizeitstätten, Steuerzentralen sowie andere wichtige Infrastrukturanlagen, die teils in die Hügel und sonstigen Geländeelemente der künstlichen Landschaften integriert waren. Auf jedem Habitatdeck täuschten Holoprojektionen den Eindruck vor, sich auf der endlosen Oberfläche unter dem Himmel eines Planeten zu befinden.

Rabkob hätte sich gut vorstellen können, auf Deck fünf zu leben, das dem Mars nachempfunden war. An den Anblick einer rötlichen Sand- und Felswüste hätte sie sich zwar erst gewöhnen müssen. Aber es wäre für sie weniger exotisch gewesen als die Umgebung, in der Perry Rhodan derzeit stand und auf den Beginn der Journalistenbefragung wartete.

»Verehrte Zeitzeugen«, kündigte Meysenhart soeben an. »Ich schalte nun zu Sam Breiskoll, dem Chefmediker der SOL. Was können Sie uns über das Befinden von Mister Rhodan sagen, Doktor Breiskoll?«

Das Bild eines dunkelhäutigen, sportlichen Manns in Arztkleidung erschien im Hauptholo an Meysenharts Seite. Rabkob schätzte, dass der Mediziner nicht viel älter als sie selbst war.

»Es geht ihm den Umständen entsprechend gut«, antwortete Breiskoll. »Es laufen noch ein paar Untersuchungen, aber wie es aussieht, ist Mister Rhodan wieder ganz der Alte.«

Die Holokamera in der Medostation der SOL schwenkte nach links auf eine Patientenliege. »In dieser Komaliege verbrachte Perry Rhodan die vergangenen Monate«, hörte Rabkob den Nachrichtensprecher. »Seine Frau Thora Rhodan da Zoltral soll in dieser Zeit keinen Zentimeter von ihrem Mann gewichen sein.«

»Da muss ich etwas richtigstellen«, unterbrach der Arzt den Reporter und trat erneut ins Bild. »Miss Rhodan da Zoltral war jeden Tag hier, aber sie ist als pflichtbewusste Beraterin der Schiffsführung der SOL selbstverständlich auch ihren Aufgaben gewissenhaft nachgegangen.«

Meysenhart grinste. »Mister Rhodan soll ebenfalls schon wenige Stunden nach seinem Wiedererwachen die Krankenstation verlassen haben, um sich mit den aktuellen Themen der Galaxis zu beschäftigen. Wie ist das medizinisch möglich, Doktor Breiskoll?«

»Mister Rhodan hat mir die Erlaubnis gegeben, Ihnen davon zu berichten. Wir haben seinen Körper während der zurückliegenden mehr als neun Monate mit modernster Medikation versorgt, um Muskeln und Organe vital und gesund zu halten. In seine Blutbahnen injizierte Schwärme medizinischer Nanoroboter reparierten und versorgten das Organgewebe auf zellulärer Ebene. Das komplette Zentralnervensystem wurde von einer speziellen Medopositronik überwacht, die alle wegen des fehlenden Gehirns nicht mehr vorhandenen vegetativen Steuerimpulse durch Nanostimulation ersetzt hat. Darüber hinaus wurde er jeden Tag physiotherapeutisch behandelt, damit der Bewegungsapparat funktionsfähig blieb. Morgens waren es elektrische Impulse, die sowohl die Muskulatur als auch das Nervensystem stimuliert haben. Medoroboter platzierten die Elektroden exakt an den richtigen Positionen. So wurden die Reizleiter und Muskeln aller Gliedmaßen und sonstigen Teile der Körpermotorik bestmöglich angeregt, ganz als habe Mister Rhodan die Bewegung selbst gesteuert. Am späten Vormittag erhielt er dann eine jeweils einstündige passive Mobilisation durch zwei Physiotherapeuten. Alle Gelenke wurden von Menschenhand durchbewegt. Die Berührung durch ein Lebewesen, das selbst Wärme abgibt und auf feinste Bewegungsimpulse intuitiv reagieren kann, ist ein trotz aller Medizintechnik unserer Epoche nicht zu unterschätzendes Heilmittel. Als Drittes erfolgte eine Basale Stimulation durch einen Ergotherapeuten mittels Hypervibration und tiefensensorischer Massageapparaturen.«

Breiskoll lächelte stolz. »Nach Mister Rhodans erfreulichem Erwachen aus dem Koma erfolgte im Rahmen der Hyperkinästhetik eine sofortige Pflegebehandlung. Eine Logopädin überprüfte beispielsweise seine Schluckfunktion. Auch diese war fehlerfrei aktiv. Detaillierte Gehirnscans zeigten, dass es zu keinerlei Schädigung des Zentralnervensystems gekommen ist.«

»Vielen Dank, Doktor Breiskoll. Diese Neuigkeiten erfreuen unsere Zeitzeugen sicher«, sagte der Reporter. »Schalten wir zurück zu meinen Kollegen, die direkt im primären Habitatareal der SOL bei Mister Rhodan sind.«

Die holografisch eingeblendete Medostation mitsamt dem Chefmediziner verschwand. Stattdessen rückte eine lebensgroße Aufnahme von Perry Rhodan und seiner Frau Thora Rhodan da Zoltral in den Vordergrund des Hauptholos. Zwischen den beiden entdeckte Rabkob den Mausbiber Gucky. Wahrscheinlich war der Ilt anwesend, um Rhodan bei einer Verschlechterung seines Zustands mithilfe seiner Paragabe sofort ins Krankenrevier teleportieren zu können.

Ein Nebenholo zeigte aus einem anderen Aufnahmewinkel, dass ein Pulk von Reportern und Schaulustigen bei den drei Berühmtheiten stand. Alle schienen ungeduldig darauf zu harren, dass die Befragung des Gesundeten endlich losgehen durfte. In der Liveübertragung entwickelte sich plötzlich Unruhe bei den Journalisten. Rabkob vermutete, dass sie soeben das Freigabesignal erhalten hatten, um mit ihrer Befragung zu beginnen. Sie war überrascht, wie gesittet die Journalisten darauf gewartet hatten. Sonst kannte die Schaltmeisterin Termine dieser Art eher anders. Sie hatte es leider oft mit aufdringlichen Medienbeauftragten zu tun, die sie mit zuweilen unangebrachten Fragen bedrängten. Bei dem berühmtesten Terraner der Gegenwart machten aber offenbar sogar Journalisten eine...

Erscheint lt. Verlag 27.10.2022
Reihe/Serie Perry Rhodan Neo
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Neo • Perry Rhodan • Perryversum • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-5490-9 / 3845354909
ISBN-13 978-3-8453-5490-3 / 9783845354903
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