König Ludwig und der brennende Diamant (eBook)

Ein Fall für Herzogin Sophie und den Märchenkönig

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
150 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-1682-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

König Ludwig und der brennende Diamant - Kirsten Kaiser
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Einfach unfassbar! Da wagt es sein neuer Finanzminister, König Ludwig II. aus dem ersten erholsamen Schlaf seit Wochen zu reißen, und dann auch noch wegen einer Nichtigkeit: Ludwigs geliebter Diamantring aus dem Nachlass des Sonnenkönigs ist nicht versichert. Und der Minister besteht darauf, dass er in die gut bewachte Schatzkammer nach München gebracht wird.

Doch noch bevor der Ring dort ankommt, muss der Kini schockierende Neuigkeiten verkraften: Das Schmuckstück ist eine Fälschung! Ludwig wittert eine groß angelegte Verschwörung. Kann es sein, dass sogar seine eigenen Leute beteiligt sind? Aber zum Glück ist da ja noch seine unerschrockene Cousine Herzogin Sophie, mit deren Hilfe er dem Rätsel auf den Grund geht ...
Dies ist der vierte Band der Neuschwanstein-Krimi-Reihe rund um Herzogin Sophie und den legendären König Ludwig II. von Bayern. Ein exzentrischer Monarch, eine Adelige mit Grips, Charme und dem richtigen Riecher für Verbrechen aller Art - und das alles mit dem Prunk und Pomp des 19. Jahrhunderts. Herrlich bayerisch, unkonventionell und charmant.
ÜBER DIE SERIE

Bayern, Ende 19.Jh.: Ludwig ist Erfinder, Freigeist, Architekt - ach ja, und König von Bayern. Was für eine lästige Verantwortung! Viel lieber würde er den ganzen Tag Wagner hören, fliegende Kutschen konstruieren oder Märchenschlösser bauen. Na gut, zumindest Schlösser kann er bauen. Und was für welche! Doch nicht zuletzt deshalb ist Bayern finanziell angeschlagen und von Feinden umzingelt. Also sind seine königlichen Pflichten gefragt.

Und als wäre das nicht genug, muss er neuerdings auch noch die Arbeit der Gendarmerie übernehmen. Egal, ob tote Preußen oder entführte Hunde - auf seinen Schlössern geschehen allerhand mysteriöse Verbrechen und seltsame Missetaten. Gottlob, dass er seine Cousine Herzogin Sophie an seiner Seite weiß. Gemeinsam mit ihr überführt der König jeden Halunken und Scharlatan ...
Weitere Folgen aus dieser Serie:

König Ludwig und der tote Preuße
König Ludwig und der gläserne Dolch
König Ludwig und der verschwundene Mops
König Ludwig und das tödliche Mysterium

Für Fans von BUNBURRY, CHERRINGHAM und TEE? KAFFEE? MORD!
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!




<p>Kirsten Kaiser wurde 1975 in Berlin geboren und lebt und arbeitet dort als Juristin. Seit ihrer Kindheit liebt sie das Schreiben, die Berge und das Land des Märchenkönigs, Ludwig II. von Bayern. </p> <p><br></p>

Kapitel 2


Ein Stockwerk über der Silberkammer trank Sophie, Herzogin in Bayern, einen Schluck schwarzen Kaffee aus einer zierlichen Porzellantasse und spähte nachdenklich auf die offizielle Ernennungsurkunde, die in einem schmalen Goldrahmen vor ihr auf der Staffelei stand und halb das Bild verdeckte, an dem sie malte. Das Dokument, das Ludwig ihr gestern überraschend überreicht hatte, war beeindruckend anzusehen: Das imposante Wappen der königlichen Familie der Wittelsbacher obenauf, direkt darunter in großen Lettern der Sophie verliehene Titel »Offizielle Sonderberaterin für diffizile Angelegenheiten« und ganz unten die schwungvolle Unterschrift des Königs von Bayern mit Siegel und Stempel.

»Schmeckt der Kaffee nicht?« Erika, Sophies Zofe, kam aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer. Sorgfältig über den Arm gelegt trug sie die schwarzen Kleider und Pumphosen, die sie beide jeden Morgen zum Frühsport bei der berühmt-berüchtigten Gräfin Wallau anlegen mussten.

Sophie drehte sich halb zu Erika. »Der ist ausgezeichnet. Das ist es nicht. Ich frage mich vielmehr, wie ich meiner Mutter beibringen soll, dass Ludwig mich zu seiner Sonderberaterin ernannt hat. Du hast ihr noch nicht geschrieben und davon berichtet, nicht wahr?«

»Das überlasse ich gern dir, wie wir es verabredet haben.« Erika hängte die Kleidung über die Lehne eines Stuhls am Esstisch, setzte sich auf den daneben, holte ihr Zigarettenetui aus der Schürzentasche und legte es auf den Tisch.

Sophie trat zum Tisch und stellte ihre Tasse neben dem Etui ab. »Ich habe heute Nacht hin und her überlegt. Ich dachte, ich schreibe ihr, was für eine große Ehre es darstellt. Ich bin die erste Frau in Bayern, die diesen Titel erhält. Aber ich weiß, dass sie mir entgegnen wird, dass es sich für eine Frau generell nicht schickt, eine solche Berufung anzunehmen. Und schon gar nicht für eine Herzogin. Am liebsten würde ich es ihr nie erzählen.« Sophie scheitelte ihre offenen, hüftlangen dunklen Haare mit den Fingern und begann abwesend, die rechte Seite zu einem Zopf zu flechten.

»Dein Wunsch in allen Ehren, aber du hast keine Chance, es ihr zu verheimlichen. Deine Mutter kennt Gott und die Welt, und irgendjemand wird es ihr eher früher als später weitertratschen. Schreib ihr also am besten umgehend per Eilkurier, bevor sie es von dritter Seite erfährt. Und vielleicht überrascht sie dich und erkennt, dass die Welt sich jeden Tag ein wenig weiter dreht und auch Frauen inzwischen ihren, Pardon, Mann stehen können.« Sophies Zofe holte erneut etwas aus ihrer Rocktasche. »Apropos Schreiben: Das hier war in deinem Frühsportkostüm.« Sie hielt Sophie einen Brief entgegen.

Die nahm ihn und warf ihn achtlos vor Erika auf die Tischplatte.

»Was ist? Willst du ihn nicht öffnen?« Erika nahm eine Zigarette aus ihrem Etui und zündete sie an.

»Nicht unbedingt. Ich fürchte, ich weiß sowieso schon, was darin steht.«

»Und was steht deiner Meinung nach so Fürchterliches darin?«

»Mein Vater wird mir mitteilen wollen, dass der Herzog von Alençon um meine Hand angehalten hat.« Sophie spürte, wie ihre Kiefermuskeln sich verspannten.

Erika griff nach dem Briefumschlag und drehte ihn mit der freien Hand in den Fingern. »Was ist, wenn du dich irrst? Was ist, wenn zum Beispiel darin steht, dass der Herzog sich für eine andere Bewerberin entschieden hat? Das könnte theoretisch doch sein. Dann wärst du frei.«

Sophie band sich nachdenklich eine Schleife in den Zopf. »Frei ist relativ. In dem Fall würde mir meine Mutter umgehend einen neuen Bewerber suchen. Aber bitte, mach ihn ruhig auf. Es ist mir lieber, wenn du ihn zuerst liest.«

»Wie es beliebt, beste Herrin.« Erika öffnete den Brief, las ihn flüchtig und reichte ihn dann erneut Sophie. »Was immer das bedeuten mag, mit der Hochzeit hat es jedenfalls keine Verbindung. Es sei denn, du sollst Johann heiraten.«

»Johann? Wieso Johann?« Sophie nahm das Briefpapier entgegen und las, was darauf in der eigenwilligen Handschrift ihres Vaters stand. »Liebe Sophie, ich habe mit Johann ein eindringliches Wort gesprochen. Er hat mir versichert, alles sei ein großes Missverständnis. Ich habe ihm vergeben. Bitte tue es mir nach und versöhne dich mit ihm. Dein Vater M.« Das M stand für Maximilian oder kurz Max.

»Ich soll mich mit Johann versöhnen?« Sophies Wangen wurden heiß vor Ärger. Sie zerknüllte den Brief in der Hand und stopfte ihn in ihre Rocktasche.

Erika betrachtete es teilnahmsvoll. »Meinst du nicht, es ist an der Zeit, mir zu verraten, was es mit Johann auf sich hat? Und bevor du dich wieder herauswindest: Es ist mir nicht entgangen, dass du seine Briefe ausnahmslos ungelesen fortgeworfen hast, seitdem wir am Hofe des Königs weilen.«

Sophie ließ sich auf einen der freien Stühle fallen. »Würdest du mir bitte eine reichen?« Sie nickte in Richtung des Zigarettenetuis.

Erika zündete eine Zigarette an und reichte sie Sophie.

»Du erinnerst dich, dass ich zu Hause mit Johann oft musiziert habe? Meistens waren wir dabei in Gesellschaft, aber ab und zu auch alleine.« Sophie nahm einen tiefen Zug. »Eines Tages hat er eine solche Gelegenheit genutzt und mich geküsst.«

»Jessas, ist nicht wahr!« Erika fiel die glühende Zigarette in den Schoß. Sie sprang auf und klopfte sich die heiße Asche vom Rock. Dann bückte sie sich, hob die Zigarette auf und setzte sich wieder. »Aber das kann er doch nicht tun! Ihr seid weder miteinander verlobt noch einander versprochen. Und er ist außerdem ein entfernter Cousin und der beste Freund deines Vaters.«

»Ich weiß, und deswegen habe ich ihm vertraut und hatte keine Bedenken, mit ihm alleine zu sein. Selbst Mutter war damit einverstanden, und du weißt, wie streng sie ist.«

»Und was ist später passiert? Nachdem er dich küssen wollte, meine ich?« Erika drückte die Zigarette im Aschenbecher aus.

»Ich habe ihm eine Ohrfeige gegeben und ihm deutlich erklärt, dass er sich unerhört benimmt. Er schien zunächst einsichtig, sodass ich bereit war, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Doch ein paar Tage später im Schlosspark versuchte er erneut, mich zu küssen. Als ich ihn zum zweiten Mal abwies, fing er an, mir das Leben zur Hölle zu machen. Er hat Lügen über mich verbreitet und zum Beispiel gegenüber meiner Freundin Charlotte behauptet, ich sei in ihn verliebt, was natürlich nicht der Wahrheit entspricht. Daraufhin habe ich meine Eltern informiert. Mutter hat mir nicht geglaubt und es als Gespinst meiner zu lebhaften Fantasie abgetan. Ich nahm an, dass Vater mir ebenso wenig geglaubt hat. Aber offenbar hat er mit Johann gesprochen. Und nun will er also, wie du siehst, dass ich mich mit dem Kerl vertrage, als sei nichts geschehen. Und das, obwohl er mich erst neulich ...« Sophie brach ab. Sie dachte an das unerfreuliche Gespräch, das sie vor ein paar Tagen mit Johann im Schlosspark von Berg geführt hatte. Er hatte ein dunkles Geheimnis ihres Vaters erwähnt. Aber sie war nicht sicher, ob das nicht nur wieder eines seiner Spielchen war.

Es klopfte und Karlchen kam herein, Ludwigs Mops auf dem Arm, Brunhilde auf seiner rechten Schulter transportierend. Er neigte den Kopf zur Begrüßung, weil der Papagei ihn daran hinderte, sich zu verbeugen. »Herzogin Sophie. Der König wünscht, Euch in der Silberkammer zu sehen, und zwar umgehend. Es ist außerordentlich dringlich.«

»Hat Augusto wieder etwas angestellt?« Sophie erhob sich und drückte ihre Zigarette in den Aschenbecher.

»Der Soleil Rouge ist verschwunden.« Karlchen rollte theatralisch mit den Augen, während Brunhilde von seiner Schulter abhob und durchs Zimmer kreiste.

»Verschwunden? Trotz Augustos ausgefeilter Sicherheitsvorkehrungen?« Sophie bekam noch heute Schweißausbrüche, wenn sie an die Demonstration derselben vor ein paar Tagen zurückdachte.

»Nicht in diesem Sinne verschwunden«, korrigierte Karlchen sich, der Sigi weiter eisern festhielt, als der Brunhilde folgen wollte. »Der König wird Euch persönlich genauestens über alles informieren, Hoheit. Komm her, Brunhildchen«, lockte er die Papageiendame mit sanfter Stimme zu sich. Doch die flog unbeeindruckt eine weitere Runde durchs Zimmer und landete auf dem Kronleuchter.

»Soll ich dich begleiten?« Erika griff nach ihren Zigaretten und verstaute sie in ihrer Schürze.

Sophie wies in Richtung Decke. »Ich glaube, es ist besser, du hilfst Karlchen dabei, Brunhilde einzufangen.«

Erika rollte ein wenig beleidigt die Augen, während Sophie das Wohnzimmer eiligst verließ. Der Soleil Rouge. Ludwig würde den Verlust dieses Ringes keinesfalls gnädig aufnehmen. Das stand fest.

»Meine Sophie. Wie gut, dass du hier bist. Ein unfassbares Verbrechen ist geschehen«, begrüßte Ludwig seine Cousine händeringend, sobald sie die Silberkammer betrat. Der König trug ein Hemd in einem erstaunlich hässlichen Dunkelgrün, das sie nie zuvor an ihm gesehen hatte und das einem...

Erscheint lt. Verlag 1.11.2022
Reihe/Serie Neuschwanstein-Krimi
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Alpenkimi • Attentat • Attentat auf den König • Bayerische König • Bayernkrimi • Cosy Crime • Cozy Crime • cozy crime deutsch • Ermittler-Duo • Ermittler-Krimi • Historische Krimis • Hohenschwangau • humorvolle Krimis • Krimi Bayern • Krimi deutsch • Kriminalfall • Krimis • krimiserie deutsch • lustige Krimis • Mord • Mordfall • Pfalz • Privatermittler • Regiokrimi • Royale Ermittler • Schloss Neuschwanstein • Windsor ermitteln • Windsor Komplott
ISBN-10 3-7517-1682-3 / 3751716823
ISBN-13 978-3-7517-1682-6 / 9783751716826
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