Tod im Aper Tief -  Silke Lüttmann

Tod im Aper Tief (eBook)

Labrador Siley ermittelt
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
232 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7568-4652-8 (ISBN)
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Labrador Siley führt mit seinem Frauchen Silke, vier Schafen und einigen Hühnern und Wachteln ein gemütliches Leben auf einem Resthof. Die Tage verlaufen ruhig und geordnet. Bis zu diesem einen Tag. Siley und Silke machen einen grausigen Fund und geraten bei der Aufklärung eines Mordes in Lebensgefahr. Dubiose Machenschaften im beschaulichen Augustfehn wirbeln das Leben von Siley und Silke komplett durcheinander, doch sie lassen sich nicht einschüchtern.

Geboren 1971, aufgewachsen in Bad Zwischenahn und nach dem Abitur lange Jahre als Fitnessfachwirt tätig gewesen. Sie lebt mit einem Hund glücklich im schönen Ammerland und träumt von einem Resthof, auf dem sie Schafe und noch mehr Hunde halten kann.

12


Die Straßenlaternen warfen ihr schwaches Licht auf die Straße und auch ein wenig in unsere Hofeinfahrt. Silke hatte den ersten Torflügel in der Hand und ich stand etwas abseits von ihr in der Dunkelheit, um noch einmal das Beinchen vor dem Schlafen gehen zu heben. Als sie das Tor schließen wollte, sah ich rechts von der Einfahrt etwas aufblinken und knurrte leise. Silke drehte sich zu mir um, sah mein aufgestelltes Nackenfell und folgte meinem Blick. Augenblicklich ließ sie das Tor los, drehte sich um und lief erst langsam in meine Richtung. Ich knurrte nun lautstark und bleckte die Zähne. Da stand der Mann vom Parkplatz. Meine Schmerzen waren sofort vergessen, in mir kochte Wut. Silke kam zu mir und flüsterte „Lauf, Siley, lauf“ und dann rannte sie hinter die Remise. Ich tat es ihr gleich. Dort versteckten wir uns hinter unserem roten Mc Cormick, der unter dem Schleppdach stand. Wir hielten den Gang im Blick, ob der Mann uns folgen würde und dann tauchte er tatsächlich auf. Silkes Herz klopfte so laut, dass ich es hören konnte, doch von Angst keine Spur.

Die Gestalt stand da und versuchte uns in der Dunkelheit ausfindig zu machen „Du und dein Köter, ihr habt keine Chance“ rief er. „Von wegen“ flüsterte Silke „wir haben Heimvorteil“. Sie zog mich am Geschirr, um mir zu verstehen zu geben, dass wir weiter hinter den Stall kommen mussten. Langsam und leise bewegten wir uns vorwärts und erreichten den Stall. Die Stalltüren waren geschlossen, doch ich konnte die Schafe hören, wie sie unruhig wurden und zu blöken begannen. Der Mann lachte dreckig „Da seid ihr also, verstecken hat keinen Zweck“. Ich knurrte wieder, doch Silke hielt mir die Schnauze zu, „Psst!“ sagte sie und schlich weiter am Stall vorbei. Vor uns lag nun die Schafkoppel. Silke sah sich erneut um und wir hörten etwas rumpeln hinter uns „Verdammter Mist“ brüllte unser Verfolger wütend, er war über die Egge gestolpert. Diesen Moment nutzte Silke und flüsterte mir zu „Über die Weide“. Wir rannten los, ich lief unter dem Zaun durch, Silke sprang darüber, dann hetzten wir über die Weide.

Hinter uns gab es einen lauten Knall, ein Schuss war gefallen. Silke stürzte in den Schnee und ich wollte zu ihr zurückrennen, doch sie schrie „WEITER! VORWÄRTS!“. Meine Beine versanken im Schnee und ich drehte mich immer wieder nach Silke um, die sich inzwischen wieder aufgerappelt hatte und hinter mir herhastete. Ich verlangsamte mein Tempo, damit wir wieder auf gleicher Höhe liefen. Am Ende der Koppel angelangt ertönte ein weiterer Schuss. „Spring in den Graben“ wies mich Silke an, ich setzte zum Sprung an, verschätzte mich jedoch und kullerte in den schmalen Graben, der die Weide abgrenzte, Silke sprang mir nach. Sie robbte sich zu mir, „Alles ok, mein kleiner Engel?“, dabei tastete sie mich ab, doch mir fehlte nichts. Im Graben war noch Wasser und die Kälte kroch mir in die Knochen. Silkes Klamotten waren ruckzuck klatschnass, doch sie hielt mich fest in den Armen. „Ganz leise“ sagte sie, „Nicht bewegen“, lediglich meinen Kopf hob ich, um zu sehen, wo der Mann war.

Mitten auf der Schafweide stand er mit seiner Waffe in der Hand, soviel konnte ich in der Dunkelheit gerade noch sehen. Er schaute sich in alle Richtungen um und fluchte. Dann sah ich Scheinwerfer, die auf unseren Hof fuhren. Rainer war angekommen. Ich war im ersten Moment erleichtert, doch dann erschrak ich, denn Rainer wusste doch von nichts und wir mussten ihn warnen. Unser Verfolger hatte von Rainer Ankunft nichts mitbekommen und suchte weiter in der Finsternis nach uns. Silke lag unbeweglich neben mir, sie atmete leise „Warum habe ich wieder kein Smartphone in der Tasche“ ärgerte sie sich. Mein Blick wanderte wieder zu Rainer, er war ausgestiegen und lief zum Cairomobil, dessen Kofferraumklappe immer noch offenstand. Dann sah ich, dass er sich umdrehte und wieder in sein Auto stieg. Ich wollte bellen, nach ihm rufen, doch dann hätte ich den Verfolger zu uns gelockt. Mein Herz pochte wie wild, Rainer konnte doch nun nicht wieder wegfahren, Silke und ich waren in Gefahr.

Der Mann ging langsam weiter durch den Schnee, er kam uns immer näher. Silke spürte meine steigende Anspannung und hob nun auch den Kopf leicht, um über den Rand des Grabens zu schauen. „Wir müssen hier raus“ sagte sie leise und zitterte dabei, die Kälte ließ unsere Muskeln erstarren. Vorsichtig kletterten wir auf der anderen Seite aus dem Graben, dort war nur noch freies Feld und nichts, wo wir uns verstecken konnten. Der Mann hatte uns entdeckt und lief schneller „Bleib stehen“ rief er, „ich kriege euch doch“. „Nichts davon“ brüllte Silke und schubste mich an. Wir rannten um unser Leben, quer über das Feld durch den Schnee. Der Mann verlor etwas Zeit, als er den Graben überwinden musste, dies gab uns einen kleinen Vorsprung. „Wir müssen die Straße erreichen“ rief sie im Laufen und orientierte sich an den Laternen, die in der Ferne zu sehen waren. Die nassen Klamotten machten sie langsam und der Mann holte immer weiter auf. Ich sah ständig nach hinten, stolperte dadurch und Silke drängte „Schau nach vorn! Einfach weiterlaufen“.

Das Feld war mir vorher nicht so groß vorgekommen, doch es fühlte sich an, als ob wir das Ende nie erreichen würden. „Rüber nach links“ rief Silke „Auf den Feldweg, da können wir besser laufen“. Meine Beine wurden immer schwerer und mein Herz schien zu zerbersten, ich bekam kaum noch Luft. Links war Stacheldraht, unter dem wir beide hindurchkrochen, dann standen wir auf dem kleinen Feldweg, der die Verlängerung der Straße ist, an der wir wohnen. „Wir müssen zurück zum Hof“ hechelte Silke, auch sie war mit den Kräften am Ende. Ich ahnte, was sie vorhatte. Wir mussten das Auto erreichen, dort war Silkes Smartphone und wenn wir genügend Vorsprung hätten, dann könnten wir mit dem Wagen flüchten. „Nicht aufgeben“ ermunterte Silke mich, und damit auch sich selbst. Wir mobilisierten unsere letzten Kräfte und erhöhten unser Lauftempo.

Plötzlich jagte ein Wagen an uns vorbei, wir machten einen Satz zur Seite. Bremsen quietschten, der Wagen stoppte direkt hinter uns, die Scheinwerfer waren aus. Aus dem Wagen sprang jemand. Ein dritter Schuss fiel, „Werft euch auf den Boden“ schrie jemand. Silke zögerte nicht und warf sich lang in den Schnee, ich legte mich dort ab, wo ich gestanden hatte. „WAFFE WEG“ hörte ich eine Stimme donnern, dann fiel noch ein Schuss, der jedoch anders klang. Ich schlich mich zu Silke, die schwer atmend am Boden lag, besorgt, sie könnte nun doch getroffen worden sein. Doch sie nahm mich in den Arm und drückte ihren Kopf an meinen. „Wir sind nun sicher“ hauchte sie mir ins Ohr. Hinter uns hörte ich Schritte und drehte mich knurrend um. „Alles ok, mein Freund“ und nun erkannte ich Rainer. Er hielt ein Jagdgewehr im Arm, mit der er einen Warnschuss in die Luft abgegeben hatte.

Silke setzte sich auf, sie hatte sich etwas erholt und Rainer half ihr auf. „Wo ist er hin?“ fragte sie, Rainer zeigte den Feldweg hoch „Er kann noch nicht weit sein“ meinte er. „Geht es euch gut?“ sorgte er sich, „Ja, alles ok. Wir müssen ihm nach“ gab Silke zur Antwort. Rainer entschied, dass wir drei zusammenbleiben sollten, und stiegen in seinen Wagen, ich saß bei Silke zwischen den Beinen im Beifahrerraum. Rainer gab Gas und fuhr, so schnell es ging, den Feldweg entlang. Im Scheinwerferlicht waren die Fußspuren des Mannes zu erkennen. Da ich von meinem Platz aus nichts sehen konnte, stellte ich mich mit den Vorderpfoten auf Silkes Beine und konnte so aus der Scheibe die Straße sehen. Die Spuren endeten abrupt, Rainer hielt, stieg aus und sah, dass Reifenspuren im Schnee waren, unser Angreifer war in seinem Wagen geflüchtet, den er vorher an dieser Stelle abgestellt haben musste. „Wir fahren hinterher“ beschloss Silke und Rainer erhöhte das Tempo so sehr, dass wir in den Kurven ins Schlingern gerieten, doch dank seines Allradantriebes blieben wir auf der Spur. Im Schnee waren die Reifenspuren deutlich zu erkennen vor den Scheinwerfern des SUVs, doch wir verloren die Spur, als wir auf die Hauptstraße kamen. Dort war inzwischen der Streudienst fleißig gewesen und hatte die Straße freigeräumt. Rainer schlug mit den Händen aufs Lenkrad, er war sichtlich enttäuscht. Silke legte ihm die Hand auf den Arm „Mach dir nichts draus, es ist heute erneut gut ausgegangen, lass uns zu mir fahren, Siley muss trocken gerubbelt werden und ich brauche trockene Sachen“. Rainer sah sie an und lächelte wieder, drehte den Wagen und brachte uns nach Hause. „Sollen wir die Polizei rufen?“ frage Silke, doch Rainer meinte „Nein, wir haben keine Beweise und das verbessert die Lage nicht unbedingt“. „Du hast wohl recht“ überlegte sie,“ Außerdem bin ich völlig durchgefroren und total kaputt, ich möchte nur noch duschen und in frische Sachen schlüpfen.“ Auf dem Hof angekommen, parkte Rainer seinen Wagen unter der Remise, bat uns zu warten und stieg aus. Er...

Erscheint lt. Verlag 2.9.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7568-4652-0 / 3756846520
ISBN-13 978-3-7568-4652-8 / 9783756846528
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