Ein Kronprinz unterm Mistelzweig (eBook)

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
264 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1109-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein Kronprinz unterm Mistelzweig -  Julia London
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Dieser Mann hat ein Geheimnis! Fasziniert beobachtet die junge Verlegerin Hollis Honeycutt den hochgewachsenen Mann auf dem königlichen Maskenball. Wie ein dunkler Schatten folgt der mysteriöse Marek Brendan einem Herrscher aus einem fremden Land. Lauert da ein politischer Skandal, über den Hollis in ihrer Gazette schreiben könnte? Sie muss mehr herausfinden! Charmant sucht sie Mareks Nähe, doch sie hat nicht mit seiner maskulinen Magie gerechnet. Als er sie das erste Mal leidenschaftlich küsst, liegt in seinen goldfarbenen Augen ein sinnliches Liebesversprechen. Zu spät erfährt Hollis, wer er wirklich ist - und dass er sein Versprechen niemals halten kann ...



Julia London hat sich schon als kleines Mädchen gern Geschichten ausgedacht. Später arbeitete sie zunächst für die US-Bundesregierung, sogar im Weißen Haus, kehrte aber dann zu ihren Wurzeln zurück und schrieb sich mit mehr als zwei Dutzend historischen und zeitgenössischen Romanzen auf die Bestsellerlisten von New York Times und USA Today. Sie lebt mit ihrer Familie in Austin, Texas.

1. KAPITEL


London, England

1847

In der vergangenen Woche sind drei Schiffe unter der farbenfrohen grün-blauen Flagge von Alucia in den Hafen von London eingelaufen. Sie hatten die offizielle Delegation an Bord, die an den Friedensverhandlungen zwischen Weslorien und Alucia teilnehmen wird, die im Namen Ihrer Majestät Königin Victoria abgehalten werden. Die Spannung ist groß und die Hoffnung allgegenwärtig, dass es eine Einigung zwischen den beiden benachbarten Ländern geben wird, die endlich in einem dauerhaften Frieden zwischen ihnen mündet.

Ihre Majestät empfängt die ausländischen Würdenträger im St. James’s Palace. Mit dieser Zusammenkunft wird das Gipfeltreffen offiziell eröffnet.

Frieden zwischen den beiden rivalisierenden Nationen zu schaffen, ist ein ehrenwertes Ziel. Aber kann es zwischen zwei Ländern Frieden geben, die schon seit Generationen Krieg um dasselbe Gebiet führen? Könnte es nicht sein, dass das Familienzerwürfnis, das die beiden Länder spaltet, so tief geht, dass es nicht zu reparieren ist? Während diese Zeilen verfasst werden, machen Gerüchte die Runde, dass schändliche Intrigen gesponnen werden. Wir werden natürlich versuchen, unsere geschätzten Leserinnen weiterhin über die Entwicklungen zu informieren.

Meine Damen, Weihnachten steht vor der Tür, also ist es an der Zeit, neue Anzüge für Ehemänner und Söhne schneidern zu lassen, die zum neuen Jahr fertig sein sollen. Taylor und Sohn in der Savile Row hat dafür noch Termine frei.

– aus Honeycutts Mode- und Haushaltsmagazin für Damen

Die Stimmung der Witwe Hollis Honeycutt war gereizt, während sie vor dem Tor zum St. James’s Palace auf Einlass wartete. Zum einen stand sie mitten in einer Traube von Gentlemen, die sich alle sehr laut in verschiedenen Sprachen unterhielten, ohne sich um die Gespräche der anderen um sie herum zu kümmern. Eine heißblütige Frau in einem gewissen Alter, die ihren Ehemann vermisste, hätte den Duft von Zitrusfrüchten und Tabak vielleicht berauschend gefunden, den so viele Männer zu verströmen schienen, aber Hollis hatte etwas gegen die Rücksichtslosigkeit, mit der die Männer sich an sie als Frau drängten. Es kam ihr so vor, als hätten Männer keinen Sinn dafür, wie sich ihre Körper in so eine Menschenmenge einfügten – sie stießen sie immer wieder an und warfen ihr dann eine beiläufige Entschuldigung zu.

Es ärgerte sie, dass sie hier in dieser Schlange – oder überhaupt irgendwo – warten musste, um mit ihrer eigenen Schwester Tee zu trinken. Es war schließlich nicht ihre Schuld, dass Eliza Tricklebank, ehemals wohnhaft am bescheidenen Bedford Square in London, inzwischen die Herzogin von Tannymeade und die zukünftige Königin von Alucia war, die in dieser Eigenschaft Gast von Königin Victoria war. Sie war immer noch Hollis’ Schwester, und es war nicht richtig, dass sie wie eine Bettlerin vor den Toren des Palasts warten musste, wenn sie sie besuchen wollte.

Außerdem war Hollis immer noch verstimmt über ein Zusammentreffen mit dem fürchterlichen, herablassenden Mr. Shoreham, das sie heute Morgen gehabt hatte. Er hatte sie rundheraus weggeschickt, und das nicht zum erstem Mal. Sie befand sich schon seit Wochen in einem philosophischen Disput mit dem Gentleman von der Londoner Bibliothek am St. James’s Square.

Ihr Diener Donovan stand neben ihr in der Schlange und beobachtete die Gentlemen hinter gesenkten Lidern, während sich die Menge langsam auf das Wachhäuschen zubewegte. Er war der einzige Mann in ihrem Leben, dem es nichts ausmachte, wie lange sie redete … nun, abgesehen von ihrem Vater natürlich. Und von Lord Beckett Hawke, ihrem Freund. Beck machte es nichts aus, aber er hörte ihr auch nicht zu. Donovan hörte ihr immer geduldig zu, und wenn sie ihn danach fragte, sagte er offen seine Meinung. Manchmal auch ohne dass sie ihn gefragt hatte. Im Augenblick zum Beispiel. Er sagte: „Eins der Probleme hier ist, dass Sie ziemlich starrköpfig sind, wenn ich das sagen darf. Aber das ist ja nichts Neues, nicht wahr?“

Sie sah ihn an und schnalzte mit der Zunge. „Ich will ja gar nicht abstreiten, dass ich hin und wieder dickköpfig sein kann, aber in diesem Fall habe ich recht.“

Donovan lachte. Die Schlange bewegte sich; er legte Hollis eine Hand auf den Rücken und schob sie im Gedränge nach vorn.

Hollis konnte nicht über die Köpfe der Männer vor ihr hinwegsehen, also schaute sie sich um. Dabei fiel ihr Blick zufällig auf einen Gentleman, der ganz allein an der Seite stand. Er war groß, und sein Haar, das unter der Krempe seines Huts hervorschaute, war länger, als es die Mode derzeit erlaubte. Er trug einen Mantel, in dem seine Schultern außergewöhnlich breit wirkten, und sie fragte sich beiläufig, ob er wohl wirklich so breit gebaut war. Er hatte den Hut merkwürdig schief aufgesetzt und machte einen verwirrten Eindruck, als wäre er in ein fremdes Land geraten. Das war kein Wunder – die Schlange zum Einlass in den Palast war lächerlich lang, und die Wachen schienen nicht zu wissen, was sie taten. Warum waren denn so viele Leute zum Tee eingeladen? Soweit Hollis wusste, ging es darum, die Verhandlungen zwischen Alucia und Weslorien, die am Montag anfangen sollten, mit einem versöhnlichen Ton zu beginnen. Zu dieser Vertragt-euch-Teegesellschaft waren Vertreter der beiden Königreiche eingeladen, aber gab es wirklich so viele Menschen, die in die richtige Stimmung versetzt werden mussten?

Der verwirrte Mann stellte sich hinter einige andere Gentlemen, und Hollis verlor ihn aus den Augen.

Sie wandte sich wieder Donovan und ihrem Ärger zu. „Sie hätten sehen sollen, wie herablassend Mr. Shoreham mich behandelt hat. Er bildet sich eindeutig zu viel auf seine Position ein und auf das, was er zweifellos für sein überlegenes Denkvermögen hält, weil er ein Mann ist. Ich sage Ihnen, er ist einer der hochmütigsten und lächerlichsten Männer von ganz London.“

„Also, das ist doch schon einmal etwas, nicht wahr?“, meinte Donovan. „Es gibt ja schrecklich viele Männer in London. Etwas, worauf er wirklich stolz sein kann.“ Er trat an das Wachhäuschen heran und überreichte einer der Wachen Hollis’ Einladung. Der Mann verschwand damit nach drinnen. „Wie hatten Sie ihn noch genannt?“, fragte Donovan, aber ehe Hollis antworten konnte, beugte er sich vor und sagte zu der Wache: „Es wäre nicht gut, Mrs. Honeycutt warten zu lassen, mein Junge. Sie ist die Schwester der Herzogin von Tannymeade.“

„Immer mit der Ruhe“, entgegnete die Wache mürrisch.

Donovan sah Hollis an. „Ah, jetzt fällt es mir wieder ein. Einen Windbeutel, nicht wahr?“

Hollis tat das Ganze ein wenig leid. „Nun ja, aber ich habe nicht gebrüllt, sondern nur das Offensichtliche festgestellt.“

Eine Gruppe von drei Männern zwängte sich auf ihrem Weg zum Tor an ihnen vorbei; Donovan zog Hollis auf die Seite.

„Also wirklich“, sagte Hollis und rückte ihre Haube zurecht. „Haben die vielleicht Angst, dass der Tee kalt wird?“

„Oder dass die Königin nicht genügend Kuchen gebacken hat? Bleiben Sie hier, ich sehe mal nach, wo die Wache bleibt.“

Er ging zurück zum Wachhäuschen, aber eine andere Gruppe von Gentlemen, die man gerade hereingelassen hatte, drängte sich mit großem Eifer und viel Lärm durch das Tor. Hollis zog sich zurück, um nicht niedergetrampelt zu werden, verfehlte aber den Rinnstein und stolperte. Sie stieß mit jemandem zusammen, den sie für eine Wand hätte halten können, wenn sie nicht von zwei Händen an den Ellenbogen gepackt und mühelos wieder aufgerichtet worden wäre. „Oh!“, rief Hollis und drehte sich um, um zu sehen, wer sie vor dem sicheren Sturz gerettet hatte.

Es war der verwirrte Mann. Nur sah er jetzt nicht mehr verwirrt aus – er schien vielmehr ein wenig besorgt zu sein. Sein Blick schweifte über sie, als ob er sichergehen wollte, dass sie nicht verletzt war. Hollis bemerkte dicke kastanienbraune Haarsträhnen, die unter seinem Hut hervorquollen und ihm in die Stirn hingen. Seine Gesichtshaut hatte einen viel dunkleren Farbton als die der blassen Engländer. Er hatte lebhafte goldbraune Augen, und Hollis war so erschrocken, dass er derjenige war, der sie vor dem Hinfallen bewahrt hatte, dass sie nichts sagen konnte. Er hatte es offenbar nicht nötig, mit ihr zu reden – er nickte höflich, ging an ihr vorbei und auf das Wachhäuschen zu. Sie sah zu, wie er mit der Wache sprach und seine Einladung übergab, und als die Wache sie ihm zurückgab, sah der Mann sich um, als überlegte er, ob er wirklich durch das Tor treten sollte. Offensichtlich überlegte er es sich anders, denn er stopfte die Einladung in die Tasche und ging dann in die andere Richtung, weg vom Eingang. Es machte beinahe den Anschein, als ob er vorgehabt hätte, einen ganz anderen Palast zu besuchen, und gerade gemerkt hatte, dass er sich in der Adresse geirrt hatte.

Donovan tauchte plötzlich wieder auf. „Es ist alles geklärt. Hier entlang“, sagte er und führte sie auf die Menge der Gentlemen zu, die durch das Tor wollten. „Mr. Bellingham holt Sie im Innenhof ab.“ Er zeigte einer anderen Wache die Einladung, die das Tor öffnete. Als Hollis hineinging, schoben sich zwei weitere Männer an ihr vorbei.

„Warum sind so viele Männer zum Tee gekommen?“, fragte Hollis, während sie und Donovan auf den Innenhof zustrebten. „Ich dachte, Gentlemen machen sich nicht viel daraus. Ich habe Beck einmal eingeladen, und er hat gesagt, Tee sei etwas für...

Erscheint lt. Verlag 11.10.2022
Reihe/Serie Historical Gold
Übersetzer Simone Wolf
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-1109-1 / 3751511091
ISBN-13 978-3-7515-1109-4 / 9783751511094
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