Taxi, Tod und Teufel (eBook)

Drei Nordsee-Krimis in einem Band

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-3847-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Taxi, Tod und Teufel -  Lena Karmann
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Die ersten 3 Fälle der erfolgreichen Küsten-Krimi-Serie in einer eBox!

Palinghuus in Ostfriesland: Zwischen weitem Land und Wattenmeer lebt Sarah Teufel mit ihrem Ex-Mann James in einer Windmühle. Gemeinsam betreiben sie das einzige Taxiunternehmen weit und breit - mit einem Original New Yorker Yellow Cab! Bei ihren Fahrten bekommt Sarah so einiges mit. Und da die nächste Polizeistation weit weg ist, muss Sarah eben selbst nachforschen, wenn etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.

Folge 1: Es ist kalt und neblig in Palinghuus, als die Taxifahrerin Sarah Teufel frühmorgens am Schiffsanleger auf die Fähre aus Baltrum wartet. Doch der Fahrgast, den sie in Empfang nehmen will, ist tot! Zunächst sieht alles nach Herzversagen aus - aber Sarahs aufmerksamem Auge entgeht nicht, dass es ein paar Ungereimtheiten gibt. Mit ihrer besten Freundin Britta und ihrem Ex-Mann James macht Sarah sich auf die Suche nach dem Mörder - und gerät selbst in tödliche Gefahr.

Folge 2: Bei einer Inspektion von Sarahs Taxi entdeckt James ein rätselhaftes Päckchen unter der Rückbank. Als Sarah und er es öffnen, trauen sie ihren Augen nicht: 100.000 Euro liegen darin! Doch wem gehört das Geld? Und wer hat es in Sarahs Taxi versteckt? Kurz darauf bricht ein Unbekannter nachts in James' Werkstatt ein. Offenbar auf der Suche nach dem Geld. Sarah muss das Rätsel so schnell wie möglich lösen, denn dem Täter ist es ernst!

Folge 3: Wie jedes Jahr im Juni ziehen als Koalas verkleidete Freiwillige durch die Dörfer an der ostfriesischen Küste. Ihr Ziel: Geld und Spielzeug für die Kinderstation des regionalen Krankenhauses sammeln. Doch als einer der Koalas bei Trine Mohnsen klingelt, greift diese kurzerhand zu ihrer Waffe und erschießt ihn! Aus Notwehr, wie Trine steif und fest behauptet! Doch für Sarah Teufel stinkt die ganze Geschichte wie der Fisch vom Vortag. Gemeinsam mit James fängt sie an nachzuforschen. Und Sarah muss erkennen, dass auch die Bewohner von Palinghuus Leichen im Keller haben ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!



<p>Lena Karmann</p>

<p>Lena Karmann</p>


Kapitel 1


Als Sarah Teufel ihr Zuhause in der Windmühle verließ und mit zügigen Schritten zu ihrem Taxi ging, das in der Einfahrt parkte, war sie froh, dass sie die dickere Jacke angezogen hatte. Gefroren hatte es in diesem Winter nicht allzu oft, aber diese Suppe, die sich über die ganze Gegend gelegt hatte, war ein Garant dafür, dass es kalt sein würde. Kalt und sehr still, da der Nebel alle Geräusche dämpfte. Nicht, dass es in Palinghuus an einem Freitagmorgen um zwanzig nach sieben sonst laut und hektisch zugegangen wäre. Aber jetzt würde es noch ein bisschen ruhiger sein.

Sie schloss ihr Taxi auf, setzte sich hinein und ließ den Motor an. Obwohl ihr original New Yorker Checker Cab fast vierzig Jahre alt war und über sechshunderttausend Kilometer auf dem Buckel hatte, schnurrte der Motor wie ein Kätzchen. Okay, wie ein lautes Kätzchen. Oder mehr wie ein Kater, ein voller Inbrunst schnurrender Kater.

Zu verdanken hatte sie das ihrem Ex-Mann James, der ihr den Wagen beschafft hatte und sich aufopfernd in seiner Werkstatt vor Ort um ihn kümmerte.

Sie drehte die Heizung hoch, dann schob sie den Wählhebel nach vorn, löste die Handbremse und fuhr los. Sie folgte dem seltsam kurvenreich angelegten Mühlenweg in Richtung Dorf und machte das Radio an. Kaum hatte sie die Melodie erkannt, sang sie lauthals »My Bonnie is over the Ocean« mit. Eigentlich trafen Shantychöre nicht so ganz ihren Geschmack, aber für diese Uhrzeit war es genau das Richtige, um auf Touren zu kommen.

Vor ihr tauchten die ersten reetgedeckten Einfamilienhäuser auf, die erst vor wenigen Jahren auf ehemaligem Weideland errichtet worden waren. Weitere Neubauten sollten in nächster Zeit folgen, was für Palinghuus eigentlich eine gute Entwicklung war, auch wenn es ihr nicht gefiel, dass damit immer ein wenig mehr Grün verschwand.

In Kürze würde hier Trubel herrschen, da in fast allen Häusern Familien mit zwei oder drei Kindern wohnten, die allmählich in die Schule gebracht werden mussten.

Als sie am Ende des Mühlenwegs angekommen war, nahm sie Gas weg und ließ den Wagen auf die Aufpflasterung kurz vor der Kreuzung zurollen. Die Querstraße war die aus südlicher Richtung nach Palinghuus führende Landstraße, die durch den Ort ging und dann in Richtung Norddeich verlief. Deshalb wurde sie von vielen Touristen als Ausweichstrecke benutzt, wenn auf den direkten Routen zu viel los war. Seit Jahren versuchten in den betroffenen Straßen wohnende Palinghuuser, eine Umgehungsstraße durchzusetzen. Das scheiterte aber jedes Mal am erbitterten Widerstand der Geschäftsleute, die über jeden Touristen froh waren, der beim Durchfahren der Ortschaft beschloss, hier noch eine Rast einzulegen, etwas zu essen oder sich im Supermarkt mit Getränken einzudecken.

Beim Überfahren der Aufpflasterung geriet der Wackel-Elvis im berühmten Las-Vegas-Kostüm in Bewegung, der auf dem Armaturenbrett klebte. »Das Glück ist wie ein Stück Zwiebelfleisch zu einer Portion Bratkartoffeln«, verkündete er eine weitere von zahllosen rätselhaften Weisheiten, die er seit seinem ersten Arbeitstag in ihrem Taxi von sich gab. Eigentlich hätte er Heartbreak Hotel oder einen der vielen anderen Hits singen sollen, aber offenbar waren in der chinesischen Fabrik die Chips durcheinandergeraten. Vermutlich stimmte jetzt irgendwo anders auf der Welt ein Buddha auf Knopfdruck In the Ghetto an. Aber das störte sie nicht – ganz im Gegenteil: Ihren weissagenden Buddha-Elvis hätte sie für nichts hergegeben.

Sarah folgte der Hauptstraße, bis sie am Dorfplatz angekommen war, wo das Palinghuuser Leben tobte. Oder das, was man in Palinghuus als tobendes Leben bezeichnen konnte. Um diese Uhrzeit war das denkbar wenig, denn außer dem Supermarkt mit dem angeschlossenen Café/Bistro/Imbiss – das Ganze trug den Namen Schlemmerkörbchen – war noch nichts geöffnet. Und was erst in ein oder zwei Stunden öffnen würde, war auch nicht allzu viel. Aber dafür gab es hier alles, was man für den täglichen Bedarf benötigte. Die umliegenden Ortschaften waren viel stärker auf Souvenirläden und Restaurants aller Art ausgerichtet.

Sie stellte ihren Wagen gegenüber vom Supermarkt ab und betrat gut gelaunt das Geschäft. Es duftete herrlich nach frisch gebackenem Brot, als sie die Tür aufdrückte, und sofort lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Das kleine Ladenlokal war so aufgeteilt, dass die Brotecke sowie die Wurst- und Käsetheke sich zwischen dem Imbiss und dem Supermarkt befanden, damit Antje Reemers und ihre Mutter Heidi auf beiden Seiten Kunden bedienen konnten. Jeder Marketingexperte hätte beim Anblick der Einrichtung wahrscheinlich abfällig vom »Charme der Siebziger« gesprochen und die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, wenn er durch die Regalreihen gegangen wäre. Aber die Reemers kümmerte so etwas herzlich wenig. Ein Regal war ein Regal, und solange nichts zusammenbrach, gab es für sie keinen Grund, etliche tausend Euro in eine Modernisierung zu stecken, die so oder so keine neue Kundschaft angelockt hätte. Wer in Palinghuus einkaufen ging, der ging ins Schlemmerkörbchen. Außerdem wusste die Kundschaft der Reemers es zu schätzen, dass man praktisch blind ins Regal greifen konnte und genau das Gesuchte in der Hand hielt, weil eben nicht alle paar Monate der ganze Laden auf den Kopf gestellt wurde.

Dazu passte das zeitlose Erscheinungsbild der Inhaberin und ihrer Tochter. Heidi trug seit eh und je die blonden, aber mittlerweile doch leicht ergrauten Haare glatt nach hinten gekämmt und zum Pferdeschwanz zusammengebunden. Ihr schmales Gesicht wirkte stets auf die Arbeit konzentriert, ob sie nun Fleischwurst aufschnitt oder Konservendosen auszeichnete. Ihre Tochter Antje war ihr wie aus dem Gesicht geschnitten, allerdings war sie fast einen Kopf größer.

Zufriedene Kunden gingen den beiden über alles, daher blieb kaum ein Sonderwunsch unerfüllt.

In dem Bereich des Marktes, der vom Imbiss beansprucht wurde, gab es eine Kochecke, damit für die Mittags- und die Abendzeit warme Gerichte zubereitet werden konnten.

Das Schlemmerkörbchen war im Dorf die Anlaufstelle schlechthin, wenn man für einen fairen Preis ein leckeres, hausgemachtes Gericht haben wollte. Die Reemers hatten ein breites Angebot, nur eines fehlte im Markt und im Imbiss: Fisch. Für den war Hannes Hansen zuständig, der in der Nähe vom Hafen einen Fischladen mit Imbiss betrieb. Beide Seiten konnten mit der Aufteilung gut leben, soweit Sarah das beurteilen konnte.

»Moin, Sarah«, rief Antje ihr zu, die damit beschäftigt war, frische Brötchen aus dem Ofen zu holen.

»Moin, Antje. Ist heut tote Hose?«, fragte Sarah grinsend.

»Noch, aber nich mehr lang«, sagte die junge Frau, während sie Brötchen vom Blech in den Korb hinter der Theke rutschen ließ. »Ich hab schon die ersten drei Dutzend Vorbestellungen für belegte Brötchen fertig, die gleich auf dem Weg zur Schule abgeholt werden.«

»Dann hat ja alles seine Ordnung«, stellte Sarah lächelnd fest.

»Bist früh dran heute, Sarah. Muss wieder jemand zum Arzt gefahren werden?«

Sarah schüttelte den Kopf. »Nein, Asmussen bringt einen Urlaubsgast von Baltrum an Land, den ich übernehmen soll. Eigentlich will er nur bis nach Norddeich gefahren werden, aber vielleicht kann ich ihn ja davon überzeugen, dass er auch zwei Stationen später in den Zug steigen kann, um etwas länger den Luxus meines Taxis zu genießen.«

»Mich hättest du jetzt schon überredet«, meinte Antje, die Sarahs Taxi durch das Schaufenster betrachtete. Dann wandte sie sich wieder Sarah zu. »Was kann ich dir Gutes verkaufen?«

»Brötchen mit Rührei, wenn du hast.«

»Hab ich. Kaffee dazu?«

Sarah hob bedauernd die Hände. »Keine Zeit.«

»Du kannst ihn zum Mitnehmen haben.«

»Ich hab meinen Kaffee lieber zum Schnacken«, sagte sie grinsend. »Oder zum Kuchen.«

Antje zwinkerte ihr zu. »Kann ich verstehen. Aber wollen halt viele haben.«

Sarah nickte. »Is bloß nicht gut für die Umwelt.«

»Bei uns gibt’s nur Mehrwegbecher, Mehrwegdeckel und drei Euro Pfand.« Antje lächelte triumphierend. »Bislang is noch jeder Becher zurückgekommen. Drei Euro schmeißt keiner freiwillig in den Müll. Jedenfalls hier nich.«

»Gut«, fand Sarah. »Wirklich gut.« Sie nahm das Brötchen entgegen, stellte sich an einen der Stehtische und begann zu essen. »Köstlich«, sagte sie zu Antje, als sie fertig war, und warf die Serviette weg. Sie sah auf die Uhr. Noch fünf Minuten. Das passte gut. Bei dem Nebel würde Asmussen bestimmt etwas langsamer unterwegs sein, und damit würde sie so oder so früh genug an der Fähre sein, um den Gast in Empfang zu nehmen.

»Grüß deine Mutter von mir«, sagte sie auf dem Weg zur Tür.

»Mach ich. Die füllt gerade das Waschmittelregal auf.«

»Dann mal tschüüs, Antje.«

»Tschüüs, Sarah.«

Sie ging zurück zum Wagen und fuhr zum...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Bundle • Humor • Krimi • Krimis • Küstenkrimi • lustig • Mordsee • Nordsee • Ostfriesland • Regiokrimi
ISBN-10 3-7517-3847-9 / 3751738479
ISBN-13 978-3-7517-3847-7 / 9783751738477
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