Der Bergdoktor 2140 (eBook)

Es ist nicht deine Schuld
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-3400-4 (ISBN)

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Der Bergdoktor 2140 - Andreas Kufsteiner
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Der Bäuerin Milli Bergmeister zerreißt es das Herz. Seit vielen Jahren schon hat sie ihre älteste Tochter Amelie nicht mehr gesehen - seit jenem verhängnisvollen Streit, der damals die ganze Familie auseinandergerissen hat. Auch Amelies Vater Alois meidet jeglichen Kontakt zu seinem Kind, als fürchte er, dass jedes neue Wort zwischen ihnen alte Wunden aufreißen könnte.
Aber die Bergmeisters wissen, es geht dabei schon längst nicht mehr um den lange zurückliegenden Zwist. Es geht um viel mehr: um eine große Schuld, um furchtbare Geheimnisse, Lügen und Verrat.
Von all dem ahnt Hanna, die jüngste Tochter der Bauern, nichts. Ihre siebzehn Jahre ältere Schwester hat sie nie kennengelernt. Doch ausgerechnet zu ihrer Verlobungszeit, die eine der glücklichsten Zeiten ihres Leben werden sollte, bricht plötzlich förmlich der Himmel über Hanna ein. Mit einem Mal muss sie erkennen, dass in ihrer Familie nichts so ist, wie es all die Jahre schien. Und das bedeutet, dass sie auch ihren Verlobten niemals wird heiraten können ...


Es ist nicht deine Schuld

Wie viele Geheimnisse erträgt eine Familie?

Von Andreas Kufsteiner

Der Bäuerin Milli Bergmeister zerreißt es das Herz. Seit vielen Jahren schon hat sie ihre älteste Tochter Amelie nicht mehr gesehen – seit jenem verhängnisvollen Streit, der damals die ganze Familie auseinandergerissen hat. Auch Amelies Vater Alois meidet jeglichen Kontakt zu seinem Kind, als fürchte er, dass jedes neue Wort zwischen ihnen alte Wunden aufreißen könnte.

Aber die Bergmeisters wissen, es geht dabei schon längst nicht mehr um den lange zurückliegenden Zwist. Es geht um viel mehr: um eine große Schuld, um furchtbare Geheimnisse, Lügen und Verrat.

Von all dem ahnt Hanna, die jüngste Tochter der Bauern, nichts. Ihre siebzehn Jahre ältere Schwester hat sie nie kennengelernt. Doch ausgerechnet zu ihrer Verlobungszeit, die eine der glücklichsten Zeiten ihres Leben werden sollte, bricht plötzlich förmlich der Himmel über Hanna ein. Mit einem Mal muss sie erkennen, dass in ihrer Familie nichts so ist, wie es all die Jahre schien. Und das bedeutet, dass sie auch ihren Verlobten niemals wird heiraten können ...

Der Vollmond blinzelte durch die Ritzen des Heuschobers und hüllte das innig umschlungene Paar in sein warmes Licht. Plötzlich setzte sich der Bursche abrupt auf, kramte in seiner Hosentasche und förderte einen Ring zutage, den er dem verdutzten Madel ansteckte.

»Das ist jetzt net dein Ernst«, flüsterte Hanna Bergmeister und betrachtete hingerissen das Kleinod an ihrem Finger. Sie wandte den Kopf und musterte ungläubig den Freund, der sie freudig anstrahlte.

»Gefällt dir der Ring?« Mathias Röder hielt den Atem an.

»Wie kannst du nur fragen?« Hanna schüttelte fassungslos den Kopf. »So etwas Wundervolles hab ich noch nie besessen. Der Ring ist so filigran und doch ...« Sie fand keine Worte, um ihrer Begeisterung Ausdruck zu verleihen.

Mathias lachte. »Genau richtig für deine kleinen Hände. Ich hab den Schmuck extra beim Goldschmied anfertigen lassen.« Er ergriff die Hand des zierlichen Madels und hauchte einen Kuss darauf. »Ich dachte, da wir uns doch gut sind und zusammenbleiben wollen, können wir uns auch verloben.«

Hanna schluckte verblüfft. Das hatte sie jetzt nicht erwartet! Sie hatte angenommen, der Ring sei ein verspätetes Geschenk zu ihrem achtzehnten Geburtstag, den sie vor Kurzem gefeiert hatte.

Ihre Beziehung war doch noch so jung. Es war gerade mal vier Monate her, dass sie einander auf einer Faschingsveranstaltung in Mayrhofen begegnet waren.

Bis zu dem Zeitpunkt hatte noch kein Bursche ihr Herz entflammen können. Doch der Jungbauer vom Röderhof im benachbarten Tuxertal hatte es ihr mit einem einzigen Blick seiner dunklen Augen geraubt – und mit diesem umwerfenden Lächeln.

Er war bei dem Fastnachtsumzug auf einem Traktorgespann mitgefahren, das zu einem Piratenschiff umgestaltet worden war. Die Madeln hatten den schneidigen Piraten angeschmachtet, doch der hatte nur Augen für Hanna gehabt, die mit ihren Freundinnen in der Zuschauermenge gestanden hatte.

Sonst eher scheu, hatte sie der Teufel geritten, und sie hatte ungeniert mit dem attraktiven Piraten geflirtet. Daraufhin war er vom Gefährt gesprungen, hatte sie auf seine starken Armen gehoben und auf sein Schiff entführt.

Zehn Küsse hatte er als Lösegeld gefordert, doch sie hatte sich standhaft geweigert. So leicht war sie nicht zu haben. Schließlich hatte er sie gefangen genommen und dazu verdonnert, auf dem Wagen bis zur Endstation mitzufahren. Das hatte großen Spaß gemacht.

Trotzdem hatte sie versucht, sich am Ziel davonzuschleichen, um dem Lösegeld zu entgehen. Sie war streng erzogen worden; einen fremden Burschen zu küssen erschien ihr nun doch zu verrucht. Da hatte er sie einfach gepackt und ihr einen Kuss geraubt. Dieser war so süß und berauschend gewesen, dass sie endgültig dahingeschmolzen war. Seither waren sie ein Paar.

Verstohlen linste Hanna zu ihrem Freund, der sie misstrauisch beobachtete und ungeduldig seine Hände knetete, weil sie ihm nicht antwortete, sondern nur versonnen an dem Ring drehte.

Eigentlich wollte sie sich noch nicht fest binden, sie hatte noch so viele Pläne. Sie hatte Kinderkrankenschwester werden wollen und nicht Bäuerin auf einem Hof, dessen einziger Erbe Mathias war. Zugegeben, es war ein schmuckes Gehöft, und sie wäre gern an der Seite des geliebten Mannes. Sie kannte sich in der Materie aus, denn sie half den Eltern auf ihrem Berghof bei der Viehwirtschaft.

Aber sie wollte eigenständig sein, sich selbst versorgen können und nicht von einem Gängelband zum nächsten stolpern.

Die Eltern würde es gern sehen, wenn sie jetzt schon unter die Haube käme. Sie hatten den sympathischen Jungbauern mit offenen Armen aufgenommen, als Hanna ihnen ihren Liebsten erstmals vorgestellt hatte. Dabei hatten sie ihre Tochter bis dahin schier unter Verschluss gehalten: Außer mal ein Kinobesuch oder diverse Geburtstagsfeiern mit Freunden war ihr nichts erlaubt gewesen.

Doch der bodenständige Mathias hatte die Eltern im Sturm erobert. Außerdem sahen sie in dem jungen Bauern den idealen Bräutigam für ihr behütetes Madel. Der Einödhof am Hexenstein, einem der sechs steinernen Wächter um das Zillertaler Bergdorf St. Christoph, war nur gepachtet, und der Vertrag erlosch mit dem Tod der Pächter.

Hanna seufzte innerlich. Wenn sie ihn nur nicht so lieben würde, diesen starken Burschen mit dem verwegenen Lächeln, der so unvermittelt in ihr beschauliches Leben geplatzt war!

»Was ist nun, willst du mich heiraten oder net?«, drängte Mathias unwillig und wedelte mit einer roten Rose, die er im Heu verborgen gehalten hatte.

Rasch griff Hanna nach der bereits ramponierten Blume, bevor diese noch mehr litt. Sie schüttelte den Kopf.

»Wenn du mich so fragst, dann lieber net. Das ist wohl der unromantischste Heiratsantrag, den mir je ein Bursche gemacht hat.«

Sie wusste, dass es Mathias schwerfiel, Gefühle zu zeigen. Meist versteckte er sein weiches Herz hinter seiner flapsigen Art. Auch überschäumende Leidenschaft durfte sie von dem pragmatischen Jungbauern nicht erwarten. Dafür bekäme sie mit ihm einen Mann, der trotz seiner Jugend – er wurde demnächst einundzwanzig Jahre alt – ungewöhnlich erwachsen und verantwortungsbewusst war. Dazu hatte er das Herz auf dem rechten Fleck, war liebevoll und zärtlich. Er würde sie niemals enttäuschen.

»Ach, wie viele Mannsbilder haben denn schon um deine Hand angehalten?«, neckte Mathias seine Freundin und stupste sie an die süße Nase in dem liebreizenden Gesicht.

Nie hatte er ein anmutigeres Mädchen gesehen. Hanna war ihm bei dem Karnevalsumzug inmitten der Zuschauermenge sofort aufgefallen. Sie war als Elfe kostümiert gewesen, mit seidigen Flügeln und einem rosafarbenen Gewand, was gut zu ihrer zarten Gestalt gepasst hatte und zu ihrem frischen Gesicht mit den blitzenden, blauen Augen.

Er hatte den Blick nicht mehr abwenden können und gespürt, wie ihn der Blitz der Liebe streifte. Als die hübsche Elfe ihn dann auch noch so ungeniert angelacht hatte, war es gänzlich um ihn geschehen gewesen, und er hatte gehandelt, bevor ihm noch ein anderer dieses bezaubernde Geschöpf hatte wegschnappen können.

Doch niemals hätte er sich träumen lassen, dass aus dem harmlosen Techtelmechtel gleich die große Liebe erwachsen würde. Inzwischen war er sich sicher, dass er keine andere Frau als Hanna mehr an seiner Seite wollte. Deshalb hatte er beschlossen, sie mit dem Heiratsantrag zu überraschen.

Er seufzte leise. Er war ein geradliniger Mensch, Gefühlsduseleien waren nicht seine Sache. Aber gut, wenn sie es romantisch wollte ...

Er fiel vor Hanna auf die Knie, nahm ihre schmale Hand und streichelte darüber.

»Mein Herz, willst du mich heiraten?«

Diesmal schwang in seiner Stimme all die Liebe mit, die er empfand, und der warme Blick seiner Augen ließ Hanna nun doch wankelmütig werden.

Sie verzog leicht amüsiert die Lippen. Wenn Mathias in manchen Dingen auch etwas linkisch war, hässlich war er nicht. Sie legte zwar keinen Wert auf ein blendendes Äußeres, hinter dem sich oft ein oberflächlicher Charakter verbarg, aber ein bisserl fesch sollte ihr Bräutigam schon sein.

In dieser Hinsicht ließ dieses schneidige Mannsbild mit seiner großen, kernigen Gestalt, dem markanten Gesicht, das von wilden, dunklen Locken umrahmt wurde, und den warmen, braunen Augen nichts zu wünschen übrig. Warum zögerte sie also?

»Ich würde dich schon gern heiraten«, antwortete sie gedehnt. »Aber ...«

»Fürchtest du, deine Eltern könnten unsere Verlobung missbilligen?«, fiel Mathias ihr ins Wort. Er hatte eigentlich den Eindruck, dass Mildred, von allen Milli genannt, und Alois Bergmeister sein Eheversprechen ihrer Tochter gegenüber eher gutheißen würden. Beide waren gottesfürchtige Leute, in deren Augen eine voreheliche Beziehung Sünde war.

Er hatte ihnen sein Wort geben müssen, ihre Tochter nicht zu entehren. Doch es fiel ihm zunehmend schwerer, die Finger...

Erscheint lt. Verlag 2.8.2022
Reihe/Serie Der Bergdoktor
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-3400-7 / 3751734007
ISBN-13 978-3-7517-3400-4 / 9783751734004
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