Das eiserne Herz des Marquis (eBook)

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2021 | 2. Auflage
dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH (Verlag)
978-3-96817-923-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das eiserne Herz des Marquis - Patricia Cabot
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Der kalte Marquis und die verführerische Rebellin
Die gefühlvolle Regency-Romance der New York Times Bestseller-Autorin Patricia Cabot

Als die schöne Kate Mayhew als Anstandsdame für die eigenwillige Isabel – Tochter des Marquis of Wingate – engagiert wird, steht sie plötzlich vor zwei Herausforderungen: Wie soll sie sich der wilden Anziehungskraft eines Mannes entziehen, der der Liebe längst abgeschworen hat? Und wie kann sie es schaffen, ihre eigene skandalöse Vergangenheit dauerhaft vor ihm geheim zu halten?

Lord Burke Wingate ist zwar ein angesehener Gentleman, bekannt für seine stählerne Selbstbeherrschung, wird aber dennoch von Sorgen geplagt. Denn nachdem er seine Frau mit einem Liebhaber erwischt hatte, schwor er sich, nie wieder zu heiraten. Als er dann die temperamentvolle Kate einstellt, muss er sich eingestehen, dass sein eiserner Wille immer wieder auf die Probe gestellt wird. Kate ist genau das, was seine Tochter Isabel braucht – aber wie soll ihre Nähe ihn nicht in Versuchung führen?

Dies ist eine Neuauflage des bereits erschienenen Titels Eine verhängnisvolle Versuchung.

Erste Leserstimmen
„Leidenschaftlich und sinnlich – ein tolles Lesevergnügen!“
„Wer schlagfertige Dialoge und Romantik liebt, ist hier genau richtig.“
„Das Buch ist eine mitreißende Reise in die Vergangenheit.“
„Patricia Cabot unterhält mit einer gelungenen Mischung aus Romantik und Spannung.“

„Eine schicksalhafte Liebesgeschichte zum Mitfiebern!“



Patricia Cabot ist das Pseudonym der amerikanischen Autorin Meg Cabot, die in Bloomington, Indiana, geboren ist. Ihre über 80 Romane und Jugendbücher haben sich weltweit über fünfundzwanzig Millionen Mal verkauft, darunter mehrere internationale Bestseller. Meg Cabot lebt mit ihrem Mann und mehreren Katzen in Key West.

1. Kapitel


London, April 1870

»Ich werde nicht gehen!« Sie wand sich in seinem Griff. »Ich hab es dir gesagt! Lass mich los!«

Er hatte es satt, ständig Auseinandersetzungen mit ihr zu führen. Manchmal kam es ihm vor, als habe er in den letzten siebzehn Jahren nichts anderes getan.

»Du gehst«, knurrte er, seine tiefe Stimme war drohend leise. So drohend, dass der neben dem Vierspänner wartende Lakai eine steife Haltung annahm und den Blick verängstigt abwandte. »Werd ich nicht«, rief sie und versuchte abermals, ihr Handgelenk aus seinem Griff zu befreien. In letzter Zeit war sie wendig wie eine Katze geworden. Er konnte ihren schmalen, seidenumhüllten Arm kaum halten. »Ich sagte, lass mich los

Er seufzte schwer. Schon wieder dieses Theater. Nun gut, er hätte es wissen sollen; alles hatte darauf hingedeutet. Vor einer Stunde, als er seinen Krawattenknoten vor dem Spiegel neu band – Duncan war zwar ein wahrhaft vorbildlicher Kammerdiener, doch je älter er wurde, desto störrischer wurde er auch: Kleinere Veränderungen der Herrenmode schienen ihn nur noch zu ärgern. Er knotete die Krawatte seines Brotgebers seit zwanzig Jahren in der gleichen Art und Weise, womit er Burke zwang, sich heimlich zurückzuziehen, das Werk seines Kammerdieners aufzulösen und neu zu binden –, in diesem Moment jedenfalls, war Miss Pitt ohne Anmeldung und noch dazu in einem Zustand höchster Erregung in sein Ankleidezimmer gestürmt.

»Mylord«, rief die alte Frau schluchzend. Tränen schossen ihre fülligen Wangen herab. »Sie ist unmöglich! Unmöglich, hören Sie? Kein Mensch – niemand – muss sich eine solche Misshandlung gefallen lassen …«

Sie presste eine zitternde Hand an die Lippen und floh aus dem Zimmer. Burke war nicht ganz sicher, aber es hatte den Anschein, dass Miss Pitt soeben gekündigt hatte. Seufzend löste er die Krawatte. Es machte nun keinen Sinn mehr, gut aussehen zu wollen. Er würde heute Abend nicht, wie ursprünglich geplant, die Gesellschaft der unnachahmlichen Sara Woodhart genießen. Nein, jetzt hieß es, die Rolle der unglücklichen Miss Pitt zu übernehmen und Isabel zu Lady Peagroves Tanzgesellschaft zu begleiten.

Zum Teufel damit.

Mittlerweile krümmte sich das Biest und versuchte ihn zu beißen – tatsächlich, zu beißen! –, um seinen Griff zu lockern. Er hoffte inständig, dass die Nachbarn nicht zusahen. Diese öffentlichen Zurschaustellungen ihres Temperaments wurden immer peinlicher. Vor ein paar Jahren, als sie jünger gewesen war, und kleiner, hatte er es als weniger schlimm empfunden, – aber jetzt …

Nun ja, jetzt sehnte er sich immer öfter nach einer Pfeife und dem gemütlichen Kaminfeuer in seiner Bibliothek.

Sogar mehr als nach der Gesellschaft der geschätzten Mrs Woodhart.

Guter Gott! Wie schrecklich! Konnte das wahr sein? Wurde er wirklich alt? Duncan jedenfalls hatte das bereits angedeutet, sogar mehr als einmal. Natürlich nicht mit Worten. Ein guter Kammerdiener würde niemals etwas anderes sagen, als dass sein Herr in den besten Jahren sei. Aber erst gestern hatte der Kerl die Frechheit besessen, ihm eine Flanellweste herauszulegen. Flanell! Als ob Burke demnächst siebenundfünfzig würde, statt sich dem noch relativ jugendlichen Alter von siebenunddreißig Jahren zu nähern. Als sei er gebrechlich und nicht in erstklassiger körperlicher Verfassung, wie er schließlich wusste. Eine Tatsache, derer ihn viele der attraktivsten Frauen Londons, inklusive der anspruchsvollen Mrs Woodhart, versichert hatten. Duncan hatte eine Lektion erteilt bekommen, so viel war sicher.

So, wie jetzt Isabel eine bekommen würde. Er ließ nicht mit sich spaßen, besonders nicht, wenn es zu ihrem eigenen Besten war.

»Und ich«, er beugte sich herab und warf sie gekonnt, mit einer Leichtigkeit, die von Übung zeugte, wie einen Sack Getreide über die Schulter, »sage, dass du gehst.«

Isabel gab ein Gekreische von sich, das durch den dichten gelben Nebel hallte, der sich wie ein Vorhang über die Park Lane gelegt hatte (wahrscheinlich über ganz London, wie er sein Glück einschätzte). Es würde Stunden dauern, bis sie sich durch den aufgrund des Nebels stockenden Verkehr zum Haus der Peagroves gekämpft hätten. Das fehlte ihm gerade noch, dieser dicke, erstickende Nebel, zusätzlich zu Isabels Hysterie. Das Einzige, was er in diesem Moment noch besser gebrauchen könnte, war eine Kugel im Kopf. Oder eine Klinge im Herzen.

Einen Moment später schien es, als sollte sein zweiter Wunsch erfüllt werden. Nur dass der Eindringling, der wie aus dem Nichts aus dem Nebel auftauchte, statt einer Klinge die Spitze eines Regenschirms in Richtung seines Herzens stieß.

Oder eben dahin, wo sein Herz sein sollte, falls er – was Isabel gerade aus vollsten Lungen lauthals bestritt – überhaupt eins besaß.

»Verzeihung, Madam«, sagte Burke ruhig zu der Besitzerin des Schirms – sehr ruhig sogar, bemerkte er stolz, zumal er den Ruf hatte heißblütig zu sein. »Aber würde es Ihnen etwas ausmachen, dieses Ding fortzunehmen? Es behindert mich auf dem Weg zu der Kutsche, die dort wartet.«

»Noch einen Schritt«, sagte die Schirmbesitzerin mit einer Stimme, die für ein Wesen von solch … na ja … winzigem Ausmaß verblüffend hart klang, »und ich werde Ihre Chancen auf einen Erben ernsthaft gefährden.« Burke warf seinem Lakaien einen Blick zu. War es Einbildung oder wurde er gerade vor seiner eigenen Türschwelle, noch dazu auf der Park Lane, der exklusivsten Straße Londons, angepöbelt – und das von einer völlig Fremden? Was es noch schlimmer machte: Von einer jungen Frau, genau von der Sorte, die er auf gesellschaftlichen Anlässen so gewissenhaft mied.

Wer konnte ihm das auch vorhalten? Er fand es immer recht beunruhigend, wenn mitten in der Unterhaltung mit einer dieser Kreaturen – die sich zugegebenermaßen meist sowieso nicht gerade brillant auf die Kunst der Konversation verstanden – deren schwer juwelenbehängte Mutter wie im Sturzflug aus dem Nichts herabstieß, um ihren kleinen Liebling höflich, aber bestimmt aus seiner Reichweite zu entfernen.

Hier jedoch war weit und breit keine juwelenbehängte Mama. Diese junge Frau war allein. Überraschend allein, zumal in einer solch düsteren Nacht, wie er sie lange nicht mehr erlebt hatte. Wo war ihre Anstandsdame? Ohne Zweifel sollte eine so junge Frau eine haben, wenn auch nur um sie davon abzuhalten, einen Gentleman wie ihn mit dem spitzen Ende ihres Schirms zu bedrohen – wie es ihre Angewohnheit zu sein schien.

Was sollte er jetzt tun? Wäre sie ein Mann, hätte Burke ihn mit einem Schlag niedergestreckt, wäre über den reglosen Körper gestiegen und hätte seinen Weg fortgesetzt. Falls notwendig, hätte er ihn auch herausgefordert, um ihm mit großem Vergnügen – entsprechend seiner momentanen Stimmung – eine Kugel in den Kopf zu jagen. Aber sie war kein Mann. Sogar für eine Frau war sie ziemlich klein. Er hätte sie mit Leichtigkeit aus dem Weg heben können, aber eine Frau auf diese Art anzufassen – besonders eine in diesem jugendlichen Alter – konnte zu ungeahntem Ärger führen. Was also sollte er tun?

Perry, dem Burke dummerweise einen Hilfe suchenden Blick zugeworfen hatte, konnte nicht mit der kleinsten Unterstützung aufwarten. Er starrte auch bloß auf die junge Frau, wobei seine vorstehenden Augen fast herauszufallen drohten. Und das nicht einmal wegen der Schirmspitze, die sie vor seinem Herrn schwenkte, sondern beim Anblick ihrer sehr schlanken Fesseln, deutlich sichtbar unter dem durch die Fechterstellung leicht hochgerutschten Rocksaum.

Dämlicher Junge. Morgen würde sich Burke darum kümmern, dass er gefeuert wurde.

»Lassen Sie sie runter«, sagte die junge Frau. »Sofort.«

»Passen Sie mal auf«, hörte Burke sich sagen und klang wesentlich vernünftiger, als ihm zumute war. »Stoßen sie nicht dauernd mit diesem Ding nach mir. Ich werde Ihnen sagen, wer ich bin, zufälligerweise …«

»Ich gebe keinen Pfifferling darauf, wer Sie zufälligerweise sind«, unterbrach ihn die junge Dame ziemlich frech. »Sie setzen dieses Mädchen jetzt ab und dürfen sich glücklich schätzen, wenn ich nicht den Wachmann rufe. Wobei ich nicht sicher bin, ob ich das nicht tun sollte. So etwas Würdeloses habe ich im Leben noch nicht gesehen, ein Mann Ihres Alters, der ein nicht halb so altes Mädchen misshandelt!«

»Misshandeln?« Burke ließ seine Last vor Überraschung beinahe fallen. »Von allen denkbaren Unverschämtheiten! Glauben Sie ernsthaft …«

Isabel, die sich seit dem Auftauchen der schirmbewehrten Furie verdächtig ruhig verhalten hatte, hob ihr verschleiertes Haupt, und eine klagende Stimme – ganz entgegen ihrem sonst so selbstsicheren Tonfall – sagte: »Oh, bitte, helfen Sie mir, Miss. Er tut mir furchtbar weh!«

Das Schirmende bohrte sich in seinen Rockaufschlag, die Metallspitze pikste das Fleisch knapp oberhalb der Herzgegend. Die junge Frau machte sich nicht einmal mehr die Mühe, Burke selbst anzusprechen, sondern drehte den Kopf und sagte zu dem Lakaien: »Stehen Sie nicht einfach so da, Sie ignoranter Idiot, laufen Sie und holen Sie einen Wachmann!«

Perry fiel die Kinnlade herab. Burke musste verärgert mit ansehen, wie sich seines Lakaien Gesicht verzerrte, er mit sich kämpfte, hin- und hergerissen zwischen der Loyalität zu seinem Arbeitgeber und dem Drang, dem entschlossenen Kommandoton des Mädchens zu gehorchen.

»A-aber«, stammelte der idiotische Junge. »Er wird mich rauswerfen, Miss, wenn ich das tue …«

»Rauswerfen?« Die ohnehin schon lächerlich großen, grauen Augen weiteten sich wütend. »Das würden Sie doch wohl vorziehen, nicht wahr, statt wegen...

Erscheint lt. Verlag 26.8.2021
Reihe/Serie Scandalous Love-Reihe
Übersetzer Sonja Groneberg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte eng-land-lisch-great-britian-london • historic-al-romance • historisch-e-r-liebe-s-roman-e-geschichte-n • Hochzeit-heirat-en • lady-lord-marquis-adel • regency-victorian-scandal-ous-skandal-ös-ver-boten-führ-en-ung • wild-ungezähmt-temperament-voll
ISBN-10 3-96817-923-4 / 3968179234
ISBN-13 978-3-96817-923-0 / 9783968179230
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