Boston Police - Atemlose Jagd (eBook)

, (Autoren)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
326 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-2540-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Boston Police - Atemlose Jagd - Jane Luc, Jana Lukas
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Die Bostoner Gerichtsmedizinerin Dr. Charlotte Connelly kennt den Tod in all seinen Facetten. Als der Architekt Geno Coleman und sie Zeugen eines grausamen Überfalls werden, versucht Charlotte alles, um das Leben des Opfers zu retten. Doch die junge Frau schafft es nicht. Kurz bevor sie stirbt, nimmt sie Charlotte ein Versprechen ab. Ein Versprechen, das Geno und sie in das Visier eines sadistischen Mörders rückt. Während sie den Spuren des skrupellosen Killers folgen, muss sich Charlotte auch noch über ihre Gefühle für Geno klar werden. Ist er ein Mann für eine Nacht, oder kann sie es wagen, ihm ihr Herz anzuvertrauen?

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.



<p>Jane Luc ist ein Pseudonym der Bestsellerautorin Jana Lukas, die seit über zwanzig Jahren bei der Kriminalpolizei arbeitet. Sie bringt ihre Diensterfahrungen und ihr kriminalistisches Wissen in ihre Romane ein. Das ist ein Grund, warum sie Thriller schreibt. Der andere ist, dass sie einer spannenden Geschichte einfach nicht widerstehen kann.<br></p>

1. Kapitel


Charlotte zog die Wohnungstür auf und stolperte über das Paket, das davor abgestellt worden war. Sie seufzte. Schon wieder! Sie kannte diese Art von Karton viel zu gut, wusste, was sie darin finden würde. Einen Moment überlegte sie, ihn einfach stehen zu lassen. Andererseits – sie hatte noch etwas Zeit und konnte es genauso gut hinter sich bringen.

Sie trug die Kiste in ihr Wohnzimmer und öffnete sie vorsichtig. Die Vorfreude war einer der schönsten Aspekte an den Überraschungen, die Kathreen von Happy Feet ihr bereitete. Der feine Geruch von Leder schlug ihr entgegen, als sie den Deckel anhob. Sie legte ihn zur Seite und zog die Stiefel heraus. Weich schmiegte sich die Oberfläche in ihre Hand. Das Leder hatte genau den gleichen Farbton wie ihre Augen und die Bluse, die sie zu ihrem knielangen schwarzen Bleistiftrock trug. Ein Outfit, das sie für die heutige Gerichtsverhandlung gewählt hatte. Steve-Madden-Boots in cognacfarbenem Leder. Genau das, wonach sie schon seit einer Ewigkeit suchte – nicht, dass sie nicht bereits eine Menge anderer Stiefel besaß.

»Verdammt«, murmelte sie. Kathreen kannte sie viel zu gut. Sie zog ihre Stiefel aus und schlüpfte in die neuen – nur zur Probe. Natürlich passten sie wie angegossen, schmiegten sich regelrecht an ihre Füße. Sie vervollständigten das Outfit, das sie für ihren Auftritt vor Gericht gewählt hatte. Kathreen verstand ihr Geschäft. Charlotte ging ins Schlafzimmer und betrachtete sich im Spiegel an der Schranktür. »Leider perfekt.« Manchmal fragte sie sich, ob Kathreen irgendwo in ihrer Wohnung eine Kamera installiert hatte und überprüfte, was sie morgens anzog, um ihr die passenden Schuhe vor die Tür zu stellen. Die Besitzerin des Happy Feet, das im Erdgeschoss ihres Hauses lag, kannte ihre Schwäche für schöne Schuhe viel zu gut. Manchmal glaubte Charlotte, es war Schicksal, dass sie als Schuhsüchtige ausgerechnet hier eingezogen war.

Sie verließ ihre Wohnung in den neuen Stiefeln und tippte auf dem Weg in die Tiefgarage eine Nachricht an Kathreen in ihr Handy: Gekauft.

Sie war früh dran und kam gut durch den Bostoner Morgenverkehr. Im gerichtsmedizinischen Institut war es um diese Zeit noch ruhig.

»Guten Morgen, Doc«, grüßte der Wachmann am Eingang.

»Morgen, Chris.« Sie winkte ihm zu. In der Aufnahme sah sie als Erstes die Einlieferungsliste durch. Als stellvertretende Leiterin des gerichtsmedizinischen Instituts Bostons gehörte das zu ihren Aufgaben. Vier neue Fälle. Aber auf den ersten Blick gab es nichts, was sofort erledigt werden musste. Ihr Boss, Dr. Norman Palmer, würde sie später an die insgesamt fünf Mitarbeiter verteilen.

Sie holte sich eine Tasse Kaffee und ging in ihrem Büro noch einmal den Fall durch, zu dem sie vor Gericht aussagen musste. Ein gewalttätiger Ehemann hatte seine Frau angegriffen und mit dem Messer attackiert. Der Fall war eine klare Sache. Sie hatte Verletzungen am Opfer dokumentiert, die zur Tatwaffe passten. Und sie hatte nachweisen können, dass der Ehemann derjenige war, der zugestochen hatte. Die Frau hatte den Angriff überlebt. Was in Charlottes Welt viel zu selten vorkam.

Wie sie es erwartete, lief ihre Aussage bei Gericht problemlos. Nach einer halben Stunde wurde sie aus dem Zeugenstand entlassen. Auf dem Weg aus dem Gerichtsgebäude schaltete sie ihr Handy ein. Eine Nachricht von Dr. Palmer. Sie klickte sich in die Mailbox und lauschte der leisen, ruhigen Stimme ihres Chefs. Zwei ihrer Kollegen hatten sich krankgemeldet – kein Wunder bei dem Wetter – und ein Fall war angelaufen, den sie übernehmen sollte, weil sie sowieso schon unterwegs war. Alle anderen steckten bereits mitten in ihren Sektionen. »Rufen Sie Detective Coleman an. Und melden Sie sich bei mir, sobald Sie Genaueres wissen.« Die Leitung klickte. Mehr hatte Palmer ihr nicht zu sagen. Er war der Typ, der kurze, präzise Anweisungen gab und ihre Umsetzung erwartete.

Charlotte fröstelte in der eisigen Novemberluft. Boston machte dem Winter in diesem Jahr alle Ehre. Am liebsten wäre sie zurück ins Institut gefahren, um wärmere Kleider anzuziehen. Ihr Gerichtsoutfit war nicht für einen Tatort geeignet. Aber das gehörte nicht zu den Überlegungen, die sich ihr Boss machte.

Sie scrollte durch ihre Kontaktliste und wählte Dominic Colemans Nummer. Wenigstens würde sie mit den Detectives des Boston PD zusammenarbeiten. Dominic und sein Partner Josh Winters waren nicht nur ausgezeichnete Polizisten, sondern seit Jahren Freunde.

»Hey, Doc«, meldete sich Dominic.

»Hey. Palmer hat mich zu euch beordert. Was gibt es?«

»Eine Leiche auf einem brachliegenden Grundstück. Zieh dich warm an, Charlie. Hier draußen friert dir der Hintern ein.«

Während Dominic ihr die Adresse durchgab, sah sie mit einem innerlichen Seufzen auf ihre hübschen neuen Stiefel hinab. Sie beendete das Gespräch und rief ihren Assistenten Nolan an. Er würde ihre Ausrüstung zum Fundort bringen und hoffentlich auch an ihre UGGs denken, die für Einsätze wie diesen in ihrem Büro standen.

Der Tatort glich auf den ersten Blick jedem anderen, für den sie in den vergangenen Jahren verantwortlich gewesen war. Eine Kolonne von Fahrzeugen reihte sich am Straßenrand auf wie eine bunte Kette. Streifenwagen, zivile Fahrzeuge der Mordermittler, Kriminaltechnik. Sobald Nolan kam, würde sich der Van der Gerichtsmedizin dazugesellen. In vorderster Front stand ein orangefarbenes Ungetüm der Stadtwerke, eine Art Baumaschine.

Charlotte parkte ihren Hybrid am Ende der Reihe, machte sich auf die Kälte gefasst, die sie empfangen würde, und stieg aus. Sie schlug den Kragen ihres Mantels hoch und hielt ihn zu, damit der Sturm ihr nicht in den Ausschnitt blies. Zügig lief sie die Straße hinauf, hielt einem jungen Officer, der genauso fror wie sie, ihren Ausweis des Gerichtsmedizinischen Instituts hin und bückte sich unter dem Absperrband hindurch, das den Tatort vom Rest der Welt trennte. Vor dem Grundstück, bei dem es sich offenbar um den Fundort der Leiche handelte, blieb sie stehen und ließ die Umgebung auf sich wirken. Der Wind zerrte an den Ästen der vereinzelten Bäume und fegte über die öde, schneeverwehte Fläche.

Links von ihr gähnte ein schwarzes Loch im Boden. Daneben lag etwas, das aussah wie eine Sperrholzplatte. Unter der Schneedecke erhob sich ein kleiner Erdhügel.

Lieutenant Benjamin Wood, der Chef der Kriminaltechnik, stand in einem Schutzanzug und mit in die Hüften gestützten Fäusten vor dem Loch, das erschreckend einem Grab ähnelte. Seine angespannte Haltung sprach für sich. Charlotte musste sein Gesicht nicht sehen, um zu wissen, dass er es zu einer grimmigen Miene verzog. Sie stritt oft mit dem alten Brummbären, aber sie mochte und schätzte ihn sehr. In den vergangenen Jahren war auch er zu einem Freund geworden.

Ihre Schutzkleidung würde erst mit Nolan eintreffen, also blieb sie vor dem durchtrennten Maschendraht stehen und winkte Dominic und Josh zu, die auf dem Gelände herumstromerten. Sie kamen zu ihr und traten durch den Zaun.

»Seid ihr das gewesen?«, fragte sie mit einem Blick auf den durchtrennten Draht.

Dominic zuckte die Achseln. »So ist es für alle Beteiligten einfacher, rein- und rauszukommen.«

»Und was treibt ihr?« Sie maß die Schuhabdrücke, die sie im Schnee hinterlassen hatten, mit den Augen. »Spuren vernichten?«

Josh grinste. »Dann hätte Wood uns längst den Kopf abgerissen. Die Spuren sind alle von uns und den Jungs der Stadtwerke. Bevor sie hier angefangen haben zu buddeln, war das Gelände sozusagen jungfräulich. Reinster neuenglischer Schnee. Keine einzige Spur. Nicht einmal ein Tier ist hier durchmarschiert.«

»Wahrscheinlich, weil sie gewusst haben, dass es ein Friedhof ist«, ergänzte Dominic.

»Setzt ihr mich ins Bild? Nolan braucht sicher noch ein bisschen.« Sie steckte ihre Hände in die Manteltaschen und trat von einem Fuß auf den anderen. Die Stiefel waren zwar gefüttert, aber dem tiefgefrorenen Boden hatten sie nicht genug entgegenzusetzen.

»Die Jungs von den Stadtwerken«, Dominic nickte zu der orangenen Baumaschine hinüber, »sollten die Störung an einer eingefrorenen Leitung beseitigen und haben ihren Plan falsch herum gehalten. Anstatt am anderen Ende der Straße den Boden aufzubrechen, haben sie es hier versucht und sind über das Grab gestolpert.«

»Es war mit einer Holzplatte abgedeckt?«

Josh nickte. »Ja. Der Haufen daneben ist gefrorene Erde. Wahrscheinlich wurde das Loch bereits vor einiger Zeit ausgehoben. Als die Leiche schließlich hineinkam, konnte der Täter es nicht mehr schließen, sondern nur noch provisorisch abdecken, bis der Boden auftaut.«

»Habt ihr euch das Opfer schon angesehen?«

Die Detectives schüttelten unisono den Kopf. »Es ist in eine Plane eingewickelt. Nur ein Stück Hand ragt heraus. Rot lackierte Fingernägel«, erklärte Dominic. »Also vermutlich eine Frau.«

»Um was für ein Gelände handelt es sich hier überhaupt?« Charlotte drehte sich um und nahm das trostlose Grundstück noch einmal in Augenschein. Über den kahlen Bäumen rasten wilde, dunkelgraue Wolken aus Richtung Atlantik in die Stadt. Der harte, schneidende Wind trieb sie unerbittlich voran. Sicher würde es heute noch Schnee geben.

»Das zerfallene Gebäude dort hinten war mal eine Schuhfabrik«, holte Josh sie in die Wirklichkeit zurück.

Eine Schuhfabrik? Das durfte ja wohl nicht wahr sein. Charlotte schielte auf ihre Steve Maddens hinunter. Das Thema Schuhe schien sie heute nicht loslassen zu wollen.

»Sie wurde in den siebziger Jahren dichtgemacht«, fuhr er fort. »Seitdem rotten die Gebäude vor sich hin, und...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2023
Reihe/Serie Hot Romantic Thrill
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Amerikanisch • Boston • eBook • Ermittlung • Jana Lukas • Liebe • Liebesgeschichte • Mord • Police • Polizei • Polizist • romantische Spannung • Serienkiller • spannend • USA
ISBN-10 3-7517-2540-7 / 3751725407
ISBN-13 978-3-7517-2540-8 / 9783751725408
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