Kloster, Mord und Dolce Vita - Der gestohlene Mönch (eBook)

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2022 | 1. Aufl. 2022
129 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-1623-9 (ISBN)

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Kloster, Mord und Dolce Vita - Der gestohlene Mönch - Valentina Morelli
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Folge 17: Eine buddhistische Sensation in Santa Caterina! Erstmalig geht eine Gruppe tibetischer Mönche mit ihrer heiligsten Reliquie auf Pilgerschaft: dem 'Lebendigen Leichnam' ihres ehemaligen Oberhauptes. Der Lama arbeitete sein Leben lang daran, durch Meditation die Unsterblichkeit zu erlangen. Und das ist ihm den Mönchen zufolge auch gelungen - seit 75 Jahren verharrt sein völlig lebloser Körper im Lotussitz.

Das Interesse ist nicht nur in Santa Caterina riesig - die Besucher der Ausstellung kommen von weit her. Sogar Pfarrer Heiland, Schwester Isabellas Freund aus Deutschland, nutzt die Gelegenheit für einen Besuch. Doch dann der Schock: der berühmte 'ewige Mönch' wird gestohlen! Keine Frage, dass Isabella sich auf die Suche nach dem Dieb macht ...

Übrigens - Pfarrer Heiland hat auch seine eigene Serie: Gemeinsam mit seiner Haushälterin Fräulein Dimpel und dem Dorfpolizisten Kern ermittelt Herr Heiland im bayrischen Sonntal am See. Lies gleich los mit Folge 1: 'Herr Heiland und der tote Pilger'. Natürlich von beTHRILLED!

Benvenuto a Santa Caterina! In dem malerischen Toskana-Dorf lebt, arbeitet und betet Schwester Isabella. Die neugierige Nonne hat es sich zum Lebensziel gemacht, den Menschen zu helfen. Und wie ginge das besser als mit dem Aufklären von Verbrechen?

Der junge Carabiniere Matteo ist froh über ihre Hilfe - meistens. Denn eines weiß der einzige Polizist von Santa Caterina: Schwester Isabella hat ihren eigenen Kopf!

Mit Witz, Charme und dem Blick fürs Menschliche ermitteln Isabella und Matteo in der Toskana. Klar, dass dabei auch die italienische Lebenskunst nicht zu kurz kommen darf!

Kloster, Mord und Dolce Vita - eine Krimi-Serie wie ein Urlaub in der Toskana!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!



<p>Valentina Morelli schreibt seit vielen Jahren Romane. Mit "Kloster, Mord und Dolce Vita" setzt sie der Heimat ihres Herzens ein Denkmal und fängt das unvergleichliche Lebensgefühl unter der Sonne der Toskana ein. Krimis sind für sie ein Mittel, zutiefst menschliche Geschichten zu erzählen.</p>

1


Dieser verflixte Staub!

Isabella kam überhaupt nicht mehr mit dem Kehren nach. Seit zwei Wochen hatte eine große Wolke trockenen Staubs aus der Sahara die Toskana fest im Griff. Überall lagerte sich der feine rötliche Sand ab und war nur hartnäckig zu beseitigen. Seitdem hatten es sich die Schwestern zur Aufgabe gemacht, jeden Morgen die gesamte Klostereinfahrt sowie den gepflasterten Innenhof zu fegen.

Heute war Isabella dran. Seit zwei Stunden kehrte sie sich buchstäblich die Seele aus dem Leib. In der ersten hatte sie versucht, dieser eintönigen Arbeit etwas Meditatives abzugewinnen, die immer gleichbleibende Bewegung des Fegens zu nutzen, um ihren Geist rein zu bekommen – wie die Pflastersteine, die sie vom Staub befreite. Jedoch war es schier ein Ding der Unmöglichkeit, sich bei all dem Trubel um sie herum auf irgendetwas tiefer zu konzentrieren.

»Er ist da, Isabella. Er ist da!«

Schwester Giovanna fuchtelte wild mit den Händen, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Trompetenärmel ihrer Soutane flatterten so hektisch umher, als versuchte sie, wie ein flügge gewordenes Küken abzuheben und zum ersten Flug anzusetzen.

Isabella stieß einen tiefen Seufzer aus, raffte ihren Rock und bahnte sich einen Weg durch ein halbes Dutzend herumsitzender Menschen, die im sanften Licht der Vormittagssonne eifrig damit beschäftigt waren, Himmelslaternen für das anstehende Vesakhfest zu basteln.

Wie Isabella mittlerweile wusste, wurden sie auch Kongming-Laternen genannt und stiegen traditionell zum höchsten buddhistischen Fest in Scharen auf und besprenkelten den Nachthimmel mit flackernden Lichttupfern.

Eigens hierfür hatten die Schwestern alle Hebel in Bewegung gesetzt, um eine Erlaubnis beim hiesigen Luftfahrtamt zu erhalten. Mit Erfolg. Denn mittlerweile war jedem rund um Santa Caterina klar, welch eindrucksvollen und überaus außergewöhnlichen Besuch dieses kleine Dorf beherbergen durfte.

»Jetzt schon?«, rief Isabella zurück und warf einen panischen Blick auf die Uhr an ihrem Handgelenk.

Der Tag drohte sie zu verschlucken. Da halfen all die aufgestellten Zeitpläne nichts. Sie waren im Kloster hoffnungslos unterbesetzt, um des Besucheransturms Herr zu werden. Sie eilte quer über die Wiese und stolperte über eine gespannte Schnur, an der bunte Gebetsfähnchen hingen.

Der beherzte Griff eines jungen Mannes mit langen Haaren und Jesuslatschen an den Füßen bewahrte sie vor dem Sturz. »Nicht so eilig, Schwester.« Er grinste sie breit an.

Isabella bemerkte, dass er seltsam entrückt dreinschaute und seine Augen ungewöhnlich gerötet waren. Den Grund dafür glaubte sie im süßen, würzigen Geruch ausmachen zu können, der sich mit den überall glimmenden Räucherstäbchen vermischte. Aber sie sagte nichts.

Ausgerichtet waren sie auf wenige Gäste, die die freien Kammern bewohnten, die von den Schwestern liebevoll als Herbergszimmer hergerichtet worden waren. Dass der Klostergarten nun zu einer Lagerstätte umfunktioniert worden war, auf der sich ein buntes Zelt an das andere reihte, war so nicht geplant gewesen. Dennoch war Isabella überglücklich. All die Menschen um sie herum versprühten eine Lebendigkeit, die den Schwestern und dem alten Gemäuer guttaten.

Während sie sich bei dem Mann bedankte und auf Giovanna zueilte, ertönten von irgendwoher rhythmisch und stimmungsvoll Klangschalen, was zur ausgelassenen Atmosphäre passte.

Ihre Mitschwester stand noch immer wedelnd im Kreuzgang und stieß einen erleichterten Seufzer aus. »Er ist da, Schwester Isabella!« Sie nickte einmal eifrig, machte auf dem Absatz kehrt und eilte durch den Kreuzgang ins Kloster hinein. Isabella folgte ihr und hatte Mühe, Schritt zu halten.

Im Foyer des Klosters fiel ihr Blick sofort auf den groß gewachsenen Mann mit dem stattlichen Bauch, der vor der Rezeption stand und in ein Gespräch mit Schwester Hildegard verwickelt war. Sie unterhielten sich auf Deutsch.

Es war ungewohnt für sie, ihre Mitschwester in deren Muttersprache reden zu hören. Doch sie mochte diese Sprache. All die Jahre hatte sie sie in der Schule gelernt, sich mit den Personalpronomen und den Fällen herumgeschlagen.

Dennoch hatte sie diese sperrige Sprache lieben gelernt und war immer wieder überrascht über die vielen unterschiedlichen Bedeutungen, die ein einziges Wort haben konnte.

Ebenso gern mochte sie ihren langjährigen Brieffreund, mit dem sie nicht nur ihre Liebe zu Gott verband, sondern der ihr auch unfassbar viel über diese Sprache beigebracht hatte. Vor wenigen Monaten hatte sie ihn zum ersten Mal getroffen, als sie, gemeinsam mit Schwester Hildegard, eine Reise ins bayerische Sonntal am See angetreten hatte.

Dem längst versprochenen Gegenbesuch hatte sie eifrig entgegengefiebert. Und nun war es endlich so weit. Klaas Heiland war da und würde ein paar Tage als Ehrengast im Convento di Nostra Regina della Pace verbringen.

Während sie die nächsten Schritte an die zwei herantrat, wurde ihre Anwesenheit bemerkt. Das Gespräch erstarb, und die beiden wandten ihr die Köpfe zu.

»Schwester Isabella.« Mit zwei großen Schritten kam der Pfarrer auf sie zu und drückte sie fest an sich. Es war eine aufrichtige Umarmung, die sie ebenso innig erwiderte. Der Duft seines würzig-zitronigen Aftershaves umfing ihre Nase.

Als sie sich wieder voneinander lösten, standen sie sich einen stummen Moment verlegen gegenüber, als hätten sie beide ihren Text vergessen und wüssten nicht, wie es im Drehbuch weiterging.

Isabella nutzte die Zeit, um ihren Gast zu mustern. Er war sommerlich gekleidet, trug kurze kakifarbene Hosen und ein himmelblaues kurzärmeliges Hemd. Die Körperteile, die die Kleidungsstücke freiließen, waren ungesund weiß. Gut, dass er hier ist, dachte sie. Dieser Mann kann dringend ein wenig Sonne vertragen.

Schwester Hildegard drängte sich in die Stille: »Heute Mittag gibt es Haxen mit Knödeln und Sauerkraut. Extra für unseren Gast aus Bayern.«

Klaas Heiland blies die Backen auf und wirkte so, als hätte er einen Marathon vor sich. Er zückte ein Stofftaschentuch und wischte sich nicht vorhandenen Schweiß von der Stirn. »Vielen Dank, das weiß ich sehr zu schätzen. Nur … ist das nicht ein wenig schwer für diese Temperaturen?« Er sah die beiden an, die wiederum sich ansahen.

»Was ist denn mit den Temperaturen?«, fragte Schwester Hildegard verblüfft. »Immerhin hat es angenehme vormittägliche dreißig Grad im Schatten.«

Isabella konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Wie war die Anreise, Signore Heiland?«

»Ich bin kein großer Freund vom Reisen«, gestand er mit einem schiefen Lächeln, als müsste er sich dafür entschuldigen. Dann hob er den Kopf und sah sich ausgiebig um, als würde er alle Eindrücke genauestens auf sich wirken lassen. »Aber schön haben Sie es hier.« Nun wurde das Lächeln breiter, aufrichtiger. »Es hat zwar nicht den Bergblick von Sonntal, doch ist es ein traumhafter Flecken Erde.«

»Berge haben wir hier auch«, erwiderte Schwester Hildegard. »Nur nicht so steil. Dafür aber grüner.«

»Hier lässt es sich wirklich gut aushalten«, stimmte Isabella zu und verdrängte den sich jäh auftuenden Gedanken, dass es womöglich schon bald so weit war, dass sie alle das Kloster verlassen mussten, weil es von einem neureichen Start-up-Milliardär aufgekauft wurde, um es in eine Wellness-Oase für Superreiche zu verwandeln. Sie schüttelte schnell den Kopf, um die düsteren Gedanken daraus zu vertreiben.

»Ich denke, dass ich im Namen aller Mitschwestern spreche, dass wir uns überaus über Ihren Besuch freuen, Signore Heiland.«

Dieser brummte grinsend auf. »Als würde ich mir diesen Spaß nehmen lassen.« Er warf den Kopf zurück und betrachtete zwei junge Frauen, die sich in das schattige Foyer zurückgezogen hatten, um zu meditieren. Sie saßen im Schneidersitz auf Schaumstoffmatten und hatten die Hände vor der Brust zusammengepresst, während ihre Augen fest geschlossen waren.

»Ich fand den Buddhismus schon immer spannend«, erklärte der Pfarrer versonnen. »Dies ist die Gelegenheit für mich, meinen Horizont zu erweitern. Um nichts in der Welt würde ich also die Ausstellung der tibetanischen Mönche verpassen.« Er zwinkerte und rutschte ein Stück näher an Isabella heran: »Aber der eigentliche Grund meines Besuches sind natürlich Sie, Schwester Isabella!«

Sein Stofftuch wanderte zum Nacken, und er wischte eifrig daran herum, und ehe Isabella die Zeit fand, rot vor Verlegenheit zu werden, erklärte er weiter: »Ich muss den heiligen Hambo Lama, den ewigen Mönch, unbedingt mit eigenen Augen sehen. Das verstehen Sie doch?«

Isabella nickte. Und wie sie verstand. Ihr ging es nicht anders. Auch sie fieberte dem Moment entgegen, in dem die tibetanischen Mönche ihre heiligste Reliquie offenbaren würden. Den lebendigen Leichnam ihres Hambo Lama Jinpo Nangwa. In den letzten Wochen hatte sie alles über dieses Phänomen gelesen, was je geschrieben wurde.

Jinpo Nangwa war einst ein tibetanischer Mönch gewesen, der sein Leben lang im Dratun-Kloster verbracht und daran gearbeitet hatte, seinen Geist in einen supermeditativen Zustand zu versetzen, um so die Unsterblichkeit zu erlangen. So verbrachte er zeit seines Lebens Stunden um Stunden in tiefster Meditation – und war eines Tages aus dieser nicht mehr erwacht. Bis heute. Seit über hundert Jahren verharrte Jinpo Nangwa meditierend im Lotussitz. Für die Mönche war er damit der Beweis ihrer Glaubenslehre, dass der Geist alles bewirken kann, wenn er es nur...

Erscheint lt. Verlag 23.12.2022
Reihe/Serie Schwester Isabella ermittelt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Italien • Italienische Krimis • Italien Krimis • Krimis • Mario Giordano • Nonne • Tante Poldi
ISBN-10 3-7517-1623-8 / 3751716238
ISBN-13 978-3-7517-1623-9 / 9783751716239
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