Monde der Finsternis (eBook)

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2023 | 1. Auflage
716 Seiten
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
978-3-96215-485-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Monde der Finsternis -  Kim Landers
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Monde der Finsternis Band 1 Düstere Legenden ranken sich um Amber Sterns neues Zuhause in Schottland Schloss Gealach, dessen Erbauer seine Seele an Dämonen verkaufte und zu dem Vampir Lord Revenant wurde. Noch immer fürchten sich die Bewohner Gealachs vor seiner Rückkehr, denn einst hat er ihnen für seine Verbannung in die Schattenwelt Rache geschworen. Ausgerechnet in seinen Nachkommen, den attraktiven Aidan Macfarlane, verliebt sich Amber. Doch sein Vater ist der Anführer eines dunklen Druidenordens, der das Tor zur Schattenwelt wieder öffnet. Lord Revenant will seinen blutigen Feldzug beenden. Immer mehr verfällt auch Amber dem Ruf des mächtigen Vampirs. Aidan spürt, dass er Amber verliert, und will Revenant zurück in die Schattenwelt verbannen. Doch die Befreiung Ambers, und Revenants Bann, birgt die Gefahr, selbst ein Geschöpf der Finsternis zu werden. Monde der Finsternis Teil 2 Aidan ist nun ein Vampirkrieger, dessen menschliche Seite immer mehr verblasst. Es scheint nur eine Frage der Zeit, wann er dem Ruf der Finsternis für immer folgen wird. Amber begegnet dem attraktiven und verwegenen Samuel, der sie vom ersten Moment an fasziniert. Aber auch ihn umgeben düstere Geheimnisse. Gemeinsam müssen Amber und Aidan neuen Gefahren trotzen, und dabei ihre Liebe zueinander zu einem starken Band werden lassen, das sie vor der Finsternis bewahren kann. Monde der Finsternis Teil 3 Um nach ihrem Vater zu suchen, beschließt Amber, nach England zu reisen. Dort begegnet sie Charles, ihrer ersten Liebe. Aidan kann nicht gegen seine Eifersucht an, und es kommt unausweichlich zu einer Trennung. Doch ohne Amber erscheint Aidan das Dasein sinnlos, so beschließt er, Revenant zu folgen. Als Amber nach Gealach zurückgerufen wird, wo Hermit ihr das Versprechen abringt, die Wächterin des Schattentores zu werden, ereignet sich Unheilvolles. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass jemand das Schattentor geöffnet hat. Um das Schlimmste zu verhindern, begibt sich Amber in die Schattenwelt und gerät in die Gewalt Lord Revenants. Nur einer kann sie befreien, doch ist die Liebe stärker als der Ruf der Dunkelheit?

1.


Amber Stern drängte sich mit Einkaufstüten in den Händen gegen den Besucheransturm durch den Haupteingang von Harrods. Schweiß perlte von ihrer Stirn, ihr bernsteinfarbenes Haar klebte am Kopf. Sie war schon spät dran, durfte den Bus nicht verpassen. Schließlich hatte sie Mom und Dad versprochen, wenigstens am letzten Tag pünktlich zu sein. Der letzte Tag in London. Ihr Herz hing an dieser Stadt. Eine unglaubliche Traurigkeit beschlich sie. Schon morgen würden sie London verlassen, um in ein langweiliges Kaff im Norden Schottlands zu ziehen. Und das so kurz vor ihrem Studienabschluss.

Vor zwei Jahren hatte sie keine Lust gehabt, noch länger die Schulbank zu drücken. Sie träumte von einer Schauspielkarriere und pfiff, zum Entsetzen ihrer Eltern, auf einen Collegebesuch. Monatelang jobbte sie an einem kleinen Theater, in der Hoffnung auf ein festes Engagement, durch das ihr schauspielerisches Talent entdeckt würde. Doch die Träume zerplatzten wie Seifenblasen. Ein verlorenes Jahr, in dem sie nicht über schlecht bezahlte Rollen hinauskam, und die sie in ihrer Schauspielkarriere nicht weiterbrachten. Ihre Traumrolle spielte sie nur ein Mal, denn kurz darauf musste das Theater aus finanziellen Gründen schließen.

Hätte sie nicht kurz vor ihrem zwanzigsten Geburtstag Carole und Shannon, ihre alten Schulfreundinnen, wiedergetroffen, wäre sie vielleicht nie aufs College gegangen, um jetzt die Universität besuchen zu können. Gerade an den Studienalltag in London gewöhnt, musste sie schon die Uni wechseln. Amber seufzte. Wie sehr würde sie ihre Freundinnen vermissen, die gemeinsamen Unternehmungen und Ausflüge, bei denen sie so viel Spaß hatten. Amber spürte Tränen aufsteigen, die sie krampfhaft fortzublinzeln versuchte. Daran änderte auch dieser Frustkauf nichts.

Sie hastete die Brompton Road entlang zur Bushaltestelle. Die Trageriemen der Tüten schnitten in ihre Finger, ebenso wie die neuen, ultramodernen Pumps in ihre Fersen. Es brannte höllisch. Und auch ihre hautenge Jeans erwies sich beim Einkaufsbummel nicht gerade als bequem. Alles nur der Schönheit Willen. Immer wieder zog sie ansprechendes Design legerer Kleidung vor, weil Charles es sich so gewünscht hatte. Verfluchter Charles! Sie musste ihn sich endlich aus dem Kopf schlagen. Es war aus und vorbei. Endgültig. Sie hatte ihm nicht mehr zu gefallen.

In Schottland begann ein neues Leben.

Sie hielt kurz an, setzte die Tüten ab, um ihren Fingern eine Auszeit zu gönnen. Wie im Rausch hatte sie Bücher gegen Langeweile gekauft, warme Socken zum Vorbeugen gegen die schottische Kälte, und unzählige CDs, die ihre Stimmung aufhellen sollten. Sie zwängte sich durch die enge Bustür und ließ sich erleichtert auf einen der Sitze fallen. Das Gesicht gegen die Scheibe gedrückt, sog sie während der Fahrt jedes Detail des Stadtbildes in sich auf, als kehre sie nie mehr zurück. Jedes Haus, jede Straßenecke war ihr vertraut.

Überall lagen Erinnerungen, schöne und auch traurige. An der einen Straßenecke vor dem Coffeeshop hatte Charles sich von ihr wegen Janice getrennt. Mein Gott, wie sehr war sie in ihn verliebt gewesen, diesen schwarzhaarigen Sunnyboy, der jedes Frauenherz in der Universität höher schlagen ließ. Eben jedes, darüber konnte auch der unschuldige Blick aus seinen blauen Augen nicht hinwegtäuschen. Das Gefühl der Einsamkeit und Demütigung würde sie nie vergessen. Die Tage nach der Trennung wurden zur Qual, denn sie begegnete ihm fast täglich nach den Vorlesungen, wenn er Janice abholte. Wenigstens würde der Umzug nach Schottland helfen, das unselige Ende ihrer Beziehung zu vergessen.

Vaters Entscheidung, die Stellung in Schottland anzunehmen, rettete die Familie aus der finanziell misslichen Lage. Nett umschrieben. Amber lächelte bitter, denn alle Ersparnisse waren verbraucht und Vater verschuldet. Ihre letzte Gage der Laienbühne befand sich nach ihrem Frustkauf in den Tüten zu ihren Füßen. Lange hatte ihr Vater vergeblich nach einem Job gesucht, der besser bezahlt wurde, und ihn gleichzeitig erfüllte, bis er zufällig auf das Angebot der Macfarlanes Whisky-Brennerei stieß, die einen Geschäftsführer suchte. Für Dad, der selbst aus einer Familie schottischer Whiskybrenner stammte, ging ein Wunschtraum in Erfüllung. Natürlich wäre sie lieber in London geblieben, um das Studium zu beenden, aber dazu reichten die finanziellen Mittel nicht. Wohnungen in Londons City waren kaum bezahlbar.

Der Bus hielt. Amber raffte die Tüten zusammen, und zwängte sich an den stehenden Fahrgästen vorbei zum Ausgang. Glücklich, der stickigen Luft im Bus entronnen zu sein, atmete sie tief durch. Der Weg bis zur Haustür kam ihr endlos vor, und führte sie an viktorianischen Häuserzeilen vorbei, in denen im vergangenen Jahrhundert reiche Bürger Londons gelebt hatten. In den winzigen Vorgärten, eingezäunt von spitzzackigen Metallzäunen, blühten noch die letzten Rosen. Zwischen den einzelnen Häuserblocks führten schmale Gassen zu Hinterhöfen, in denen Amber oft mit Shannon als Kind gespielt hatte.

Eine plötzliche Welle der Verzweiflung durchflutete Amber, und verursachte ein unangenehmes Kribbeln in ihren Adern, als fließe Strom hindurch. Sie spürte, wie jemand verzweifelt um sein Leben kämpfte. Die Gabe, tiefe Empfindungen anderer aufzunehmen, gar zu teilen, besaß Amber schon, seit sie denken konnte. Weshalb gerade sie diese Fähigkeit besaß, konnte sie sich nicht erklären. Niemand in ihrer Familie verfügte darüber. Eine Gabe? Eher eine Last, denn überall traf sie auf Unverständnis, manche hielten sie für hysterisch. Deshalb vermied sie es, darüber zu reden. Bei jedem Menschen verspürte sie Wellen, die ihn wie eine Hülle umgaben, und die bei Stimmungslagen variierten. Negative Gefühle wie Furcht und Trauer trafen sie wie Schwingungen und lösten die gleichen Empfindungen bei ihr aus. Auch in diesem Moment breitete sich ein unangenehmes Gefühl wie Schallwellen in ihrem Körper aus. Sie schloss die Augen, um den Ort der Verzweiflung zu erspüren. Ein leichter Wind wehte zu ihr und mit ihm ein unbestimmtes Angstgefühl.

Kurz darauf betrat sie einen der Hinterhöfe, in denen sich vollgestopfte Mülltonnen drängten. Alles sah heruntergekommen aus. Das Milieu verstärkte ihr beklemmendes Gefühl. Es roch penetrant nach fauligem Obst und verdorbenem Fisch. Widerlich. Amber hielt sich die Nase zu. Dort, zwischen den Mülltonnen, verstärkten sich die Schwingungen.

In einer der Tonnen raschelte es und ein klägliches Miauen erklang. Amber hob den Deckel an. Im selben Augenblick sprang ihr ein schwarzes, zerzaustes Bündel fauchend entgegen, und landete auf ihrer Schulter. Das Kätzchen war ausgemergelt und zitterte am ganzen Leib. Irgendjemand musste es in die Mülltonne gesteckt haben, in der Hoffnung, sich des Tieres auf diese Weise zu entledigen. Vorsichtig nahm Amber das Tierchen von der Schulter und hielt es in der Hand. Jede einzelne Rippe konnte sie ertasten.

„Du Armes. Wer mag dir das nur angetan haben? Du hast bestimmt Hunger.“

Als hätte es ihre Worte verstanden, miaute es leise.

„Ich nehm dich einfach mit.“ Sie steckte das erschöpfte Tier in ihre Jackentasche und marschierte zu den Tüten zurück.

„Mein Gott, Amber, hast du mal auf die Uhr gesehen, wie spät es ist?“

Mit wütendem Blick stand ihre Mutter im Flur, die Hände in die Hüften gestemmt, das Gesicht geschwollen, und das Haar hing ihr wirr in die Stirn. Wahrscheinlich war sie noch immer am Packen. Über einer zerschlissenen Jeans trug sie eins von Vaters übergroßen Baumwollhemden und machte keinen Hehl aus ihrer augenblicklichen Hässlichkeit. Noch immer behandelte Mom sie wie einen Teenager, der herumgetrödelt hatte, wenngleich sie es nicht so meinte.

„Sorry, Mom, aber ich habe den ersten Bus verpasst.“ Das stimmte zwar nicht, aber ihr war spontan nichts Besseres eingefallen. Mom war von Anfang an mit ihrem Ausflug in die City nicht einverstanden gewesen.

Nun rollte sie mit den Augen und stöhnte. „Kannst du nicht mal pünktlich sein? Du musstest nicht noch am letzten Tag in die City fahren. Seit einer geschlagenen Stunde warten wir auf dich. Schließlich musst du deine restlichen Sachen in den Karton packen.“

„Es tut mir wirklich leid, aber ich wollte für Shannon und Carole noch ein Abschiedsgeschenk kaufen.“

„Was hast du denn da in der Tasche?“ Mom streckte den Arm aus und deutete auf die ausgebeulte Jackentasche, in der sich etwas bewegte.

„Eine Katze.“ Amber versuchte, möglichst unschuldig dreinzuschauen.

Scharf sog Mom die Luft ein. „Die musst du sofort zurückbringen. Auf der Stelle“, befahl sie.

Sie mochte es nicht, wenn Tiere im Haushalt lebten. Der alte Kater Willy war vor einem Jahr gestorben. Ständig hatte sie über das Katzenhaare von den Möbeln entfernen geschimpft, aber sie besaß ein weiches Herz, und das war, was Amber in diesem Moment zu ihren und des Kätzchens Gunsten nutzte.

„Sie war in einer Mülltonne eingesperrt.“ Hoffentlich würde diese schreckliche Tatsache Moms Herz erweichen.

„Wer tut denn so was? Armes Ding!“

Es funktionierte. Sanft streichelte sie über das Köpfchen der Katze, das neugierig aus der Tasche hervor lugte.

„Wenn wir in dem Schloss wohnen, ist doch genügend Platz“, wagte Amber sich auf dünnes Eis.

„Wir können doch nicht einfach ein Tier mitbringen, ohne Mr. Macfarlane zu fragen. Vielleicht hat er eine Allergie. Am besten, die Katze kommt in ein Tierheim oder so“, entschied Mom, und wandte sich wieder dem Stapel beschrifteter Umzugskartons zu.

„Mom, das ist doch nicht dein Ernst.“

„Mein voller Ernst.“

Bevor Amber erwiderte, sie würde Macfarlane anrufen, bemerkte sie...

Erscheint lt. Verlag 6.1.2023
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Dämonen • düster • England • Erotik • Erste Liebe • Fantasy • Gefahr • Geheimnis • komplizierte Liebe • Legende • Romance • Vampir • Vampirroman • Versuchung
ISBN-10 3-96215-485-X / 396215485X
ISBN-13 978-3-96215-485-1 / 9783962154851
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