Nachtmahr Gesamtausgabe (eBook)

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2022 | 1. Auflage
1249 Seiten
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
978-3-96215-494-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Nachtmahr Gesamtausgabe -  Ulrike Schweikert
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Die Gesamtausgabe der NAchtmahr Trilogie von Ulrike Schweikert Band 1: Das Erwachen der Königin Sie ist schön, sie ist verführerisch - sie ist das gefährlichste Wesen der Nacht Tagsüber ist Lorena eine unscheinbare, junge Frau - aber jede Nacht verwandelt sie sich in ein wunderschönes Wesen, getrieben von unbändiger Lust: Sie ist ein Nachtmahr. Kein Mann kann ihr widerstehen, und wer einmal ihren Reizen erlegen ist, verfällt ihr auf ewig. Aber dann trifft sie auf David, ihre große Liebe. Ihm zuliebe versucht Lorena verzweifelt, den zerstörerischen Nachtmahr in ihr zu bändigen. Lorena ahnt jedoch nicht, dass sie ihr wahres Wesen nicht verleugnen kann. Denn sie ist die Auserwählte, die über das Schicksal der Nachtmahre entscheiden wird ... Band 2: Die Schwester der Königin Sie ist das gefährlichste Wesen der Nacht - wird sie jemals lieben dürfen? Lorena ist ein Nachtmahr - und damit eine Gefahr für alle, die sie lieben. Um ihre Mitmenschen vor ihrer dunklen Seite zu schützen, begibt sie sich in das Haus der mächtigen Mylady, um ihre Ausbildung zu beginnen. Zudem gibt Lorena ihre große Liebe Jason zu seinem eigenen Schutz auf. Dann erreicht sie die Nachricht, dass die Nachtmahre ihre Schwester aufgespürt haben. Lucy wurde als Kind entführt, weil sie für die in der Prophezeiung erwähnte Eclipse gehalten wurde. Nun begibt sich Lorena nach San Francisco, um Lucy aus Alcatraz zu befreien. Doch sie ahnt nicht, dass eine finstere Verschwörung im Gange ist, in der niemand seine wahren Motive offenbart ... Band 3: Das Vermächtnis der Königin Das Finale der fantastischen Nachtmahr-Saga. Lorena ist ein Nachtmahr, ein wunderschönes, aber gefährliches Wesen der Nacht. Und sie ist auf der Flucht. Um sich zu retten, muss Lorena ein uraltes Buch finden, in dem die Prophezeiung der Nachtmahre offenbart sein soll. Doch William, der Sohn ihres größten Widersachers, kommt ihr zuvor. Lorena muss ihrem schlimmsten Feind gegenübertreten, um die Prophezeiung zu retten. In Williams Anwesen erwartet sie aber nicht der Tod - sondern eine leidenschaftliche Begegnung. Alles, was Lorena je für wahr gehalten hat, wird in Frage gestellt ...

Prolog


RAIKA


Raika sah auf die Uhr. Es war kurz nach acht. Höchste Zeit, den Arbeitstag zu beenden! Sie erhob sich von ihrem Schreibtischstuhl und streckte sich genüsslich. Ihr Blick wanderte zu den großen Fenstern, hinter deren Sicherheitsscheiben sich das Panorama der Londoner City darbot. Noch heute war das alte Zentrum der Stadt Inbegriff für das große Geld, für Banken und Versicherungen, auch wenn die meisten wichtigen Geldhäuser längst in die Docklands hinausgezogen waren, wo sie in der Schleife der Themse rund um die Canary Wharf neue gläserne Türme erbaut hatten, die sich gegenseitig an Höhe und Prunk zu übertreffen suchten.

Draußen wurde es bereits dunkel, und in den unzähligen Fensterreihen flammten nacheinander immer mehr Lichter auf. Für Raika war das die schönste Zeit des Tages. Die Nacht erwartete sie! Eine neue, aufregende Nacht voller Leben und Abenteuer. Sie atmete tief ein, doch die Luft schmeckte nur nach Arbeit und Schweiß und nach den Ausdünstungen der Klimaanlage, die sie unermüdlich durch ihr Labyrinth von Rohren presste und durch die Lüftungsschlitze in die Büroräume schleuderte.

Raika war es plötzlich, als könne sie nicht mehr atmen. Ihre Lungen verlangten nach frischer, unverdorbener Luft! Mit einem Ruck zog sie die Schreibtischschublade auf und griff nach ihrer Handtasche. Sie stopfte ihr Handy und ihre Wagenschlüssel hinein und wollte gerade hinausstürmen, als eine Stimme ertönte und sie zurückhielt.

»Raika, ist das etwa ein Fluchtversuch?«

Betont langsam drehte sie sich um. »Nein, Brent, das nennt man Feierabend«, sagte sie gedehnt zu ihrem Kollegen.

Er strahlte sie schon wieder auf eine Weise an, die ihr Brechreiz verursachte.

»Das geht leider nicht ...«, sagte er.

Brent trat näher, ohne Raika aus den Augen zu lassen. Ja, er verschlang sie geradezu mit seinem Blick. Raika hatte das Gefühl, als könne sie sich selbst durch seine Augen sehen: ihre große, schlanke Gestalt mit der schmalen Taille und den festen Brüsten, das schmale Gesicht mit den dunklen Augen, umrahmt von dichtem schwarzem Haar, das ihr bis auf den Rücken fiel. Sie wusste, dass ihre Lippen sinnlich wirkten und mit dem knallroten Lippenstift, auf den sie nie verzichtete, Männer magisch anzog. Doch warum mussten es so oft Typen wie Brent sein?

Alles an ihm war höchstens durchschnittlich zu nennen! Er war mittelgroß und sein Körper nicht gerade durchtrainiert, zumindest ließ das die Rundung unter seinem Hemd vermuten. So genau wollte es Raika gar nicht wissen. Seine Augen waren von blassem Grau, das Haar sandfarben und dünn, und seine Gesichtsfarbe wechselte zwischen einem kränklichen Gelbton und einem ebenso wenig attraktiven Rot, das ihm nun wieder einmal in die Wangen stieg.

»Was geht nicht?«, hakte sie ungeduldig nach.

Zaghaft hielt er ihrem Blick stand. »Feierabend«, sagte er und zuckte mit den Schultern. »Der Chef sagt, die Pläne müssen noch einmal geändert werden. Er muss sie gleich morgen früh mitnehmen. Die Klienten haben es sich noch mal anders überlegt.«

Er trat zu einem der großen Tische und entrollte den Bauplan der neuen Appartementanlage, die in wenigen Monaten auf dem großen Baugelände südlich der Stadt entstehen sollte.

Widerstrebend trat Raika näher und betrachtete ein wenig ungläubig die zahlreichen, hastig mit roter Farbe eingefügten Änderungen.

»Das ist nicht sein Ernst!«

Brent zog eine Grimasse, nickte aber. »Doch, das ist es sehr wohl. Lucy und Gernot werden auch gleich da sein, um uns zu helfen. Der Chef sagt, er will die neuen Pläne morgen um acht mitnehmen.«

Raika machte ein finsteres Gesicht. »Da sitzen wir ja die halbe Nacht dran, wenn das reicht – selbst wenn wir zu viert sind.«

»Ja, das fürchte ich auch, aber was will man machen?« Brent nickte mit tragischer Miene.

Raika kam jedoch der Verdacht, dass er sich insgeheim über die Überstunden freute. Klar, wenn man kein Privatleben hatte und es einen glücklich machte, seine Kollegin aus der Ferne anzuschmachten, grollte sie im Stillen, pfefferte aber ihre Handtasche zurück in ihre Schreibtischschublade und fuhr den Rechner wieder hoch. Brent nahm schräg gegenüber von ihr Platz. Auch die anderen beiden Kollegen kehrten wenige Augenblicke später zu ihren Arbeitsplätzen zurück. Sie teilten sich die verschiedenen Bereiche der Pläne auf, um sie im CAD-System zu bearbeiten und die Änderungen einzufügen.

Die nächsten drei Stunden arbeiteten sie schweigend. Nur das Klacken der Tastatur und das leise Schaben der Maus waren zu hören, in regelmäßigen Abständen unterbrochen von einem klagenden Geräusch aus den Schächten der Klimaanlage. Sie kamen zügig voran, dennoch war ihnen klar, dass sie bislang kaum mehr als die Hälfte geschafft hatten.

Raika schimpfte immer häufiger leise vor sich hin, während Lucy hin und wieder einen Seufzer hören ließ.

»So kann man eine vielversprechende Nacht vergeuden«, brummelte sie ungehalten. Die beiden Männer lachten und stellten Vermutungen an, wen oder was Lucy in dieser Nacht alles verpassen könnte.

Raika sagte nichts, obgleich ihr der Gedanke aus der Seele sprach. Sie würden auf keinen Fall bis Mitternacht fertig werden, das war klar. Es war bereits halb zwölf, und sie spürte, wie die wohlbekannte Nervosität nach ihr griff. Das Kribbeln begann in den Füßen und stieg ihr die Beine hoch. Dann zitterten ihre Finger. Raika ließ die Maus los und verbarg ihre bebenden Hände unter dem Schreibtisch. Auch ohne auf die große Bahnhofsuhr über der Tür zu sehen, wusste sie, dass es kaum mehr als fünf Minuten vor Mitternacht war. Sie musste hier raus. Sofort!

Es nötigte ihr all ihre Selbstbeherrschung ab, sich langsam von ihrem Stuhl zu erheben und ihrer Stimme einen ruhigen Klang zu verleihen. »Ich brauch mal eine Pause«, sagte sie und schlenderte betont lässig zur Tür. Erst als sie diese hinter sich geschlossen hatte, begann sie zu laufen.

»Gute Idee!«

Sie hörte noch Brents Worte, der ebenfalls aufsprang und ihr nachrief, sie solle auf ihn warten, doch darauf konnte und wollte sie nicht eingehen. Sie rannte den Flur entlang, am verwaisten Empfang vorbei. Es stand natürlich wieder keiner der Aufzüge parat. Einer war unten im Erdgeschoss, der andere bummelte zwischen dem vierten und dem fünften Stock herum. Bis der endlich hier oben war, würde eine Ewigkeit vergehen. Raika riss die Tür zum Treppenhaus auf und blickte den Treppenschacht hinab. Sechsundzwanzig Stockwerke, das war selbst für sie in den wenigen Minuten, die ihr noch blieben, nicht zu schaffen. Dann also hinauf. Bis zum Dach waren es nur vier Etagen.

Raika stürmte los, nahm immer zwei Stufen auf einmal. Ihr Atem ging stoßweise, das Herz hämmerte ihr in der Brust.

Unten wurde die Tür zum Treppenhaus noch einmal geöffnet.

»Raika? Warte doch. Ich komme mit«, hörte sie Brents Stimme.

Verfluchter Narr! Sie hatte jetzt keine Zeit, sich um ihn zu kümmern. Verdammt, warum hatte sie auch bis zur letzten Minute gewartet?

Noch zwei Windungen. Sie konnte bereits die Stahltür sehen, die die letzte Schranke zwischen ihr und der frischen Nachtluft bildete. Ein letzter großer Satz. Sie umklammerte die Klinke und stieß die Tür auf, als von einem Kirchturm der erste Glockenschlag ertönte.

Mitternacht!

Sie sog die kühle Nachtluft ein und hatte das Gefühl, nie etwas Köstlicheres gerochen zu haben. Ihre Beine trugen sie über das kiesbedeckte Flachdach, doch sie spürte sie kaum mehr. Während die zwölf Schläge durch ihren Schädel dröhnten, riss sie sich ihren Blazer und ihre Bluse vom Leib. Dann blieb sie stehen und streifte die Pumps ab. Ihr Rock fiel zu Boden. Sie warf die Arme in die Luft, als der letzte Glockenschlag ihren Körper erzittern ließ. Ein Schrei, der seltsam unmenschlich klang, stieg aus ihrer Kehle. Die Wandlung ließ sie erbeben.

»Raika?«

Ein wenig zögerlich öffnete Brent die Metalltür, die auf das Dach hinausführte. »Bist du da?« Seine Augen mussten sich erst an die Dunkelheit gewöhnen.

Raika stieß einen Fluch aus. Mit ein paar riesigen Sätzen erreichte sie die Kante. Noch einmal warf sie einen Blick zurück, zu dem Mann, der ihr gefolgt war.

»Narr«, stieß sie zwischen den Zähnen hervor, und ihre Augen blitzten zornig. Dann breitete sie die Arme aus und hechtete nach vorn.

Sie fiel. Als der Wind über ihre nackte Haut strich, jauchzte sie vor Lust. Die dunkle Erde raste auf sie zu, doch noch immer zögerte sie den Moment hinaus. Sie liebte es, sich einfach fallen zu lassen. Es berauschte sie mehr als die Lust der Vereinigung. Blinde Scheiben flogen an ihr vorbei. Hinter kaum einer brannte mehr Licht. Die Straßenlaternen kamen rasch näher. Sie konnte ein paar Autos sehen, deren Scheinwerfer die Nacht durchschnitten.

Genug!

Sie spannte ihren Körper an und fühlte, wie sich die beiden Schlitze auf ihrem Rücken öffneten. Mit einem Wimpernschlag entfalteten sich die hauchdünnen Flügel und fingen den Wind ein. Sie spürte den Ruck durch ihren ganzen Körper, als sich die Haut spannte und den Fall bremste. Kaum vier Meter über dem Boden verharrte sie für einen Moment, ehe sie mit einigen Flügelschlägen kehrtmachte und in einem weiten Bogen wieder auf den Sternenhimmel zuschoss. Ein Jauchzen drang ihre Kehle hoch, und sie ließ ihm freien Lauf. Das war das wahre Leben! Die Nacht gehörte ihr allein.

Brent stieß die Tür weiter auf und trat auf das Dach hinaus. Die Stahltür schlug hinter ihm mit einem dumpfen Dröhnen zu und schickte den Kirchturmglocken einen dreizehnten Schlag hinterher.

»Raika?«, rief er noch einmal und fühlte sich plötzlich sonderbar verzagt. Noch mehr als sonst, wenn...

Erscheint lt. Verlag 31.10.2022
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Bundle 3 in 1 • Fantasy • Fantasy Reihe • Fantasy Trilogie • Nachtmahr • Ulrike Schweikert • Vampire Romance • Vampir fantasy
ISBN-10 3-96215-494-9 / 3962154949
ISBN-13 978-3-96215-494-3 / 9783962154943
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